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If you're not paying for it you are the product

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Transcript and Presenter's Notes

Title: If you're not paying for it you are the product


1
  • "If you're not paying for it you are the product"
  • Implikationen der Datenaus-wertung und
    Profilerstellung für Privatsphäre und Demokratie

2
  • Links (weitere passim im Text)
  • Bettina Berendt http//people.cs.kuleuven.be/bet
    tina.berendt
  • SPION-Projekt http//www.spion.me/
  • schul-web (mit Verlauf und allen relevanten
    Links
  • http//schul-web.org/geschichte/kiwi/pgw.html
  • Safer Internet, Klicksafe http//www.saferintern
    et.org/germany http//www.klicksafe.de/service/ma
    terialien/broschueren-ratgeber/datenschutz-tipps-f
    uer-jugendliche-so-sind-deine-daten-im-internet-si
    cher/
  • Europe vs. Facebook http//www.europe-v-facebook.
    org/DE/de.html

3
  • Das Tracker Manual (Peetz/Berendt)
  • offline/online-Welt share the happy news with
    your friends Call, put a sign on your front door
    share it on Facebook.
  • Buy a mobile phone "Little by little, your
    behavior discloses information about your
    thoughts to the shop assistant,and this
    information helps him find the right phone for
    you"
  • Let us now change the scenario (..) the salesman
    gets a premium on everything he gets you to buy.

4
  • He will be "keeping track of literally everything
    you look at, writing down your every move and
    putting your whole life into his log book."
  • "(...) nobody would tolerate such an annoying
    tail. However, on the internet, this is precisely
    what happens."
  • "Contrary to popular belief, people using these
    services are not their customers. (...) In other
    words, the personal information of their users
    are a social network providers product, and
    advertising companies are the customers."
  • Das ist das Lernziel "(...) the privacy settings
    of Facebook do not at all protect against
    Facebooks data collection about their users.

5
  • Nächster Schritt Die maschinell betriebene
    Datenauswertung - Bernd Graff, Man erkennt uns,
    weil wir leben, SZ v. 25.01.2010
  • statische vs. "prozessual-dynamische
    Merkmalerfassung" individuelle Merkmale wie
    Namen, Körpergröße etc. werden uninteressant,
    interessant sind "Kommunikationsspuren,
    Ortsangaben, Konsumnachweise" (cf. Tracking im
    Internet)
  • Errechnung der Parteizugehörigkeit aus
    Twitter-Kontakten kein einziger Tweet wurde
    gelesen, keine Namen verwendet

6
  • Das Rastern anonymer Massen zur Vorhersage von
    "Trends, Neigungen, Tendenzen, Wahrscheinlichkeite
    n, Muster"
  • Google Facebook versichern, unsere Daten zu
    schützen (die "statischen Merkmale"),
    anschließend füttern wir selbst ihre Datenbanken
  • Ausblick "Wir wissen zwar nicht, wer Sie sind,
    aber wir wissen, dass Sie mit sehr hoher
    Wahrscheinlichkeit an Alzheimer erkranken werden.
    Andere Patienten mit diesem Befund haben sich in
    dieser Situation für diese Medikamente interessier
    t."

7
  • Datenauswertung, Teil 2 Das neue Profil des
    Menschen, Bernd Graff, SZ v. 05.06.06.2010
  • Unsupervised Learning die Algorithmen finden
    ihre Hypothesen (z.B. Assoziationsregeln) selbst
  • Korrelationen wie "Menschen, die X ihre
    Lieblingsspeise nennen, den Sport Y niemals
    betrieben haben und nichts gegen weiße Socken
    einzuwenden haben, wählen Z."
  • Abkehr von der kopernikanischen Wende

8
  • Chris Anderson von "Wired" "Vergesst Taxonomie,
    Ontologie und Psychologie! Wer weiß schon, warum
    Menschen Dinge tun? Der Punkt ist doch nur, dass
    sie sie tun und dass wir sie erfassen und messen
    können mit einer nie da gewesenen Akkuratesse.
    Ist die Datenmenge nur groß genug, dann sprechen
    die Zahlen für sich selber.
  • Der Statistiker George Box Alle unsere Modelle
    sind falsch, aber einige sind ganz nützlich!
    Peter Norvig, der Direktor der Forschungsabteilung
    von Google Alle unsere Modelle sind falsch,
    aber wir haben sowieso immer mehr Erfolg damit,
    ganz ohne sie auszukommen.
  • ? Rolle des Users bei Facebook (Data Use Policy)

9
  • eCRM Facebooks Data Use Policy
  • Kostenaufwand pro gewonnenem Neukunden im
    eCommerce 150-300
  • eCRM datengetriebene Informationsgewinnung über
    Kunden, die man seinem Kundenstamm anzufügen
    beabsichtigt oder eben nicht (Selektion,
    Kundensegmentierung)
  • FBs Data Use Policy We use ... the things we
    infer from your use of Facebook. but we do
    not tell the advertiser who any of those people
    are."

10
  • "When an advertiser creates an ad, they are given
    the opportunity to choose their audience by
    location, demographics, likes, keywords, and any
    other information we receive or can tell about
    you and other users."
  • Man beachte die Ausdrucksweise " the things we
    infer from your use of Facebook", "information we
    receive or can tell about you and other users"
  • In Verbindung mit Tracker Manual beiden
    Graff-Artikeln sollte bereits eine Ahnung
    entstanden sein, dass dies etwas mehr ist als "an
    advertiser can choose to target 18 to 35 year-old
    women who live in the United States and like
    basketball."
  • die fehlende Kausalität macht die Selektion für
    die User völlig undurchschaubar

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  • Lori Andrews Die Datensammelindustrie
  • Google "liest" eMails (durchsucht sie nach
    vordefinierten eMails)
  • Die Profilierung kann unerwartet ungünstig
    ausfallen Leute, die in Gitarrengeschäften
    einkaufen, sind weniger kreditwürdig
  • Redlining mutiert zu Weblining die
    Profilerstellung unterteilt in erwünschte und
    unerwünschte Kunden, letztere werden ausgegrenzt
    (soziale Distinktion)

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  • Rollenspiel zu Facebooks Geschäftsmodell
  • Facebook-CEO Börsengang verlief schleppend,
    pers. Werbung ebenfalls (Smartphones) ?
    Erschließe neue Kunden, neue Einnahmequellen
  • Kunde Banken, Versicherungen, Immobilien
    alle, die Kundensegmentierung bereiben und sich
    für 'Weblining'interessieren
  • Produkt FB-User, neue Medien-affin, jung,
    finanziell unabhängig, Risikosportarten, die
    Timeline verlangt nach neuen Status-meldungen,
    poste drauflos

13
(No Transcript)
14
(No Transcript)
15
(No Transcript)
16
  • Preferencetool.com
  • Mitte März berichtet die Presse europaweit (s.
    Press Coverage bei David Stillwell), das
    Psychometric Centre, University of Cambridge,
    habe aus FB-Likes folgende 'personal attributes'
    bestimmt

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  • Dazu kommen die "Big 5" der personal traits, IQ
    Life Satisfaction. Man beachte die Erläuterungen
    zu den traits

18
  • Man lasse die SuS an Hand dieser Erläu-terungen
    die Ziel-gruppe für dieses Tool ermitteln
    Schule, Uni, Arbeit-geber

19
  • Was hat das alles mit Demokratie zu tun?
  • Das Volkszählungsurteil Informationelle
    Selbstbestimmung als Grundrecht
  • 1983 verweigern die Bürger dem Staat Daten, derer
    er dringend bedurft hätte, betroffen sind
    Arbeitsmarkt-, Renten-, Gesundheitspolitik etc.
  • Stein des Anstoßes war der Abgleich mit dem
    Melderegister und Übermittlung personenbezogener
    Daten, "soweit diese personenbezogenen Daten von
    den Empfängern zur rechtmäßigen Erfüllung der in
    ihrer Zuständigkeit liegenden Aufgaben benötigt
    werden."
  • Furcht vor "Verknüpfung von Daten und der
    unkontrollierten Persönlichkeitserfassung".

20
  • Bemerkenswert die Urteilsbegründung "Sie sc.
    die Daten können darüber hinaus - vor allem beim
    Aufbau integrierter Informationssysteme - mit
    anderen Datensammlungen zu einem teilweise oder
    weitgehend vollständigen Persönlichkeitsbild
    zusammengefügt werden, ohne daß der Betroffene
    dessen Richtigkeit und Verwendung zureichend
    kontrollieren kann. ... Mit dem Recht auf
    informationelle Selbstbestimmung wären eine
    Gesellschaftsordnung und eine diese ermöglichende
    Rechtsordnung nicht vereinbar, in der Bürger
    nicht mehr wissen können, wer was wann und bei
    welcher Gelegenheit über sie weiß. Wer unsicher
    ist, ob abweichende Verhaltensweisen jederzeit
    notiert und als Information dauerhaft
    gespeichert, verwendet oder weitergegeben werden,
    wird versuchen, nicht durch solche
    Verhaltensweisen aufzufallen."

21
  • Bzgl. preferencetool ist diese Begründung
    geradezu prophetisch zu nennen ("... teilweise
    oder weitgehend vollständigen Persönlichkeitsbild
    zusammengefügt werden, ohne daß der Betroffene
    dessen Richtigkeit und Verwendung zureichend
    kontrollieren kann")
  • Beispiele aus dem bisherigen Reihenverlauf
    Gitarrengeschäft Kreditwürdigkeit dunking
    donuts curly fries (IQ)

22
  • Wassermann, NPD-Verbot, NJW
  • Zusammenhang Meinungspluralismus Demokratie
  • Gemeinwohl bildet sich im "Freihandel der Ideen"
    heraus.
  • Panoptismus treibt die Bürger in den Mainstream
    oder den Verzicht auf freie Meinungsäußerung
  • Dies unterminiert die Grundlagen der
    Gemeinwohlfindung
  • Vergleich NPD Facebook erstere ersetzen
    Pluralismus durch homogenen Volkswillen a la
    volonté générale, letztere nutzen die freie
    Meinungsäußerung aus und kehren sie gegen das
    "Grundrechtssubjekt", cf. aus Redlining wird
    Weblining

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  • Das BVerfG "geht in seinen Urteilsgründen über
    den konkreten Einzelfall hinaus" diese
    Formulierung begegnet uns bereits beim
  • Lüth-Urteil i.e. der "objektiv-rechtliche
    Grundrechtsgehalt der Grundrechte" (Horst
    Dreier) Die Grundrechte erschöpfen sich nicht in
    ihrer Abwehrfunktion für die Bürger gegenüber dem
    Staat (Status negativus der Staat darf nicht
    meine Briefe öffnen etc.), sie ermöglichen
    "Mitwirkung, Gestaltung, (...) ja Teilhabe am
    politischen Gemeinwesen." (z.B. durch eine Klage
    gegen FB?)

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  • Von Belang ist die Frage wenn der Staat legitime
    Interessen des Gemeinwohls, wie sie im VZG
    verfolgt wurden, dem allgemeinen
    Prsönlichkeitsrecht unterordnet, wie wird er in
    einem Fall verfahren, der als Vereinbarung im
    Rahmen des Privatrechts dieses Persönlichkeitsrech
    t unterminiert?
  • Nach der Urteilsbegründung im Lüth-Urteil wäre in
    den Worten Dreiers zu erwarten "In Umkehr der
    Schutzrichtung des subjektiv-defensiven
    Abwehranspruchs sinnt der Schutzpflichtgedanke
    dem Staat an, den einzelnen Bürger vor Ein- und
    Übergriffen in dessen Rechtssphäre durch private
    Dritte zu schützen und (...) eine
    Rechtsgutsverletzung zu vermeiden."

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  • Rollenspiel BVerfG Böckenförde
  • Der Fall Ein User von Gmail hat den Anbieter
    Google darauf verklagt, ihm diesen Dienst ohne
    das in den Geschäftsbedingungen erwähnte
    Textfiltern nach Schlüsselbegriffen anzubieten,
    des weiteren hat ein Facebook-User gegen die
    Profilerstellung geklagt.
  • Böckenförde Privatrechtliche Vereinbarungen sind
    Sache autonom handelnder Vertragspartner,
    Eingriffe des BVerfG sind Eingriffe in die
    Vertragsautonomie
  • BVerfG - privatrechtliche Vereinbarungen, die auf
    eine Aushöhlung der Grundrechte hinauslaufen,
    sind mit der freiheitlich-demokratischen
    Grundordnung nicht vereinbar
  • 2 Vorbehalte Beim BVerfG besteht die Gefahr,
    dass die Judikative Staat und Gesellschaft die
    Werte vorschreibt, bei Böckenförde, dass
    Fundamentalkategorien der Demokratie im
    Privatrecht beliebig ignoriert werden können.

26
  • Literatur
  • Peetz, T. and Berendt, B. (2012). A tracker
    manual for high school teachers. Technical
    report, KU Leuven. http//people.cs.kuleuven.be/be
    ttina.berendt/SPION/TrackerManual.pdf
  • Bernd Graff, Man erkennt uns, weil wir leben,
    Süddeutsche Zeitung, 25.01.2010,
    http//www.sueddeutsche.de/computer/912/501171/tex
    t/
  • ders. Das neue Profil des Menschen, Süddeutsche
    Zeitung Nr 126, 05./06.06.2010.
  • Lori Andrews, Auswertung persönlicher
    Informationen Wie die Datensammel-Industrie
    hinter Facebook und Co. funktioniert. In SZ
    20.02.2012, http//www.sueddeutsche.de/digital/aus
    wertung-persoenlicher-informationen-wie-die-datens
    ammel-industrie-hinter-facebook-und-co-funktionier
    t-1.1280573-2, last access 20.12.2013.
  • Arbeitsblatt mit Folie aus Daniel Delic, Mining
    association rules with rough sets and large
    itemsets - a comparative study.
  • Arbeitsblatt Informationelle Selbstbestimmung mit
    Auszügen aus https//www.zendas.de/recht/allgemei
    n/volkszaehlungsurteil.html, http//de.wikipedia.
    org/wiki/Informationelle_Selbstbestimmung
    http//de.wikipedia.org/wiki/VolkszC3A4hlungsurt
    eil.
  • Rudolf Wassermann, Aktivierung der wehrhaften
    Demokratie Zum Antrag auf NPD-Verbot, in NJW
    (Neue Juristische Wochenschrift) 2000, Heft 51,
    S. 3760-62.
  • Horst Dreier, Dimensionen der Grundrechte. Von
    der Wertordnungsjudikatur zu den
    objektiv-rechtlichen Grundrechtsgehalten,
    Hannover 1993.
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