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Eine Reise nach Litauen Vom 15. bis 22.Juli 2001 Silke Klencke, Ida B hm, Klaus Klencke, Lukas Klencke Reiseroute Vilnius Trakai Kaunas Marijampoles ... – PowerPoint PPT presentation

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1
Eine Reise nach Litauen
Vom 15. bis 22.Juli 2001 Silke Klencke, Ida
Böhm, Klaus Klencke, Lukas Klencke
2
Reiseroute
Vilnius Trakai Kaunas Marijampoles --
Kybeikai Trkai -- Vilnius
3
Sonntag, 15.7.2001 Flug mit der Lufthansa von
Bremen nach Frankfurt, Lukas erkannte in der
Wartehalle den Fußballer Dieter Eilts, der
natürlich in der Business-Klasse flog. In
Frankfurt mussten wir einen ziemlich weiten Weg
zum Terminal B zurücklegen. Der Flug nach Vilnius
war völlig ausgebucht, überwiegend deutsche
Passagiere, aber auch Engländer und Franzosen.
Das Essen schmeckte sehr gut, dafür gab es eine
ziemlich harte Landung. In Bremen sind wir bei
ca. 17 C bzw. Regen gestartet, in Vilnius
erwartete uns sehr gutes Wetter mit 30 C und
viel Sonne. Das Flughafengebäude sieht aus wie
einer kleiner, alter aber schöner Bahnhof, alles
lief recht ruhig und gemütlich ab, die
Passkontrolle dauerte aber ziemlich lange. Vor
dem Flughafengebäude fing uns gleich ein
Taxifahrer ab und fuhr uns in unser Hotel. Unsere
Zimmer befanden sich in der 4. Etage, Fahrstuhl
leider Fehlanzeige. Die Angestellten waren aber
sehr freundlich und gaben uns wichtige Auskünfte.
Wir buchten gleich für den nächsten Tag eine
Stadtrundfahrt nur für uns in einem
klimatisierten Bus mit deutscher Führung.  
Restaurant und Gasse in Vilnius
4
Da wir schon gegen Mittag in Vilnius ankamen,
unternahmen wir am Nachmittag gleich einen
Spaziergang, besuchten den Markt und die sehr
schöne Innenstadt. Danach kannten wir fast alle
der 50 Kirchen und alle Bettler. Abends gönnten
wir uns einen kleinen Snack in einem Restaurant
amerikanischer Art. Ida war schon ziemlich
geschafft durch den ungewohnt langen Fußweg und
die Hitze, so dass wir früh zurück ins Hotel
gingen. Die erste Nacht schliefen wir eher
schlecht, da es durch die Straßenlage der Zimmer
sehr laut war, ständig sprangen die Alarmanlagen
der Autos an, warum auch immer. Sollte wirklich
mal ein Auto gestohlen werden, interessierte das
wahrscheinlich niemanden.  
Gotisches Ensemble
Kirche St. Apostels Peter und Paul
5
Montag, 16.7.2001 Wir frühstückten in einer sehr
kleinen Küche mit ungefähr so 3 Tischen, aber
trotzdem musste niemand auf einen Platz warten,
obwohl das Hotel angeblich ausgebucht war. Auf
diese Weise bekamen wir aber schnell Kontakt zu
den anderen Reisenden, man saß ja ziemlich dicht
beieinander.   Da die Temperatur schon gegen
Morgen über 30 C im Schatten betrug, freuten wir
uns auf unsere Stadtführung mit dem
klimatisierten Bus. Die Stadtführerin war sehr
versiert und konnte uns alles gut erklären, wir
waren auch die einzigen Teilnehmer. Stationen der
Tour waren z.B. die 3 Kreuze, das
Bernstein-Museum und die Kathedrale von Vilnius.
Hier fand außerplanmäßig eine Messe in polnischer
Sprache statt (ca. 4 Std.), die Leute waren extra
aus Polen dafür hergepilgert. Wir durften die
Kathedrale trotzdem betreten und auch zuschauen,
aber bei den Worten des Priesters Sanktus,
Sanktus, Sanktus ... fielen alle auf die Knie
und wir mussten als Nichtkatholiken die Kirche
verlassen. In einer anderen sehr schönen
Kirche, die zum gotischen Ensemble gehört, gab
uns ein ziemlich dicker Restaurator Erklärungen
zur derzeitigen Renovierung der Kirche. An den
Wänden konnte man die einzelnen Schichten
erkennen, die mühsam nacheinander abgetragen
wurden, um letztendlich die Wandmalereien
freizugeben.
