Title: Das
1Das What und das Where System
- Proseminar Klassische Fälle der Neuropsychologie
- Dozent Prof. Dr. Axel Mecklinger
- Referentinnen Nadine Bahadorani - B., Stefanie
Nickels
2Übersicht
- Begriffsbestimmung
- Hierarchie Modelle
- Objekt- und raumbasierte Aufmerksamkeitsmechanisme
n - Selektive Interferenz
- Tierexperimentelle Studien
- - perzeptive Prozesse
- - Gedächtnisprozesse
- Neuropsychologische Befunde
- Funktionelle bildgebende Verfahren
- Quellenverzeichnis
3Begriffsbestimmung
- Räumliche Informationen relative
Position einzelner Objekte zueinander und zum
Betrachter sowie die absolute,
betrachterunabhängige Position der
Objekte - Visuelle Informationen objektbezogen,
d.h. Kontur- und Textureigenschaften einzelner
Objekte, wie Form, Farbe, Größe oder
Helligkeit -
4Visuelle Repräsentation im Arbeitsgedächtnis
- Zunächst nur einfache, visuelle Informationen
über die sichtbaren Charakteristika einzelner
Objekte oder auch Teile dieser Objekte
anfänglich gleiche neuronale Verarbeitung von
Objekten sowie von Objektgruppen
5Identifizierung on Objekten
- Bei diesem anschließenden Schritt müssen
-
- voneinander unabhängig ausgewertet werden
6Hierarchie Modelle
- z.B. Watt, (1988) Baylis Driver, (1993)
- Analyse der globalen Szene (scene-based),
Auffinden von Objekten und deren Position - Bestimmung der relativen Position der Objektteile
zur jeweiligen Gruppe ( Objekt) -
7Hierarchie Modelle
- Ursprüngliches what und where System wird
ersetzt - Neues Codierungsschema räumliche
Information ist durch Orte in einem generellen
Bezugsrahmen gegeben, objektbezogene Information
durch Orte in einem Objektbezugsrahmen -
- Ausschließlich räumliche Information
8Hierarchie Modelle
- haben zumindest für Wahrnehmungsprozesse eine
gewisse Plausibilität. - sind durch eine Reihe von Experimenten bestätigt
worden
9Kritik an Hierarchie Modellen
- Objektbezogene Charakteristika (Form, Farbe
oder Größe) sind deutlich stärker an die visuelle
Modalität gebunden als räumliche.
10Kritik an Hierarchie Modellen
- Objektbezogene Charakteristika (Form, Farbe
oder Größe) sind deutlich stärker an die visuelle
Modalität gebunden als räumliche.
11Kritik an Hierarchie Modellen
- Experiment von Segal und Fusella, (1970)
Vergleich von visuellen und auditiven
Vorstellungbildern - Vorstellung bekannter/unbekannter Objekte
- Entweder das Geräusch oder das Aussehen
- Zeitgleich auditive oder visuelle
Diskriminationsaufgabe
12Kritik an Hierarchie Modellen
- Ergebnis
- Schlechtere Diskriminationsleistung bei
unbekannten Objekten sowohl beim Vorstellen von
Geräuschen als auch beim Vorstellen des Aussehens - Aber nur beim Vorstellen des Aussehens
Interferenz mit visuellen Distraktionsaufgabe - Fazit
- Das Vorstellen von Objekten ist die visuelle
Sinnesmodalität gekoppelt.
13Kritik an Hierarchie Modellen
- Studien mit geburtsblinden
- Menschen
- Annahmen
- taktile Information steht im Vordergrund
- Sind Leistungen bei Vorstellungsaufgaben normal,
müssen Vorstellungsbilder eher auf amodalen
räumlichen Informationen beruhen
14Kritik an Hierarchie Modellen
Ergebnis mit sehenden Menschen vergleichbare
Leistungen
Fazit Scheinbar müssen keine visuellen
Informationen vorhanden sein um eine Vorstellung
von einem Objekt zu generieren. Sie müssen aus
einer eher amodalen räumlichen Repräsentation
entstanden sein.
15Befunde der Vorstellungsforschung
Kopplung an visuelle Modalität
Kopplung an amodale räumliche Modalität
- Wie können diese unterschiedlichen Befunde zu
einem sinnvollen Ganzen zusammengefügt werden?
16Befunde der Vorstellungsforschung
- Auch wenn diese Ergebnisse kein eindeutiges Bild
zeichnen, kann dennoch angenommen werden, dass
räumliche und visuelle Informationen dichotom
repräsentiert werden.
