Title: Sportbiologie
1Sportbiologie
- Dr.Alexander Parizek
- Facharzt für Unfallchirurgie
- Sportarzt
2Biologische Grundlagen
3Allgemeine Begriffsdefinitionen
- Biologie Lehre der Lebewesen
- Zelle kleinste selbstständige Einheit des Lebens
- Gewebe Zusammenschluss von Zellen mit gleichem
Aufbau und Funktion - Organ Funktionelle Einheit aus verschiedenen
Geweben - Gesamtorganismus (Mensch) Komplexes System
spezialisierter Zellen
4Die Zelle
5Die elementaren Lebensfunktionen
- Energiegewinnung
- Synthese gt Spaltung gt Energie (ATP)
- Glykolyse Zuckerspaltung anaerob 2 ATP
- Oxidation Verbrennung aerob 38 ATP
- Energiespeicherung
- KP, Glycogen,Fett
- Reizantwort
- Elektrischer Impuls, Kontraktion
- Reizanpassung
- Hypertrophie, Hyperplasie
- Regeneration
- Zellteilung, Zellvermehrung (ausgenommen Nerven,
Knorpel)
6Biologische Grundlagen des Trainings
- Anpassung des Organismus auf Reize und Erreichen
eines höheren funktionellen Trainingsniveaus - Stresstheorie
- Systematische Steigerung
- Zyklische Trainingsgestaltung
- Ganzjährigkeit
- Anpassung der Belastung
7Stressreaktion
- Alarmreaktion
- Atmung, Kreislauf, Energiebereitstellung
- Anpassung
- Energiegleichgewicht (steady state)
- Ermüdung/Erschöpfung
- Energiedefizit, HF- und Laktatanstieg,
verminderte LF, Zwangsabbruch - Erholung und Kompensation
- Auffüllen der Enegiespeicher, Laktatabbau
- Ãœberkompensation
- In der Erholungsphase Aufbau einer erhöhten LF
(TRAININGSEFFEKT)
8Systematische Steigerung
- Anpassung an Trainingsreiz und Zunahme der LF und
des Erholungszustandes nach 4-6 Wochen - D.h. nach Ablauf des letzen Ãœberkompensationszyklu
s Steigerung des Trainingsreizes (WNTZ)
9Zyklische Trainingsgestaltung Ganzjährigkeit
- Geplante Belastungs- und Erholungsphasen in
Abhängigkeit des Trainingszustandes - Mikrozyklus (1 Woche)
- Mesozyklus (4-6 Wochen)
- Makrozyklus (Jahresplanung)
- Vorbereitungsperiode
- Wettkampfperiode
- Ãœbergangsperiode
- Bereits nach 5 trainingsfreien Tagen
Abbauvorgänge (Trainingsverlust) !
10Anpassung der Belastung
- Intensität
- Trainingsbelastung in der max.LF
- Kraft Gewicht in des Maximalgewichtes
- Ausdauer VO2 (HF) in des VO2max.(max HF)
- Belastungsdauer
- Gesamtzeit der wirksamen Belastung
- Belastungshäufigkeit
- Anzahl der Trainingseinheiten pro Woche(mind 2x)
- Wöchentl. gesamte Trainingsbelastung (WNTZ)
- Gesamtsumme der wirksamen Trainingsbelasungen
- Die Trainingsbelastung muß in einem optimalen
Verhältnis zur momentanen individ. LF stehen
11Organsysteme
- Sind funktionelle Einheiten, die aus mehreren
Organen bestehen - Atmungssystem
- Herz-Kreislaufsystem
- Verdauungssystem
- Harn- und Geschlechtsorgane
- Nervensystem
- Sinnesorgane
- Bewegungsapparat
12Anatomie des Atmungssystem
- Obere Luftwege (anfeuchten,erwärmen,reinigen)
- Nase und/oder Mund
- Kehlkopf
- Luftröhre (Trachea)
- Untere Luftwege (Gasaustausch)
- Bronchialbaum
- Lungenbläschen (Alveolen) ca.80 qm
13(No Transcript)
14Atemmechanik
- Einatmung (Inspiration) ist ein aktiver Vorgang
wobei der Brustkorb mit Hilfe der Atemmuskulatur
erweitert (gehoben) wird. - Ausatmung (Expiration) erfolgt passiv, der
Brustkorb senkt sich infolge der Schwerkraft, die
Lunge zieht sich elastisch zusammen. - Brustatmung
- Bauchatmung
15(No Transcript)
16Atemphysiologie
- Ventilation (Belüftung)
- Durch Brustkorberweiterung Ausdehnung der Lunge,
Einströmen von Luft (Blasbalgprinzip) - Passives Ausatmen (evtl. aktiv forciert)
- Diffusion (Gasaustausch)
- Sauerstoff/Kohlendioxid
- Passiver physikalischer Vorgang
- äußere Atmung (Alveolen/Lungengefäße)
- innere Atmung (Blut/Zellen)
- Perfusion (Durchblutung)
- Lungenkapillaren
17(No Transcript)
18Spirometrie
- Atemzugsvolumen (Vt) 0,5 l
- Atemfrequenz (f) 12-18
- Atemminutenvolumen (VE) 8-10 l
- Vitalkapazität (VK) 3-5 l
- Residualvolumen (RV) 1-2 l
- Forciertes Expirationsvolumen (FEV 1) 70 VK
- Sauerstoffaufnahme (VO2) 300ml
- Atemgrenzwert 120-170 l/min
- Während 1 Minute max.ventilierbares Volumen
19Anpassung des Atmungssystems
- Kurzfristige Anpassung
- Steigerung der AF und des AV AMV (-10x)
- Steigerung der Perfusion
- Langfristige Anpassung
- Organhypertrophie (doppeltes Lungenvolumen)
- VK, AMV (Verdoppelung)
- Ökonomisierung der Atemarbeit (d.h. mehr Volumen,
geringere Frequenz) - Erythrozyten ?
20Anatomie des Herzens
21Physiologie des Herzens
- Zentrales Pumporgan
- Linkes Herz für Körperkreislauf
- Rechtes Herz für Lungenkreislauf
- Vorhöfe sammeln Blut
- Kammer leistet Pumparbeit
- Herzschlag in 2 Phasen (lt 1sec.)
- Diastole (Füllungsphase)
- Systole (Auswurfphase)
- Systole als Pulswelle tastbar
- RR 120/80
- Autonomes Reizleitungssystem
22Herzphysiologische Begriffe
- Herzfrequenz (HF)
- Schläge/min 60-90
- Schlagvolumen (SV)
- Auswurfvolumen der Systole ca. 75 ml
- Herzminutenvolumen (HMV)
- SVxHF d.s.ca. 70.x75ml 5l/min
- Blutdruck (RR)
- Systolisch/diastolisch 120/80
- EKG (Elektrokardiogramm)
- Elektrische Ableitung der Herzmuskelaktion
23Anpassung des Herzens
- Kurzfristige Anpassung
- Bei Belastung Erhöhung des HMV(4-5fach)
- HF 2-2,5fach (180)
- SV 1,5-2fach (150ml)
- Blutdruck steigt bis etwa 200/90
- Langfristige Anpassung
- Hypertrophie des Herzmuskels und Dilatation
- HMV kann bis auf das Doppelte des untrainierten
gesteigert werden (Sportlerherz) - SV bis 200ml, max.HF bleibt gleich
- D.h.Ökonomisierung der Herzarbeit
- Volums- statt frequenzbetont
- Das Herzkreislaufsystem ist mit der
Energieproduktion der leistungslimitierende
Faktor der Ausdauer !
24Anatomie der Blutgefäße
- Körperkreislauf
- Versorgung
- linke Kammer
- Aorta (Hauptschlagader)
- Hals-,Arm-,Becken-, und Beinschlagadern
- Arterien
- Kapillaren
- Venen
- obere und untere Hohlvene
- rechter Vorhof
- Lungenkreislauf
- Gasaustausch
- rechte Kammer
- Lungenarterien
- Lungenkapillaren
- Lungenvenen
- linker Vorhof
- Lungenarterien enthalten sauerstoffarmes,
Lungenvenen sauerstoffreiches Blut
25(No Transcript)
26Physiologie der Blutgefäße
- Hochdrucksystem
- Arterielles System
- Muskelfasern in den Gefäßwänden ermöglichen
Querschnittsveränderungen - Pulse
- Niederdrucksystem (75 d. Volumens)
- Venöses System
- Auch hier Querschnittsveränderungen
- Umverteilung des Blutvolumens
27Anpassung des Gefäßsystems
- Blutumverteilung
- Begrenztes Blutvolumen macht Mechanismus
notwendig - Luxusversorgung der beanspruchten Organe zu
Lasten anderer. - Gefäßneubildungen (Kapillarsprossung)
- Bildung neure Haargefäße in trainierten Organen
bewirkt bessere Sauerstoffversorgung - Gesamtwiederstand der Gefäße nimmt ab
28Anatomie des Blutes
- Gesamte Blutmenge etwa 1/13 des Körpergewichtes
(5-6 l) - 40 Blutzellen (HK)
- 5 Mio. Rote Blutkörperchen (Erythrozyten)
- 5000 Weiße Blutkörperchen (Leukozyten)
- 150-350000 Blutplättchen (Thrombozyten)
- Rest Plasma
29Physiologie des Blutes
- Gastransport (Erythrozyten)
- Stofftransport
- Infektionsabwehr (Leukozyten,AK)
- Blutgerinnung (Thrombozyten, Gerinnungsfaktoren)
- Pufferung (pH)
- Wärmeregulation
- Wasserhaushalt
30Anpassung des Blutes
- Kurzfristig
- Pufferung v.a. Milchsäure (Laktat)
- Abnahme der Viskosität bei Belastung
- Langfristig
- Zunahme der Gesamtblutmenge (Hyperphosie)
- Zunahme der Erythrozyten beim Höhentraining
(Hypoxietraining) - Hält aber höchsten 2-3 Wochen an
31Verdauungssystem
32Physiologie der Verdauung
- Zerkleinerung und Einspeicheln
- Verdauungssäfte aus Magen, Leber,
Bauchspeicheldrüse, Dünndarm - Aufnahme der Nährstoffe durch die Dünndarmzotten
- Pfortaderkreislauf
- Speicherung in Leber, Muskeln, Fettzellen
- Wasserresorption im Dickdarm
- Ausscheidung über Mast- und Enddarm
33Ernährung
- 3 Hauptmahlzeiten, 2 Zwischenmahlzeiten
- Kohlehydratreiche Kost
- 4-5 h vor Wettkampf keine großen Mahlzeiten
- Energiebilanz
- 1g KH, EW 4kcal, 1g Fett 9kcal
- GUKGx24kcal, AU, TU (Gesamtenergiebedarf)
- TU TI(in) x VO2max. x min x 5
- Nährstoffbilanz
- 55 KH, 30 Fett, 15 Eiweiß (Protein)
- Flüssigkeitsbilanz(Wasser und Elektrolyte)
- Vitaminbilanz
34Harnsystem
35Physiologie des Harnsystems
- Ausscheidung
- Nieren filtrieren aus dem Blut Wasser,
Schadstoffe, Schlackenstoffe, Medikamente
(Dopingkontrolle) - 1-1,5 l Harn werden in der Blase gesammelt
- Regulation
- Wasserhaushalt
- Mineralstoffhaushalt
36Männliche Geschlechtsorgane
37Weibliche Geschlechtsorgane
38Physiologie der Geschlechtsorgane
- Reifung in der Pubertät
- Hormone Testosteron bzw. Östrogen
- Menstruationszyklus
- Beginn in der Pubertät
- Normalerweise 28 Tage
- Unregelmäßigkeiten im Leistungssport
- Schwankungen der LF
- Höhere LF in der 1. Hälfte des Zyklus
- Regelverschiebungen möglich
39Anatomie des Nervensystems
- Zentrales NS (ZNS)
- Gehirn und Rückenmark (Zellkörper)
- Schaltzentrale
- Peripheres NS (PNS)
- Verbindung mit Organen (Zellfortsätze)
- Sensomotorisches NS
- Kontakt zur Umwelt (Information/Reaktion)
- Vegetatives NS
- Koordiniert Organfunktion (unwillkürlich)
- Sympatikus (Lebens- oder Leistungsnerv)
- Parasympatikus(Vagus) Schonnerv