Schreibwettbewerb 2005 Textpotpourri Textpotpourri Zum Geleit: Dann stellen Sie sich doch einmal vor, die Abgeord-neten im Bundestag w rden reden wie ... – PowerPoint PPT presentation
Dann stellen Sie sich doch einmal vor, die Abgeord-neten im Bundestag würden reden wie die dralle Blondine hinter der Wursttheke, oder der Fernseh-reporter hätte den gleichen Tonfall wie die Kinder-gärtnerin Ihres Jüngsten. Die Reden eines Lehrers passen nicht in die Werkhalle, das Gebrüll eines Unteroffiziers würde die Dame von der Telefonauskunft wahrscheinlich ihren Job kosten und der Priester mit dem Wortschatz einer Prostituierten wäre eine fragwürdige Erscheinung.
Joachim Dethlaff (Au in der Hallertau) Wie beim Turm zu Babel
4 Textpotpourri
Der erste Tag in der Klinik
Die Schwester auf dem Rundgang erklärt ihnen den Pesel und die Gegensprechanlage. Sie spricht von MW-Bädern, von ansteigenden Konzentrationen, von einem Drittel, zwei Drittel und vom Bulli-Plan. Die Neulinge nicken und lauschen und können doch ihren Ohren nicht trauen - es scheint, als wären sie mit der Fähre in ein fremdes Land gereist. Es liegt nur zwei Stunden vom Festland entfernt und doch bräuchten sie ein Wörterbuch, um sich in der Klinik zu verständigen. Nach dem Rundgang fragt die Schwester, ob noch jemand etwas wissen möchte, doch niemand meldet sich. Man will sich schließlich keine Blöße geben. Und überhaupt sie hätten so viele Fragen, dass es peinlich wäre.
Cornelia Desch (Amrum) Klinikkommunikation
5 Textpotpourri
Die Schachpartie
Wäre das Spiel zu Ende gespielt worden, hätten die Spieler einander insgesamt sechsmal Schach! geboten. Eine ganz außergewöhnliche Partie! Glücklicherweise geht es nicht in allen Partien so turbulent zu. Nach dem Spiel wird Schlechter von einem Reporter gefragt, was er über die Partie denke. So vui auf oamal redn, mir is scho ganz schlecht. Dann schlurft er geschwächt hinaus aus dem Saal, für Tage nicht mehr ansprechbar. Das wird jeder, der mit dem edlen Spiel vertraut ist, nachvollziehen können.
Hanns Schneider (Köln) Schonung der Sprechwerkzeuge
6 Textpotpourri
Die Ärztin
Für mich gibt es in der Medizin nur zwei Vorgehens-weisen, wenn man jemandem eine schlechte Nachricht überbringt Die eine wird meistens von den Leuten angewendet, die anstelle eines Herzens einen Kapitalfonds haben und selbst als Erstsemester niemals Kaffeeflecken auf dem Kittel rumtrugen. Sie kommen schnell zum Punkt. Sie müssen sterben. Sie haben Krebs. Es tut mir leid. Verbaler Todesstakkato, bei dem man sich fühlt, als wäre man schon unter der Erde. Die andere Vorgehensweise ist meine. Ich lasse mir Zeit. Sagen tu ich überhaupt nix anders. Gut vielleicht sag ich öfters, dass es mir leid tut. Mein Unterschied ist eben der, das ich warte. Ich finde, wenn man an einer Kasse bei McDonalds durchschnittlich 4,5 Minuten ansteht, sollte das verbale Sterben nicht kürzer sein.
Jasmin Schellong (Gaimersheim) Sterben auf Englisch
7 Textpotpourri
Der Sanitäter und der Tod
Der Sanitäter, der gerade seinen Zivildienst beim DRK ableistet, ist sichtlich geschockt. Sein Partner entgegnet ihm Wir sind keine Engel, wir machen nur unseren Job und den, so gut wir können. Und manchmal müssen wir auch feststellen, dass nichts mehr zu machen ist. Die Leitstelle wird wieder kontaktiert Leitstelle Mayen von 16/83/1, kommen. Kommen Sie. Wir haben einen Ex. Verstanden, Ende.