Stützt die These der Dissoziation von räumlichen
und objektbezogenen Informationen
17Operationale Definitionen
- Objektbezogene Information positionsinvariante
visuelle Auftreten von Objekten und ihrer
konstituierenden Kontur- und Texturmerkmale, die
nicht aus anderen Sinnesmodalitäten extrahiert
werden können - Räumliche Information
die Lokalisation von Orten in Raum,
relativ zueinander als auch relativ zum
Betrachter sie muss nicht notwendigerweise an
die visuelle Sinnesmodalität gekoppelt sein
18Evidenz aus der LinguistikLandau und Jackendoff
(1993)
Präpositionen und Adverben
Nomen
19Evidenz aus der LinguistikBenennen und Erlernen
von Objektbegriffen
Nur grobe unspezifische Objekteigenschaften
Einzelne detaillierte Objektcharakteristika
20Evidenz aus der Linguistik
- Mögliche Erklärungen
- Design of Language Hypothesis räumliche
Relationen sind ähnlich detailliert, werden aber
beim Übersetzen in Sprache neutralisiert - Design of Spatial Representation Hypothesis
Existenz einer generellen nicht-linguistischen
Dissoziation von räumlichen und visuellen
Informationen
21Evidenz aus der Linguistik
- Kritik
- Fehlen eindeutiger empirischer Evidenz (weder
neuroanatomisch, noch behavioral)
22Objekt- und raumbasierte Aufmerksamkeitsmechanisme
n
- Ablenkerparadigma (flanker paradigm) Eriksen
Eriksen (1974)
Ergebnis Selektion visueller Stimuli durch
räumlich nahe Ablenker stärker beeinflusst
23Objekt- und raumbasierte Aufmerksamkeitsmechanisme
n
Annahme das sich unsere Aufmerksamkeit vor allem
an räumlichen Aspekten orientiert
24Spotlight Modelle
- Ein bestimmter Ausschnitt der räumlichen
Wahrnehmung wird mit Aufmerksamkeit bedacht. - Alle Reize innerhalb des spotlight werden
intensiv verarbeitet. - Alles außerhalb wird ignoriert.
25Objektbasierte Aufmerksamkeitsmechanismen
- Weitere Studien
- Größere Ablenkung durch räumlich entferntere,
aber objektspezifische Stimuli, wenn sie mit den
Zielobjekt äquivalente Bewegungsmuster aufweisen - Wenn Ablenkerreize und Zielreize demselben Objekt
angehören - bei gleichem räumlichen Abstand
sind Leistungen schwächer, wenn der Ablenker
demselben Objekt angehört
Annahme der Orientierung an objektspezifischen,
visuellen Stimuli
26Objekt- und raumbasierte Aufmerksamkeitsmechanisme
n
- der Integration dieser beiden Richtungen.
- Ist Aufmerksamkeit denn nun objektbezogen oder
räumlich orientiert?
27CODE Theorie von Logan (1996)
- CODE, d.h. COntour DEtector
- Generelle Repräsentation visueller Information im
primären visuellen Cortex durch eine
Konturdetektorenmatrix (contour detector surface) - Orte und Objekte sind gleichermaßen repräsentiert
- Der Ort eines jeden Objekts wird durch eine
eigene Verteilung (Laplace) bestimmt - Summe der itemspezifischen Verteilungen ergibt
die Konturdetektorenmatrix
28CODE Theorie von Logan (1996)
- Matrix kann durch top-down Prozesse verändert
werden - Auf diese Weise können Schwellenwerte gesetzt
werden, so dass Objekte (als Gruppen
wahrgenommen) entstehen - Aufmerksamkeitsmechanismen wählen diejenigen
Regionen der Matrix aus, die die Schwelle
überschritten haben - Es werden also Matrixmuster abgegriffen (feature
catch).
29CODE Theorie von Logan (1996)
- Theorie stimmt mit objektbasierten
Aufmersamkeitsannahmen überein. - Kann aber auch erklären wie sich Aufmerksamkeit
an räumlichen Aspekten orientiert - Items, die zwar über der Schwelle liegen, aber
wegen räumlicher Distanz nicht dem feature catch
unterliegen, werden damit nicht zu Objekten
gruppiert. Aber sie sind trotzdem der
Aufmerksamkeit zugänglich. - Also können Regionen der Konturdetektoren-Matrix
gleichermaßen als Objekt als auch als räumliches
spotlight fungieren.
30CODE Theorie von Logan (1996)
- Fazit
- Kann Dichotomie der objekt- und raumbasierten
Aufmerksamkeitsmechanismen integrieren.
31CODE Theorie von Logan (1996)
- Da sie von einer funktionellen Dichotomie im
visuellen System ausgeht, stimmt sie auch mit
neuroanatomischen Befunden im visuellen Cortex
überein. - Nämlich als erstes werden Objekte und Orte
gleichermaßen in der Matrix abgebildet, später
werden sie einzeln weiterverarbeitet.
32Selektive Interferenz
- 1. Studie zum visuellen Arbeitsgedächtnis von
Logie und Marchetti (1991) - Zuhilfenahme des Doppelaufgabenparadigmas
- Objektbasierte bzw. räumliche Rekognitionsaufgabe
- Objektbasierte bzw. räumliche Zweitaufgabe
- Zweitaufgaben mussten jeweils nur im
Behaltensintervall der Erstaufgabe bearbeitet
werden (10 Sekunden)
33Selektive Interferenz
Erst-aufgabe
Zweit-aufgabe
34Selektive Interferenz
- Ergebnis
- Die objektbezogene Zweitaufgabe
beeinträchtigte nur die Objektrekognitions-leistun
gen, nicht die Leistungen in der Raumaufgabe und
umgekehrt .
35Selektive Interferenz
- Ergebnis
- Aber die objektbezogene Zweitaufgabe
beeinträchtige nicht die räumliche
Rekognitions-aufgabe und umgekehrt.
36Selektive Interferenz
- Da jeweils die einzelnen Aufgaben nur selektiv
beeinträchtigt sind, kann man von einem
räumlichen und einem objektbezogenem
Rehearsalsystem ausgehen.
