Title: Morphologische Befunde bei der akuten lymphatischen Leuk
1Morphologische Befunde bei der akuten
lymphatischen Leukämie
- Kompetenznetz akute und chronische Leukämien
Arbeitsgruppe Morphologie - Testversion Kritische Hinweise (positive wie
negative) werden gesammelt unter - w.gassmann_at_marienkrankenhaus.com
2 Technische Hinweise
- Die Fotos wurden mit 3-Chip-Cameras von Panasonic
() und Sony (Modifikation von AVT-Horn)
aufgenommen - Die Digitalisierung erfolgte mit dem System
Autocyte-Link der Firma AVT-Horn. - Die Kompression der Fotos erfolgte im
JPEG-Format die Größe der einzelnen Foto-Dateien
liegt bei 20 bis 400 Kb. Der Grund der
unterschiedlichen Dateigröße ist unklar. - Die Fotos können für Lehrzwecke frei verwendet
werden. - Aus der HTLM-Datei können einzelne Fotos für
eigene Vorträge oder Vorlesungen recht einfach
herauskopiert werden. Falls es Ihnen nicht
gelingt, können Sie die entsprechende
PowerPoint-Datei bei der Netzwerkzentrale oder in
Siegen anfordern.
3Inhalt
- T-ALL-Varianten
- ALL mit Granula
- Reife T-ALL mit Granula
- B-Reihen-ALL mit Granula
- ALL mit pink-farbenen Granula
- Ph1-positive ALL
- B-ALL
- Andere ALL mit Vakuolen
- B-Reihen-ALL mit diskreter Vakuolisierung
- Stark vakuolisierte T-ALL
- ALL mit konfluierenden Vakuolen
- ALL mit "zerzauster" Zell-Oberfläche DD
Carcinose und AML M7 - Prolymphozyten-Leukämie versus ALL
- Zytochemie
4Was kann die Mikroskopie?
- Sie kann erstens feststellen, daß es sich um eine
Leukämie handelt und zweitens um eine akute. - Modernere Verfahren wie Zytogenetik, Immunologie
und Molekularbiologie haben hier nicht selten
Schwierigkeiten. - Bestimmte morphologische Merkmale können wenn
vorhanden die myeloische Natur der Leukämie
beweisen. - Die lymphatische Natur einer akuten Leukämie kann
nur in wenigen!! Fälle durch mikroskopisch
sichtbare Auffälligkeiten erkannt werden B-ALL,
Pseudo-B-ALL, bestimmte Formen von thymischer ALL
etc. - Die Immuntypisierung wird immer benötigt.
5Was kann die Mikroskopie?
- Es hat sich eingebürgert, daß wir bei Fehlen
myeloischer Merkmale (Peroxidase-Aktivität etc.)
morphologisch die Diagnose einer ALL stellen. - Dies ist jedoch falsch. Prinzipiell dürfte die
Morphologie bei der ALL nur folgende Diagnose
stellen - akute Leukämie
- ohne Merkmale der myeloischen Reihe.
6Klassifikation der B-Reihen-ALL
- Übergeordnete genetisch definierte Entitäten
- Ph1-positive ALL
- ALL mit Translokation 411
- ALL mit Translokation 119
- ALL mit Translokation 1221
- Immunologische definierte Typen
- Pro-B-ALL Nachweis von CD19
- c-ALL plus CD 10
- Prä-B-ALL plus zytoplasmatische schwere Ketten
- B-ALL plus Oberflächen-Immunglobulin
-
7 Abgrenzung der T-ALL
- Oberflächen- oder zytoplasmatisches CD3
definieren T-Reihe - Abgrenzung der T-ALL von reifen T-Zell-Neoplasien
durch TDT-Nachweis - Klassifizierungs-Hierarchie
- CD1a definiert thymische ALL (beste Prognose)
- Oberflächen-CD3 definiert reife T-ALL bei
CD1a-Negativität - Zur Morphologie siehe auch Gassmann et al Brit.