Andreas Thelen (Koblenz) Wir sind keine Engel
8 Textpotpourri
Der Essayist
Nie habe ich etwas Eigenes geschrieben, alles ist compiliert. Ich bin ein melancholischer Schrotthändler Aus Abfällen zimmere ich meine Ansichten. Alles ist drin, aber nichts passt zusammen. Die Sprache hinkt und klemmt an allen Ecken und Enden. Das ist ein trauriges, aber mein liebstes Spiel. Ein Spiel fast ohne Regeln. Wie bei jedem Spiel ist das einzig Wahre das Spiel selbst.
Matthias Hagedorn Feature über die Notwendigkeit des Essays
9 Textpotpourri
Der Pfarrer und die Sprachlosigkeit
Du klingelst, sagt Thomas und stellt sich hinter mich. Im Haus geht das Licht an, wenig später öffnet Marion die Tür. Sie schaut mich an, erkennt mich und fragt Sie? Mitten in der Nacht? Schaut mir über die Schulter, sieht Thomas und sagt Oh je, Sie und ein Polizist ...? Und dann Axel? Wir beide nicken gleichzeitig. Unfall? Marion hält eine Hand vor den Mund Tot? Das Ja muss sie uns vermutlich an den Augen angesehen haben. Ich suche etwas für meine Hände, etwas zum Ziehen, zum Reiben, zum Zerbröseln, - ganz gleich was. Niemand sagt auch nur ein einziges Wort.
Dieter Schupp (Kaiserslautern) Makaber und wir lachten dennoch
10 Textpotpourri
Der Ingenieur und das Ost-West-Problem
Kommunikationshilfen, Moderationen, soziale Kompetenz, womöglich noch interkulturelle Kenntnisse? Das brauchen wir Techniker nicht. Das ist etwas für Leute aus dem sozialen Bereich. In der Welt der Techniker geht es klar, deutlich und zielgerichtet zur Sache. Gefühle und Befindlichkeiten behält man sich für den Feierabend vor. So dachte ich. Bis vor zwei Jahren, als ich Projektleiter eines Ost-West-Projektes wurde.
Günther Müller-Czygan (Brilon) Verstehe ich wirklich, was Du meinst?
11 Textpotpourri
Der Rapper
Vor allem Track Nummer Zwei, meinte der Künstler, der im selben Atemzug die Kollegen aus der Kolchose grüßte, also direkt nach dem Intro, sei der totale Burner. Da wäre ihm etwas geglückt, wofür er sich selbst auf die Schulter klopfe. Doch auch der Support seiner Crew hätte ihm geholfen, den Conqueror zu vollenden. Der Rap stehe dabei im Hintergrund. Es gehe eher ums Voicen, weniger um Inhalte, wobei es wichtig gewesen sei, dass die verschiedenartigen Pattern den Style abgaben. Ferner kämen ihm beim Weeden die coolsten Flows. Und an einem Flow erkenne man, ob man dem jeweiligen Artist respektieren könne oder was manchmal vorkommt vor allem dissen müsse.
Matthias Kröner (Nürnberg) Utopiesprache
12 Textpotpourri
Die Managerin
Am Konferenztisch habe ich verbal richtig ausgeteilt, in Besprechungen meist das letzte Wort gehabt. Ich habe ganz einfach jeden Konkurrenten oder Kritiker vom Platz gebellt. So war schnell jeder der Meinung, bei mir müsste man knallhart sein, um mich zu überzeugen. Der Haken war, dass ich leider nicht so knallhart war, wie mir nun jeder begegnete. Wenn man mich gleich morgens kalt erwischte, saß ich danach heulend auf der Toilette. Diskussionen und Auseinandersetzungen verfolgten mich oft ein ganzes Wochenende. Dieser Arbeitsatmosphäre war ich nicht lange gewachsen und habe das Handtuch geworfen.
Angela Fischmann (Hannover) Muss man im Beruf neu sprechen lernen?
13 Textpotpourri
Der Straßengeiger
Arme Länder/reiche Länder, Hartz IV oder das liebe Geld seien Dinge mit denen er sich beschäftige. Hartz ist richtig, Hartz ist wichtig, Hartzer Käse ist gesund, Esser, Fresser, Ackermänner werden dabei kugelrund, schmettert er seinen Zuhörern beispielsweise in Montagsdemo unverblümt an den Kopf. Und freut sich, wenn die Getroffenen in hitzige Diskussionen verfallen. Normalerweise sagen die Leute Leck mich am Arsch! Mich interessiert Politik nicht.
Maike Steuer (Köln) Straßenmusiker mit Diplom
14 Textpotpourri
Die Call-Center-Mitarbeiterin
Die ersten Gespräche sind immer die schlimmsten. Da habe ich noch nicht meine dicke Callcenter-Agent-Elefantenhaut angelegt, da bin ich noch persönlich betroffen, wenn der Mensch am anderen Ende kein Interesse an meiner Telefonwerbung hat und unfreundlich reagiert. Nach ein paar Gesprächen wird es besser, ich werde raffinierter, so, wie ich sonst nie reden würde. Und manchmal macht das Telefonieren sogar richtig Spaß und ich entwickele eine Art Jagdinstinkt. Zwischen Kollegen entsteht dann ein richtiger Wettbewerb, wer mehr positive Gespräche führt.
Ulrike Maris (Hamburg) Himmel und Hölle Expedition ins Call Center
15 Textpotpourri
Die Kritikerin
Früher war der Beruf des Kritikers die reinste Erfüllung für mich. Stark und mächtig bohrte ich meine spitze Feder in alles und jeden. Die Freude, Missstände aufzudecken und anzuprangern überdeckte sämtlichen Frohsinn. Was für ein Vergnügen, dass Denken und Leben anderer zu analysieren und ad absurdum zu führen. Die Welt war schlecht und ich suhlte mich darin, wie ein Schwein, das sich anschließend wohlig kratzt.
Nicole M. Susca (Schwäbisch Hall) Der einsame Kritiker
16 Textpotpourri
Der Knobelfan
Am liebsten sammelt er Wörter. Meistens einfache und kurze. Manchmal aber auch sind es die komplizierten und langen, die Johannes Susen notiert. Eine lange Reihe von Eigennamen und Benennungen, die er erst auf lose Zettel schreibt, dann sortiert und in den Computer eingibt. Per Mausklick bastelt der Familienvater aus Bergisch Gladbach an dem, was andere in ihrer Freizeit beschäftigt Er erfindet Kreuzworträtsel.
Annika Wind (Köln) Lesefutter für Knobelfans
17 Textpotpourri
Der Paketdienst
Der Teamleiter steht unter Druck. Die Zeit für eine Abfahrt ohne Verspätung läuft ihm davon. Ja, hier hast du die letzte für die Schweiz, der Rest ist Luft. Gut, dann schaffen wirs ja doch noch. Danke. Inzwischen ist Hitze schon normal und die Getränke sind Geschichte. Alles scheint zu kleben und die Dusche zu Hause ist das einzige Zielm, das alle noch kennen. Sind die Papiere für USA noch immer nicht gekommen? Nein? Dann muss die Sendung eben hier bleiben. Verdammt, wieder eine Blockade. Das wird ja ne schöne Performance heute geben! Der Teamleiter ist sichtlich angespannt, denn alles wird bei TNT genauestens in Statistiken festgehalten.
Christine Rübenach (Koblenz) Wenn Perfektion das Ziel ist
18 Textpotpourri
Der Redenschreiber
Ich weiß halt, dass jede Medaille zwei Seiten hat, auch Penicillin kann ein Fluch sein für Bazillen nämlich. Nur muss es in einer Demokratie jedem gestattet sein, jedem seine möglicherweise originelle Sichtweise darzulegen. Und das in den höchsten Tönen. Nun können Sie mir vorhalten, dass ich den Mist anderer nur schön verpacke, um ihn zu verkaufen, aber ich sehe eine viel größere Gefahr darin, eine mögliche Goldgrube unentdeckt zu lassen, nur weil die Wegbeschreibung mangelhaft ist.
Thomas Brock Der Sekretär der Sekretärin
19 Textpotpourri
Im Kinderhospiz
Bis in die 70er Jahre hinein waren Mediziner der Ansicht, dass es besser sei, kranken Kindern die Tragweite ihrer Erkrankung zu verschweigen. Dabei merkten die Kinder sehr wohl, dass die Eltern bestimmten Themen auswichen und ihre Fragen unbeantwortet bleiben. Das hatte zur Folge, dass die Kinder mit ihren Problemen allein gelassen wurden. Dabei hatten sie schon längst begriffen, dass sie eine lebensbedrohliche Erkrankung hatten. Kinder sollten Fragen zum Thema Sterben stellen dürfen. Was kommt dann? Spielt Gott mit mir Fußball? Geht man da alleine hin oder holt einen jemand ab?
Tanja Friehe (Wunstorf) Hand in Hand
20 Textpotpourri
Der Dirigent
Manchmal ist das Orchester wie ein kleines Dorf und Müller ist der Bürgermeister. Er muss versuchen zu vermitteln und gleichzeitig klare Ansagen geben, die befolgt werden müssen. Bei den Proben wird dann schon mal erklärt, wie die Posaunen beim Safari-Beat klingen müssen. Stellt euch vor ihr seid große, schwere, dicke Elefanten, die von einem Fuß auf dem anderen wanken!, ruft Müller den vier Posaunisten zu, während das Orchester weiterspielt. Und ihr seid die Vögel, die auf den Elefantenrücken tanzen. Also spielt leichter und lockerer!, sagt der Dirigent zu den Flöten und den Klarinetten.
Dennis Mittelmann (Koblenz) Der Dirigent als Kommunikator
21 Textpotpourri
Die Kellnerin
Josys erster Arbeitstag war ein Desaster. Getränke in einer gutbürgerlichen Wirtschaft ausschenken nach kurzer Einarbeitung eigentlich kein Problem. Der Schock traf sie beim Kontakt mit den Gästen. Die orderten nämlich teilweise recht ungewöhnliche Dinge Eine Frau wollte eine erfrischende Seiltänzerbouillon, ein Herr Wurstwasser, ein junger Typ einen Drecksack und die nette ältere Dame bestellte zum Kaffee einen Advokat. Josy traute ihren Ohren kaum, fragte nach und erntete herzhafte Lacher oder zumindest schiefe Blicke.
Schön pusten! Oh, das machst Du aber schön. Du musst nur den Traumballon aufblasen, dann träumst du gleich wunderschön. Ja, noch mal. Oh, was für ein starker Junge. Wir blenden ein. Wir befinden uns in einem Operationssaal. Der zehnjährige Patient ist gerade eingeschlafen. Das Gesamtprojekt Narkose beginnt und mit ihm auch der Dialog zwischen Anästhesist und Anästhesieschwester.
Christin Wannagat (Chemnitz) Anästhesie 25
23 Textpotpourri
Die Übersetzerin
Denn natürlich soll nicht auffallen, dass der Text ursprünglich in einer anderen Sprache geschrieben wurde. Doch Metaphern, Wortspiele oder Visualisierungen, die auf Kulturgut beruhen, lassen sich leider nicht immer in andere Sprachkreise retten. Manche sind schlichtweg unübersetzbar oder würden stark an ihrer Werbewirksamkeit verlieren. Zum Beispiel ein Bild mit Computermäusen und dazu die Schlagzeile Sehen Sie weiße Mäuse? Doch statt weißer Mäuse tauchen vor meinem inneren Auge nur rosa Elefanten auf, denn die Entsprechung dieser Redewendung im Englischen wäre to see pink elephants.
Corinna Wieja (Karben) Die Wortfischer
24 Textpotpourri
Im Bus in Wolgograd
Lesen können ist das Wichtigste, wenn man in einen City-Express einsteigt. Denn es gilt Der Fahrer ist der Chef im Bus. Seine Kommandos gibt er am liebsten per Computerausdruck. Und wenn man als Passagier die Fahrt genießen will, muss man die vorgegebenen Kommunikationsmittel akzeptieren und ihre Botschaften befolgen!
Larisa Zaytseva (Chemnitz) Zehn Minuten Angst und Sie sind zu Hause
25 Textpotpourri
Die besondere Schule
Was willst du Kleiner? Soll ich dir gleich noch eine klatschen? - Fuck you. Das ist cool. - Wenn du mir jetzt nicht meine Karten wiedergibst, dann mach ich gar nichts mehr. - Das geht voll ab. - Viva colonia, und wennwe nix zum Ficken haben, dann gehnwe innen Puff. - Sprache am Arbeitsplatz in einer Schule für Erziehungshilfe.
Annette Pietig (Köln) Deine Mutter
26 Textpotpourri
Der Trauerredner
Trotz seiner Erfahrung fehlen auch Peter Ahrens hin und wieder fast die Worte. Wenn Kinder sterben zum Beispiel oder sich jemand selbst umgebracht hat, fällt mir eine Rede sehr schwer, sagt er und seine Augen sehen ein bisschen traurig aus. Was soll man auch sagen über einen Dreijährigen, der sich beim Spielen erhängt hat, oder eine junge Frau, die aus dem Fenster sprang?! Doch irgendwie muss er auch solche Hürden meistern. Man darf das alles nicht so sehr an sich ranlassen, findet er.
Sara Schmiedel (Chemnitz) Der Tränenmacher
27 Textpotpourri
Der Stotterer
Mir selbst erschien es nie wirklich als ein Grund, diesen oder jenen Bildungs- oder Berufsweg nicht einzuschlagen, obwohl ich mitunter eine Prüfung mehr recht als schlecht durchgestottert hatte oder mitunter gar ein Stück Kreide zur Hand nehmen musste, um mich von der inneren Anspannung befreien zu können. Kaum hatte ich damals in meiner mündlichen Abiturprüfung übrigens die Kreide zum Schreiben auf der Tafel aufgesetzt, kamen die Worte geflossen. Nun ja, sagen wir, sie flossen schubweise wie Wasser, wenn man eine Handpumpe betätigt.
Michael Winkler (Dresden) Spr-Spr-Sprache im B-B-B-Beruf
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Im Lehrerzimmer
Lästerlehrer. Wie weit bist du eigentlich in deiner 6. Klasse in Mathe? Fang gerade mit Prozent an. Sag mal, ist die 9d bei dir auch so träge? Ja, richtige Schallschlucker. So werden im Kollegenkreis Klassen genannt, die alles ohne Reaktion über sich ergehen lassen. Bei den Lehrerinnen und Lehrern geht es nicht weniger verschwätzt zu als im Pausenhof.
Oliver Manger (Gemünden am Main) Von Schallschluckern und Modulation im Unterricht
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Briefträgernostalgie
Doch plötzlich huscht ein Glänzen in seine Augen, er strafft den Rücken, reckt das Kinn und schaut richtig träumerisch. Wissen Sie noch?, fragt er die alte Dame. Der Liebesbrief? Rosarot, da fehlten eigentlich nur noch die Herzchen drauf. Und nach Parfum gestunken hat der. Schon zwei, drei Jahre sei das her, den habe er der alten Dame einfach zeigen müssen. Ja, ja, ich weiß Briefgeheimnis und so. Aber wir haben ihn ja nicht aufgemacht. Nur draufgeschaut und sich daran gefreut. Und so manche Geschichte darum erfunden.
Andrea Niebergall (Koblenz) Botschaften in Grün und Rosa
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Die Beiträge in voller Länge demnächst in
Wir bedanken uns bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern