Title: Organisationslernen: Von und mit Anderen
1Organisationslernen Von und mit Anderen
- Prof. Dr. Ariane Berthoin Antal, WZB
- Für die GELENA Tagung
- 24. Mai 2007, Harnack Haus, Berlin
2Organisationslernen ist vielschichtig
- Organisationslernen beschreibt Prozesse der
Gewinnung, Verteilung, Interpretation, Umsetzung
und Speicherung von Wissen - in und zwischen Organisationen,
- um das Repertoire von möglichen Perzeptionen und
Verhaltensweisen so zu erweitern, - dass eine Organisation und ihre Mitglieder
- ihre Umwelt besser wahrnehmen und auf
Veränderungen und Herausforderungen angemessen
(re-)agieren können. - (Berthoin Antal, Dierkes 2004732)
3Nachhaltigkeitsorientiertes Lernen fügt eine
weitere (normative) Schicht hinzu
- wenn Akteure dauerhafte Verhaltensänderungen
zeigen, - die auf eine veränderte Wissensbasis sowie
veränderte Werte und Einstellungen zurückzuführen
sind und - wenn dabei das Konzept der Nachhaltigkeit als
Zielrahmen zugrunde gelegt - und entsprechende Verbesserungen erwirkt wurden.
- (Arnold Siebenhüner 2006154)
4Organisationslernen von und mit Anderen Wer
sind die Anderen?
- Interne Akteure
- Nicht nur Top Manager, sondern Mitarbeiter auf
allen Ebenen - Nicht nur formelle Lern-Funktionsträger (z.B.
Planungsstab), sondern in allen Funktionen, inkl.
informelle Konstellationen von Mitarbeitern - Externe Akteure
- Berater
- Andere Unternehmen
- Stakeholder (Bezugsgruppen)
5Stakeholder management
- A stakeholder is any group or individual who can
affect or is affected by the achievement of the
firms objectives. (Wood, 1990, p. 105) - Stakeholder management a process to manage and
integrate the relationships and interests of
shareholders, employees, customers, suppliers,
communities and other groups in a way that
ensures the long-term success of the firm.
(Freeman McVea 2001)
6Primäre und sekundäre Stakeholder
inländische Regierungen
ausländische Regierungen
Mitarbeiter
Kunden
Umwelt und Konsumenten- vereinigungen
Medien
Das Unter-nehmen
Zulieferer
Mitbewerber
Gemeinden
Analysten
Eigentümer
Finanzinstitute
Nichtstaatliche Organisationen
Nach Donna J. Wood Business and Society, 1990
86 (eigene Übersetzung
7Organisationslernen für Nachhaltigkeit bedarf
einer doppelten Sichterweiterung
- Von Organisationslernen zu interorganisationalem
Lernen - Von Stakeholder management zu Stakeholder
engagement
8Lernprozesse von bzw. mit Anderen
- Bisher Fokus auf Lernen von Anderen
- Von Best Practices anderer Unternehmen
- Von Stakeholder-Druck
- Zunehmend (inkl. GELENA) Erweiterung auf Lernen
mit Anderen, z.B. - Interne Netzwerke
- Nutzer im FE Prozess
- NGOs, Vertreter der Zivilgesellschaft
9Die Verbindung Boundary Spanning für
nachhaltigkeitsorientiertes Lernen
Äußere Grenze der Organisation
Bedeutung verleihen, Abpuffern von Informationen
Verbreiten
Scannen Filtern
Verhandeln und Beeinflussen
Quelle Hoffmann 2006221
10Die dreifache Herausforderung bei
lernorientiertem Boundary Spanning
-
- Externes Wissen wertzuschätzen, ohne internes
Wissen abzuwerten (und umgekehrt) - Kritische Stakeholder als Lernpartner
einzubeziehen, ohne die Kritikfähigkeit zu
verlieren. - Die Durchlässigkeit der Organisationsgrenzen für
Ideen und Erfahrungen aus der Umwelt zu erhöhen,
ohne die Strategiefähigkeit der Organisation
einzuschränken.
11Führung von nachhaltigkeitorientiertes
Organisationslernen
- Konstellationen von Change Agents Fach- und
Machtpromotoren (nicht nur Führungskräfte) - Sense of urgency vermitteln (nicht nur Krise)
- Leitbilder (nicht nur strategische Planung)
- Werte und Normen (nicht nur Fakten)
- Lernen (nicht nur wissen)