Title: Die magneto-mechanische Anomalie des Myons
1Die magneto-mechanische Anomalie des Myons
- Seminar für Kern- und Teilchenphysik
- Michael Grevenstette
2 Kurzübersicht
- Einführung
- Was ist der g-Faktor?
- theoretische Beschreibung
- Vergleich von Elektronen und Myonen
- Messung von g-2 beim Myon
- Ergebnisse von Theorie und Experiment
- Zusammenfassung und Ausblick
3 Einführung
- Wozu die Präzisionsmessung des g-Faktors?
- strenger Test von QED und QCD
- Überprüfung des Standardmodells
- Hinweise auf neue Physik?
4 Einführung
- Herleitung g-Faktor magnetisches Moment
- klassisch betrachte z. B. Kreisstrom
- allg.
- Def.
e-
5 Einführung
- quantenmechanische Betrachtung
- Drehimpulse quantisiert
- speziell Elektron
6 Einführung
- aus Dirac-Gleichung der QM folgt
-
- g2
- aber bei Elektronen
7 Einführung
- magnetomechanische Anomalie des Elektrons
- Größenordnung von 10-3
- woher stammt die Abweichung?
- (nach Theorie des SM sind Elektronen
Punktteilchen)
8 theoretische Beschreibung
- Ursachen für die Anomalität
- Wechselwirkung mit virtuellen Feldern
- Korrekturen durch
- Prinzip der Korrekturen für alle Leptonen
- ähnlich!
- QED
- hadronische Vakuumpolarisation
- schwache WW
9 theoretische Beschreibung
- Beiträge zur Anomalität
- allg. a(theor.) a(QED) a(hadr.) a(weak)
- Beitrag durch QED
- Wechselwirkung mit virtuellen Photonen und
Leptonen - Entwicklung nach Potenzen von
- Betrachtung aller möglichen und relevanten Loops
10 theoretische Beschreibung
- 1. Summand (2.Ordnung)
- Schwinger-Term (1948)
-
- C1 0.5
- 2. Summand (4. Ordnung)
- entsprechend mit 4 Knotenpunkten
- wie Schwinger Term auch analytisch berechnet
- C2 -0.328478966
11 theoretische Beschreibung
- Korrekturen 6. und 8. Ordnung
- keine analytische Rechnung mehr möglich
- 8. Ordnung durch Kinoshita et al. berechnet
- C3 1.17611(42)
- C4 -1.434 (138)
- Terme höherer Ordnungen vernachlässigbar!
12 theoretische Beschreibung
- Voraussetzung für Kenntnis von a(QED)
- sehr genaue Bestimmung der Feinstruktur-
- konstante
- Messung mit Hilfe des Quanten-Hall-Effekts
-
- (Wert von 1986)
13 theoretische Beschreibung
- Differenzierung der Leptonen
- bei Elektronen Beiträge von a(hadr.) sowie
- a(weak) gering
- bei Myonen jedoch relevant
- Sensitivität
-
14 theoretische Beschreibung
- Idealfall Messung von a mit Hilfe des Tauons
- Problem viel zu geringe Lebensdauer
Masse (MeV) Lebensdauer (s)
Elektron 0,511 stabil
Myon 105,7 2,2.10-6
Tauon 1780 2,95.10-13
15 theoretische Beschreibung
- Beiträge der hadronischen Wechselwirkung
- hadr. Vakuumpolarisation
- Kopplungskonstante groß
- Berechnung schwierig
Berechnung mit Hilfe von WQ-Betrachtungen
normalisierter WQ
16 theoretische Beschreibung
- Beiträge der hadronischen Wechselwirkung
- hadr. light-by-light-scattering
- insgesamt a(hadr.) 6,940 (142) . 10-8
17 theoretische Beschreibung
- Beiträge der elektroschw. Wechselwirkung
- Beiträge durch virtuelle Austauschteilchen
- z.B. W,Z-Bosonen, Higgs-Boson
- insgesamt a(weak) 195 (1) . 10-11
18 theoretische Beschreibung
- theoretisch berechnete Gesamtwerte für a
- Elektron ae(theor.) 1,159 652 140 (28) .10-3
- Myon aµ(theor.) 1,165 918 81 (176) .10-3
- Werte für Teilchen und Antiteilchen identisch
- angenommene CP-Invarianz
19 Experiment
- Experimentelle Bestimmung von a
- Grundprinzip
- beobachte Bewegung der Teilchen im Magnetfeld
- Messung des Unterschiedes zwischen
Spinpräzessionsfrequenz und
Zyklotonfrequenz -
-
20 Experiment
- Präzisionsmessung von ae mit Hilfe der
- Penning-Falle (Dehmelt et al. 1987)
- Einschluss eines Elektrons
- Überlagerung von elektrischem Quadrupol- und
magnetischem Dipolfeld - Messung von ae mit Hilfe spezieller Techniken
21 Experiment
22 Experiment
- Resultate
- gute Übereinstimmung mit der Theorie
- Werte innerhalb Messungenauigkeit
- kein Hinweis auf CP-Verletzung
23 Experiment
- Messung von g-2 beim Myon
- kurze Lebensdauer Messung mit Hilfe der
Penning-Falle nicht möglich - Produktion von Myonen notwendig
- Beschleunigerexperiment
- Benutzung relativistischer Myonen
- Verlängerte Lebensdauer im Laborsystem
24 Experiment
- Messung von aµ am BNL
- Fortsetzung von drei vorangegangen Experimenten
in den 60er und 70er Jahren am CERN - die gleiche Technik wie im letzten
CERN-Experiment zu g-2 - Ziel Messung von aµ bis auf 3.5.10-7
25 Experiment
26 Experiment
- Grundprinzip der Messung
- Erzeugung von Pionen durch Beschuss eines festen
Targets mit Protonen - durch Zerfall der Pionen entstehen Myonen
-
- Polarisation der Myonen (Spin antiparallel zur
Bewegungsrichtung) - Spin präzediert im Magnetfeld, da
- Messung von aµ mit Hilfe der beim Zerfall
entstandenen Positronen
27 Experiment
durch das Magnetfeld präzediert der Spin um den
Impulsvektor
28 Experiment
- Bestimmung von
- Spin-Präzessionsfrequenz (Larmor-Frequenz)
- Zyklotronfrequenz
29 Experiment
- Im Magnetfeld ist , daher kann man aus der
Differenz aµ bestimmen. - elektrisches Quadrupolfeld zusätzlich zum
Magnetfeld Fokussierung der Myonen -
30 Experiment
- benutze Trick magic
- weiterer Vorteil Lebensdauer verlängert sich
um - mehr
Spinpräzessionen!
31 Experiment
- Wie kann man auf schließen?
- aus dem Zerfall von
- kann man Rückschlüsse auf Spin des Myons ziehen
- mit Hilfe von Elektronenkalorimetern werden die
Positronen registriert - nur Positronen ab einer Energieschwelle tragen
zum Ergebnis bei
32 Experiment
- Positronspuren im Detektor
- Positron geringer Energie gelangt ins
- Kalorimeter
- Positron verfehlt das Kalorimeter
- Positron hoher Energie gelangt ins Kalorimeter
33 Experiment
- Aus den Daten der Kalorimeter erhält man folgende
Funktion der Teilchen-Counts
34Originalexperiment
35 Experiment
36 Experiment
1-24 Kalorimeter
Durchmesser ca. 14 m
37 Experiment
- Kalorimeter, schematischer Aufbau
Photomultiplier
Eintrittsfenster
38 Experiment
- Wie erreicht man die hohe Genauigkeit?
- sehr genaue Messung und Kontrolle der Homogenität
des Magnetfeldes - stationäre und bewegliche NMR-Magnetfeld-
- messungen
- durch Frequenz- bzw. Zeitmessung lassen sich sehr
gute Resultate erzielen - durch Zeitdilatation sind noch mehr Umläufe im
Ring möglich
39 Experiment
- Ergebnisse der Zeitmessungen
40 Vergleich der Ergebnisse
- folgende Daten wurden von der Gruppe aus
Brookhaven veröffentlicht
41 Vergleich der Ergebnisse
Quelle The E821 Muon (g-2) Homepage
http//www.g-2.bnl.gov/index.shtml
42 Experiment
- jedoch der theoretische Wert weicht um mehr als
- zwei Standardabweichungen ab
- mögliche Ursachen?
- statistische Fluktuationen (Chance lt 1)
- Fehler beim Experiment
- Theorie ist noch nicht verstanden (hadr. Beitrag)
- Neue Physik (z. B. Supersymmetrie)
43 Zusammenfassung
- Fazit
- Erklärung des g-Faktors
- Beiträge nach dem SM
- genauer Test von QED und QCD
- Sensivität zu größeren Massen
- Trick des magic g Homogenität von
- Genauigkeit durch Zeitmessung
- Abweichung zwischen Theorie und Experiment
- vielleicht neue Physik?