J. Haematol 97 372, 1997
8Klassifikation der T-Reihen-ALL
- Übergeordnete genetisch definierte Entitäten
- Gegenwärtig keine
- Immunologisch definierte Typen
- Pro-T-ALL zytoplasmatisches CD3, plus CD7
- Prä-T-ALL zusätzlich CD2 CD5 oder CD8
- Thymische ALL CD1a Nachweis sticht gegen CD3
- Reife T-ALL Oberflächen-CD3
9Thymische ALL 1
- Patient mit ausgedehntem Mediastinaltumor. Der
Infiltrationsgrad der Leukämie ist
vergleichsweise gering. Man sieht noch viele
Fett-Vakuolen im KM-Bröckel.
10Thymische ALL 1
- Auch in den frei ausgestrichenen Bereichen macht
die leukämische Population nur etwa 60 der
Zellen aus.
11Thymische ALL 1
- Eine ideale Stelle, um die Blasten als solche zu
erkennen. Die Dreiergruppe links unten sind
sicher Leukämiezellen isoliert betrachtet wären
sie nur schwer als Blasten identifizierbar.
12Thymische ALL 1
- Alle lymphatischen Zellen dieses Fotos sind
Leukämiezellen. Man kann hier gut die
undifferenzierten Blasten erkennen.
13Thymische ALL 2
- Hier ein anderer Patient ein voll infiltriertes
Mark. Dieses Bild mit vielen kleinen nur schwer
als Blasten erkennbaren Zellen mit gekerbten
Kernen ist bei der thymischen ALL häufig zu sehen.
14Thymische ALL 2
- Die kleinen Blasten sind nur schwer als solche
identifizierbar. Nukleolen sind nur angedeutet
wenn überhaupt zu erkennen.
15Thymische ALL saure Phosphatase
- Die saure Phosphatase ist fokal positiv. Nur
dieses fokale Reaktionsmuster ist typisch für die
ALL der T-Reihe.
16Thymische ALL 2 DAP-IV-Reaktion
- Die typische fokale DAP-Reaktion beweist die
Zugehörigkeit der Leukämie zur T-Reihe. Sie
beweist nicht, daß es sich um eine akute Leukämie
handelt. Auch T-Prolymphozyten-Leukämien können
stark positiv sein.
17Reife T-ALL
- Siehe auch granulierte T-ALL. Das Zytoplasma ist
öfters als bei c-ALL blaß-grau es ist oft
weiter. Das Chromatin ist oft dichter kondensiert
und die Erkennung als akute Leukämie ist öfters
nicht leicht.
18Hybride ALL T-Reihe - myeloisch
- Hybride akute Leukämien, die sowohl Eigenschaften
der T-Reihe als auch der neutrophilen Reihe
aufweisen, sind sehr selten. Ihr Anteil liegt bei
1 - 2 der T-Reihen-ALLs. - Der hier vorgestellte Fall zeigt eindeutige
konkurrierende und sich ansonsten ausschließende
biologische Merkmale. - Über 90 der Zellen sind positiv für
zytoplasmatisches CD3, CD5, CD2, CD7, TDT. Der
Immun-Phänoytp entspricht somit einer Prä-T-ALL. - Zusätzlich zeigt die Zytochemie, daß ein hoher
Anteil der Blasten peroxidase-positiv sind. Dies
ist ein ebenfalls stechendes Merkmal.
19Hybride Leukämie Myeloisch/T-Reihe
- Große sehr unreife Blasten eine weitergehende
Mutmaßung über die Natur der Zellen ist kaum
möglich.
20Hybride Leukämie Myeloisch/T-Reihe
- Nukleolen sind kaum erkennbar.
21Hybride Leukämie Myeloisch/T-Reihe
- Nach Suchen entdeckt man auch einzelne
granulierte Blasten. Diese Granulation darf aber
nicht per se als Indikator der myeloischen Reihe
gewertet werden.
22Hybride Leukämie Myeloisch/T-Reihe POX
- Man findet viele POX-positive Blasten. Die
POX-positiven Zellen sind eindeutig Blasten und
eindeutig positiv.
