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Das

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... Verlag. http://www.psychologie.tu-dresden.de/allgpsy/Reimann/SS2004/Neuroanatomie%20und%20Methoden.pdf http://www.uni-saarland.de/fak5/excops/download ... – PowerPoint PPT presentation

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Title: Das


1
Das What und das Where System
  • Proseminar Klassische Fälle der Neuropsychologie
  • Dozent Prof. Dr. Axel Mecklinger
  • Referentinnen Nadine Bahadorani - B., Stefanie
    Nickels

2
Übersicht
  • Begriffsbestimmung
  • Hierarchie Modelle
  • Objekt- und raumbasierte Aufmerksamkeitsmechanisme
    n
  • Selektive Interferenz
  • Tierexperimentelle Studien
  • - perzeptive Prozesse
  • - Gedächtnisprozesse
  • Neuropsychologische Befunde
  • Funktionelle bildgebende Verfahren
  • Quellenverzeichnis

3
Begriffsbestimmung
  • Räumliche Informationen relative
    Position einzelner Objekte zueinander und zum
    Betrachter sowie die absolute,
    betrachterunabhängige Position der
    Objekte
  • Visuelle Informationen objektbezogen,
    d.h. Kontur- und Textureigenschaften einzelner
    Objekte, wie Form, Farbe, Größe oder
    Helligkeit

4
Visuelle Repräsentation im Arbeitsgedächtnis
  • Zunächst nur einfache, visuelle Informationen
    über die sichtbaren Charakteristika einzelner
    Objekte oder auch Teile dieser Objekte

anfänglich gleiche neuronale Verarbeitung von
Objekten sowie von Objektgruppen
5
Identifizierung on Objekten
  • Bei diesem anschließenden Schritt müssen
  • voneinander unabhängig ausgewertet werden

6
Hierarchie Modelle
  • z.B. Watt, (1988) Baylis Driver, (1993)
  • Analyse der globalen Szene (scene-based),
    Auffinden von Objekten und deren Position
  • Bestimmung der relativen Position der Objektteile
    zur jeweiligen Gruppe ( Objekt)

7
Hierarchie Modelle
  • Ursprüngliches what und where System wird
    ersetzt
  • Neues Codierungsschema räumliche
    Information ist durch Orte in einem generellen
    Bezugsrahmen gegeben, objektbezogene Information
    durch Orte in einem Objektbezugsrahmen
  • Ausschließlich räumliche Information

8
Hierarchie Modelle
  • haben zumindest für Wahrnehmungsprozesse eine
    gewisse Plausibilität.
  • sind durch eine Reihe von Experimenten bestätigt
    worden

9
Kritik an Hierarchie Modellen
  • Objektbezogene Charakteristika (Form, Farbe
    oder Größe) sind deutlich stärker an die visuelle
    Modalität gebunden als räumliche.

10
Kritik an Hierarchie Modellen
  • Objektbezogene Charakteristika (Form, Farbe
    oder Größe) sind deutlich stärker an die visuelle
    Modalität gebunden als räumliche.

11
Kritik an Hierarchie Modellen
  • Experiment von Segal und Fusella, (1970)
    Vergleich von visuellen und auditiven
    Vorstellungbildern
  • Vorstellung bekannter/unbekannter Objekte
  • Entweder das Geräusch oder das Aussehen
  • Zeitgleich auditive oder visuelle
    Diskriminationsaufgabe

12
Kritik an Hierarchie Modellen
  • Ergebnis
  • Schlechtere Diskriminationsleistung bei
    unbekannten Objekten sowohl beim Vorstellen von
    Geräuschen als auch beim Vorstellen des Aussehens
  • Aber nur beim Vorstellen des Aussehens
    Interferenz mit visuellen Distraktionsaufgabe
  • Fazit
  • Das Vorstellen von Objekten ist die visuelle
    Sinnesmodalität gekoppelt.

13
Kritik an Hierarchie Modellen
  • Studien mit geburtsblinden
  • Menschen
  • Annahmen
  • taktile Information steht im Vordergrund
  • Sind Leistungen bei Vorstellungsaufgaben normal,
    müssen Vorstellungsbilder eher auf amodalen
    räumlichen Informationen beruhen

14
Kritik an Hierarchie Modellen
Ergebnis mit sehenden Menschen vergleichbare
Leistungen
Fazit Scheinbar müssen keine visuellen
Informationen vorhanden sein um eine Vorstellung
von einem Objekt zu generieren. Sie müssen aus
einer eher amodalen räumlichen Repräsentation
entstanden sein.
15
Befunde der Vorstellungsforschung
Kopplung an visuelle Modalität
Kopplung an amodale räumliche Modalität
  • Wie können diese unterschiedlichen Befunde zu
    einem sinnvollen Ganzen zusammengefügt werden?

16
Befunde der Vorstellungsforschung
  • Auch wenn diese Ergebnisse kein eindeutiges Bild
    zeichnen, kann dennoch angenommen werden, dass
    räumliche und visuelle Informationen dichotom
    repräsentiert werden.