Polnische Messe
Kathedrale von Vilnius
6
Das Wahrzeichen der Hauptstadt ist der
Gedeminas-Turm, ein imposantes Bauwerk aus dem
13.Jh., der auf einem Hügel liegt und auch ein
Museum beherbergt.   Zum Abschluss
der Führung ließen wir uns noch ein Restaurant
empfehlen. Das Essen war auch sehr gut, die
Bedienung brauchte für unsere Bestellung weder
Zettel noch Stift, sie behielt alles im Kopf und
brachte auch das Richtige. Leider ging ihr gutes
Gedächtnis zu Lasten der Freundlichkeit, sie
bekam kaum ein Wort heraus.  
Berg der Kreuze und Aussicht auf die Altstadt
7
Nachmittags fuhren wir noch mit dem Taxi zum
Fernsehturm. Der Fernsehturm ist 320 m hoch, bei
168 m befindet sich ein Cafe, von dort aus hatten
wir eine traumhafte Aussicht auf Vilnius. Unser
Taxifahrer war zur abgesprochenen Zeit zur
Stelle, um uns zum Hotel zu fahren. Wir fragten
ihn nach dem Weg nach Kaunas, er konnte während
der Fahrt die Landkarte lesen, ohne die
Orientierung oder gar die Kontrolle über sein
Fahrzeug zu verlieren. Wiederum wurden wir auch
diesmal am Anschnallen gehindert Das ist nicht
nötig, hieß es überall. Abends aßen wir in
einem sehr schönen litauischen Lokal, die
Bedienung sprach sehr gut deutsch und war auch
sehr freundlich. Wir beschlossen, wiederzukommen.
Wenn man in Litauen ein Restaurant besucht, muss
man etwas Zeit mitbringen, das Essen ist jedoch
überall gut und preiswert. Speisekarten gibt es
für Touristen in englischer Sprache, so das die
Bestellung meistens kein Problem war.
Fernsehturm Vilnius mit 28m hoher Flagge von
Litauen
Spiegel im Cafe des Fernsehturms
8
Dienstag, 17.7.2001 Morgens um 8.00 Uhr schon
30C im Zimmer, unser persönlicher Taxifahrer
fuhr uns zum Flughafen. Da wir inzwischen
Stammgäste waren, reduziert er von selbst den
Fahrpreis um die Hälfte. Er zeigt uns während der
Fahrt ein Fotoalbum mit Fotos von seiner Familie,
seiner Hochzeit usw. Wir wussten inzwischen auch,
dass er arbeitsloser Fotograf und geschieden ist.
Er sprach sehr gebrochen Englisch, die
Verständigung war teilweise schwierig, als er
Alimente sagte, wussten wir aber
Bescheid.   Mit unserem Leihwagen von Europcar
waren wir sehr zufrieden, ein silberfarbener
Opel-Astra, sehr leise und sparsam im Verbrauch,
wie sich herausstellte. Wir fuhren Richtung
Trakai, die Stadt der drei Seen, ca. 28 km
westwärts von Vilnius. In Trakai gibt es eine
Wasserburg (13.Jh.), die wir besichtigen wollten,
übrigens die einzige dieser Art in Osteuropa. In
der Burg selbst, die wir natürlich über eine
Brücke erreichten, waren auch historische Münz-
bzw. Porzellansammlungen zu sehen. Außerdem
konnte man die Geschichte der Burg verfolgen, die
erst in den 60er Jahren restauriert wurde und
heute eine gut besuchte Sehenswürdigkeit und
durch die reizvolle Lage ein beliebtes
Ausflugsziel ist, u.a. für Wassersportler. Nach
einer ruhigen Schiffsfahrt auf dem See aßen wir
in einem recht guten Restaurant, von dem man
einen schönen Blick auf die Burg hatte.
Restaurant gegenüber Wasserburg
Wasserburg Trakai
9
Danach ging unsere Fahrt weiter auf der Autobahn
A1 nach Kaunas. Die fehlende Klimaanlage des
Wagens ersetzten wir durch geöffnete Fenster. Die
schöne, unberührte Landschaft Litauens
entschädigte uns jedoch für die ständig
steigenden Temperaturen im Auto. In Litauen muss
man einiges beachten, wenn man die Autobahn
benutzt. Es ist erlaubt, nach links abzubiegen um
zu wenden, dafür sind auch Markierungen
vorgesehen. Es gibt Bushaltestellen am
Straßenrand, ebenso dürfen Fußgänger und
Radfahrer die Fahrbahn kreuzen. Es gibt hier
speziell ein Verkehrsschild für die Autobahn
mit einen Fußgänger darauf. Hat man sich an die
Besonderheiten gewöhnt, fährt man jedoch recht
ruhig, es gibt kaum Raser, Lastwagen fehlen fast
völlig, Seitenstreifen und Notrufsäulen
allerdings auch. Neue und schnelle Autos sind
noch selten, es überwiegen die Automarken Audi
und VW.   Massentierhaltung ist hier noch ein
Fremdwort, wir zählten pro Bauer 1 bis höchstens
4 Kühe, es gibt noch viel ungenutztes Land, ein
Paradies für Störche die sich bis dicht an die
Straße wagten.   Unser nächstes Hotel Neris in
Kaunas fanden wir schnell, ein 8-stöckiges
Gebäude nahe der Altstadt und der Fußgängerzone,
hinter dem Hotel eine orthodoxe Kirche. Die
Zimmer waren sehr gut, Lukas und Klaus freuten
sich über die deutschen Fernsehkanäle, Ida über
den Fahrstuhl. Bei einem Besuch bei der
Touristen-Information bekommt Lukas von einer
hübschen Blondine ein Poster und andere Dinge
geschenkt. Ein zufällig anwesender Student aus
Thüringen erklärte Klaus und Lukas die halbe
Stadt, für den nächsten Tag wurde eine
Stadtführung gebucht.
Rathaus Weißer Schwaan
Am Abend schlenderten wir durch die wunderschöne
Fußgängerzone die sehr belebt war. Nun kam auch
der ersehnte Regen und ein Gewitter, das sich die
ganze Nacht über Kaunas hielt und unsere
Zimmertemperatur etwas erträglicher machte.  
10
Mittwoch, 18.7.2001 Beim Frühstück gab es
getragene Klavier-Live-Musik in einem großen
Tanzsaal , der noch aus sozialistischer Zeit
stammte. Die riesigen, zahlreichen Deckenlampen
hatten eher einen russischen Einschlag. Das
Büfett war ausgezeichnet, es gab so ziemlich
alles, was man sich wünschen konnte. Gut
gesättigt warteten wir gegen 9.30 Uhr auf unsere
Stadtführerin. Die hielt leider dem Vergleich
ihrer Kollegin aus Vilnius kaum Stand. Sie war
etwas lahm und so leise, dass wir sie kaum
verstehen konnten. Wir fuhren mit einem
Trolley-Bus in die Innenstadt, hier das
Verkehrsmittel erster Wahl. Die Fahrt war
spottbillig, die Busse immer voll.   In Kaunas
fließen die Flüsse Nemunas und Neris zusammen, es
ist die zweitgrößte Stadt Litauens, mit einer
sehr schönen Altstadt, die sorgfältig restauriert
wird. Wahrzeichen ist der weiße Schwan, das
Rathaus, heute befindet sich darin u.a. ein
Standesamt und ein Museum. Wir besichtigten eine
gotische Kirche, die historische Post, in der man
seine Briefe mit einem Stempel aus dem 16. Jh.
versehen konnte, das Haus des Perkunas (15 Jh.)
und den erzbischöflichen Dom. Außerdem die Logie
des Papstes bei seinem Besuch 1993. Aus der Fahrt
mit der Zahnradbahn zum Aussichtspunkt wurde
leider nichts, da sie außer Betrieb war.
Frühstückssaal im Neris
Historische Stadtansicht von Kaunas ca. 1937
11
Zurück gingen wir durch die längste Fußgängerzone
Europas, ca. 3 km lang, beginnend in der
Altstadt. Ida hatte inzwischen vom Laufen genug
und suchte einen Stoffladen. Sie meinte, es gäbe
hier sowieso keinen, am Ende fanden wir 5. Sie
konnte nun endlich ihren Stoff einkaufen und wir
Souvenirs. Uns gefielen die witzigen Figuren aus
Ton, die hier in großer Auswahl angeboten wurden.
Nach 6 Stunden Vormittagsprogramm waren alle
k.o. und wir legten eine Ruhepause im Hotel
ein.   Die Litauer legen viel Wert auf ihr
Äußeres, vor allem die Frauen gehen sehr gut
gekleidet und sind super-schlank. Lukas und
Klaus versuchten bis zum letzten Urlaubstag
vergeblich herauszufinden, ob die Litauerinnen
mehr lange oder kurze Röcke bzw. Kleider
bevorzugten. In Hosen ging kaum jemand, außer den
Männern natürlich, die uns auch schon mal im
Netz-T-Shirt begegneten
Der Papst in Kaunas 1993
Gotisches Haus hinter Kathedrale In Kaunas
12
Am Abend trafen wir uns mit Maria, einer Freundin
von Erna. Zufälligerweise wohnte sie direkt
gegenüber vom Hotel, so dass sie zu Fuß kommen
konnte. Wir aßen in einem gemütlichen litauischen
Restaurant neben dem Hotel. Maria erkundigte sich
nach dem Spezialitäten des Lokals und so lernten
wir an diesem Abend die Nationalgerichte des
Landes kennen. Kalte, rote Rübensuppe mit
Kartoffelpüree bzw. Kartoffelwurst, es schmeckte
vortrefflich. Leider war die Musik etwas laut,
aber es war ein sehr netter Abend. Maria erzählt
uns viel von Litauen, von früher, von Mariampole
usw. Sie freute sich sehr über die derzeitige
Hitze, sie schliefe ausgezeichnet. Bald wussten
wir auch warum, im Winter funktioniert die
Zentralheizung nicht richtig, so dass sie nur ca.
10 C in der Wohnung hat. Bei einem Glas Rotwein
bzw. Fanta ließen wir den Abend ausklingen
Essen im typ. litauischen Restaurant Zalias
Ratas
13
Donnerstag, 19.7.2001 Beim Frühstück
interessierte Lukas die plötzlich einfallende
Fußballmannschaft. Silke sollte die Aufschrift
auf dem Rücken der Sportler entziffern, diese war
sehr schlecht zu lesen, so dass sie ziemlich
dicht aufrücken musste, es war die
Nationalmannschaft von Mazedonien. Die jungen
Männer machten sich wenig aus dem Frühstück und
waren bald wieder verschwunden. Wir
verfrachteten unser Gepäck in den Opel und
wollten gegen Nachmittag in Mariampole sein.
Vorher fuhren wir zu einem Staudamm am
Kaunasser-See, dort befand sich auch ein
Yacht-Klub. Die Orientierung war sehr schwierig,
da aussagekräftige Schilder fehlten. Man musste
als Fahrer auch sonst gut aufpassen und vor allem
die Lichtanlagen gut beobachten. Manche blinkten
nur gelb, andere waren o.k., eine Ampel sprang
von grün auf gelb und fiel dann aus, dafür zeigte
eine andere Dauerrot für Fußgänger an. Aber die
waren sowieso vorsichtig und schauten immer noch
mal in alle Richtungen, bevor sie die Straße
überquerten. Von dem Studenten in Kaunas
bekamen wir den Tipp, das Kloster Pazaislis zu
besuchen (barockes Meisterwerk), auf Anfrage
würde man dort auch Führungen geben. Wir
schlossen uns einer netten, kleinen französischen
Reisegruppe an, die aus 5 Personen und einem Hund
bestand, der ständig getragen wurde und beim
Fotografieren die Kamera ableckte. Wir
unterhielten uns französisch, einer sprach etwas
deutsch. Sie waren zum 3. Mal in Kaunas und mit
dem Auto von Grenoble angereist (Partnerstadt von
Kaunas). Ihre Reise ging auch durch Polen, aber
sie kamen mit dem eigenen Auto ans Ziel.
Kloster Pazaislis
14
Eine Nonne führte uns durch das schöne,
restaurierte Kloster, sie sprach viel und
schnell, alles auf Litauisch. Ein junger Mann
der Reisegruppe übersetzte ins Französische.
Größter Schatz des Kloster ist ein Ölgemälde
(Mutter der schönen Liebe, Künstler unbekannt),
dass von den Russen im 17Jh. verschleppt,
zurückgegeben und dann gestohlen wurde. Nach
Gebeten wurde es wiedergefunden. Als auch noch
wertvoller Schmuck abhanden kam half wiederum ein
Gebet, auf wundersame Weise gelangte er zurück
ins Kloster.
Gemälde im Kloster Pazaislis in Kaunas
15
Mariampole liegt ca. 50 km von Kaunas, wir fuhren
auf einer sehr guten Straße (via Baltica). Das
Hotel ARVI war klein und hatte nur 6 Zimmer.
Unten befand sich eine Pizzeria, wir wurden von
einer wieder mal jungen und netten Frau
bedient, die Deutsch studierte und uns einen
Rundgang durch Mariampole erklärte. So konnten
wir anschließend die evang. Kirche gut finden,
leider war sie geschlossen. Im anliegenden
Kirchenbüro bemühte man sich, den Pfarrer zu
erreichen, leider ohne Erfolg. Gottesdienste
finden hier immer am Sonntag in litauischer
Sprache statt. Ein Cousin von Oma hat hier früher
gepredigt.
Ev. Luth. Kirche in Marijampoles
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Ehem. Mädchengymnasium Marijampoles
Wir fanden auch das alte Mädchengymnasium im
Park, nach der Renovierung eines der schönsten
Gebäude der Stadt. Nicht weit davon die
katholische Kirche bzw. der katholische Friedhof.
 
Häuser in Marijampoles
katholische Kirche Marijampoles
Auch heute war es wieder sehr heiß und nach dem
langen Spaziergang ruhten wir uns im Hotel aus
und gingen anschließend wieder in die Pizzeria.
Diesmal bediente uns zur Abwechslung mal ein
junger, witziger Mann.
17
Freitag, 20.7.2001   Auch im ARVI gab es einen
sehr kleinen Frühstückssaal neben der Rezeption,
wir waren aber sehr zufrieden mit allem. An
diesem Tag wollten wir nach Padovinis fahren und
Idas Schulfreundin Jenny Baileikiene besuchen. Im
Hotel hatte deren Schwiegertochter eine Nachricht
für uns hinterlassen, das sie heute auf uns
warten würden.  
Friedhof Padovenis
Wir nahmen den Weg über Luidvinavas, einem
schönen Dorf in hügeliger Landschaft. Die kath.
Kirche hier wurde früher von vielen Menschen aus
Padovinis besucht. Nach ein paar Kilometern
hatten wir Padovinis erreicht und machten Station
am kath. Friedhof. Von dort aus hatte man einen
Blick auf die Stelle, wo sich früher die
Bauernhöfe und andere Häuser des Dorfes befanden.
Heute ist leider alles verschwunden, die Flächen
werden landwirtschaftlich genutzt. Das Dorf
beginnt nun auf der anderen Seite des Flusses.
Überall sieht man noch die großen
Kolchosen, die nach dem Krieg von den Russen
gebaut wurden. Manche verfallen langsam, in
anderen wird noch gearbeitet. Der Friedhof ist
gut gepflegt, die Ruhe wurde nur
durch einen lärmenden Bagger gestört, der ein
Grab aushob.
Kath. Kirche Luidvinavas
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Wir gingen am Fluss Dovine entlang, die im
Gegensatz zu früher heute mit Büschen und
Sträuchern zugewachsen ist. Ida zeigte uns die
Stelle, an der sie früher oft mit den
Geschwistern gebadet hatte. Ein Junge, der gerade
dort angelt, schaut uns verwundert an.
Ehemaliger Bauerhof Hirsch
Fluß Dovine
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Tafel am Eingang
Badestelle Fluß Dovine
Anschließend besuchten wir den Dorfladen und
kauften dort die guten Kekse, die wir schon im
letzten Jahr probiert hatten. Gegenüber steht die
neue Schule (10 Jahre alt), in der heute die
Klassen 1-9 unterrichtet werden (Zensuren gibt es
hier von 1 schlecht bis 10 sehr
gut).  
Neue Schule Padivenis /
20
Weiter ging es jetzt zum Bauernhof (wurde nicht
abgerissen, da er auf einem Hügel liegt) von
Jenny, der nicht mehr bewirtschaftet wird. Heute
gehören ihr 10 Ha, früher waren es 50 Ha. Dort
erwarten uns noch Schwiegertochter Irena (40),
deren Töchter Irena (19), Modesta (13) und der
kleine Sohn Elegius (3). Alle haben sehr viel zu
essen (z.B. gefüllte Kartoffeln) vorbereitet. Wir
tranken Cognac, Sekt und Likör, zusammen mit den
sehr heißen Temperaturen draußen kam so schnell
eine lustige Stimmung auf. Jenny freute sich sehr
über unseren Besuch, sie durfte dafür für 1 Tag
aus dem Krankenhaus.  
Schwiegertochter Irena und Enkeltochter Irena
sind auch an der Unterhaltung interessiert,
Jenny übersetzt ab und zu für sie. Ida fallen
bald russische Lieder aus der Schulzeit ein,
Jenny singt darauf Es zittern die morschen
Knochen... Sie erzählt weiterhin von
Schulausflügen zum Berg aus dem 1. Weltkrieg in
der Nähe ihres Hauses und von der Schulaufführung
Schneewittchen, bei der ihr von einem Jungen
der Papierrock zerrissen wurde.
21
Sie zeigt uns ein Foto von 1937, auf dem 4
Klassen vor der alten Schule in Padovinis zu
sehen sind, in der Mitte das Lehrerehepaar
Jamaitis (beide nach Sibirien verschleppt, er ist
im Lager gestorben, sie wohnte einige Zeit mit
einem Russen zusammen, kehrte dann zurück ins
Dorf und ist dort gestorben).
Emma
Schulfoto von 1937
Albert
Jenny
Ida
22
Silke und Lukas suchten vergebens das Klo, Irena
führte uns dann zu einer Trockentoilette weit ab
vom Haus. Ida bekam am Schluss Käse, Likör und
Wurst, wir verschenkten ein Buch über die
Lüneburger Heide, Kaffee und Süßigkeiten bzw.
Spielzeug für die Kinder. Nach der herzlichen
Verabschiedung (wir waren 5 Stunden dort) führen
wir die 10 km zurück nach Mariampole und suchten
ein sehr schönes Restaurant auf. Mehr als einen
kleinen Salat konnten wir allerdings nicht essen
und vor allem nur Mineralwasser trinken.  
23
Samstag, 21.7.2001 Nach dem Frühstück (heute mit
2 Radtouristen) checkten wir im Hotel aus und
schleppten das Gepäck die Treppen hinunter zum
Auto. Nach dem Besuch des Wochenmarktes, wo Opa
früher 2 x in der Woche seine Waren verkauft hat,
fuhren wir durch die schöne, leicht hügelige
Landschaft an Viskaviskis vorbei durch Virbalis
und Kybartei in das kleine Dorf Kybeikai. Auf
der Straße überholte uns ein alter Mercedes, der
uns schon bei unserer Abfahrt aufgefallen war, da
seine Hintertür ständig aufging. Inzwischen hatte
man sie so gut es ging geschlossen, wir wunderten
uns nur über das heraushängende Kleid.  
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Die Straße durch Kybartei ist heute Hauptstraße
von Litauen und führt nach Königsberg. Uns
begegneten deshalb viele alte russische
Lastwagen. Im Dorf Kybeikai (Geburtsort von
Albert Klug) gibt es nur noch wenige alte Häuser,
typisch wie in vielen Dörfern sind die
Siedlungshäuser und die Kolchosen.
Verlassene Kirche in Kybartei
Altes Haus in Kybeikai
Wir befragten 2 Einwohner nach Namen (früher
Nachbarn von Klug) leider mit wenig Erfolg auch
wegen Verständigungsschwierigkeiten. So fuhren
wir zurück durch Kybartei (Grenzort nach
Ostpreussen, heute Russland), wo gerade Wochen-
markt war. Klaus besichtigt eine schöne kath.
Kirche und entdeckt einen verwahrlosten deutschen
Friedhof. Wir anderen hatten Kirchen genug
gesehen.
25
Zurück ging es durch Mariampole weiter nach
Trakai, links und rechts der Straße Kühe, Pferde,
Störche und viele Seen. An manchen Stellen
scheint die Zeit hier stehengeblieben zu sein.
Wir beobachteten Bauern beim Wenden und
Einbringen des Heus - alles mit Pferd und Wagen!
   
In Trakai war es heute am Samstag viel voller als
bei unserem letzten Besuch. Wir aßen wieder in
dem feinen Restaurant und beobachteten von dort
aus eine Hochzeitsgesellschaft die über die
Brücke zur Burg ging. Am geöffneten Fenster
schlenderten noch 2 gutaussehende junge Männer
mit freiem Oberkörper vorbei. Silke bemerkte
daraufhin vielleicht etwas zu laut, dass es hier
eben nicht nur schöne Frauen, sondern auch schöne
Männer gäbe. Diese schauten auch sofort in unsere
Richtung, sie verstanden offensichtlich Deutsch.
Hochzeitsgesellschaft in Trakai
26
Nachdem wir noch einige Souvenirs erstanden
hatten, wollten wir weiter nach Vilnius zum
Flughafen fahren. Wir wussten schon, das es nicht
einfach sein würde, ihn zu finden, da er sehr
klein ist und außerhalb liegt. Was wir nicht
wussten war, dass ORO UOSTAS Flughafen heißt. Bis
wir die entsprechenden Schilder (auf denen auch
kein Flugzeug zu sehen war) beachteten, hatten
wir eine weitere Stadt- bzw. Kreiselrundfahrt
hinter uns. Verkehrskreisel sind an sich eine
nützliche Sache, wenn es Hinweise gibt, wo
jeweiligen Abzweigungen hinführen
Am Flughafen (Thermometer zeigt 35C) gaben wir
den Leihwagen unbeschädigt zurück, unser
sympathischer Taxifahrer bringt uns trotz seines
Urlaubes zum MIKOTEL, in dem wir schon bei
unserem ersten Aufenthalt in Vilnius übernachtet
hatten. Nach Abendessen im Biergarten verbringen
wir die letzte Nacht in Litauen, auch jetzt
beträgt die Zimmertemperatur wieder angenehme
30C.
Holzhäuser in Trakai
27
Sonntag, 22.7.2001   Unser Urlaub war nun fast zu
Ende, beim Frühstück lernten wir noch ein
deutsches Ehepaar aus der Nähe von Frankfurt
kennen, sie wollten auch zum Flughafen. Sie
interessierte sich sehr für den Grund unserer
Reise, dass die Oma und der Neffe mitfuhren usw.
Leider mussten sie sich erst ein Taxi bestellen
und länger warten, wir wurden natürlich pünktlich
von unserem Fahrer abgeholt. Er kannte wohl
inzwischen alle Stationen unserer Reise.   Am
Flughafen machte er (der ehemalige Fotograf) noch
ein paar Fotos von uns (leider von den Knien
abwärts abgeschnitten). Er verabschiedete sich
von den Damen mit Handkuss.   In der Abflughalle
checkten wir in Ruhe ein und setzten unsere
letzten Litas in Souvenirs und Kaffee um. Es gab
nur Gate 1 und 2, die auch noch gegenüber lagen,
also brauchte man nicht in Hektik zu verfallen,
sollte es mal Änderungen geben.
Flughafen Vilnius
Beim Einchecken hatte man uns Plätze an den
Notausgängen zugewiesen, da man hier mehr
Beinfreiheit hatte. Ein junger, übergenauer
Steward mit gegelter Sturmfrisur wies uns darauf
hin, dass an den Notausgängen nur 2 erwachsene,
gesunde Passagiere über 15 sitzen dürfen. Er
schilderte uns recht eindrucksvoll die Folgen
eines möglichen Chrachs, Lukas und Klaus müssten
dann die Tür öffnen und hätten die Verantwortung
für 100 Leute. Schnell waren aber Tauschpartner
gefunden (das Ehepaar aus Frankfurt), Silke
erklärte ihnen anschließend beim Start, warum das
notwendig war, sie wusste es jetzt ja genau. Der
Flug war ausgebucht.
28
Diesmal konnten Klaus und Lukas auch
Luftaufnahmen aus dem Flugzeug machen, wir hatten
eine sehr schöne Sicht. Nach 2 Std. Flug und
einer akzeptablen Landung hatten wir ungefähr 2
Stunden Aufenthalt in Frankfurt. 1 davon
verbrachten wir damit, von Terminal zu Terminal
zu wandern, das sich kurzfristig geändert hatte.
Dazwischen lagen weite Wege. Klaus ging mit Lukas
noch in die Business-Longue, wo sie die Zeit bis
zum Abflug verbrachten. Nach Bremen flogen wir
mit einem Airbus A 319, er flog natürlich
wesentlich ruhiger als die Boing und man saß auch
bequemer.  
Flughafen Frankfurt/M.
Gegen 18.00 Uhr kamen wir in Bremen an,
inzwischen war es auch hier sehr heiß. Klaus
holte unser Auto vom Firmenparkplatz und wir
fuhren nach Hause. (Der Verkehrsfunk warnte vor
einem Radfahrer auf der Fahrbahn). Es war eine
sehr schöne,aber auch anstrengende Reise, vor der
wir uns erst mal einige Tage ausruhen wollten
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