23Hybride Leukämie Myeloisch/T-Reihe - POX
- Die POX-positiven Blasten sind isomorph zu den
negativen.
24Hybride Leukämie Myeloisch/T-Reihe - POX
- Hier sieht man sogar ein Auer-Stäbchen.
25Übersicht zur granulierter ALL
- Vorkommen von Granulation bei ALL
- Zarte Azurgranula bei ALL der T-Reihe (12 der
Fälle). Hier ist die Granulation oft prominent - Selten zarte Granulation bei der B-Reihen-ALL
die Granulation ist bei der c-ALL wenn vorhanden
nur mit Mühe in einzelnen Blasten zu finden. - ALL mit pink-farbenen Granula
- Wenn vorhanden ist die Granulation bei der
T-Reihen-ALL in der Regel deutlicher als bei der
B-Reihen-ALL
26Granulierte T-ALL 1
- Leukämische Blasten mit angedeuteter
Azur-Granulation.
27Granulierte T-ALL 1
- Reife T-ALL mit Granula Bei diesem Fall von
T-ALL steht man wie so oft bei der T-ALL vor der
Frage Sind es Blasten, Zyten oder
Prolymphozyten. Ein Teil der Blasten ist
granuliert.
28Granulierte T-ALL 1
- Die Granulation ist bei diesem Leukämietyp
violett dargestellt die Granula sind klein man
meint oft, einen kleinen hellen Hof um sie zu
sehen.
29Granulierte T-ALL 1
- Granuliert ist in der Regel nur ein relativ
kleiner Teil der Leukämiezellen. Auch an dieser
Stelle braucht man längerere Zeit, um die Zellen
sicher als Blasten zu bezeichnen.
30Granulierte T-ALL 1
- Bei der PAS-Reaktion wird gut erkennbar, daß man
bei der Hamatoxylin-Gegenfärbung leichter
zwischen Blast und Zyt unterscheiden kann als bei
der Pappenheim-Färbung.
31Granulierte T-ALL 1
- Auch Erfahrene nutzen daher insbesondere
Peroxidase und PAS für die Erkennung der
Blastennatur, wenn sie bei der Pappenheim-Färbung
unsicher bleibt.
32ALL mit pink-farbenen Granula
- Die Granula sehen aus wie winzige Vakuolen, wie
Sago-Körner oder wie entfärbte Kaviar-Eier - Fast immer ALL der B-Reihe (c-ALL oder Prä-B-ALL)
- Die Granula sind sehr groß sie wirken wie winzig
kleine Vakuolen - Sie färben sich in der Papp-Färbung blaß
pink-farben und sind oft nur schwer zu erkennen. - Wenn sie über dem Kern liegen, dellen sie diesen
ein und können als Nukleolen fehlinterpretiert
werden. - Auch in der PAS-Färbung färben sie sich pink an
auch bei der Esterase-Reaktion stellen sie sich
dar. In der sauren Phosphatase sind sie ganz blaß
rosa.
33ALL mit pink-farbenen Granula
- Die Granula sind in dem bei 11 Uhr liegenden
Blast gerade eben erkennbar. Sie liegen im
Zytoplasma-Dreieck und überlagern dort teilweise
auch den Kernrand.
34ALL mit pink-farbenen Granula
- Hier sind die Granula insbesondere an den
Pfeilspitzen teils den Kern eindellend etwas
deutlicher zu sehen.
35ALL mit pink-farbenen Granula
- Die dicken blassen Granula erinnern an
Sago-Körner oder entfärbten Kaviar
36ALL mit pink-farbenen Granula
- Hier ist die Rot-Komponente des Lichtes bewußt
verstärkt worden, um die Granula deutlicher
werden zu lassen insbesondere die Gruppe zwischen
beiden Pfeilen.
37ALL mit pink-farbenen Granula - PAS-Färbung
- Die oft in Gruppen liegenden Granula färben sich
ganz blaß an
38ALL mit pink-farbenen Granula - PAS-Färbung
- Im Blast am linken Rand der Gruppe sieht man die
pink-farbene Darstellung der Granula und
zusätzlich die viel stärkere violette
Standard-Reaktion.
39ALL mit pink-farbenen Granula - Esterase
- Hier sieht man einerseits wie viele der Granula
in diesem Fall vorhanden sind. Andererseits zeigt
sich das Esterase-Reaktionsprodukt.
40ALL mit pink-farbenen Granula saure Phosphatase
- Die Reaktion mit der sauren Phsophatase ist nur
schwach und nicht bei allen Granula. Das
Reaktionsprodukt liegt um die Granula herum.
41ALL mit pink-farbenen Granula saure Phosphatase
- Das besonders große Granulum zeigt, daß die Wand
und nicht der Inhalt der Granula
saure-Phosphatase-positiv reagiert.
42Ph-1-positive ALL
- Fast ausnahmslos c-ALL oder Prä-B-ALL
- Sehr schlechte Prognose
- Meist morphologisch unauffälliges ALL-Bild
- Bei etwa 25 findet man morphologisch Hinweise
auf eine Beteiligung der neutrophilen Reihe
Dysplasiezeichen, peroxidase-positive Blasten
43Ph1-positive ALL 1
- An dieser Stelle sieht man ausschließlich
typische lymphatisch erscheinenden Blasten unten
rechts eine Mitose.
44Ph1-positive ALL 1
- Neben den Blasten sieht man dysplastische Zellen
der neutrophilen Reihe. Hier ein pathologisch zu
grob granulierter Promyelozyt
45Ph1-positive ALL 1
- Ein weiterer pathologischer Promyelozyt. Die
anderen Zellen sind Blasten passend zur
immunologischen Diagnose ein Eosinophiler ohne
spezielle Auffälligkeit.
46Ph1-positive ALL 1
- Ein sehr grob granulierter Metamyelozyt mit zu
großem Kern
47Ph-1-positive ALL 1 - POX
- Wie erwartet sind die kleinen Blasten
Peroxidase-negativ. Die größeren Zellen/Blasten?
Mit weiterem Zytoplasma sind dagegen positiv.
48Ph-1-positive ALL 1 - POX
- Auch einige wenige der kleinen Blasten sind
Peroxidase-positiv. Die granuläre Reaktion
beweist die myeloische Natur dieser Zelle. Die
stark positive Zelle ist wohl ein Myelozyt.
49Ph-1-positive ALL 2
- Hier zeigt sich eine andere Variante der
Ph-1-positiven akuten Leukämie (ALL?). Man sieht
Blasten, von denen in einigen angedeutete Granula
zu erkennen sind. Immunologisch c-ALL mit
myeloischer Koexpression.
50Ph-1-positive ALL 2 POX
- Zwei der Blasten sind POX-positiv. Diese ganz
diskrete Reaktion muß man suchen. Wenn einzelne
"Blasten" stark positiv sind, während die
anderen negativ sind, ist Vorsicht angebracht.
Cave Rest-Hämopoese.
51Ph-1-positive ALL 2 POX
- An dieser Stelle des Präparates ist die Mehrzahl
der Zellen positiv.
52B-ALL
- Die B-ALL gehört eigentlich zu den reifen
B-Zell-Neoplasien. - Definition Lymphoblastisches Lymphom mit
Oberflächen-Immunglobulin. Auch der
Leichtketten-Nachweis im Zytoplasma soll
ausreichen. - Mögliche Translokationen 814 oder 28 oder
822. c-myc-Onkogen transloziert in Schwerketten-
oder Leichketten-Gen - Morphologie Deutliche Zytoplasma-Basophilie plus
Vakuolisierung. Die Vakuolen liegen ganz
überwiegend einzeln und konfluieren nicht.
53B-ALL 1
- Die Blasten der B-ALL haben immer ein stark
basophiles Zytoplasma und in der Regel eine
deutliche Vakuolisierung. Hier ein Fall mit
besonders lockerem Chromatin.
54B-ALL 1
- Die Blasten der B-ALL sind immer recht monomorph.
Monomorph ist dabei die Struktur der Zellen
Gleich sind Chromatinstruktur, Zytoplasmafärbung,
Art der Vakuolisierung.
55B-ALL 1
- Die Vakuolisierung ist im Gegensatz zur
Basophilie kein obligates Kennzeichen der B-ALL.
Im peripheren Blut fehlt oft die Vakuolisierung,
die Basophilie nie. Hier ein einzelner typischer
Blast dieses Patienten.
56B-ALL 2
- Bei diesem Casus ist die Vakuolisierung deutlich
geringer ausgeprägt. Auch erscheint das Chromatin
wesentlich reifer, das heißt es ist morphologisch
näher dem des Standard-Lymphozyten
57B-ALL 2
- Variabel können bei der B-ALL sein Zellgröße,
Kerngröße, Zytoplasmaweite. Vakuolisierung. Die
Vakuolen konfluieren kaum.
58Differentialdiagnose der ALL mit Vakuolen
- Eine geringgradige Vakuolisierung ist relativ
häufig bei vielen Formen von ALL (T-Reihe 11,
c-ALL 10). Typisch sind B-Reihen-ALLs mit
mäßiggradiger Vakuolisierung ohne die ausgeprägte
Basophilie. - T-Reihen-ALL, die der B-ALL sehr ähnlich sehen
kann. - ALL mit konfluierender Vakuolisierung.
"Schweizer-Käse-ALL" oder "Pseudo-B-ALL".
59Prä-T-ALL mit Vakuolen 1
- Eine Prä-T-ALL mit recht basophilem Zytoplasma
und Vakuolisierung. Ein Teil der Blasten würde
durchaus zu einer B-ALL passen.
60Prä-T-ALL mit Vakuolen 1
- Allerdings passen die beiden kleinen Blasten mit
sehr schmalem Zytoplasma und auch anderem
Chromatin nicht zum monomorphen B-ALL-Bild
61Prä-T-ALL mit Vakuolen 1
- Ein Teil der Leukämiezellen wäre für sich allein
betrachtet sogar nicht einmal als Blasten
identifizierbar. Diese Struktur-Heterogenität
wäre bei der B-ALL sehr ungewöhnlich.
62Prä-T-ALL mit Vakuolen 2
- Ein vergleichbarer Fall mit noch stärkerer
Vakuolisierung
63Prä-T-ALL mit Vakuolen 2
- Die stark vakuolisierten Blasten würden bestens
in ein B-ALL-Bild passen. Aber die anderen, die
kleineren, fast zytisch wirkenden passen nicht.
64ALL mit konfluierenden Vakuolen
- Fast immer ALL der B-Reihe (c-ALL oder Prä-B-ALL)
- In besonders stark ausgeprägten Fällen kann man
die einzelnen Vakuolen nicht mehr erkennen. - Die Zelle sieht dann aus, als habe das Zytoplasma
sich aufgelöst oder als habe sich die Zellwand
vom Kern abgehoben. - Die Vakuolen sind im Gegensatz zur B-ALL
PAS-positiv.
65ALL mit konfluierenden Vakuolen
- Ein Fall von c-ALL mit einer Vakuolisierung, die
sich deutlich von der bei B-ALL unterscheidet.
Wichtigstes Merkmal ist, daß die Vakuolen
konfluieren - hier angedeutet sichtbar.
66ALL mit konfluierenden Vakuolen
- Bei der Zelle oben rechts sind die Vakuolen so
zusammengeflossen, daß sie aussehen wie
"Brandblasen". Die Zelloberfläche wirkt wie
abgehoben.
67ALL mit konfluierenden Vakuolen
- Die Zellen wirken leicht verletzbar. Oft sieht
man freiliegende Zytoplasmafetzen mit den
konfluierten Vakuolen.
68ALL mit konfluierenden Vakuolen
69ALL mit konfluierenden Vakuolen PAS-Färbung
- Die Vakuolen sind PAS-positiv. Die Vakuolen der
B-ALL sind dagegen optisch und zytochemisch leer.
70Differentialdiagnose der ALL zur AML M7 und zur
Carcinose
- Die Differentialdiagnose zur AML M7 und zur
Carcinose ergibt sich gelegentlich, wenn die
leukämischen Blasten eine unrfegelmäßig begrenzte
Oberfläche haben und viele zytoplasmatische
Ausläufer zeigen. - Zusätzlich kann es vorkommen, daß die Zellen eine
starke Kohäsionstendenz aufweisen und dazu
tendieren, in Gruppen zu liegen. - Selbstverständlich wird die Immunologie in der
Regel die Natur der Leukämie aufklären können. - Dennoch sollte man sich über diesen
diagnostischen Fallstrick im Klaren sein.
71Differentialdiagnose Carcinose
- Differentialdiagnose Carcinose Bei dieser ALL
fällt auf, daß die Blasten zum Teil in Verbänden
tumorzell-artig gelagert sind.
72Differentialdiagnose Carcinose
- Zwei weitere Zell-Komplexe.
73Differentialdiagnose Carcinose
- Auch die größere Vergrößerung zeigt im Vernad
nicht sicher die lymphatische Natur der Zellen.
74Differentialdiagnose Carcinose
- In den dünnen Ausstricharealen wird die
lymphatische bzw hämatologische Natur der Zellen
schon eher deutlich.
75Differentialdiagnose Carcinose
- Im peripheren Blut ist das Bild dann aber auf
jeden Fall eindeutig "hämatologisch".
76Differentialdiagnose Carcinose
- Im peripheren Blut ist das Bild dann aber auf
jeden Fall eindeutig "hämatologisch".
77ALL mit zerzauster Zytoplasma-Oberfläche
- Keine spezielle Assoziation mit bestimmten
Immun-Phänotypen - Vorkommen bei 15 der c-ALL und 5 der
T-Reihen-ALL - Morphologisches Phänomen ohne bekannte klinische
Relevanz - Bedeutung nur wegen der Verwechslungsmöglichkeit
mit AML M7 und Carcinose
78ALL mit zerzaustem Zytoplasma
- ALL mit zerzauster Zytoplasma-Oberfläche und
vielen freiliegenden Zytoplasmafetzen
79ALL mit zerzaustem Zytoplasma
- Die zerzauste Zytoplasma-Oberfläche findet sich
in den dünn wie auch in den dick ausgestrichenen
Arealen. Die Zellen können hier wie Tumorzellen
wirken.
80ALL mit zerzaustem Zytoplasma
- Im peripheren Blut sind die Zellen etwas weniger
zerzaust.
81ALL mit zerzaustem Zytoplasma
- Peripheres Blut. Einzelne kleine Vakuolen sind zu
sehen. Über dem Kern dellen sie diesen ein und
führen zum Phänomen "Löcher im Kern".
82Abgrenzung T-Prolymphozyten-Leukämie versus T-ALL
- In fast allen Fällen kann die immunologische
Untersuchung die die Frage klären. - Nachweis von TDT, CD34, (CD10)
- Dennoch hat man den Ehrgeiz, die Frage auch
morphologisch zu klären.
83Schwer erkennbare ALL
- Blutausstrich mit drei kaum als solchen
erkennbaren Blasten einer T-ALL und einem
Lymphozyten (links unten). Man hat große
Schwierigkeiten die Zellen einzuordnen.
84Schwer erkennbare ALL
- Auch an dieser Stelle tut man sich mit den Zellen
schwer. Für eine CLL ist das Chromatin zu fein.
Angedeutete Nukleolen sind erkennbar. Man kommt
dann schnell zur Frage irgendein Lymphom (MNT?),
T-PLL oder ALL.
85Schwer erkennbare ALL
- Hier nähert man sich der ALL-Diagnose. Die T-PLL
hat deutlichere Nukleolen. Die Zytoplasma-Basophil
ie, das doch recht lockere Chromatin sprechen für
ALL. Man bleibt unsicher und sucht nach Alter des
Patienten.
86Schwer erkennbare ALL
- Letzendlich legt man sich auf eine ALL-Diagnose
(mit Einschränkung) fest und hofft, daß die
Immunologie die Diagnose bestätigen möge.
87Schwer erkennbare ALL
- Die Kern-Gegenfärbung der Peroxidase hilft hier
etwas weiter. Wie immer ist hier die
Kern-Darstellung besser als bei der Papp-Färbung.
Ganz rechts ein normaler Lymphozyt und die beiden
größeren Zellen sind sichere Blasten.
88T-PLL 1
- Eine relativ reif erscheinende T-PLL. Hier hat
man keine Abgrenzungsschwierigkeiten zur ALL.
Schwieriger ist die Abgrenzung zur CLL. Aber da
klären die Nukleolen die Lage.
89T-PLL 1
- Die Kerne sind oft tief gekerbt.
90T-PLL 2
- Diese T-PLL ist schon wesentlich schwieriger von
der ALL abzugrenzen. Das Chromatin ist
intermediär zwischen Blast und Zyt die Nukleolen
stechen heraus.
91T-PLL 2
- Hier sind die Nukleolen der Indikator der PLL.
Die ALL hat selten besonders prominente
Nukleolen. Eine ALL hat derart hervorstechende
Nukleolen nur, wenn sie ein extrem unreifes
feines Chromatin hat.
92T-PLL 3
93T-PLL 3
94Bedeutung der Zytochemie
- Die Peroxidase kann viele Fälle als myeloisch
demaskieren. Dies kann die Immunologie aber auch.
Nur in wenigen Fällen geling es nicht, genügend
Material für eine durchfluß-zytochemische
Untersuchung zu gewinnen. - Einige Fälle können durch die diffus positive
Esterase-Reaktion als Monoblasten-Leukämie
erkannt werden. - PAS Kann nur von wenigen besonders Erfahrenen
sicher beurteilt werden. Andere richten damit
unter Umständen nur Unheil an. Ob die Reaktion
grobgranulär oder schollig ist, sie beweist nicht
die lymphatische Natur der Leukämie. - Saure Phosphatase Leicht beurteilbar aber sehr
schwer wertbar - DAP IV Wäre ein großartiger Marker für bestimmte
Formen von T-ALL, gäbe es keine Immunologie. - Insgesamt hat die Zytochemie bei der
ALL-Diagnostik eine sehr begrenzte Bedeutung.
95Peroxidase 1
- Die Blasten sind negativ, die Resthämopoese ist
physiologischerweise positiv. POX-Positivität
darf nur dann als myeloischer Indikator gewertet
werden, wenn eine Zelle POX-positiv und!!!
sicher!! als Blast erkennbar ist.
96Peroxidase 2
- Einige wenige Blasten sind POX-positiv. Die
positiven Blasten haben die gleiche Kernstruktur,
die gleiche Kerngröße und gleiche Zytoplasmaweite
wie die negativen. Ergo gehören sie zur Leukämie
Diagnose AML.
97Esterase 1
- Eine diffuse mehr oder weniger starke
Esterase-Reaktion beweist die monozytäre Natur
von Knochenmarkzellen (positiv sind auch
Megakaryozyten und Makrophagen).
98Esterase 2
- Ein granulär-fleckiges unscharf begrenztes
Reaktionsmuster kann man auch bei lymphatischen
Leukämien gelegentlich finden.
99PAS
- Hier kann man feingranuläre, grobgranuläre und
schollige PAS-Reaktion nebeneinander sehen. Im
Vergleich dazu die diffuse Reaktion des
Neutrophilen
100Saure Phosphatase 1
- Diese ALL der T-Reihe zeigt eine streng fokale
Reaktion im Golgi-Bereich.
101Saure Phsophatase 2
- Diese schwache unscharf begrenzte Reaktion ist
unspezifisch. Zum Vergleich die bei Lymphozyten
im oberen Bereich mit straker fokaler Reaktion
102DAP IV
- Starkes fokales Reaktionsmuster