Stützt die These der Dissoziation von räumlichen
und objektbezogenen Informationen
17
Operationale Definitionen
  • Objektbezogene Information positionsinvariante
    visuelle Auftreten von Objekten und ihrer
    konstituierenden Kontur- und Texturmerkmale, die
    nicht aus anderen Sinnesmodalitäten extrahiert
    werden können
  • Räumliche Information
    die Lokalisation von Orten in Raum,
    relativ zueinander als auch relativ zum
    Betrachter sie muss nicht notwendigerweise an
    die visuelle Sinnesmodalität gekoppelt sein

18
Evidenz aus der LinguistikLandau und Jackendoff
(1993)
Präpositionen und Adverben
Nomen
19
Evidenz aus der LinguistikBenennen und Erlernen
von Objektbegriffen
Nur grobe unspezifische Objekteigenschaften
Einzelne detaillierte Objektcharakteristika
20
Evidenz aus der Linguistik
  • Mögliche Erklärungen
  • Design of Language Hypothesis räumliche
    Relationen sind ähnlich detailliert, werden aber
    beim Übersetzen in Sprache neutralisiert
  • Design of Spatial Representation Hypothesis
    Existenz einer generellen nicht-linguistischen
    Dissoziation von räumlichen und visuellen
    Informationen

21
Evidenz aus der Linguistik
  • Kritik
  • Fehlen eindeutiger empirischer Evidenz (weder
    neuroanatomisch, noch behavioral)

22
Objekt- und raumbasierte Aufmerksamkeitsmechanisme
n
  • Ablenkerparadigma (flanker paradigm) Eriksen
    Eriksen (1974)

Ergebnis Selektion visueller Stimuli durch
räumlich nahe Ablenker stärker beeinflusst
23
Objekt- und raumbasierte Aufmerksamkeitsmechanisme
n
Annahme das sich unsere Aufmerksamkeit vor allem
an räumlichen Aspekten orientiert
24
Spotlight Modelle
  • Ein bestimmter Ausschnitt der räumlichen
    Wahrnehmung wird mit Aufmerksamkeit bedacht.
  • Alle Reize innerhalb des spotlight werden
    intensiv verarbeitet.
  • Alles außerhalb wird ignoriert.

25
Objektbasierte Aufmerksamkeitsmechanismen
  • Weitere Studien
  • Größere Ablenkung durch räumlich entferntere,
    aber objektspezifische Stimuli, wenn sie mit den
    Zielobjekt äquivalente Bewegungsmuster aufweisen
  • Wenn Ablenkerreize und Zielreize demselben Objekt
    angehören - bei gleichem räumlichen Abstand
    sind Leistungen schwächer, wenn der Ablenker
    demselben Objekt angehört

Annahme der Orientierung an objektspezifischen,
visuellen Stimuli
26
Objekt- und raumbasierte Aufmerksamkeitsmechanisme
n
  • der Integration dieser beiden Richtungen.
  • Ist Aufmerksamkeit denn nun objektbezogen oder
    räumlich orientiert?

27
CODE Theorie von Logan (1996)
  • CODE, d.h. COntour DEtector
  • Generelle Repräsentation visueller Information im
    primären visuellen Cortex durch eine
    Konturdetektorenmatrix (contour detector surface)
  • Orte und Objekte sind gleichermaßen repräsentiert
  • Der Ort eines jeden Objekts wird durch eine
    eigene Verteilung (Laplace) bestimmt
  • Summe der itemspezifischen Verteilungen ergibt
    die Konturdetektorenmatrix

28
CODE Theorie von Logan (1996)
  • Matrix kann durch top-down Prozesse verändert
    werden
  • Auf diese Weise können Schwellenwerte gesetzt
    werden, so dass Objekte (als Gruppen
    wahrgenommen) entstehen
  • Aufmerksamkeitsmechanismen wählen diejenigen
    Regionen der Matrix aus, die die Schwelle
    überschritten haben
  • Es werden also Matrixmuster abgegriffen (feature
    catch).

29
CODE Theorie von Logan (1996)
  • Theorie stimmt mit objektbasierten
    Aufmersamkeitsannahmen überein.
  • Kann aber auch erklären wie sich Aufmerksamkeit
    an räumlichen Aspekten orientiert
  • Items, die zwar über der Schwelle liegen, aber
    wegen räumlicher Distanz nicht dem feature catch
    unterliegen, werden damit nicht zu Objekten
    gruppiert. Aber sie sind trotzdem der
    Aufmerksamkeit zugänglich.
  • Also können Regionen der Konturdetektoren-Matrix
    gleichermaßen als Objekt als auch als räumliches
    spotlight fungieren.

30
CODE Theorie von Logan (1996)
  • Fazit
  • Kann Dichotomie der objekt- und raumbasierten
    Aufmerksamkeitsmechanismen integrieren.

31
CODE Theorie von Logan (1996)
  • Da sie von einer funktionellen Dichotomie im
    visuellen System ausgeht, stimmt sie auch mit
    neuroanatomischen Befunden im visuellen Cortex
    überein.
  • Nämlich als erstes werden Objekte und Orte
    gleichermaßen in der Matrix abgebildet, später
    werden sie einzeln weiterverarbeitet.

32
Selektive Interferenz
  • 1. Studie zum visuellen Arbeitsgedächtnis von
    Logie und Marchetti (1991)
  • Zuhilfenahme des Doppelaufgabenparadigmas
  • Objektbasierte bzw. räumliche Rekognitionsaufgabe
  • Objektbasierte bzw. räumliche Zweitaufgabe
  • Zweitaufgaben mussten jeweils nur im
    Behaltensintervall der Erstaufgabe bearbeitet
    werden (10 Sekunden)

33
Selektive Interferenz


Erst-aufgabe
Zweit-aufgabe
34
Selektive Interferenz
  • Ergebnis
  • Die objektbezogene Zweitaufgabe
    beeinträchtigte nur die Objektrekognitions-leistun
    gen, nicht die Leistungen in der Raumaufgabe und
    umgekehrt .

35
Selektive Interferenz
  • Ergebnis
  • Aber die objektbezogene Zweitaufgabe
    beeinträchtige nicht die räumliche
    Rekognitions-aufgabe und umgekehrt.

36
Selektive Interferenz
  • Da jeweils die einzelnen Aufgaben nur selektiv
    beeinträchtigt sind, kann man von einem
    räumlichen und einem objektbezogenem
    Rehearsalsystem ausgehen.

37
Selektive Interferenz
  • 2. Studie zum
  • Arbeitsgedächtnis von Quinn
  • (1988) mit der Brooks-Matrix
  • Aufgabe deutet darauf hin,
  • dass z.B. die Enkodierung
  • der Positionen der Brooks
  • Matrix oder die Generierung
  • räumlicher
  • Vorstellungsbilder durch
  • inhaltsunspezifische Systeme
  • wie die Zentrale Exekutive geleistet werden.

38
Selektive Interferenz
  • Replizierte Studie (Tresch, Sinnamon Seamon,
    1993)

Memorieren eines geometrischen Musters Memorieren des Ortes eines Bildschirmpunktes
Klassifikation eines Farbpunktes Detektion eines sich bewegen- den Bildpunktes
1.
2.
39
Selektive Interferenz
  • Ergebnisse von Tresch, Sinnamon Seamon (1993)

Memorieren eines geometrischen Musters Memorieren des Ortes eines Bildschirmpunktes
Klassifikation eines Farbpunktes Detektion eines sich bewegen- den Bildpunktes
1.
2.
40
Selektive Interferenz
  • Fazit
  • Man kann von einer funktionalen Dissoziation von
    räumlichen und objektbezogenen Informationen
    ausgehen
  • Aber es fehlen Erkenntnisse über den Transfer
    dieser Informationen in die eher passiven
    Speicher (Zentrale Exekutive? Visuell-räumliches
    Arbeitsgedächtnis?)
  • Interferenzmuster abhängig von Aufgabenkombination
    in den jeweiligen Bearbeitungsphasen

41
Tierexperimentelle Studienzu perzeptiven
Prozessen
  • Ungerleider, Mishkin und Kollegen (1982)
  • Herbeiführen von Läsionen im posterioren
    Parietallappen sowie im inferioren Temporallappen
    bei Makaken

42
Tierexperimentelle Studienzu perzeptiven
Prozessen
  • Zwei Aufgabentypen
  • Objektdiskriminationsaufgabe Habituation auf ein
    zentral präsentiertes Objekt, Darbietung eines
    neuen Objekts, Belohnung der Wahl des neuen
    Objekts (non-matching-to-sample-task)
  • Landmarkendiskriminationsaufgabe Belohnung bei
    Wahl einer Futterbox nahe an einem Zylinder

43
Tierexperimentelle Studienzu perzeptiven
Prozessen
  • Ungerleider, Mishkin und Kollegen (1982)
  • Ergebnis Selektive Interferenz

Schlechte Leistungen in der Landmarkendiskriminati
on
Schlechte Leistungen in der Objektmarkendiskrimina
tion
44
Tierexperimentelle Studienzu perzeptiven
Prozessen
  • Daraus folgerten Ungerleider, Mishkin und
    Kollegen
  • Existenz zweier hierarchisch strukturierter
    Projektions-systeme (pathways)

45
Tierexperimentelle Studien
  • Dorsale System
  • Für Raumwahrnehmung zuständig
  • Faserverbindungen zwischen visuellem Cortex und
    inferiorem Parietallappen
  • Ventrale System
  • Für Objektwahrnehmung zuständig
  • Faserverbindungen zwischen dem primären visuellen
    Cortex und dem inferioren Temporallappen

46
Tierexperimentelle StudienDie ventrale
Verarbeitungsbahn
V1 nur Neurone mit kleinen rezeptiven Feldern
und lokalen Filterfunktionen V2 diese Neurone
können auch auf virtuelle bzw. illusiönäre
Konturen eines Objekts antworten V4 antworten
vornehmlich nur dann, wenn sich Stimulus von
Hintergrund abhebt
Diese Neuronen weisen eine hohe Objektspezifität
auf. Sie sind zum Teil auch spezifisch für
Gesichter.
47
Tierexperimentelle StudienDie dorsale
Verarbeitungsbahn
V1 reagieren primär auf Bewegungsrichtung
einzelner Elemente eines komplexen Musters MT
(mittleres temporales Areal) Neurone sind
sensitiv für Bewegungsrichtung globaler Muster
48
Tierexperimentelle Studienzu Gedächtnisprozessen
  • MST (mediales superiores Areal) diese Neuronen
    reagieren spezifisch auf Rotation oder
    Vergrößerung/Verkleinerung eines jeden Objekts
    mit Tiefenbewegung.
  • Fazit
    Hierarchische Organisation lässt auf bottom-up
    Prozesse schließen.
  • Außerdem Rückwärtsprojektionen
  • Neuronale Basis für top-down Prozesse
  • Prozesse des Verbindens (binding)

49
Tierexperimentelle Studienzu Gedächtnisprozessen
Beide Systeme haben eine Verbindung zum rostralen
superioren temporalen Sulcus.
Interaktion der Systeme
Beim Menschen posteriorer superiorer
Temporallappen
50
Relevanz für menschliches Gehirn
  • Zum Beispiel das Areal MT im Makkakengehirn gilt
    als homolog zu Regionen in lateralen
    occipito-temporo-parietalen Cortex.
  • Anhaltspunkte
  • Myelinisierung
  • Gleiche Bewegungssensitivität
  • Das Areal V4 im Affen wird an gleicher Stelle wie
    im menschlichen Gehirn angenommen (im medialen
    posterioren Gyrus Fusiformis).

51
Gedächtnisprozesse
  • Untersuchung mit Hilfe zeitverzögerter Aufgaben
    (delayed response task)
  • z.B. Passingsham (1985)
  • Gesetzte Läsionen im Sulcus Principalis des
    frontalen Cortex
  • Trainierte Affen 25 Erdnüsse hinter 25 Türen mit
    möglichst wenig Versuchen wieder zu finden
  • Ergebnis
  • Schlechte Leistungen bei Speicherung der Orte
  • Nur bei räumlichen Informationen, nicht bei
    objektbezogenen

52
Tierexperimentelle Studienzu Gedächtnisprozessen
  • Analog
  • Läsionen in der inferioren präfrontalen
    Konvexität (ventro-lateral zum Sulcus
    Principalis) führen zu gleichen Ausfällen bei
    objektspezifischen Aufgaben.

53
Tierexperimentelle Studienzu Gedächtnisprozessen
  • Funahashi, Bruce Goldmann-Rakic, (1986)
  • Affen werden trainiert einen zentralen Punkt zu
    fixieren
  • Zielreize an unterschiedlichen Orten des
    visuellen Feldes
  • Angabe der Position des Zielreizes durch
    Blickbewegung nach Ausblenden des
    Fixationspunktes
  • Zeitverzögerung ist gegeben, wenn Zielreiz früher
    als Fixationspunkt verschwindet

54
Tierexperimentelle Studienzu Gedächtnisprozessen
  • Ergebnis
  • Nach gesetzten Läsionen im Sulcus Principalis
    sehr schlechte Leistungen beim Erinnern des
    Ortes.
  • Stärkste Ausprägung
  • - Bei linksseitigen Läsionen für rechtsseitige
    Zielreize und umgekehrt

Hinweise auf räumlich-topologische Anordnung der
Neuronen des Sulcus Principalis
55
Tierexperimentelle Studienzu Gedächtnisprozessen
  • Wilson et al., (1993)
  • Untersuchung einzelner Zellen innerhalb des
    Sulcus Principalis und der inferioren
    präfrontalen Konvexität
  • Okulomotorische, verzögerte Antwortaufgabe mit
    räumlichen und objektbezogenen Zielreizen

56
Tierexperimentelle Studienzu Gedächtnisprozessen
  • Ergebnis
  • Neurone der IC feuerten in der Verzögerungsphase
    der Objektaufgabe, aber nicht bei der Raumaufgabe
  • Neurone der dorsolateralen präfrontalen Region
    des SP feuerten nur bei der räumlichen Aufgabe,
    aber auch nur dann, wenn die nachfolgenden
    Antworten für beiden Aufgaben identisch waren

Hinweis auf temporäre Speicherung von
Objektmustern und lokalisation in verschiedenen
präfrontalen Cortexstrukturen sie ist nicht
notwendigerweise an motorische Prozesse gebunden.
57
Übersicht
  • Neuropsychologische Befunde
  • Der Fall H.M.
  • Zentrale neuropsychologische Befunde
  • Der Fall L.H.
  • What where oder what how?
  • Gedächtnisprozesse
  • Vereinzelte Studien und ihre Ergebnisse
  • Resumée
  • Funktionelle bildgebende Verfahren
  • PET
  • fMRI
  • Befunde zur visuellen Verarbeitung und zum
    Arbeitsgedächtnis
  • Resumée

58
Neuropsychologische Befunde
  • Der Fall H.M.
  • - Resektion beider Hippocampi
  • ? selektive Amnesie für alle nach der OP
    stattgefundenen Ereignisse
  • ? Teile des Altgedächtnisses erhalten
  • ? Fähigkeit der Aneignung impliziten Wissens und
    Fertigkeiten intakt

59
(No Transcript)
60
(No Transcript)
61
  • Zentrale neuropsychologische Befunde
  • (zur Dissoziation räumlicher und objektbezogener
    Verarbeitung)
  • - Läsionen in den dorsalen und ventralen
    Projektionssystemen ? selektive Ausfälle
    visuell-räumlicher Leistungen
  • - Läsionen im occipito-temporalen Bereich
  • ? Objektagnosien, Prosopagnosie,
    Achromatopsie
  • - Läsionen im parieto-occipitalen Bereich
  • ? optische Ataxie, visuellen Neglect,
    konstruktive Apraxie, Blickbewegungsapraxie,
    Akinetopsie

62
  • Beispiele
  • Newcombe, Ratcliff, Damasio (1987)
  • - doppelte Dissoziation visueller und räumlicher
    Erkennungsleistungen bei zwei Patienten
  • Patient 1
  • - rechtsseitige Läsion im parieto-occipitalen
    Cortexbereich ? starke Beeinträchtigung beim
    Bearbeiten einer maze learning Aufgabe (mit
    Hilfe eines Zeigers musste ein Weg durch ein
    zweidimensionales Labyrinth gelernt werden)
  • ? andere intellektuelle Fähigkeiten (auch bzgl.
    des KG) so gut wie nicht betroffen

63
  • Patient 2
  • - starke Verdickungen der Hirnhäute im rechten
    ocipito-temporalen Cortexbereich
  • ? normale Leistungen in der maze learning
    Aufgabe,
  • jedoch starke Defizite bei der Wahrnehmung
    schattierter Gesichter in der Mooneys visual
    closure Aufgabe

64
  • Der Fall L.H.
  • - nach Unfall und OP Fehlen beider
    occipito-temporalen Cortexbereiche, des
    kompletten rechten Temporallappens und Teile des
    rechten inferioren Frontallappens
  • ? bei räumlichen Vorstellungsaufgaben
    vergleichbare Leistungen wie gesunde Probanden
    (z.B. Lokalisation von Bundesstaaten)
  • ? bei objektbezogenen Vorstellungsaufgaben
    (Vorstellung v. Merkmalen einfacher Objekte), 40
    60 schlechtere Leistung als Kontrollgruppe
  • z.B. sollte L.H. angeben, welche Bundesstaaten
    eine ähnliche Form haben ? 30 schlechter als KG

65
  • Beleg für eine anatomisch und funktional
    dissoziierbare Verarbeitung von Raum- und
    Objektinformation in den posterioren
    Cortexarealen

66
  • What where oder what how?
  • Goodale et al. what how
  • - nicht die Art der prozessierenden Information
    (what where) ist entscheidend zur funktionalen
    Differenzierung der beiden Projektionssysteme
  • ? sondern die output - Funktionen, die beiden
    Systemen zufallen
  • - das dorsale System ist Teil eines
    Handlungssystems, das visuell geleitete
    Handlungsmuster steuert
  • - das ventrale System ist Teil eines
    Wahrnehmungssystems, das die bewusste Wahrnehmung
    eines Stimulus steuert

67
  • Beleg der Theorie von Goodale et al. anhand der
    Patientin D.F.
  • - D.F. erlitt eine Kohlenmonoxid Vergiftung ?
    danach diffuse Hirnschäden in den
    Brodmann-Arealen 18 und 19

68
(No Transcript)
69
  • Beleg der Theorie von Goodale et al. anhand der
    Patientin D.F.
  • - D.F. erlitt eine Kohlenmonoxid Vergiftung ?
    danach diffuse Hirnschäden in den
    Brodmann-Arealen 18 und 19
  • ? ausgeprägte visuelle Agnosie
  • ? konnte weder einfache Gegenstände voneinander
    unterscheiden, noch deren Größe mit Hilfe von
    Daumen und Zeigefinger angeben
  • ? konnte jedoch nach dem Objekt greifen
  • ? allerdings nicht die Orientierung des Objektes
    angeben
  • ? keine Probleme beim Einführen eines
    Gegenstandes in eine sog. Orientierungsschablone

70
(No Transcript)
71
  • Verarbeitung handlungsrelevanter Struktur- und
    Orientierungscharakteristika von Objekten und
    deren räumlicher Relation in der dorsalen Bahn
  • Neuronen in den posterior parietalen
    Cortexregionen leisten eine betrachterzentrierte
    Kodierung der Oberfläche und der Kontur von
    Objekten
  • Kodierung der Objektcharakteristika erfolgt
    objektzentriert durch Neurone des ventralen
    Systems

72
  • Gedächtnisprozesse
  • Pigott Milner (1994)
  • Untersuchung der visuell-räumlichen
    Gedächtnisleistungen von Patienten mit
    unilateralen Läsionen des Frontal- und
    Temporallappens (mit Hilfe einer
    visuell-räumlichen Gedächtsnisspannenaufgabe)
  • - Memorieren von Matrixmustern mit zunehmender
    Komplexität für unterschiedlich lange
    Zeitintervalle
  • ? Patienten mit rechts-frontalen Läsionen
  • Beeinträchtigung der visuell-räumlichen
    Gedächtnisspanne keine Beeinträchtigung im
    Gedächtnisspannentest für Zahlen
  • ? starke Heterogenität der rechts-frontalen
    Läsionen

73
  • ? die zu memorierende Info wird simultan und
    nicht repetitiv präsentiert ? daher muss ein
    kohärentes Muster der Matrixelemente generiert
    werden
  • ? verstärkte Exekutivfunktion des
    Arbeitsgedächtnisses erforderlich (statt
    passivem Wiederholen der Zahlen)

74
  • Läsionen des rechten Temporallappens
  • ? Beeinträchtigung beim Wiedererkennen
    objektbezogener Informationen, wie z.B.
    geometrische Figuren, komplexe szenische Bilder
    oder Gesichter
  • Läsionen des Hippocampus
  • ? Gedächtnisdefizite für räumliche Information
  • (vgl. Pigott Milner, 1993)

75
  • Ergebnisse der Untersuchung v. Pigott Milner,
    1993
  • - die räumliche Komposition wurde als eine Art
    Gesamtobjekt eingeprägt und wieder erkannt
  • ? Rekognitionsleistungen für räumliche
    Kompositionen und figurative Details sind als
    visuelle (objektbez.) Gedächtnisleistungen zu
    betrachten
  • ?schlechtere Rekognitionsleistungen bzgl.
    räumlicher Lokalisation auf Grund von Läsionen
    des rechten Hippocampus

76
  • Ergebnisse der Studie von Owen und Kollegen, 1995
  • - Patienten mit frontalen Läsionen
  • stärkere Defizite in der räumlichen
    Rekognitionsaufgabe bessere Leistungen in der
    Rekognitionsaufgabe für Objekte, als in der
    Gruppe der temporal lobektomierten Patienten
  • - Patienten, denen einseitig Hippocampus und
    Amygdala entfernt wurden (medial-temporale
    Lobektomie)
  • ? noch schlechtere Leistungen in der räuml.
    Rekognitionsaufgabe
  • ? für räumliche Gedächtnisleistungen sind sowohl
    hippocampale Strukturen, als auch frontale
    Cortexregionen wichtig

77
  • erstes kleines Resumée
  • - z.T. erhebliche Unterschiede bei den
    Ergebnissen der angeführten Studien, bzgl. der
    Beteiligung bestimmter Gehirnstrukturen bei der
    Verarbeitung von räumlicher und objektbezogener
    Information im Arbeitsgedächtnis
  • - wichtige Funktion der rechtshemisphärischen
    Strukturen des anterioren Temporallappens bei
    objektbezogenen Arbeitsgedächtnisprozessen
  • - rechter Hippocampus hat eine größere Bedeutung
    bei räumlichen Arebitsgedächtnisprozessen

78
Funktionelle bildgebende Verfahren
  • Positronenemissionstomographie (PET)
  • - bis zur Einführung der fMRI die
    gebräuchlichste Technik zur Sichtbarmachung
    funktioneller Gehirnaktivität
  • - v.a. Messung des regionalen cerebralen
    Blutflusses (rCBF), auch Messung von
    Gehirnprozessen
  • ? Induktion eines radioaktiven Isotops (i.d.R.
    15O) mit extrem kurzer Halbwertszeit in den
    vaskulären Blutkreislauf

79
  • - Messung der rCBF erfolgt ein paar Minuten nach
    der Injektion
  • ? Aussage über die in dieser Zeitdauer
    integrierte Gehirnaktivität
  • ? Aktivitätsmuster einzelner Aufgaben werden
    durch sog. Subtraktionsbilder in Verhältnis
    zueinander gesetzt (dient der Erhöhung der
    Aussagekraft)
  • Nachteile des PET
  • - relativ hohe Strahlenexposition
  • - hoher Kostenfaktor Herstellung der
    Radionuclide
  • - geringe räuml. und zeitl. Auflösung (im
    Minutenbereich)

80
(No Transcript)
81
  • Funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRT)
  • - Magnetresonanz Protonen werden durch ein
    eingestrahltes Magnetfeld in Feldrichtung
    ausgelenkt
  • - Zugabe hochfrequenter Pulse ? infolge dessen
    Ausrichtung der Protone in spezifischer Weise
  • - nach Beendigung der Pulszugabe ? Protonen
    schwingen in ihren Ausgangszustand zurück
  • ? auf Grund der Bewegung ihres
    elektromagnetischen Moments Aussenden einer
    Hochfrequenzstrahlung

82
  • - funktionelle neuronale Aktivierung geht einher
    mit einem erhöhten zellulären Energiebedarf
    (Sauerstoffausschöpfung) und einem Anstieg des
    Blutflusses
  • ? dabei entsteht desoxygeniertes
    (sauerstoffarmes) Hämoglobin
  • - Blutflusssteigerung gt Sauerstoffausschöpfung
  • ? Konzentration des desoxygenierten Hämoglobins
    nimmt ab
  • - das desoxyg. Hämoglobin ruft im
    Umgebungsgebiet des aktivierten Areals lokale
    Magnetfeldinhomogenitäten (Suszeptibilitätsänderun
    gen) hervor ? bildet damit ein sog. intrinsisches
    Kontrastmittel

83
  • - Messung der Konzentrationsänderungen des
    Desoxyhämoglobin ? BOLD imaging
  • - Messung v. Suszeptibilitätsänderungen des
    Gewebes ? EPI (Echoplanar Imaging)
  • Nachteile der fMRI
  • - hohe Anschaffungs- und Wartungskosten
  • - hohe Artefaktanfälligkeit
  • Vorteile gegenüber PET
  • - wesentlich höhere räuml. und zeitl. Auflösung
    (im Sekundenbereich)

84
Beispiel für die verschiedenen Betrachtungsmöglich
keiten mittels fMRI
85
PET und fMRI Befunde zur visuellen Verarbeitung
und zum Arbeitsgedächtnis für Raum- und
Objektinformation
  • Befunde zur visuellen Verarbeitung
  • Studien von Haxby et al. (1991, 1993)
  • - Bearbeitung von matching-to-sample Aufgaben
  • ? eins von zwei "Wahlgesichtern" musste einem
    "Zielgesicht" zugeordnet werden (Objektaufgabe)
  • ? zweidimensionale Wahlmuster mussten mit einem
    Zielmuster verglichen werden (Raumaufgabe)
  • - Ermittlung der rCBF-Muster beider Aufgaben
    relativ zu perzeptiven Kontrollaufgaben

86
  • Ergebnisse der Studien von Haxby et al. (1991,
    1993)
  • - für die Bearbeitungsphase (5 min.) der
    Objektaufgabe ? selektive rCBF Erhöhungen in
    occipito-temporalen Cortexregionen, sowie in
    posterioren und mittleren Bereichen des Gyrus
    fusiformis
  • - für die Raumaufgabe ? rCBF Erhöhungen im
    dorsolateralen occipitalen Cortex und im
    superioren parietalen Cortex
  • Bestätigung des Vorhandenseins ventraler und
    dorsaler Projektionssysteme
  • Aufmerksamkeitsfokussierung auf Gesichter oder
    räuml. Orte ? neuronale Aktivationszunahmen in
    den Projektionssystemen

87
  • PET-Studien von Corbetta und Kollegen, 1991
  • ? bei Aufmerksamkeitsfokussierung auf Objekte
    zeigen sich rCBF Erhöhungen im kollateralen
    Sulcus, im Gyrus parahippocampalis, im Gyrus
    fusiformis und entlang des superioren temporalen
    Cortex (Regionen des ventralen Projektionssystems)
  • ? Aufmerksamkeit für Geschwindigkeiten führte zu
    Aktivierungserhöhungen in den Teilen des
    inferioren Temporallappens, die ebenso in die
    Bewegungswahrnehmung involviert sind

88
  • PET-Studien von Sergent, Otha Mac Donald, 1992
  • - zwei Tests zur Gesichter- und
    Objektdiskrimination
  • - bei der Gesichterdiskrimination sollte der
    Beruf oder das Geschlecht eines gesehenen
    Gesichtes angegeben werden
  • - die Objektaufgabe bedurfte der Klassifikation
    lebendiger und nichtlebendiger Objekte
  • war die Verarbeitung struktureller
    Bildcharakteristika erforderlich, ergaben sich
    rCBF Zunahmen in posterioren Anteilen des Gyrus
    fusiformis
  • ? bei der Objektdiskrimination
    linkslateralisiert, bei der Geschlechtsdiskriminat
    ion rechtslateralisiert

89
  • bei der Berufsbedingung ?Aktivationszunahmen in
    mittleren Teilen des Gyrus fusiformis und in der
    ventro-medialen Region des temporalen Cortex
  • Schlussfolgerungen
  • - auch gesichtsspezifische Verarbeitungsmechanism
    en sind Teil des ventralen Projektionssystems
  • - Prozesse der Objekt- und Gesichtererkennung
    sind gleichermaßen Teil des ventralen Systems
  • - zunehmende Differenzierung der
    Verarbeitungsprozesse für Gesichter innerhalb des
    ventralen Projektionssystems
  • - Stützung der These einer hierarchischen
    Strukturierung des dorsalen und ventralen
    Projektionssystems

90
  • Befunde zum Arbeitsgedächtnis
  • Studien von Jonides et al. (1993, 1995)
  • - enge Anlehnung an die Tierexperimente von
    Goldman Rakic
  • - Arbeitsgedächtnisaufgaben Einprägung der
    Position von drei Bildpunkten (räumlich 3 Sec.)
    oder Einprägung zweier abstrakter geometrischer
    Figuren (objektbezogen 3 Sec.)
  • - dann Darbietung eines Zielreizes ? Probanden
    sollten entscheiden, ob er Teil der eingeprägten
    Info war
  • - Kontrastierung mit Kontrollaufgaben (bzgl.
    Enkodierung, Antwortauswahl, Ausführung
    vergleichbar)

91
  • Ergebnisse der Studie von Jonides et al., 1993
  • - für die räumliche Arbeitsgedächtnisaufgabe
  • ? ausgeprägte rechtshemisphärische
    Aktivierungserhöhungen im occipitalen (BA 19),
    posterior parietalen (BA 40), prämotorischen (BA
    6) und inferior dorsolateralen Cortex (BA 47)
  • - für die Objektaufgabe ? linkshemisphärische
    rCBF Erhöhungen in posterior parietalen (BA 40)
    und inferior temporalen (BA 37) Cortexregionen,
    sowie der Broca Area (BA 44), ebenso im
    anterioren Gyrus cinguli (BA 32)

92
  • Erhöhte Aktivität
  • für die Raumaufgabe rechtshemisph.
  • occipitaler Cortex
  • posteriorer parietaler Cortex
  • prämotorischer Cortex
  • inferior dorsolateraler Cortex
  • für die Objektaufgabe linkshemisph.
  • posterior parietaler Cortex
  • inferior temporaler Cortex
  • Broca Areal

93
  • Kritik an den Ergebnissen von Jonides et al.,
    1993
  • - Verwendung unterschiedlicher Stimuli für beide
    Gedächtnisaufgaben ? möglich, dass die
    geometrischen Figuren, nicht aber die Punkte,
    verbal rekodiert und subvokal wiederholt wurden
  • - selektive Aktivierungszunahme in der Broca
    Area
  • ? könnte verbale Kontrollprozesse, weniger die
    Speicherung visueller Information, beim
    Memorieren der Objekte induzieren
  • - Gebrauch unterschiedlicher Zielreize in
    Gedächtnis- und Kontrollaufgaben ? rCBF
    Differenzen könnten auch durch differentielle
    Enkodierungsprozesse zustande gekommen sein

94
  • Folgeexperiment zur Prüfung der Kritik (Jonides
    et al., 1995)
  • - nun Einsatz identischer Stimuli und Zielreize
  • - Unterscheidung von Gedächtnis- und
    Kontrollaufgaben in der Dauer des
    Behaltensintervalls
  • ? Ergebnisse
  • - Replikation/Präzision einiger Befunde der
    ersten Studie
  • ? wieder linkshemisphärische rCBF Zunahmen in
    posterior parietalen (BA 40) und inferior
    temporalen (BA 37) Cortexarealen bei der
    Objektaufgabe

95
  • ? wiederum rechtshemisphärische
    Aktivierungszunahmen in inferior dorsolateral
    frontalen (BA 47) und posterior parietalen (BA
    40/19) Cortexregionen, sowie im prämotorischen
    Cortex (BA 6) bei der räumlichen
    Gedächtnisaufgabe
  • - zudem in der nun schwierigeren Raumaufgabe
  • Aktivierung im anterioren Gyrus cinguli und im
    rechten dorsolateralen präfrontalen Cortex (BA
    46)
  • - Ausbleiben von Aktivierungszunahmen in der
    Broca Area ? zunächst Bestätigung der Vermutung
    selektiver verbaler Rekodierungsprozesse

96
  • Erhöhte Aktivität
  • für die Raumaufgabe rechtshemisph.
  • occipitaler Cortex
  • posteriorer parietaler Cortex
  • prämotorischer Cortex
  • inferior dorsolateraler Cortex
  • ?dorsolateraler präfrontaler Cortex
  • für die Objektaufgabe linkshemisph.
  • posterior parietaler Cortex
  • inferior temporaler Cortex
  • ? Broca Areal

97
  • Studie von Mc Carthy et al., 1994
  • - Vpn sollten angeben, ob ein aktueller Stimulus
    am selben Ort dargeboten wurde, wie ein zuvor
    präsentierter
  • ? Befund erhöhte Aktivierung in BA 46
  • Studie von Braver et al., 1995
  • - Vpn mussten aktuelle Buchstaben mit kurz zuvor
    dargebotenen Buchstaben vergleichen
    (nicht-räumliche Arbeitsgedächtnisaufgabe)
  • ? systematische Variation in BA 46 und im Broca
    Areal, in Abhängigkeit der Arbeitsgedächtnisbeansp
    ruchung

98
  • Studie von Belger, Mc Carthy, Gore, Goldman-Rakic
    Krystal, 1995
  • - informationsspezifische Dissoziationen in
    posterioren Cortexarealen
  • - in der räumlichen Arbeitsgedächtnisaufgabe
  • ? Zunahme der neuronalen Aktivität im
    Parietallappen (BA 39/40) und im medial gelegenen
    retrospinalen Cortex (BA 31)
  • - in der Objektaufgabe ? erhöhte Aktivität in
    inferior temporalen Cortexregionen wie dem Gyrus
    fusiformis (BA 19/37) und dem occipito-temporalen
    Sulcus (BA 37)
  • - keine präfrontalen Aktivationsmuster im
    Kontext mit Arbeitsgedächtnisprozessen

99
  • bei Objektaufgabe
  • aktiviert
  • nicht aktiviert

100
  • Studie von Belger et al., 1998
  • - Bestätigung und Differenzierung der Ergebnisse
    der ersten Studie
  • - Gegenüberstellung arbeitsgedächtnisbezogener
    und perzeptiver Verarbeitung räumlicher und
    objektbezogener Information
  • - Objektinformation ? gesteigerte Aktivierung in
    inferioren occipito-temporalen Cortexarealen
  • - räumliche Information ? arbeitsgedächtnisspezif
    ische Aktivierung nur im rechten Gyrus frontalis
    medius (GFM) und im Sulcus intraparientalis
    (SIP),
  • - Objektinformation ? arbeitsgedächtnisspezifisch
    e Aktivierung im linken und rechten GFM u. im
    linken SIP

101
  • Schlussfolgerungen
  • ? Bestätigung der dissoziierten perzeptiven
    Verarbeitung von Raum- und Objektinformation in
    posterioren Cortexarealen
  • ? in mancher Hinsicht Überlappung der neuronalen
    Strukturen bei Arbeitsgedächtnisprozessen für
    beide Informationsarten

102
  • Probleme der bisher angeführten Studien
  • - widersprüchliche Befunde bzgl. der Relevanz
    präfrontaler Cortexareale für visuelle
    Arbeitsgedächtnisprozesse
  • - Untersuchung räuml. und nicht-räuml.
    Arbeitsgedächtnisleistungen anhand verschiedener
    Aufgaben mit unterschiedlichen funktionellen
    Charakteristika
  • - zu lange Aufgabenperioden (Dauer mehrere
    Min.)
  • ? kommt zur Konfundierung einer Reihe
    spezifischer Verarbeitungsprozesse ? erhebliche
    Erschwerung einer präzisen Zuordnung zwischen
    Gehirnstruktur und Arbeitsgedächtnisfunktionen

103
  • - Ermittlung von Subtraktionsbildern ? mögliche
    Eliminierung einzelner Verarbeitungsaspekte
  • ? schlechtere Vergleichbarkeit

104
  • PET Studie von Moskovitch et al., 1995
  • - Untersuchung neuronaler Aktivationsmuster beim
    Abruf von Raum und Objektinformation aus dem
    Langzeitgedächtnis
  • - Vpn mussten sich eine Reihe von Bildern
    einprägen, die jeweils drei Zeichnungen bekannter
    Objekte enthielten
  • ? daraufhin Präsentation von jeweils zwei
    Bildern (mehrere Durchgänge) ? Vpn gaben an,
    welches Bild neu war und welches vorher
    eingeprägt wurde
  • (räumlicher oder objektspezifischer Abruftest)
  • ? Vergleich der Aktivationsmuster beider
    Gedächtnisaufgaben und der Kontrollaufgaben

105
  • Ergebnisse der PET Studie von Moskovitch et al.
  • - rCBF Zunahmen im rechten dorsalen und
    ventralen Projektionssystem, sowie in den
    bilateralen Arealen BA 18 und 19 (Cuneus Region)
  • - ventral zusätzlich erhöhte Aktivation in den
    Gyri occipito-temporalis und fusiformis (BA 37)
  • - dorsal ? Aktivation des Gyrus occipitalis
    superior und des angulären Gyrus supramarginalis
    im inferioren Parietallappen (BA 39/40)
  • - Aktivierung des rechten präfrontalen Cortex
  • - erhöhte rCBF Werte ? für die Raumaufgabe im
    rechten inferioren Parietallappen ? für die
    Objektaufgabe im rechten ventralen
    Projektionssystem

106
  • - reduzierte rCBF Aktivität in hippocampusnahen
    Strukturen (Cortex cinguli u. retrospinalis) in
    der Raumaufgabe (gegenüber Kontrollaufgabe)
  • Schlussfolgerungen
  • - selektive, sowie überlappende Aktivation der
    dorsalen und ventralen Projektionsbahnen
  • - deutliche Rechtslateralisierung der
    Aktivationsmuster beim Abruf der Information aus
    dem Langzeitgedächtnis
  • ? spätere Verarbeitungsprozesse weisen einen
    größeren Lateralisierungsaufwand auf

107
  • Resumée
  • - ein derzeit uneinheitliches Bild der
    Befundlage
  • - keine einfache Dichotomie
  • - Bestätigung der funktionalen und
    neuroanatomischen Dissoziierbarkeit der
    räumlichen und objektspezifischen
    Verarbeitungsfunktionen
  • - beim Abruf von Information aus dem LG ?
    Aktivierung beider Projektionssysteme

108
Quellenverzeichnis
  • Goodale, M. Milner, D. (1992). Separate visual
    pathways for perception and action. TINS.
  • Mecklinger, A. (1999). Das Erinnern von Orten und
    Objekten. Göttingen Bern Toronto Seattle
    Hofgrefe Verlag.
  • Pinel, J. P. J. (2001). Biopsychologie (2.
    Auflage). Heidelberg Berlin Spektrum,
    Akademischer Verlag.
  • http//www.psychologie.tu-dresden.de/allgpsy/Reima
    nn/SS2004/Neuroanatomie20und20Methoden.pdf
  • http//www.uni-saarland.de/fak5/excops/download/GD
    03www06.pdf
  • http//de.wikipedia.org/wiki/BildECAT-Exact-HR--P
    ET-Scanner.jpg
  • http//de.wikipedia.org/wiki/BildFmrtuebersicht.j
    pg

109
Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit!
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