37Selektive Interferenz
- 2. Studie zum
- Arbeitsgedächtnis von Quinn
- (1988) mit der Brooks-Matrix
- Aufgabe deutet darauf hin,
- dass z.B. die Enkodierung
- der Positionen der Brooks
- Matrix oder die Generierung
- räumlicher
- Vorstellungsbilder durch
- inhaltsunspezifische Systeme
- wie die Zentrale Exekutive geleistet werden.
38Selektive Interferenz
- Replizierte Studie (Tresch, Sinnamon Seamon,
1993)
Memorieren eines geometrischen Musters Memorieren des Ortes eines Bildschirmpunktes
Klassifikation eines Farbpunktes Detektion eines sich bewegen- den Bildpunktes
1.
2.
39Selektive Interferenz
- Ergebnisse von Tresch, Sinnamon Seamon (1993)
Memorieren eines geometrischen Musters Memorieren des Ortes eines Bildschirmpunktes
Klassifikation eines Farbpunktes Detektion eines sich bewegen- den Bildpunktes
1.
2.
40Selektive Interferenz
- Fazit
- Man kann von einer funktionalen Dissoziation von
räumlichen und objektbezogenen Informationen
ausgehen - Aber es fehlen Erkenntnisse über den Transfer
dieser Informationen in die eher passiven
Speicher (Zentrale Exekutive? Visuell-räumliches
Arbeitsgedächtnis?) - Interferenzmuster abhängig von Aufgabenkombination
in den jeweiligen Bearbeitungsphasen
41Tierexperimentelle Studienzu perzeptiven
Prozessen
- Ungerleider, Mishkin und Kollegen (1982)
- Herbeiführen von Läsionen im posterioren
Parietallappen sowie im inferioren Temporallappen
bei Makaken
42Tierexperimentelle Studienzu perzeptiven
Prozessen
- Zwei Aufgabentypen
- Objektdiskriminationsaufgabe Habituation auf ein
zentral präsentiertes Objekt, Darbietung eines
neuen Objekts, Belohnung der Wahl des neuen
Objekts (non-matching-to-sample-task) - Landmarkendiskriminationsaufgabe Belohnung bei
Wahl einer Futterbox nahe an einem Zylinder
43Tierexperimentelle Studienzu perzeptiven
Prozessen
- Ungerleider, Mishkin und Kollegen (1982)
- Ergebnis Selektive Interferenz
Schlechte Leistungen in der Landmarkendiskriminati
on
Schlechte Leistungen in der Objektmarkendiskrimina
tion
44Tierexperimentelle Studienzu perzeptiven
Prozessen
- Daraus folgerten Ungerleider, Mishkin und
Kollegen - Existenz zweier hierarchisch strukturierter
Projektions-systeme (pathways)
45Tierexperimentelle Studien
- Dorsale System
- Für Raumwahrnehmung zuständig
- Faserverbindungen zwischen visuellem Cortex und
inferiorem Parietallappen
- Ventrale System
- Für Objektwahrnehmung zuständig
- Faserverbindungen zwischen dem primären visuellen
Cortex und dem inferioren Temporallappen
46Tierexperimentelle StudienDie ventrale
Verarbeitungsbahn
V1 nur Neurone mit kleinen rezeptiven Feldern
und lokalen Filterfunktionen V2 diese Neurone
können auch auf virtuelle bzw. illusiönäre
Konturen eines Objekts antworten V4 antworten
vornehmlich nur dann, wenn sich Stimulus von
Hintergrund abhebt
Diese Neuronen weisen eine hohe Objektspezifität
auf. Sie sind zum Teil auch spezifisch für
Gesichter.
47Tierexperimentelle StudienDie dorsale
Verarbeitungsbahn
V1 reagieren primär auf Bewegungsrichtung
einzelner Elemente eines komplexen Musters MT
(mittleres temporales Areal) Neurone sind
sensitiv für Bewegungsrichtung globaler Muster
48Tierexperimentelle Studienzu Gedächtnisprozessen
- MST (mediales superiores Areal) diese Neuronen
reagieren spezifisch auf Rotation oder
Vergrößerung/Verkleinerung eines jeden Objekts
mit Tiefenbewegung. - Fazit
Hierarchische Organisation lässt auf bottom-up
Prozesse schließen. - Außerdem Rückwärtsprojektionen
- Neuronale Basis für top-down Prozesse
- Prozesse des Verbindens (binding)
49Tierexperimentelle Studienzu Gedächtnisprozessen
Beide Systeme haben eine Verbindung zum rostralen
superioren temporalen Sulcus.
Interaktion der Systeme
Beim Menschen posteriorer superiorer
Temporallappen
50Relevanz für menschliches Gehirn
- Zum Beispiel das Areal MT im Makkakengehirn gilt
als homolog zu Regionen in lateralen
occipito-temporo-parietalen Cortex. - Anhaltspunkte
- Myelinisierung
- Gleiche Bewegungssensitivität
- Das Areal V4 im Affen wird an gleicher Stelle wie
im menschlichen Gehirn angenommen (im medialen
posterioren Gyrus Fusiformis).
51Gedächtnisprozesse
- Untersuchung mit Hilfe zeitverzögerter Aufgaben
(delayed response task) - z.B. Passingsham (1985)
- Gesetzte Läsionen im Sulcus Principalis des
frontalen Cortex - Trainierte Affen 25 Erdnüsse hinter 25 Türen mit
möglichst wenig Versuchen wieder zu finden - Ergebnis
- Schlechte Leistungen bei Speicherung der Orte
- Nur bei räumlichen Informationen, nicht bei
objektbezogenen
52Tierexperimentelle Studienzu Gedächtnisprozessen
- Analog
- Läsionen in der inferioren präfrontalen
Konvexität (ventro-lateral zum Sulcus
Principalis) führen zu gleichen Ausfällen bei
objektspezifischen Aufgaben.
53Tierexperimentelle Studienzu Gedächtnisprozessen
- Funahashi, Bruce Goldmann-Rakic, (1986)
- Affen werden trainiert einen zentralen Punkt zu
fixieren - Zielreize an unterschiedlichen Orten des
visuellen Feldes - Angabe der Position des Zielreizes durch
Blickbewegung nach Ausblenden des
Fixationspunktes - Zeitverzögerung ist gegeben, wenn Zielreiz früher
als Fixationspunkt verschwindet
54Tierexperimentelle Studienzu Gedächtnisprozessen
- Ergebnis
- Nach gesetzten Läsionen im Sulcus Principalis
sehr schlechte Leistungen beim Erinnern des
Ortes. - Stärkste Ausprägung
- - Bei linksseitigen Läsionen für rechtsseitige
Zielreize und umgekehrt
Hinweise auf räumlich-topologische Anordnung der
Neuronen des Sulcus Principalis
55Tierexperimentelle Studienzu Gedächtnisprozessen
- Wilson et al., (1993)
- Untersuchung einzelner Zellen innerhalb des
Sulcus Principalis und der inferioren
präfrontalen Konvexität - Okulomotorische, verzögerte Antwortaufgabe mit
räumlichen und objektbezogenen Zielreizen
56Tierexperimentelle Studienzu Gedächtnisprozessen
- Ergebnis
- Neurone der IC feuerten in der Verzögerungsphase
der Objektaufgabe, aber nicht bei der Raumaufgabe - Neurone der dorsolateralen präfrontalen Region
des SP feuerten nur bei der räumlichen Aufgabe,
aber auch nur dann, wenn die nachfolgenden
Antworten für beiden Aufgaben identisch waren
Hinweis auf temporäre Speicherung von
Objektmustern und lokalisation in verschiedenen
präfrontalen Cortexstrukturen sie ist nicht
notwendigerweise an motorische Prozesse gebunden.
57Übersicht
- Neuropsychologische Befunde
- Der Fall H.M.
- Zentrale neuropsychologische Befunde
- Der Fall L.H.
- What where oder what how?
- Gedächtnisprozesse
- Vereinzelte Studien und ihre Ergebnisse
- Resumée
- Funktionelle bildgebende Verfahren
- PET
- fMRI
- Befunde zur visuellen Verarbeitung und zum
Arbeitsgedächtnis - Resumée
58Neuropsychologische Befunde
- Der Fall H.M.
- - Resektion beider Hippocampi
- ? selektive Amnesie für alle nach der OP
stattgefundenen Ereignisse - ? Teile des Altgedächtnisses erhalten
- ? Fähigkeit der Aneignung impliziten Wissens und
Fertigkeiten intakt
59(No Transcript)
60(No Transcript)
61- Zentrale neuropsychologische Befunde
- (zur Dissoziation räumlicher und objektbezogener
Verarbeitung) - - Läsionen in den dorsalen und ventralen
Projektionssystemen ? selektive Ausfälle
visuell-räumlicher Leistungen - - Läsionen im occipito-temporalen Bereich
- ? Objektagnosien, Prosopagnosie,
Achromatopsie - - Läsionen im parieto-occipitalen Bereich
- ? optische Ataxie, visuellen Neglect,
konstruktive Apraxie, Blickbewegungsapraxie,
Akinetopsie
62- Beispiele
- Newcombe, Ratcliff, Damasio (1987)
- - doppelte Dissoziation visueller und räumlicher
Erkennungsleistungen bei zwei Patienten - Patient 1
- - rechtsseitige Läsion im parieto-occipitalen
Cortexbereich ? starke Beeinträchtigung beim
Bearbeiten einer maze learning Aufgabe (mit
Hilfe eines Zeigers musste ein Weg durch ein
zweidimensionales Labyrinth gelernt werden) - ? andere intellektuelle Fähigkeiten (auch bzgl.
des KG) so gut wie nicht betroffen
63- Patient 2
- - starke Verdickungen der Hirnhäute im rechten
ocipito-temporalen Cortexbereich - ? normale Leistungen in der maze learning
Aufgabe, - jedoch starke Defizite bei der Wahrnehmung
schattierter Gesichter in der Mooneys visual
closure Aufgabe -
64- Der Fall L.H.
- - nach Unfall und OP Fehlen beider
occipito-temporalen Cortexbereiche, des
kompletten rechten Temporallappens und Teile des
rechten inferioren Frontallappens - ? bei räumlichen Vorstellungsaufgaben
vergleichbare Leistungen wie gesunde Probanden
(z.B. Lokalisation von Bundesstaaten) - ? bei objektbezogenen Vorstellungsaufgaben
(Vorstellung v. Merkmalen einfacher Objekte), 40
60 schlechtere Leistung als Kontrollgruppe - z.B. sollte L.H. angeben, welche Bundesstaaten
eine ähnliche Form haben ? 30 schlechter als KG
65- Beleg für eine anatomisch und funktional
dissoziierbare Verarbeitung von Raum- und
Objektinformation in den posterioren
Cortexarealen
66- What where oder what how?
- Goodale et al. what how
- - nicht die Art der prozessierenden Information
(what where) ist entscheidend zur funktionalen
Differenzierung der beiden Projektionssysteme - ? sondern die output - Funktionen, die beiden
Systemen zufallen - - das dorsale System ist Teil eines
Handlungssystems, das visuell geleitete
Handlungsmuster steuert - - das ventrale System ist Teil eines
Wahrnehmungssystems, das die bewusste Wahrnehmung
eines Stimulus steuert
67- Beleg der Theorie von Goodale et al. anhand der
Patientin D.F. - - D.F. erlitt eine Kohlenmonoxid Vergiftung ?
danach diffuse Hirnschäden in den
Brodmann-Arealen 18 und 19
68(No Transcript)
69- Beleg der Theorie von Goodale et al. anhand der
Patientin D.F. - - D.F. erlitt eine Kohlenmonoxid Vergiftung ?
danach diffuse Hirnschäden in den
Brodmann-Arealen 18 und 19 - ? ausgeprägte visuelle Agnosie
- ? konnte weder einfache Gegenstände voneinander
unterscheiden, noch deren Größe mit Hilfe von
Daumen und Zeigefinger angeben - ? konnte jedoch nach dem Objekt greifen
- ? allerdings nicht die Orientierung des Objektes
angeben - ? keine Probleme beim Einführen eines
Gegenstandes in eine sog. Orientierungsschablone
70(No Transcript)
71- Verarbeitung handlungsrelevanter Struktur- und
Orientierungscharakteristika von Objekten und
deren räumlicher Relation in der dorsalen Bahn - Neuronen in den posterior parietalen
Cortexregionen leisten eine betrachterzentrierte
Kodierung der Oberfläche und der Kontur von
Objekten - Kodierung der Objektcharakteristika erfolgt
objektzentriert durch Neurone des ventralen
Systems
72- Gedächtnisprozesse
- Pigott Milner (1994)
- Untersuchung der visuell-räumlichen
Gedächtnisleistungen von Patienten mit
unilateralen Läsionen des Frontal- und
Temporallappens (mit Hilfe einer
visuell-räumlichen Gedächtsnisspannenaufgabe) - - Memorieren von Matrixmustern mit zunehmender
Komplexität für unterschiedlich lange
Zeitintervalle - ? Patienten mit rechts-frontalen Läsionen
- Beeinträchtigung der visuell-räumlichen
Gedächtnisspanne keine Beeinträchtigung im
Gedächtnisspannentest für Zahlen - ? starke Heterogenität der rechts-frontalen
Läsionen
73- ? die zu memorierende Info wird simultan und
nicht repetitiv präsentiert ? daher muss ein
kohärentes Muster der Matrixelemente generiert
werden - ? verstärkte Exekutivfunktion des
Arbeitsgedächtnisses erforderlich (statt
passivem Wiederholen der Zahlen)
74- Läsionen des rechten Temporallappens
- ? Beeinträchtigung beim Wiedererkennen
objektbezogener Informationen, wie z.B.
geometrische Figuren, komplexe szenische Bilder
oder Gesichter - Läsionen des Hippocampus
- ? Gedächtnisdefizite für räumliche Information
- (vgl. Pigott Milner, 1993)
75- Ergebnisse der Untersuchung v. Pigott Milner,
1993 - - die räumliche Komposition wurde als eine Art
Gesamtobjekt eingeprägt und wieder erkannt - ? Rekognitionsleistungen für räumliche
Kompositionen und figurative Details sind als
visuelle (objektbez.) Gedächtnisleistungen zu
betrachten - ?schlechtere Rekognitionsleistungen bzgl.
räumlicher Lokalisation auf Grund von Läsionen
des rechten Hippocampus
76- Ergebnisse der Studie von Owen und Kollegen, 1995
- - Patienten mit frontalen Läsionen
- stärkere Defizite in der räumlichen
Rekognitionsaufgabe bessere Leistungen in der
Rekognitionsaufgabe für Objekte, als in der
Gruppe der temporal lobektomierten Patienten - - Patienten, denen einseitig Hippocampus und
Amygdala entfernt wurden (medial-temporale
Lobektomie) - ? noch schlechtere Leistungen in der räuml.
Rekognitionsaufgabe - ? für räumliche Gedächtnisleistungen sind sowohl
hippocampale Strukturen, als auch frontale
Cortexregionen wichtig
77- erstes kleines Resumée
- - z.T. erhebliche Unterschiede bei den
Ergebnissen der angeführten Studien, bzgl. der
Beteiligung bestimmter Gehirnstrukturen bei der
Verarbeitung von räumlicher und objektbezogener
Information im Arbeitsgedächtnis - - wichtige Funktion der rechtshemisphärischen
Strukturen des anterioren Temporallappens bei
objektbezogenen Arbeitsgedächtnisprozessen - - rechter Hippocampus hat eine größere Bedeutung
bei räumlichen Arebitsgedächtnisprozessen
78Funktionelle bildgebende Verfahren
- Positronenemissionstomographie (PET)
- - bis zur Einführung der fMRI die
gebräuchlichste Technik zur Sichtbarmachung
funktioneller Gehirnaktivität - - v.a. Messung des regionalen cerebralen
Blutflusses (rCBF), auch Messung von
Gehirnprozessen - ? Induktion eines radioaktiven Isotops (i.d.R.
