Title: Cook
1Cook Chill
2(No Transcript)
3Definition des Cook--Chill-Verfahrens
- Unter Cook Chill oder Kühlkost wird ein System
verstanden, bei dem Produkte - vorgegart,
- schnell abgekühlt und
- kühl gelagert
- werden.
- Bei Bedarf erfolgt ein Endgaren unmittelbar vor
dem Verzehr. - Bei Cook Chill findet also
- eine zeitliche Entkopplung
- der Produktion von der Produktverteilung statt.
4Wofür steht eigentlich Cook Chill?
-
- Fragen sind insbesondere in Zusammenhang zu
tiefgefrorenen Convenience Produkten zu
stellen. - Sind die Nährstoffe und Vitamine noch enthalten?
- Wie ist die Wirtschaftlichkeit zu betrachten?,
- Wie ist die Kostensituation
- Welche sensorischen Vorteile sind vorhanden?
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6Cook Serve und Cook Chill
- Zwei neue Angebotsformen
- schnelle Fertiggerichte,
- -Convenience-Produkte
- für den einzelnen Verbraucher
- im Einzelhandel( LEH)
- und der Gemeinschaftsverpflegung( GV)
-
- sind neben tiefgefrorenen Speisen
- zunehmend Kühlkostvarianten
7Cook Serve und Cook Chill
- Cook Serve ist die Variante für den
Großverbraucher-Bereich - Cook Chill wird sowohl im Großverbraucher-Bereic
h, als auch im Einzelhandel angeboten
8Cook Serve und Cook Chill
- Ursprünglich in den 60er Jahren aus den USA
stammend hat sich das Cook--Chill-Verfahren in
vielen europäischen Ländern durchgesetzt. - In Deutschland zeigt sich der Trend zur Kühlkost
verstärkt seit Mitte der 90er Jahre. - Cook--Chill- Produkte haben unter anderem den
Vorteil, bei Bedarf schnell verfügbar zu sein.
9Cook Chill
- Seit etwa 10 Jahren ist auch in Deutschland ein
verstärkter Bedarf an Kühlkost zu verzeichnen. - Gründe sind vor allem
- steigende lebensmittelrechtliche Anforderungen,
- verstärkter Kostendruck sowie
- höhere Qualitätsansprüche des Verbrauchers.
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22Cook Chill
Bei der Speisenherstellung in der
Gemeinschaftsverpflegung dominierte bis Mitte der
90er Jahre die Frischkostzubereitung in der Form
Cook Serve. Als Alternative zu dieser Kostform
sind neben tiefgefrorenen Speisen zunehmend
Kühlkostvarianten ( Cook Chill ) nun auf dem
Markt anzutreffen.
23Cook Serve und Cook HoldVerfahren im
Vergleich
- Die Produktion von Speisen in der
Gemeinschaftsverpflegung erfolgt klassischer
Weise in der sogenannten Warmverpflegung, bei der
die Speisen nach der Zubereitung sofort serviert
oder bis zum Verzehr warm gehalten werden. - Im Fachjargon wird dieses Verfahren als
- Cook Serve oder Cook Hold bezeichnet, zu
deutsch Kochen und Servieren oder Kochen und
(Warm-)halten.
24Vergleich Cook--Serve- und Cook--Chill-Produkte
- Durch lange Warmhaltezeiten der Speisen vor dem
Verzehr kann es besonders bei wärmeliebenden
Mikroorganismen zur Vermehrung und Toxinbildung
kommen, was die Gefahr einer Lebensmittelvergiftun
g in sich birgt. - Das ist auch der Grund, dass bei zu langen
Heißhaltezeiten ( Thermoforen) nach Alternativen
gesucht werden sollte.
25Cook Serve
- Ziel
- Durch thermische Prozesse wie Kochen, Schmoren,
Dämpfen, Braten, Frittieren, Dünsten, Grillen
oder Rösten der Produkte werden diese in einen
verzehrfertigen Zustand überführt. - Es werden typische sensorische Eigenschaften
erreicht. - Produkte werden - mikrobiologisch stabiler,
- - sind besser verdaulich.
26Verfahrensablauf Cook Serve
Wareneingang
Lagerung
Vorbereiten
Erhitzen, Garen
Abfüllen, Portionieren
Kommissionieren
Speiseausgabe
Transport
Speiseausgabe
Rückgabe, Geschirr spülen
27Cook Serve I
- Warenannahme
- Prüfung auf Vollständigkeit/
- Hygiene- und Qualitätsparameter
- Zwischenlagerung der Rohwaren, Halbfertigpro
dukte - Vorbereitung der Rohware
- Erhitzen/ Garen
-
28Cook Serve II
Erhitzen, Garen
- Portionierung
- mit anschließender Speisenausgabe
- ( typische Zubereitungsform der herkömmlichen
Gastronomie ) -
- Portionierung/ Kommissionierung
- Heißhaltung
- Speisenausgabe
- Dabei werden port. Produkte bis zur
Speisenausgabe heißgehalten - mikrobielle Gefahr bei Unterschreitung der KT
von 65C
29Cook ServeSchlüsselfaktoren Temp. und Zeit
Verfahrensschritt Frischkost Warm gehaltene Frischkost
Garen Mind. 80 C KT Mind. 10 min Mind. 80 C KT Mind. 10 min
Portionieren Innerhalb 30 min nach Garen, 65C KT Innerhalb 30 min nach Garen, 65C KT
Heißhalten Entfällt bzw. max 30 min bei 65C KT max. 3 h bei 65C KT
Speisenausgabe bei 65C KT bei 65C KT
30Definition des Cook--Chill-Verfahrens
- Unter Cook Chill oder Kühlkost wird ein System
verstanden, bei dem Produkte - vorgegart,
- schnell abgekühlt und
- kühl gelagert
- werden.
- Bei Bedarf erfolgt ein Endgaren unmittelbar vor
dem Verzehr. - Bei Cook Chill findet also eine zeitliche
Entkopplung der Produktion von der
Produktverteilung statt.
31Ablauf des Cook--Chill-Verfahrens
- Die Produktion erfolgt wie bei der
konventionellen Herstellung v. LM. - Unmittelbar nach dem Garen und dem sich sofort
anschließenden Abfüllen ist die Kurzkonservierung
in Form eines schockartigen Abkühlens
durchzuführen. - Nach dem Schockkühlen erfolgen Kühllagerung und
ggf. Kaltportionierung in der Produktion - ( LEH) oder Zentralküche( GV).
32Ablauf des Cook--Chill-Verfahrens
- Unter strikter Einhaltung der Kühlkette ist eine
Lagerung der vorgegarten LM ohne
Zu-satzkonservierung in Abhängigkeit vom
Hygienezustand der Rohstoffe bis zu drei, maximal
fünf Tagen möglich. - Bei zusätzlichen Hürden, wie z. B. Verpackung
unter Schutzgas oder zusatzliche Pasteurisation,
ist eine Haltbarkeit von 18- 21 Tage möglich. - Das Endgaren erfolgt unmittelbar vor dem Verzehr
bzw. der Speisenausgabe.
33Verfahrensablauf Cook Chill
Wareneingang
Lagerung
Vorbereiten
Erhitzen, Garen
Abfüllen, Portionieren
Kaltportionierung
Schockkühlen
Transport
Transport
Kühllagerung
Verbraucher
Endgaren
Endgaren
Speiseausgabe
Rückgabe, Geschirr spülen
34Cook Chill
- Um längere Haltbarkeiten zu realisieren, werden
neben der konventionellen Kühlkost - ( Cook Chill ) mit einer
- Haltbarkeit von 3 5 Tagen,
- auch verstärkt Verfahren mit einem zusätzlichen
Pasteurisationsschritt und/ oder unter Verwendung
von Verpackungen mit modifizierter Gasatmosphäre
eingesetzt.
35Cook Chill I
- Warenannahme
- Prüfung auf Vollständigkeit/
- Hygiene- und a. Qualitätsparameter
- Zwischenlagerung
- der Rohwaren, Halbfertigprodukte
- Vorbereitung der Rohware
- Erhitzen, Garen
- Es erfolgt nur eine Garung bis zu einem
- Gar- Grad von 85 95
- Endgarung findet erst kurz vor Verzehr statt.
-
36Cook Chill II
- Abfüllen, Portionieren
- innerhalb von 30 min bei
- mind. 65C Kerntemperatur
- Schockkühlen
- Kühlung innerhalb von max. 90 min auf
- 0 3C
- Dadurch wird sichergestellt, das der
mikrobiologisch kritische Temperaturbereich
zwischen 55C und 10C schnell durchschritten
wird. - Soft- Chilling / Hard Chilling( vergl. Kühlung)
- Kühllagerung bei Temperaturen von max. 3C
-
37Cook Chill III
- Kaltportionierung
- Produkte , die in Großgebinden in der
Kühllagerung waren, können bei Bedarf auch kalt
portioniert werden ( in einem extra Kühlraum ). - Vorgang sollte nicht länger wie 30 min dauern,
Zeiten und Raumlufttemperatur sind zu
dokumentieren. - Transport
- hat so zu erfolgen, das die Temperatur der
Speise 3C nicht überschreitet. -
38Cook Chill IV
- Endgaren
- Prozess sollte spätestens 30 min nach Entnahme
der Speisen aus der Kühlung erfolgen - hat maßgeblichen Einfluss auf die
mikrobiologischen und sensorischen Eigenschaften
des Produktes - Es muss eine Kerntemperatur von mind. 70C für
mind. 2 min erreicht werden. - Nach dem Endgaren müssen die Produkte
unverzüglich - verzehrt werden.
39Vergleich Cook Chill Cook Serve
Systemmerkmale Cook Chill Cook Serve
Speisenproduktion Zentrale Produktion Dezentrale Produktion
Lieferantenvorteile Produktion in Kleingebinden
Effektive Produktion
Weniger Ãœberhang
Lebensmitteleinkauf Spezifizierte Ware Qualitätsschwankungen
Gezielter Einsatz Viele Lieferanten
Gleich bleibende Qualität und Quantität
Lieferantenvorteile
Qualtität Gleich bleibende Qualität und Quantität Häuserspezifische Darstellungsform
Systemkonforme Darstellungsform Unterschiedliche Qualität und Quantität
Kurze Regenerierzeiten Lange Warmhaltezeiten
Ausstattung Systemkonforme Ausstattung Unterschiedliche Geräteausstattung
Preisvorteile Höhere Preise
Gleiche Bedienungsanleitung Unterschiedliche Bedienungsanleitung
Mitarbeiter Stressfreieres Arbeiten Kurzfristige Personalplanung
Bessere Personalplanung Mehr Stress beim Arbeiten
Effektive und gleichbleibende Auslastung der Produktionsphasen Zeitweise Spitzenauslastung
40Cook ChillSchlüsselfaktoren Temperatur Zeit
Verfahrensschritt Kerntemperatur Zeit
Garen Mind. 80C Mind. 10 min
Abfüllung/ Portionierung 65C Kerntemperatur In max. 30 min nach garen
Schockkühlen 0 .. 3C In 90 min
Kühllagerung 3C 3 ( 5 ) Tage
Kaltportionierung 3C ( Umgebung max. 12C ) In max. 30 min
Transport 3C ( Umgebung max. 10C ) In 12 h
Endgaren 70C Mind 2 min / max 30 min
Ggf. Warmhalten 65C Max. 15 min
Speisenausgabe 65C 15 120 min nach Garen
41Hitzebehandlung von Lebensmitteln
- Die Hitzebehandlung von Lebensmitteln ist eine
Grundoperation der Verfahrenstechnologie. - Sie hat den Zweck die Produkte in eine
genussfertige und allenfalls auch lagerbare Form
zu bringen. Dabei erfüllt eine Hitzebehandlung
verschiedene Funktionen - Haltbarmachung
- Garung
42Haltbarmachung
- Bei der Haltbarmachung mittels Wärme geht es
darum, ein Lebensmittel für eine bestimmte Zeit
vor Verderb zu schützen. - Man unterscheidet hier einerseits den
- enzymatischen und andererseits den
- mikrobiologischen Verderb.
43Haltbarmachung
- Sowohl Enzyme (Eiweissstoffe) als auch
Mikroorganismen können durch eine Hitzebehandlung
inaktiviert werden. - Allerdings hat jedes Enzym und jeder
Mikroorganismus seine eigene Verhaltenscharakteris
tik gegenüber einer Temperaturerhöhung..
44Haltbarmachung
- Bei der Pasteurisation wird eine zeitlich
befristete Haltbarkeit angestrebt. - Nur die vegetativen Keime werden eliminiert.
- Bei der Sterilisation sollen dagegen
- alle vegetativen Keime und alle Sporen zerstört
werden. Auch hier ist es wieder möglich, für
jedes Produkt einen optimalen Bereich zu
bestimmen.
45Haltbarmachung
- Zwischen den einzelnen Zielsetzungen ergeben sich
in der Praxis aber naturgemäss Konflikte. - Es ist in der Regel nicht möglich ein Produkt
mittels Wärmebehandlung steril zu bekommen, ohne,
dass dabei nicht auch unerwünschte Effekte
auftreten. - Vitamine werden beispielsweise in zu hohem Mass
zerstört und/oder die Textur wird zu weich. - Für eine optimale Prozessführung bei der
Wärmebehandlung müssen deshalb mehrere Faktoren
berücksichtigt und optimiert werden. - Diese sollen im Folgenden kurz angesprochen
werden.
46Die Erfassung einer Wärmebehandlung
Temperatur-Zeitkurve
- Jede Wärmebehandlung kann aufgrund einer
Temperatur-Zeitkurve beurteilt werden. - Dazu wird die Temperaturkurve in kurze
Zeitintervalle unterteilt. - Die Zeitintervalle müssen je nach den zeitlichen
Veränderungen entsprechend sinnvoll gewählt
werden. - Jedem Zeitintervall kann dann in Funktion der
jeweiligen Temperatur ein bestimmter
Behandlungseffekt zugeordnet werden. - Dieser berechnet sich aus dem Produkt von
Einwirkungszeit und Behandlungsäquivalent
aufgrund der Temperatur. - Die Summe aller Behandlungseffekte aus den
einzelnen Zeitintervallen ergibt dann den Wert
für die ganze Wärmebehandlung. - Dieses Verfahren kann für alle vorgängig
aufgeführten Faktoren verwendet werden
47Die Beurteilung der erhaltenen Kennzahlen
/Temperatur-Zeitkurve
- Die aufgrund einer Temperatur-Zeit-Kurve
bestimmten Kennzahlen sagen noch nichts über die
Qualität einer Wärmebehandlung bei einem
bestimmten Produkt aus. - Sie können nur für den Vergleich zwischen
verschiedenen Kurven dienen.
48Temperatur-Zeitkurve
- Um eine Wärmebehandlung wirklich beurteilen zu
können, muss das Produkt hinsichtlich - seiner Zusammensetzung und allenfalls auch
- hinsichtlich seiner hygienischen und
- technologischen Vorgeschichte genauer betrachtet
werden.
49Die Beurteilung der erhaltenen Kennzahlen /
Temperatur-Zeitkurve
- Auch müssen die einzelnen Kennzahlen in Relation
zueinander gesetzt werden - - Kocheffekt,Â
- - Enzym-Inaktivierung,
- - Mikroorganismen-Inaktivierung .
- Dabei spielen verschiedene produktespezifische
Faktoren eine Rolle, wie - die Hitzeresistenz von Mikroorganismen im
Substrat - dessen Zusammensetzung beeinflusst wird.
- Die folgenden Milieufaktoren spielen die grösste
Rolle
50Milieufaktoren
- pH-Wert
- Allgemein nimmt die Hitzeresistenz mit
zunehmender Acidität (Säuregrad) stark ab. - Salzgehalt (NaCl)/ Zuckergehalt
- Niedrige NaCl-Konzentrationen bis ca. 4
bewirken meist eine Erhöhung der
Hitzeresistenz. - Bei einigen Endosporen wird die Hitzeresistenz
bei 2 NaCl eingeschränkt - Mit zunehmender Zuckerkonzentration nimmt die
Hitzeresistenz zu (vor allem bei vegetativen
Zellen weniger bei Endosporen).
51Milieufaktoren
- Fett
- Ein erhöhter Fettgehalt führt zu einer
erheblichen Erhöhung der Hitzeresistenz. Die
Schutzwirkung von Öl und Fett wird sowohl auf die
geringe Wärmeleitfähigkeit als auch auf den
niedrigen Wassergehalt der Lipide zurückgeführt. - Wassergehalt
- Mit abnehmendem Wassergehalt bzw. aW-Wert des
Substrates wird die Hitzeresistenz bei vegetative
Zellen und Endosporen stark erhöht. - Proteine / Eiweisse
- Proteine können einen erheblichen Schutzeffekt
haben. - Eiweissreiche Lebensmittel müssen länger
sterilisiert werden, als eiweissarme
Lebensmittel.
52Technologie
- Der wesentliche Prozessschritt beim
- Cook Chill Verfahren ist
- das Garen.
- Die Garung wird im GV- Bereich nach folgenden
Verfahren vorgenommen - Umluft- oder Heißluftverfahren
- Kontaktwärmeverfahren
- Induktionsverfahren ( Mikrowellen )
53Ablauf des Cook--Chill-Verfahrens
- Garprozess (GV)
- Der Garprozess unterscheidet sich insofern von
dem bei der Frischkost, dass hier kein
endgültiges Garen, sondern nur eine Garung bis zu
einem - Gar-Grad von 85 bis 95 erfolgt.
54Garung
- Viele Lebensmittel werden erst durch eine
Erhitzung genussfertig. - Einige Nährstoffe werden für die menschliche
Verdauung überhaupt erst geeignet aufgeschlossen
und die Textur wird mundgerecht. - Dabei ist darauf zu achten, dass die Garung die
Vitamine und Nährstoffe möglichst wenig schädigt
und die Textur auch nicht zu weich wird.
55Verbesserung der Verdaulichkeit Garung
- Generell wird das Eiweiß (Protein) durch die
Garung denaturiert, wodurch es in den meisten
Fällen leichter verdaulich wird.
56Verbesserung der Verdaulichkeit/ Denaturierung
- Denaturierung (bzw. Koagulation oder Gerinnung)
von Eiweißmolekülen bedeutet ganz allgemein, dass
die komplizierte, - dreidimensionale Struktur der Eiweißmoleküle
durch Spaltung von Bindungen aufgelöst wird. - Auch im stark salzsauren Milieu des Magens
werden die Eiweißmoleküle zuerst denaturiert,
bevor sie in der weiteren Verdauung in die
Grundbausteine (Aminosäuren) aufgespalten werden.
57Entfernung und Zerstörung schädlicher
Inhaltsstoffe
- Bei den klassischen Garverfahren werden durch
Wärmeeinwirkung zahlreiche nachteilige
Inhaltsstoffe zerstört.
58Entfernung und Zerstörung schädlicher
Inhaltsstoffe
- Diese unerwünschten Reaktionen sind unabhängig
davon, ob Lebensmittel im küchenmäßigen,
gewerblichen oder industriellen Maßstab
zubereitet werden. - Es ist also von Fall zu Fall zu überlegen, ob die
erzielten Vorteile die Nachteile überwiegen. -
- Für die meisten Bearbeitungsverfahren ist dies
eindeutig zu bejahen.
59Verbesserung des Geschmackes und des Aromas
- Ein nicht zu unterschätzender Vorteil der
Zubereitung von Lebensmitteln ist die - Verbesserung der sensorischen Eigenschaften.
- Z.B durch das Braten von Fleisch werden hunderte
neuer Aroma- und Geschmacksstoffe gebildet
60Verbesserung des Geschmackes und des Aromas
- Diese Geschmacksverbesserung ist zum Großteil auf
Produkte zurückzuführen, die durch Verbindung von
Zucker- und Eiweißmolekülen entstehen
(Maillard-Produkte). - Typisches Beispiel dafür ist die braune Brot-
oder Fleischkruste.
61Welche Möglichkeiten zur Zubereitung von
Lebensmitteln gibt es?
- Die
- wichtigsten, klassischen Garverfahren sind
diejenigen, die auf - einer Erhitzung beruhen.
- Daneben kann eine Garung auch durch die
- Einwirkung von zugesetzten oder rohstoffeigenen
Enzymen - durch Mikroorganismen (Fermentation)
- und durch zugesetzte Stoffe Gewürze, Säuren
(Beizen) - erfolgen.
62Garung
- Die Summe der Veränderungen beim Kochen kann in
Form von Kochwerten (C-Wert) ausgedrückt werden. - Für jedes Produkt kann dabei ein mehr oder
weniger optimaler Bereich bestimmt werden, der
--- Gare, - - Nährstoffretention und
- - Enzyminaktivierung berücksichtigt.
- Die entsprechenden Werte sind entweder der
Literatur zu entnehmen oder müssen bei eigenen
Versuchen bestimmt werden.
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80Pasteurisation
- Eine Pasteurisation
- strebt eine Reduktion der Keimzahl um bis zu 6
Zehnerpotenzen, in der Regel um 3-4
Zehnerpotenzen ,an. - Die Haltbarkeit ist also von der
mikrobiologischen Seite mehr oder weniger
eingeschränkt. - Ausgangskeimzahl sowie den begleitenden
Massnahmen bestimmt (Kühlung, Salzgehalt,
Schutzatmosphäre, etc.) den Erfolg. - Im Vorfeld der Erhitzung muss durch geeignete
Hygienemassnahmen (GHP) deshalb schon eine
möglichst tiefe Ausgangskeimzahl angestrebt
werden
81Pasteurisation
- Die Pasteurisation wird für Lebensmittel
verwendet, bei denen eine - nur partielle Inaktivierung der Mikroorganismen
genügt (befristete Lagerdauer), oder die einen - genügenden hohen Säureschutz aufweisen, so dass
auch ohne Sterilisation eine ausreichende
Haltbarkeit erreicht wird (saure Konserven). - Meistens erfolgt die Pasteurisation auch in
Kombination mit anderen haltbarkeitsverlängernden
Verfahren - Ansäuern
- Kühlung
- Salzen
- Begasen
82Pasteurisation
- Wichtigstes Kriterium für die Wahl der
Erhitzungsparameter ist der pH-Wert des
Produktes. - Dieser entscheidet meistens mit welchen
Mikroorganismen zu rechnen ist. - Dazu kommen natürlich noch andere
produktspezifische Faktoren, auf die aber hier im
Moment nicht weiter eingegangen werden soll. -
- Wichtig ist , dass bei der Pasteurisation keine
vollständige Eliminierung der Mikroorganismen
erreicht wird. Nur die vegetativen
Mikroorganismen sollen sicher abgetötet werden
(nicht die Sporen!).
83Grundlagen der Hitzebehandlung
- Die geforderten Erhitzungsbedingungen hängen
stark vom pH-Wert des Produktes ab. - Man unterteilt diese deshalb in folgende Gruppen
- pH lt 4.0 stark saure Produkte
- pH 40 - 4.5 saure Produkte
- ph gt 4.5 schwach saure und neutrale Produkte
84Erhitzungsempfehlungen pH-Bereiche
- Für die verschiedenen pH-Bereiche gelten grob
folgende Erhitzungsempfehlungen - pH lt3.7 Pasteurisation während einigen Minuten
bei einer Kerntemperatur von 70 C - pH 3.7 - 4.2 Pasteurisation während 5 min bei
einer Kerntemperatur von 85 C oder
während 30 s bei 95 C (in der Regel werden
in der Literatur keine P-Werte angegeben) - pH 4.0 - 4.3 Pasteurisation auf einen Wert von
5 min gefordert. - pH 4.3 - 4.5 Pasteurisation auf einen Wert von
10 min gefordert (oft wird auch gleich eine
Sterilisation angewendet!).
85Kennwerte für verschiedene Erhitzungseffekte
- Eine Hitzebehandlung kann aufgrund von Kennwerten
beurteilt werden. - Je nach Produkt, Temperaturbereich und zu
beurteilendem Faktor kommen dabei verschiedene
Kennwerte zum Einsatz. - Kochwert (C-Wert)
- Pasteurisationswert (P-Wert)
- Sterilisationswert (F-Wert)
86Kochwert
- Kochwerte sind ein Mass für den Garprozess.
- Bei der Garung ist es wichtig, dass die Erhitzung
gerade so hoch ausfällt, dass einerseits die
lebensmitteleigenen Enzyme genügend inaktiviert
werden und andererseits das Produkt von der
Textur her optimal gekocht wird . - Dabei sollen die Vitamine möglichst erhalten
bleiben. - Die Koch- oder Garwerte werden auf eine
Referenztemperatur von 100 C bezogen. Je nach
Zusammensetzung des behandelten Lebensmittels und
der Gewichtung der einzelnen Inhaltsstoffe wird
für die Berücksichtigung des Temperatureinflusses
ein anderer - z-Wert eingesetzt.
87Pasteurisationswert
- Bei einer Pasteurisation werden die vegetativen
Keime, nicht aber die Sporen inaktiviert - Primär sollen die pathogenen und toxinbildenden
Keime eliminiert sein. - Die zu wählenden Temperatur/ Zeitbedingungen
können daher je nach Lebensmittel und den
sonstigen Rahmenbedingungen sehr unterschiedlich
ausfallen. - Die Temperaturen bewegen sich in der Regel in
einem Bereich zwischen - 65 und 100 C.
- Die Anwendung höherer Temperaturen stösst oft an
sensorische Grenzen (Kochgeschmack). - Etwas vereinfacht ausgedrückt, kann eine
Pasteurisation auch dadurch definiert werden,
dass es sich um eine Wärmebehandlung handelt, die
unterhalb demjenigen liegt, die für eine
Sterilisation nötig ist (Minimalwert einer
Sterilisation F0 2.5 min).
88Pasteurisationswert
- Grundsätzlich gelten für die Pasteurisation die
gleichen Gesetzmässigkeiten, wie für den Kochwert
und die Sterilisation. - Statt dem
- C- und F-Wert verwendet man hier den
- P-Wert,
- der sich auf eine bestimmte Referenztemperatur
sowie den z-Wert eines kritischen Zielorganismus
bezieht.
89Pasteurisationswert
- Als Referenztemperatur für die Pasteurisation
wird oft eine Referenztemperatur von 93.3 C bzw.
200 F sowie ein - z-Wert von 8.9 C oder 10 C benutzt.
- Angestrebt wird oft eine
- Keimreduktion um 6 Zehnerpotenzen.
90Pasteurisationswert
- Bei jeder Hitzebehandlung mit dem Ziel einer
Reduktion der Mikroben von grosser Bedeutung ist,
wie hoch die mikrobielle Ausgangsbelastung des
Produktes ist. - Eine nachfolgende Erhitzung beseitigt das erhöhte
Risiko einer ungenügenden Hygiene im Vorprozess
nicht oder nur bedingt. - Insbesondere dann nicht, wenn vor der Erhitzung
hitzestabile toxische Substanzen gebildet werden.
91Pasteurisationswert
- Die Pasteurisation wird für Lebensmittel
verwendet, bei denen eine nur partielle
Inaktivierung der Mikroorganismen genügt
(befristete Lagerdauer), oder die einen
genügenden hohen Säureschutz aufweisen, so dass
auch ohne Sterilisation eine ausreichende
Haltbarkeit erreicht wird (saure Konserven).
Meistens erfolgt die Pasteurisation auch in
Kombination mit anderen haltbarkeitsverlängernden
Verfahren - Ansäuern
- Kühlung
- Salzen
- Begasen
92Pasteurisation/Sous-vide-Produkte.
-
- Ein Stichwort dazu sind hier die sogenannten
Sous-vide-Produkte. - Die haltbarkeitsverlängernde Wirkung der
Pasteurisation hängt bei diesen Produkten stark
von der ordnungsgemässen Durchführung der
zusätzlichen Massnahmen ab. - Die französische Gesetzgebung fordert für
- Sous-vide-Produkte trotzdem eine minimale
Hitzebehandlung von 90 C während 10 min.
93Sterilisation
- Von einer Sterilisation spricht man bei
Produkten mit einem - pH-Wert über 4.5 (teilweise auch ab pH 4.3),
- bei denen eine vollständige Eliminierung der
Mikroben angestrebt wird (inkl. Sporen). - Effektiv möchte man hier eine Reduktion des
Leitorganismus Clostridium botulinum um - 12 Zehnerpotenzen erreichen.
- Dies bedeutet, dass ein
- Fo-Wert von mindestens 2.5 min eingehalten
werden muss.
94Sterilisation
- Es gelten ansonsten die gleichen Grundsätze, wie
bei der Pasteurisation. - Das heisst, auch hier ist eine minimale
Ausgangskeimzahl und damit ein hygienischer
Umgang mit den Produkten unbedingt erforderlich.
95Klassische GarverfahrenKochen
- Der Vorteil ist die
- einfache Durchführbarkeit.
- Nachteilig wirken sich
- Auslaugverluste,
- die Zerstörung wertvoller Inhaltsstoffe durch die
Hitzeeinwirkung sowie - der hohe Energiebedarf aus.
96Klassische Garverfahren Kochen
- Dieser Begriff wird ganz allgemein mit dem
-
- Zubereiten und Garen
- von Lebensmitteln verbunden.
- Im Prinzip ist darunter aber
- nur das Garen des Gutes in siedendem Wasser zu
verstehen.
97Druckkochen und Dünsten
- Bei beiden Methoden wird die Wärme durch
Wasserdampf an das Gut übertragen. - Der Vorteil gegenüber dem "Kochen" liegt in den
- geringeren Auslaugeverlusten.
98Druckkochen und Dünsten
- Hat den Vorteil einer kürzeren Garzeit
- und eines
- geringeren Energiebedarfes.
- Negativ bei allen Druckverfahren ist der
- höhere technische Aufwand.
99Backen
- Ist eines der wichtigsten Garverfahren. Das
feuchte Gut wird durch Kontakthitze,
Strahlungshitze und/oder durch heiße, trockene
Luft an der Oberfläche bis zu ca. 200C erhitzt. - Im Inneren des Backgutes erreichen die
Temperaturen allerdings nur etwa 100C..
100Braten
- Die Wärme wird über eine Fettschicht, über eine
Kontaktfläche oder durch Heißluft übertragen. - Das Gut erreicht an der Oberfläche hohe
Temperaturen, was zur - Bildung von vielen Farb-, Aroma- und
Geschmacksstoffen führt
101Fritieren
- Das Gut ist vollkommen von heißem Fett umgeben.
- Vorteile sind ein sehr schnelles Erhitzen und die
Bildung erwünschter Aromastoffe sowie einer
röschen, knusprigen Textur durch oberflächliche
Wasserverdampfung. - Nachteilig ist u.a. die hohe Fettaufnahme
fritierter Produkte.
102Grillen
- Das Gut wird indirekt durch Wärmestrahlung
(Infrarot-Strahlung) erhitzt. - Das Grillen bietet die selben Vorteile wie das
Fritieren ohne den Nachteil der hohen
Fettaufnahme. - In der modernen Lebensmitteltechnik wir die
Infrarot-Erwärmung nicht nur beim Grillen,
sondern z. B. auch zur oberflächlichen Entkeimung
(Schimmelsporen) und zum Backen (industrielle
Band-Backöfen) verwendet.
103Rösten / Schmoren
- Verläuft im Prinzip wie das Backen. Geröstet
werden Produkte mit geringem Wassergehalt, - insbesondere Samen (Kaffeebohnen Kakaobohnen
Haselnüsse usw.). - Schmoren
- Das Gut wird zuerst angebraten und nach
Wasserzugabe in Dampf fertig gegart.
104Mikrowellengarung
- Bei den klassischen Garmethoden wird Wärme von
außen auf das Gut übertragen. - Bei der Mikrowellenerwärmung und -garung wird
die Wärme im Lebensmittel selbst erzeugt. Im
elektrischen Wechselfeld der Mikrowellenstrahlung
beginnen geladene Moleküle, vor allem
Wassermoleküle, zu schwingen und sich aneinander
zu reiben. - Ein Teil dieser Bewegungsenergie wird in
Wärmeenergie umgesetzt, wodurch sich das
Lebensmittel von innen heraus erwärmt. - Die Mikrowellenbehandlung bewirkt daher keine
anderen Veränderungen in Lebensmitteln als die
herkömmlichen Erhitzungsmethoden.
105Heiß-Extrusion
- Dabei werden
- trockene,
- stärke- oder
- eiweißreiche Rohstoffe
- in einem Extruder durch Einwirkung von
mechanischer Energie unter hohem Druck - "gekocht".
106Extruder
- Der Extruder besteht aus einem zylindrischen
Gehäuse, in dem ähnlich wie bei einem
Fleischwolf das Material auf der einen Seite
durch Schnecken eingezogen, nach vorn
transportiert und an der Extruderspitze wieder
durch eine Düse ausgestoßen wird. Durch die
Reibung des Gutes an der Schnecke und an der
Gehäusewand wird direkt im Gut Wärme erzeugt, so
dass in den meisten Fällen eine Beheizung von
außen nicht erforderlich ist. Durch den hohen
Druck und die erreichte hohe Temperatur
"schmelzen" die trockenen Rohstoffe im Extruder.
Diese Schmelze wird durch die Düse ausgestoßen.
Dabei verdampft noch vorhandenes Wasser
schlagartig. Das Produkt wird dadurch
"aufgeschäumt" (expandiert) und erstarrt
gleichzeitig durch Abkühlung. Bevor aber der
austretende Strang erstarrt, wird er mit einem
rotierenden Messer in Stücke geschnitten.
107Fermentation
- Etwa ein Drittel unserer Nahrungsmittel wird
- durch Fermentation erzeugt.
- Zu den wichtigsten fermentierten
- Lebensmitteln zählen
- Brot
- Fermentierte Milchprodukte
- Fermentierte Fleischprodukte
- Fermentierte Sauergemüseprodukte
- Alkoholische Getränke (Wein, Bier, Spirituosen)
108Â Fermentation von Lebensmitteln
- Zur Fermentation zählt sowohl die
- Fermentation durch rohstoffeigene Enzyme als auch
die - Fermentation durch Mikroorganismen
109Fermentation von Lebensmitteln
- Vorverdauung von Reservestoffen
- (eigentliche Gärreaktionen)
- Bildung von Aroma- und Geschmacksstoffen
- Veränderung der Struktur der Lebensmittel
- (z. B. Gasbildung im Teig und im Käse)
- Abbau schädlicher Inhaltsstoffe
- Bildung von haltbarkeitsverlängernden
Inhaltsstoffen (z. B. Milchsäure, Alkohol)
110Neuere physikalische Verfahren zur Haltbarmachung
von LebensmittelnPrinzip und Anwendungen
- Nutzungsmöglichkeiten elektromagnetischer Wellen
und hoher hydrostatischer Drücke zur Behandlung
von Lebensmitteln - Zielsetzung ist vor allem die schonende
Haltbarmachung von Nahrungsmitteln. - Methodische Ansätze sind zum einen, unter
Vermeidung hoher Temperaturgradienten eine rasche
Erhitzung des Gutes zu erzielen, wie dies z.B.
unter geeigneten Bedingungen mittels
elektromagnetischer Wellen im Mikrowellenbereich
möglich ist. - Zum anderen wird versucht, sogenannte
- nicht-thermische Effekte auszunutzen, wie sie
z.B. durch Hochspannungsimpulse oder hohe Drücke
bewirkt werden können