Title: Dissoziative Identit
1Dissoziative Identitätsstörung
2Gliederung
- Grundlagen
- Die dissoziative Störung und die
Borderline-Störung - Traumata und die dissoziative Störung
- Diagnostik
- Klassifikation
- Die interaktionsreiche und die interaktionsarme
Form der Dissoziativen Störung - Therapieformen
3Grundlagen Definition und subjektiver Nutzen
4Definition Dissoziation
- Lat. Trennung
- krankhafte Entwicklung, in deren Verlauf
- zusammengehörende Denk-, Handlungs- oder
Verhaltensabläufe in Einzelheiten zerfallen, - wobei deren Auftreten weitgehend der Kontrolle
des Einzelnen entzogen bleibt
5Definition Dissoziation
- Lexikon der Psychologie
- Dissoziation ist ein Prozess, durch den
bestimmte Gedanken, Einstellungen und andere
psychologische Aktivitäten ihre normale Reaktion
zu anderen, bzw. zur übrigen Persönlichkeit
verlieren, sich abspalten und mehr oder minder
unabhängig funktionieren. - So können logisch unvereinbare Gedanken ,
Gefühle und Einstellungen nebeneinander
beibehalten und doch ein Konflikt zwischen diesen
vermieden werden.
6Dissoziative Phänomene
spielerische, subklinische Phänomene
- Tagtraumzustände
- Trance
- Dämmerzustände
- Ohnmacht
- Fugue (Flucht, Flashback)
- Unwirklichkeitserlebnisse
- Depersonalisation und
- Derealisation
schwerste Bewußtseinsänderungen
7Subjektiver Nutzen dissoziativer Reaktionen
- Zeit subjektiven Wohlbefindens
- bewußtes oder unbewußtes Entfliehen aus
ängstigenden Situationen - Trancezustand eliminiert belastende
Außenwelterfahrung - Autohypnose
8Nutzen und Erklärung der Multiplizität
- Reduktion der Angst, die während einem
Kindheitstrauma empfunden wurde - Lösen aus dem Körper während traumatischer
Ereignisse dadurch wird die Mißhandlung nur als
Außenstehender wahrgenommen - Regressive Phantasien lassen das Geschehen um das
Opfer unwirklich erscheinen - Dissoziation des Körpers von der
Psyche
9Die dissoziative Störung und die
Borderline-Störung
10 Ein und das Selbe?
- Franklin,,Die Diagnose der multiplen
Persönlichkeit ist der Borderline-Störung
untergeordnet - Lauer, Black und Keen ,,Eine Trennung beider
Störungen ist auf Grund soziodemografischer und
klinischer Daten nicht möglich, die Multiple
Persönlichkeitsstörung ist ein Epiphänomen der
Borderline-Persönlichkeitsstörung
11Zwei getrennte Störungen?
- Multiple Persönlichkeitsstörung
- Spaltung um gute von bösen Objekten zu
- trennen
- Geringe Kapazität zur Symbolisierung
- Fehlende Integration der Teilobjekte
- in ganze Objekte
- schlechte Prognose
- Spaltung des Selbst in getrennte
- psychische Gruppen
- hohe Kapazität zur Symbolisierung
- Spaltung als Folge eines überwältigenden
- Traumas
- gute Prognose
12Traumata
13Traumata
- Trauma in der frühen Kindheit Multiple
Persönlichkeit - Trauma im Erwachsenenalter PTBS
- dissoziative Störungen sind eine
- regelhafte Folge von schweren
- aggressiven und sexuellen
Mißhandlungen - in der Kindheit
14Statistik
- Unter 100 Patienten mit multipler
Persönlichkeit finden sich - 83, die sexuell mißhandelt wurden
- 68, die inzestiöse Erfahrungen machten
- 75, die körperlich mißhandelt wurden
15Diagnostik
16Der ,,Fragebogen zu dissoziativen Symptomen (FDS)
- ,,Welche dissoziativen Zustände kennen sie?
- ,,Wie oft befinden sie sich prozentual am Tag in
solchen Zuständen? - Addition der Prozentzahlen von allen Items
- Errechnen des Mittelwertes
- Bei 25-30 sollten die Ausmaße der Dissoziation
genauer erfaßt werden - (FDS durchsprechen/halbstrukturiertes
Interview)
17Klassifikation
18DSM-IV und ICD-10
- Borderline-Störung als Untertyp der ,,emo-
- tional instabilen Persönlichkeitsstörung
- Dissoziative Persönlichkeitsstörungen
- fallen unter ,,Neurotische Störungen
- Es wird keinerlei Verbindung zwischen der
Borderline-Störung und der Multiplen
Persönlichkeit hingewiesen.
- beschrieben wird die Dissoziative
- Identitätsstörung
- schwere dissoziative Symptome gelten als
- Kriterium für die Borderline-Persönlich-
- keitsstörung
- Folgende klinische Phänomene gehören zu den
dissoziativen Störungen - dissoziative Amnesie
- dissoziative Fugue
- dissoziative Identitätsstörung
- Depersonalisationsstörung
19Die interaktionsreiche und die interaktionsarme
Form der Dissoziativen Persönlichkeitsstörung
20Die interaktionsreiche Form
- Fallbeispiel Frau A.
- Sehnt sich nach Versöhnung ihrer Persönlichkeiten
- Multiplizität als Schutzschild
- Keine Verzweiflung
- 14 interne Personen
- Tagebücher mit unterschiedlichen Schriften
Wir sind im Moment verunsichert! Das wußten
einige von uns nicht. Die meisten wollen, und
die anderen können nicht.
21Diagnose der Frau B.
- Dissoziative Zustände
- Hohe Suggestibilität
- Dramatisierungsneigungen
- Borderline-Störung auf hysteroidem
- Symptomniveau (FDS-Wert 64)
22Die interaktionsarme Form
- Fallbeispiel Frau C.
- Schamgefühl bezüglich Multiplizität
- Sprache immer in Ich-Form
- verängstigt und zurückhaltend
- auto- und fremdaggressive Tendenzen
23Therapie
24Angst der Patienten
- Integration läßt wesentliche
Persönlichkeitsanteile verschwinden. - reduzierte Person, Mutation zu einem Nichts
- nur Wunsch nach Koordinierungsverbesserung der
Persönlichkeitszustände - Verweigerung neuroleptischer Medikation
-
25Therapiestrategien
- Patient wird im Singular angesprochen
- Ignorieren der Multiplizität
- Rundumbehandlung
26Therapieziele
-
- Versöhnung einzelner Anteile mit der persönlichen
Geschichte - Reduzierung der Ich-Schwäche
- Reduzierung der frei flottierenden Angst
- Störung wird als verständlich für Therapeuten
dargestellt
27Therapieerfolge
- Angstreduktion macht Dissoziation unnötig
- Entlastung des Patienten durch seine normaleres
Enpfinden der Störung
28Eine Patientin hatte während einer Gesprächsrunde
zur Wochenendgestaltung lustig rumgeblödelt.
Anschließend stand sie im Schwesterzimmer und bat
um eine Kopfschmerztablette. Ich sprach sie an
- Nanu, eben noch so lustig und jetzt eine
Kopfschmerztablette? Sie grinste Tja, haben ja
nicht alle Kopfschmerzen. Ich grinste zurück
Wie praktisch!