Title: CERN - Einf
1 Das neue deutsche Doktorandenprogramm am
europäischen Zentrum für Teilchenphysik CERN in
Genf Wolfgang-Gentner-Stipendien
deutscher Kernphysiker (1906 1980)
Michael Hauschild (CERN) 19-Sep-2007
2Finanzierung und Aufgaben
- CERN Budget ca. 1 Mrd. Franken pro Jahr (600
Mill. Euro) - aufgewendet durch die 20 Mitglieds-Staaten
- deutscher Anteil ca. 20 (Aufteilung nach
Bruttosozialprodukt) - Hauptaufgabe ist reine Grundlagenforschung
- Erstellung und Betrieb von Infrastruktur für die
europäische (weltweite) Teilchenphysikforschung - grosse Beschleunigeranlagen und
Experimentierzonen - Bau und Durchführung der Experimente i.A. durch
Hochschulgruppen aus den Mitglieds-Staaten
(Benutzer) - Ausbildung
- Programme für Sommerstudenten, Diplom/Master-Stude
nten, Doktoranden, Post-Docs (Fellow-Programm),
Programme für etablierte Wissenschaftler
3CERN-Benutzer
ca. 2500 CERN-Angestellte (deutscher Anteil ca.
8) und weltweit etwa 8300 Benutzer (ca. 10
aus Deutschland)
4Technologische Herausforderungen
- Bau und Betrieb von Beschleunigern und Detektoren
erfordert Spitzentechnologie mit völlig neuen
Herausforderungen - z.B. 20 km supraleitende Magnete bei LHC mit
supraflüssigem Helium (1.9 K), gt8 T Magnetfeld - Beschleunigerphysik, Supraleitung, Kryotechnik,
Maschinenbau, Materialforschung,
Strahlungsphysik, Hochfrequenztechnologie,
Vakuumtechnologie, Elektrotechnik und Elektronik,
elektrische Netzwerktechnologie, Systemsteuerung
etc. - LHC-Teilchendetektoren, Speicherung und
Verarbeitung von immensen Datenmengen (ca. 10
PetaByte pro Jahr nach Reduktion der Rohdaten um
Faktor 100'000) - präzise und zugleich robuste und
strahlungsresistente Teilchendetektoren, schnelle
Elektronik, Entwicklung neuer Computertechnologien
/-vernetzung und Software, GRID u.v.m.
5Technologie Spin-Offs
- Spin-Offs von ursprünglich für die
Teilchenphysik entwickelten Technologien und
Verfahren - WWW (World-Wide-Web)
- entwickelt zur effektiveren Kommunikation
zwischen den weltweit verteilten
Teilchenphysikern - PET (Positronen-Emissions-Tomographie)
- entstanden aus einer Zusammenarbeit von CERN
und Hopital Cantonal Genf - Beisspiele fuer aktuelle Projekte
- Detektoren für medizinische Diagnostik
- Dünnfilm-Beschichtungen für
- Vakuumanwendungen
- Schnelle Elektronik
Radiographie einer Fledermaus
6- Das neue deutsche technische
- Doktorandenprogramm
- (Wolfgang-Gentner-Stipendien)
7CERN Doktorandenprogramm
- Existierendes CERN Doktorandenprogramm
(finanziert aus regulärem CERN Etat) - derzeit ca. 85 Doktoranden des Programms am CERN
- gemeinsame Betreuung durch
- (i.A.) Gruppenleiter der CERN-Gruppe
- Hochschullehrer an der Heimathochschule
- technisch orientierte Themen
- keine experimentelle oder theoretische Teilchen-
oder Kernphysik (keine Analyse experimenteller
Teilchen- oder Kernphysikdaten) - typisch 2 - 3 Jahre Aufenthalt am CERN
- danach Promotion an Heimathochschule
- Bislang nur (sehr) geringe deutsche Beteiligung
8BMBF Initiative
- Initiative des BMBF
- Neues deutsches technisches Doktorandenprogramm
am CERN (Wolfgang-Gentner-Stipendien) - gleiche Bedingungen wie existiendes CERN Programm
- Unterschied BMBF zahlt Doktorandenstipendium
- Mittel-/langfristige Ziele
- Bessere Nutzung der CERN Ressourcen
- Erhöhung des Anteils an deutschen
CERN-Mitarbeitern - Start Oktober 2007
- Volumen 2 Mill. Euro/Jahr
- ausreichend für ca. 20 Doktoranden pro Jahr bei 2
3 Jahren Aufenthaltsdauer ( nach 3 Jahren
ca. 50 60 zusätzliche deutsche Doktoranden am
CERN)
9Themenstellung
- Doktorand bewirbt sich direkt am CERN
- mit einem gemeinsam von Hochschullehrer und
CERN-Gruppe definierten Thema - vorherige, enge Absprache mit Hochschullehrer
erforderlich (Regelfall) - oder auf ein von den CERN-Gruppen vorgeschlagenes
Thema (falls noch kein betreuender
Hochschullehrer gefunden) - betreuender Hochschullehrer muss dann spätestens
bei Vertragsunterzeichnung am CERN existieren
(dies sollte die Ausnahme darstellen)
10Themenbereiche Kontaktpersonen
11Themenbeispiele
Numerische Berechnung von Feldern in
supraleitenden Magneten mit Hilfe von Diskreten
Differentialformen
CMS
Feldbilder von LHC Magneten
12Themenbeispiele
Protecting the LHC in the presence of fast beam
losses, with a fast and dependable Beam Interlock
System
13Themenbeispiele
Extensive coupled Monte Carlo (MC) and Finite
Element (FE) analyses on the energy deposition of
the LHC beam on its collimators
14Themenbeispiele
Kabel, Litze, Filamente
Supraleiter Magnetisierung
Kritische Stomdichte
Berechnung der Magnetisierung (Vektor Hysterese)
in harten Supraleitern
Vektor-Magnetisierungmodell
15Themenbeispiele
Rekombination
Genetische Optimierung in der Natur
Nichen Optimierung
Anwedung der genetischen Optimierung in der
Magnettechnik
Magnetisch equivalente Spulen
16Blick in die Kristallkugel Themenbeispiele
Rueckblick auf 2008-2012
- Induced radioactivity In the ATLAS detector due
to pp collisions - Analysis of the ATLAS detector response after
beam dumps - Protection of the ATLAS detector from beam
induced accidents - Development of a second generation ATLAS vertex
detector - Novel readout system for LHC operation with bunch
crossings at 200 MHz
17Bewerbung Fristen
- Kandidaten-Bewerbung
- direkt bei CERN über e-RT http//ert.cern.ch/ (e
lectronic recruitment system) - Auswahl der Kandidaten und Themen durch
CERN-Auswahlkomitee - besteht aus Vertretern der einzelnen
CERN-Abteilungen - trifft endgültige Auswahl der Kandidaten
Zuordnung von Kandidat zu Thema Betreuer - Nächste Bewerbungsfristen (3 Termine pro Jahr)
- 29. Oktober 2007 (Auswahlkomitee 4. Dezember)
- 14. März 2008 (Auswahlkomitee 22. April)
18Anstellung
- Doktorand erhält CERN-Vertrag
- beinhaltet Beschreibung des Promotionsthema
(Abstract) - unterzeichnet durch
- Doktorand
- CERN-Betreuer
- betreuender Hochschullehrer
- Überwachung der Promotionsfortschritte
- regelmässige Berichte nach 6, 12, 24, 30 Monaten
- Fortschritte des vergangenen Berichtszeitraums
- Vorhaben im zukünftigen Berichtszeitraum bzw. bis
zur Promotion - Berichte werden unterzeichnet vom
- Doktoranden, CERN-Betreuer, betreuendem
Hochschullehrer
19Aufwendungen
- Aufenthalt am CERN (finanziert durch BMBF)
- anfänglich 2 Jahre und 6 Monate
- verlängerbar um 6 Monate bis zu maximal 3 Jahre
- monatliche Aufenthaltspauschale 3564 Franken
(ca. 2150 Euro) - steuerfrei, 4.02 Abzug für CERN-Krankenversicheru
ng - zusätzliche Familien- und Kinderzuschläge
- Aufwendungen durch CERN (über CERN-Gruppe)
- Notwendige Arbeitsmittel (PCs, Hardware, ...)
- Reise zu einer internationalen Konferenz (mit
themenrelevantem Vortrag) - Reise zur deutschen Fachverbandstagung (DPG, VDI,
etc.) - Einladung des deutschen Hochschullehrers zum
CERN (volle Übernahme der Reise- und
Aufenthaltskosten) - Sprachkurs (i.A. 2 Semester französisch oder
englisch)
20Weblinks und Kontakte
- Kontakte und Auskünfte zum neuen deutschen
Doktorandenprogramm am CERN - Klaus Desch (Universität Bonn)
- Michael Hauschild (CERN)
- Weblinks und mehr Informationen
- CERN allgemein (...where the web was
born!) http//cern.ch - Neues deutsches Doktorandenprogramm am CERN
http//cern.ch/wolfgang-gentner-stipendien - Programmbeschreibung diese Transparente
- Kontaktpersonen am CERN zu den einzelnen
Themenbereichen - Themenvorschläge
- CERN Doktorandenprogramm allgemein
http//cern.ch/HumanResources/external/recruitment
/Students/doct.asp
21Wolfgang Gentner
- Wolfgang-Gentner (1906 1980)
- deutscher Kernphysiker
- bedeutende Arbeiten auf den Gebieten
- Kernphotoeffekt, Gammastrahlung, Biophysik,
Archäometrie - verbunden mit CERN seit der Gründung
- Ab 1951 Vertreter von West-Deutschland bei den
Gesprächen zur Gründung von CERN neben Werner
Heisenberg - Direktor des CERN Synchrozyklotrons und erster
Forschungsdirektor des CERN von 1954 59 - Präsident des CERN-Rats 1972 74
- ab 1959 Direktor des Max-Planck-Instituts für
Kernphysik in Heidelberg
Wolfgang Gentner (1965)