15O) mit extrem kurzer Halbwertszeit in den
vaskulären Blutkreislauf
79- - Messung der rCBF erfolgt ein paar Minuten nach
der Injektion - ? Aussage über die in dieser Zeitdauer
integrierte Gehirnaktivität - ? Aktivitätsmuster einzelner Aufgaben werden
durch sog. Subtraktionsbilder in Verhältnis
zueinander gesetzt (dient der Erhöhung der
Aussagekraft) - Nachteile des PET
- - relativ hohe Strahlenexposition
- - hoher Kostenfaktor Herstellung der
Radionuclide - - geringe räuml. und zeitl. Auflösung (im
Minutenbereich)
80(No Transcript)
81- Funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRT)
- - Magnetresonanz Protonen werden durch ein
eingestrahltes Magnetfeld in Feldrichtung
ausgelenkt - - Zugabe hochfrequenter Pulse ? infolge dessen
Ausrichtung der Protone in spezifischer Weise - - nach Beendigung der Pulszugabe ? Protonen
schwingen in ihren Ausgangszustand zurück - ? auf Grund der Bewegung ihres
elektromagnetischen Moments Aussenden einer
Hochfrequenzstrahlung
82- - funktionelle neuronale Aktivierung geht einher
mit einem erhöhten zellulären Energiebedarf
(Sauerstoffausschöpfung) und einem Anstieg des
Blutflusses - ? dabei entsteht desoxygeniertes
(sauerstoffarmes) Hämoglobin - - Blutflusssteigerung gt Sauerstoffausschöpfung
- ? Konzentration des desoxygenierten Hämoglobins
nimmt ab - - das desoxyg. Hämoglobin ruft im
Umgebungsgebiet des aktivierten Areals lokale
Magnetfeldinhomogenitäten (Suszeptibilitätsänderun
gen) hervor ? bildet damit ein sog. intrinsisches
Kontrastmittel
83- - Messung der Konzentrationsänderungen des
Desoxyhämoglobin ? BOLD imaging - - Messung v. Suszeptibilitätsänderungen des
Gewebes ? EPI (Echoplanar Imaging) - Nachteile der fMRI
- - hohe Anschaffungs- und Wartungskosten
- - hohe Artefaktanfälligkeit
- Vorteile gegenüber PET
- - wesentlich höhere räuml. und zeitl. Auflösung
(im Sekundenbereich)
84Beispiel für die verschiedenen Betrachtungsmöglich
keiten mittels fMRI
85PET und fMRI Befunde zur visuellen Verarbeitung
und zum Arbeitsgedächtnis für Raum- und
Objektinformation
- Befunde zur visuellen Verarbeitung
- Studien von Haxby et al. (1991, 1993)
- - Bearbeitung von matching-to-sample Aufgaben
- ? eins von zwei "Wahlgesichtern" musste einem
"Zielgesicht" zugeordnet werden (Objektaufgabe) - ? zweidimensionale Wahlmuster mussten mit einem
Zielmuster verglichen werden (Raumaufgabe) - - Ermittlung der rCBF-Muster beider Aufgaben
relativ zu perzeptiven Kontrollaufgaben
86- Ergebnisse der Studien von Haxby et al. (1991,
1993) - - für die Bearbeitungsphase (5 min.) der
Objektaufgabe ? selektive rCBF Erhöhungen in
occipito-temporalen Cortexregionen, sowie in
posterioren und mittleren Bereichen des Gyrus
fusiformis - - für die Raumaufgabe ? rCBF Erhöhungen im
dorsolateralen occipitalen Cortex und im
superioren parietalen Cortex - Bestätigung des Vorhandenseins ventraler und
dorsaler Projektionssysteme - Aufmerksamkeitsfokussierung auf Gesichter oder
räuml. Orte ? neuronale Aktivationszunahmen in
den Projektionssystemen
87- PET-Studien von Corbetta und Kollegen, 1991
- ? bei Aufmerksamkeitsfokussierung auf Objekte
zeigen sich rCBF Erhöhungen im kollateralen
Sulcus, im Gyrus parahippocampalis, im Gyrus
fusiformis und entlang des superioren temporalen
Cortex (Regionen des ventralen Projektionssystems)
- ? Aufmerksamkeit für Geschwindigkeiten führte zu
Aktivierungserhöhungen in den Teilen des
inferioren Temporallappens, die ebenso in die
Bewegungswahrnehmung involviert sind
88- PET-Studien von Sergent, Otha Mac Donald, 1992
- - zwei Tests zur Gesichter- und
Objektdiskrimination - - bei der Gesichterdiskrimination sollte der
Beruf oder das Geschlecht eines gesehenen
Gesichtes angegeben werden - - die Objektaufgabe bedurfte der Klassifikation
lebendiger und nichtlebendiger Objekte - war die Verarbeitung struktureller
Bildcharakteristika erforderlich, ergaben sich
rCBF Zunahmen in posterioren Anteilen des Gyrus
fusiformis - ? bei der Objektdiskrimination
linkslateralisiert, bei der Geschlechtsdiskriminat
ion rechtslateralisiert
89- bei der Berufsbedingung ?Aktivationszunahmen in
mittleren Teilen des Gyrus fusiformis und in der
ventro-medialen Region des temporalen Cortex - Schlussfolgerungen
- - auch gesichtsspezifische Verarbeitungsmechanism
en sind Teil des ventralen Projektionssystems - - Prozesse der Objekt- und Gesichtererkennung
sind gleichermaßen Teil des ventralen Systems - - zunehmende Differenzierung der
Verarbeitungsprozesse für Gesichter innerhalb des
ventralen Projektionssystems - - Stützung der These einer hierarchischen
Strukturierung des dorsalen und ventralen
Projektionssystems
90- Befunde zum Arbeitsgedächtnis
- Studien von Jonides et al. (1993, 1995)
- - enge Anlehnung an die Tierexperimente von
Goldman Rakic - - Arbeitsgedächtnisaufgaben Einprägung der
Position von drei Bildpunkten (räumlich 3 Sec.)
oder Einprägung zweier abstrakter geometrischer
Figuren (objektbezogen 3 Sec.) - - dann Darbietung eines Zielreizes ? Probanden
sollten entscheiden, ob er Teil der eingeprägten
Info war - - Kontrastierung mit Kontrollaufgaben (bzgl.
Enkodierung, Antwortauswahl, Ausführung
vergleichbar)
91- Ergebnisse der Studie von Jonides et al., 1993
- - für die räumliche Arbeitsgedächtnisaufgabe
- ? ausgeprägte rechtshemisphärische
Aktivierungserhöhungen im occipitalen (BA 19),
posterior parietalen (BA 40), prämotorischen (BA
6) und inferior dorsolateralen Cortex (BA 47) - - für die Objektaufgabe ? linkshemisphärische
rCBF Erhöhungen in posterior parietalen (BA 40)
und inferior temporalen (BA 37) Cortexregionen,
sowie der Broca Area (BA 44), ebenso im
anterioren Gyrus cinguli (BA 32)
92- Erhöhte Aktivität
- für die Raumaufgabe rechtshemisph.
- occipitaler Cortex
- posteriorer parietaler Cortex
- prämotorischer Cortex
- inferior dorsolateraler Cortex
- für die Objektaufgabe linkshemisph.
- posterior parietaler Cortex
- inferior temporaler Cortex
- Broca Areal
93- Kritik an den Ergebnissen von Jonides et al.,
1993 - - Verwendung unterschiedlicher Stimuli für beide
Gedächtnisaufgaben ? möglich, dass die
geometrischen Figuren, nicht aber die Punkte,
verbal rekodiert und subvokal wiederholt wurden - - selektive Aktivierungszunahme in der Broca
Area - ? könnte verbale Kontrollprozesse, weniger die
Speicherung visueller Information, beim
Memorieren der Objekte induzieren - - Gebrauch unterschiedlicher Zielreize in
Gedächtnis- und Kontrollaufgaben ? rCBF
Differenzen könnten auch durch differentielle
Enkodierungsprozesse zustande gekommen sein
94- Folgeexperiment zur Prüfung der Kritik (Jonides
et al., 1995) - - nun Einsatz identischer Stimuli und Zielreize
- - Unterscheidung von Gedächtnis- und
Kontrollaufgaben in der Dauer des
Behaltensintervalls - ? Ergebnisse
- - Replikation/Präzision einiger Befunde der
ersten Studie - ? wieder linkshemisphärische rCBF Zunahmen in
posterior parietalen (BA 40) und inferior
temporalen (BA 37) Cortexarealen bei der
Objektaufgabe
95-
- ? wiederum rechtshemisphärische
Aktivierungszunahmen in inferior dorsolateral
frontalen (BA 47) und posterior parietalen (BA
40/19) Cortexregionen, sowie im prämotorischen
Cortex (BA 6) bei der räumlichen
Gedächtnisaufgabe - - zudem in der nun schwierigeren Raumaufgabe
- Aktivierung im anterioren Gyrus cinguli und im
rechten dorsolateralen präfrontalen Cortex (BA
46) - - Ausbleiben von Aktivierungszunahmen in der
Broca Area ? zunächst Bestätigung der Vermutung
selektiver verbaler Rekodierungsprozesse
96- Erhöhte Aktivität
- für die Raumaufgabe rechtshemisph.
- occipitaler Cortex
- posteriorer parietaler Cortex
- prämotorischer Cortex
- inferior dorsolateraler Cortex
- ?dorsolateraler präfrontaler Cortex
- für die Objektaufgabe linkshemisph.
- posterior parietaler Cortex
- inferior temporaler Cortex
- ? Broca Areal
97- Studie von Mc Carthy et al., 1994
- - Vpn sollten angeben, ob ein aktueller Stimulus
am selben Ort dargeboten wurde, wie ein zuvor
präsentierter - ? Befund erhöhte Aktivierung in BA 46
- Studie von Braver et al., 1995
- - Vpn mussten aktuelle Buchstaben mit kurz zuvor
dargebotenen Buchstaben vergleichen
(nicht-räumliche Arbeitsgedächtnisaufgabe) - ? systematische Variation in BA 46 und im Broca
Areal, in Abhängigkeit der Arbeitsgedächtnisbeansp
ruchung
98- Studie von Belger, Mc Carthy, Gore, Goldman-Rakic
Krystal, 1995 - - informationsspezifische Dissoziationen in
posterioren Cortexarealen - - in der räumlichen Arbeitsgedächtnisaufgabe
- ? Zunahme der neuronalen Aktivität im
Parietallappen (BA 39/40) und im medial gelegenen
retrospinalen Cortex (BA 31) - - in der Objektaufgabe ? erhöhte Aktivität in
inferior temporalen Cortexregionen wie dem Gyrus
fusiformis (BA 19/37) und dem occipito-temporalen
Sulcus (BA 37) - - keine präfrontalen Aktivationsmuster im
Kontext mit Arbeitsgedächtnisprozessen
99- bei Objektaufgabe
- aktiviert
- nicht aktiviert
100- Studie von Belger et al., 1998
- - Bestätigung und Differenzierung der Ergebnisse
der ersten Studie - - Gegenüberstellung arbeitsgedächtnisbezogener
und perzeptiver Verarbeitung räumlicher und
objektbezogener Information - - Objektinformation ? gesteigerte Aktivierung in
inferioren occipito-temporalen Cortexarealen - - räumliche Information ? arbeitsgedächtnisspezif
ische Aktivierung nur im rechten Gyrus frontalis
medius (GFM) und im Sulcus intraparientalis
(SIP), - - Objektinformation ? arbeitsgedächtnisspezifisch
e Aktivierung im linken und rechten GFM u. im
linken SIP
101- Schlussfolgerungen
- ? Bestätigung der dissoziierten perzeptiven
Verarbeitung von Raum- und Objektinformation in
posterioren Cortexarealen - ? in mancher Hinsicht Überlappung der neuronalen
Strukturen bei Arbeitsgedächtnisprozessen für
beide Informationsarten
102- Probleme der bisher angeführten Studien
- - widersprüchliche Befunde bzgl. der Relevanz
präfrontaler Cortexareale für visuelle
Arbeitsgedächtnisprozesse - - Untersuchung räuml. und nicht-räuml.
Arbeitsgedächtnisleistungen anhand verschiedener
Aufgaben mit unterschiedlichen funktionellen
Charakteristika - - zu lange Aufgabenperioden (Dauer mehrere
Min.) - ? kommt zur Konfundierung einer Reihe
spezifischer Verarbeitungsprozesse ? erhebliche
Erschwerung einer präzisen Zuordnung zwischen
Gehirnstruktur und Arbeitsgedächtnisfunktionen
103- - Ermittlung von Subtraktionsbildern ? mögliche
Eliminierung einzelner Verarbeitungsaspekte - ? schlechtere Vergleichbarkeit
104- PET Studie von Moskovitch et al., 1995
- - Untersuchung neuronaler Aktivationsmuster beim
Abruf von Raum und Objektinformation aus dem
Langzeitgedächtnis - - Vpn mussten sich eine Reihe von Bildern
einprägen, die jeweils drei Zeichnungen bekannter
Objekte enthielten - ? daraufhin Präsentation von jeweils zwei
Bildern (mehrere Durchgänge) ? Vpn gaben an,
welches Bild neu war und welches vorher
eingeprägt wurde - (räumlicher oder objektspezifischer Abruftest)
- ? Vergleich der Aktivationsmuster beider
Gedächtnisaufgaben und der Kontrollaufgaben
105- Ergebnisse der PET Studie von Moskovitch et al.
- - rCBF Zunahmen im rechten dorsalen und
ventralen Projektionssystem, sowie in den
bilateralen Arealen BA 18 und 19 (Cuneus Region) - - ventral zusätzlich erhöhte Aktivation in den
Gyri occipito-temporalis und fusiformis (BA 37) - - dorsal ? Aktivation des Gyrus occipitalis
superior und des angulären Gyrus supramarginalis
im inferioren Parietallappen (BA 39/40) - - Aktivierung des rechten präfrontalen Cortex
- - erhöhte rCBF Werte ? für die Raumaufgabe im
rechten inferioren Parietallappen ? für die
Objektaufgabe im rechten ventralen
Projektionssystem
106- - reduzierte rCBF Aktivität in hippocampusnahen
Strukturen (Cortex cinguli u. retrospinalis) in
der Raumaufgabe (gegenüber Kontrollaufgabe) - Schlussfolgerungen
- - selektive, sowie überlappende Aktivation der
dorsalen und ventralen Projektionsbahnen - - deutliche Rechtslateralisierung der
Aktivationsmuster beim Abruf der Information aus
dem Langzeitgedächtnis - ? spätere Verarbeitungsprozesse weisen einen
größeren Lateralisierungsaufwand auf
107- Resumée
- - ein derzeit uneinheitliches Bild der
Befundlage - - keine einfache Dichotomie
- - Bestätigung der funktionalen und
neuroanatomischen Dissoziierbarkeit der
räumlichen und objektspezifischen
Verarbeitungsfunktionen - - beim Abruf von Information aus dem LG ?
Aktivierung beider Projektionssysteme
108Quellenverzeichnis
- Goodale, M. Milner, D. (1992). Separate visual
pathways for perception and action. TINS. - Mecklinger, A. (1999). Das Erinnern von Orten und
Objekten. Göttingen Bern Toronto Seattle
Hofgrefe Verlag. - Pinel, J. P. J. (2001). Biopsychologie (2.
Auflage). Heidelberg Berlin Spektrum,
Akademischer Verlag. - http//www.psychologie.tu-dresden.de/allgpsy/Reima
nn/SS2004/Neuroanatomie20und20Methoden.pdf - http//www.uni-saarland.de/fak5/excops/download/GD
03www06.pdf - http//de.wikipedia.org/wiki/BildECAT-Exact-HR--P
ET-Scanner.jpg - http//de.wikipedia.org/wiki/BildFmrtuebersicht.j
pg
109Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit!