Title: Die Suche nach extrasolaren Planeten
 1Die Suche nach extrasolaren Planeten
- Hannes Boran, Veresa Eybl, Dimitri Hickel, Bernd 
 Völkl
2Übersicht
- Geschichtliches 
- Methoden der Entdeckung 
- Aktueller Forschungsstand 
- Missionen
3GESCHICHTE 
 4- Ist unser Sonnensystem einmalig? 
- Etliche Falschmeldungen (bereits 1897) 
- Ab 1940er Astrometrie 
- 1983 IRAS entdeckt zirkumstellare Staubscheibe 
 um mehrere Sterne
5(No Transcript) 
 6(No Transcript) 
 7- Meherere Teams in den USA und Kanada beginnen 
 nach Exoplaneten zu suchen
- 1989 Campbell, Latham - HD 114762 Erste Braune 
 Zwerg (Hot Jupiter) entdeckt
- 1991 Andrew Lyne  Planet um Pulsar PSR 1829-10 
8Aleksander Wolszczan
- Studium an der Nicolaus Copernicus Universität in 
 Torun
- 1990 Pulsar PSR B125712 mit Dale Frail 
 entdeckt, weitere Datenanalysen ergaben
 Planetenfunde
9Geoff Marcy
- University of California in Berkeley 
- analysierte 120 Sterne 
- Marcy, Butler fanden mehr Exoplanetn als jeder 
 andere
10Michel Mayor
- Universität von Genf 
- Analysierte 140 Sterne 
- 1995 Mayor, Queloz 51 Pegasi  Erste Exoplanet 
 um Hauptreihenstern
11SHAW PREIS 2005 
 12OGLE Projekt
- Optical Gravitational Lensing Experiment 
- 1992 Andrzej Udalski gründet Projekt 
- Forschung nach Dunkler Materie, nebenbei 
 Entdeckung von Exoplaneten
- Las Campanas Observatory in Chile 
13(No Transcript) 
 14- 1999 HD 209458 b erste Planet der über die 
 Transitmethode gesichtet wurde
- 2001 HST detektiert Atmosphäre von HD 209458 b 
- 2003 Sigurdsson findet PSR B1620-26 (Methuselah) 
 13 Mrd Jahre alten Planet
- 2006 kleinster Exoplanet (5fache Erdmasse) 
 OGLE-05-390L
15Methoden der Entdeckung
- Radialgeschwindigkeit 
- Transits 
- Astrometrie 
- Gravitational microlensing 
- Pulsar Timing 
- Direkter Nachweis 
- Nulling Interferometrie 
- Koronographen 
- Speckle Technik bzw. Adaptive Optik
16Methode 1Radialgeschwindigkeit (Doppler-Wobble)
- Substellarer Begleiter bewirkt Rotation des 
 Sterns um gemeinsamen Schwerpunkt
- Diese Bewegung verursacht Dopplerverschiebung in 
 der Radialgeschwindigkeit
-  Bestimmung der Periode 
- Methode ist gut geeignet, Planeten mit 
 Jupitermasse um sonnenähnliche Sterne zu
 detektieren
17- Einfluss Jupiter auf Sonne gt 12.5 m/s, Einfluss 
 der Erde gt 0.04 m/s
- Auflösung der besten Spektrographen  108, gt RV 
 von 2 m/s
- Maximal erreichbare Messgenauigkeit liegt bei 
 1m/s (Sonnenflecken, etc.)
18Berechnung der Bahnparameter
- Aus der Periode P kann man die Orbitparameter des 
 Begleiters ableiten
- 3. Keplergesetz 
- Kräftegleichgewicht zwischen Zentrifugal- und 
 Gravitationskraft
- Schwerpunktsatz, Beziehung Bahngeschwindigkeit-Hal
 bachse
3 
 19Methode 2 Transitbeobachtung
- Bei entsprechender Lage der Bahnebene kann es zu 
 Transits kommen
- Photometrische Messung des Helligkeitsabfalls 
- Gut geeignet, um enge Begleiter zu finden 
- Messgenauigkeit vom Boden  10-3 , vom Weltraum 
 10-6 (erdgroße Begleiter detektierbar)
20- Berechnung der Bahnparameter 
- aus RV Masse, Halbachse 
- aus Transitmessung  Radius 
-  
-  Dichte 
-  außerdem atmosphärische Zusammensetzung 
21Methode 3 Astrometrie
- Stern bewegt sich (wenn auch gering) um den 
 gemeinsamen Schwerpunkt
-  Scheinbare Bewegung auf einer Kreis- oder 
 Ellipsenbahn
- Positionsbestimmung muss extrem genau sein aus 
 einem Abstand von 10pc gesehen, verursacht
 Jupiter ein Wackeln der Sonne um 500 µarcsec
 (Erde 0.3 µarcsec)
22- Vorteil man könnte die Masse des Begleiters 
 direkt bestimmen
- Benötigte Genauigkeit kann bis jetzt nicht 
 erreicht werden
-  Hipparcos-Satellit konnte Sternpositionen bis 
 auf 1 milliarcsec genau vermessen
Oben Simulation eines Sterns mit Begleiter aus 
50pc Abstand mPlanet 15 Mjupiter 
Bewegung des Sterns um 50 marcsec/y 
 23Methode 4 Gravitational Microlensing
- Phänomen der Gravitationslinsen 
-  Objekt im Vordergrund wirkt als Linse und 
 verstärkt eine Quelle im Hintergrund
- Planet um das Linsenobjekt beeinflusst die 
 Helligkeitsverstärkung
- Geeignet, um Planeten mitErdmasse zu detektieren
24- Anhand der Lichtkurve kann man auf die Existenz 
 eines Planeten schließen
25Methode 5 Pulsar Timing
- Methode um Planeten um Pulsare 
 (Neutronensterne) zu entdecken
- Radioteleskope empfangen die regelmäßigen Signale 
 der rotierenden Pulsare (sehr präzise)
- Ein Begleiter des Sterns verursacht eine Bewegung 
 des Sterns um das Baryzentrum gt
 Dopplerverschiebung (vgl. RV-Methode)
- Periodische Verzögerungen der Signale können 
 gemessen werden und lassen auf die Existenz eines
 Planeten schließen
26Direkte Beobachtung
- Nulling-Interferometrie 
- Koronographen 
- Speckle-Technik bzw Adaptive Optik
27Nulling Interferometrie
- Sternlicht von mehreren Teleskopen wird so zur 
 Interferenz gebracht, dass destruktive
 Interferenz auftritt
-  ( Nulling) Diese Bedingung gilt aber nur für 
 die Position des Sterns.
- Das Licht eines Objekts in geringer Distanz wird 
 nicht ausgelöscht enge Begleiter lassen
 sich aufspüren
28Koronographen
- Hier wird das Sternscheibchen mechanisch mit 
 einer entsprechenden Blende abgedeckt, sodass
 Begleiter in geringer Distanz zum Stern aufgelöst
 werden können.
Speckle Technik / Adaptive Optik
- Durch AO können im Infraroten Braune Zwerge nahe 
 am Stern detektiert werden.
- Für Planeten noch nicht möglich 
- Es kann ein Spektrum aufgenommen werden, wenn man 
 den Begleiter auflösen kann.
29Vergleich der Messgenauigkeit 
 30Aktueller Stand der Forschung
- 190 bekannte Exoplaneten 
- die meisten Planeten durch RV Methode entdeckt 
- erste direkte Beobachtung von Gasplaneten 
- Planeten mit Erdmasse mit heutiger Technik noch 
 nicht zu entdecken (außer bei Pulsaren)
- Entwicklung von Weltraumteleskopen zur 
 Planeten-Suche
31Entdeckung von Exoplaneten 
 32Bekannte Exoplaneten
- 192 extrasolare Planeten (Mai 2006) 
- 164 Planetensysteme 
- 13 Systeme mit zwei Planeten 
- 6 Systeme mit drei Planeten 
- 1 System mit vier Planeten 
- noch kein System mit mehr als 4 (bekannten) 
 Planeten
- einige Planeten in Doppelsternsystemen 
- 2 (unbestätigte) free-floating planets 
- Spektraltypen der Sterne F, G, K und M 
33Informationen über Planeten
- Größe, Masse 
- minimale Masse bei RV Methode (M sin i) 
- Masse, Radius und Dichte bei Transitmethode 
- Umlaufbahn 
- Umlaufzeit 
- große Halbachse 
- Exzentrizität 
- Atmosphäre 
- aus Sternspektrum bei Transitmethode
34Planetare Masse 
 35Charakteristische Eigenschaften
- viele Hot Jupiters 
- Planeten mit Jupitermasse (Gasriesen) und 
 geringer Entfernung zum Zentralstern
- u.a. durch RV Methode bevorzugt entdeckt 
- Theorie in großem Abstand zum Zentralstern 
 entstanden und anschließend nach innen gewandert
- wenige Near Jupiters 
- Planeten mit Jupitermasse und größerem Abstand 
 zum Zentralstern
- Ermöglicht weiter innen kleinere Planeten 
- einige Gasriesen mit hoher Exzentrizität 
- über 20 Doppel- und Mehrfachsternsysteme mit 
 Planeten
36Masse vs. Große Halbachse 
 37Entfernung der Planetensysteme 
 38Erdgroße Planeten
- wesentlich kleinere Masse als bei Gasriesen 
- 317.8 Erdmassen  1 Jupitermasse 
- Planeten mit Erdmasse oder weniger noch etwas 
 unter der Grenze der Messgenauigkeit heutiger
 Instrumente
- RV bis 1 m/s 
- z.b. Planet mit 1AU muss ca 11 Erdmassen haben 
 umendeckt werden zu können
- nur bei Pulsaren wurden einige kleine Planeten 
 entdeckt
39Entdeckungs-Massengrenze 
 40Terrestrische Planeten
- Terrestrische Planeten um Hauptreihensterne 
- OGLE-05-390Lb 
- ca. 5.7 Erdmassen, 2.6 AU, Periode 10 Jahre, 
- Gliese 876b 
- ca. 7.5 Erdmassen, 0.02 AU, Periode 1.9 Tage, 
- µ Arae (HD160691)d 
- ca. 14 Erdmassen , 0.09 AU, Periode 9.55 Tage
41Erste direkte Beobachtung
- 2M1207 
- a Brauner Zwerg 
- b Gasplanet 
- 30. April 2005, Gael Chauvin und Team (ESO) 
- 8,2m VLT (Yeptun), nahes Infrarot 
- NACO - adaptive Optik 
- Ermöglicht durch 
- lichtschwacher Stern (Brauner Zwerg) 
- großer Sternabstand (55 AU) 
- großer Planet (5 Jupitermassen) 
- junges System
42(No Transcript) 
 43Zukunft
- Mehr Informationen durch Transitmethode und 
 direkte Beobachtung
- Für direkte Beobachtung kleinerer Planeten 
 Nulling Interferometrie. Noch in Entwicklung,
 Tests am Large Binocular Telescope (LBT)
- Speziell auf Exoplaneten-Suche ausgerichtete 
 Weltraumteleskope
44Zukünftige Missionen
  45Darwin
- ESA Projekt 
- benannt nach Charles Darwin (1809 - 1882) 
- Entdeckung und Analyse von extrasolaren 
 erdähnlichen Planeten
- Suche nach Anzeichen von Leben auf diesen 
 Planeten
- Untersuchung der Atmosphären auf diesen Planeten 
- Sterne in einer Entfernung von bis zu 25 pc
46Darwin
- 4 Teleskope- Durchmesser ca. 3  4 m 
- InfrarotteleskopeWellenlänge 10 mm(ähnlich 
 Herschel)
- Nulling-Interferometrie(dazu präzise Position 
 der Satelliten zueinander)
47Darwin
- Start 2015 
- Trägerrakete- alle 4 Teleskope mit einer 
 Ariane V- 2 launches mit einer Soyuz-Fregat
- L2-Orbit 
- 1.5 Mio. km von derErde entfernt
48TPF
- steht für Terrestrial Planet Finder 
- Suche nach einer neuer Erde (bislang nur 
 Gasriesen)
- Mission von NASA / JPL (Jet Propulsion Laboratory 
 of the California Institute of Technology)
49TPF Teleskope
- visible-light coronograph (TPF-C)- 1 Teleskop- 
 Durchmesser 4  6 m- Auflösung 10x Hubble-
 blockiert das direkte Licht eines Sterns
50TPF Teleskope
- mid-infrared formation-flying interferometer 
 (TPF-I)- ca. 4 kleine Teleskope- Durchmesser 3
 4 m- Ausbreitung ca. 40 m
51TPF Ziele
- Suche nach erdähnlichen Planeten in der 
 habitablen Zone eines Sterns
- Zusammensetzung der Atmosphären von Planeten 
 fremder Sterne (Wasser, Kohlenmonoxid,
 Kohlendioxid)
- Wie entstehen Planeten?
52TPF
- Reichweite ca. 45 Lj 
- ca. 150 Sterne sollen untersucht werden 
- Beginn der Mission 2012-2015 
- Dauer 5 Jahre 
- Trägerrakete Ariane V oder Delta IV 
- Zukunft des ProjektsAccording to NASA's 2007 
 budget documentation, "The Terrestrial Planet
 Finding project (TPF) has been deferred
 indefinitely.
53Kepler Mission
- NASA Mission 
- Suche nach regelmäßigenHelligkeitsschwankungen(t
 ransits)
- Sonnenorbit, hinter der Erde Periode  372.5 
 TageRakete Delta IIgrößte Entfernung 0.5 AU
- Starttermin Oktober 2008
54Kepler
- Photometer 0.95m Apertur 
- Spiegel 1.4m Durchmesser 
- Detektor 95 mega pixel(42 CCDs mit 
 jeweils2200x1024 pixel,50x25 mm)
- ca. 12 deg im Durchmesser 
- nur Sterne heller als mv14 
- 400  850 nm 
- Übertragung der Daten zur Erde ungefähr 1 / Woche
55Field of View
- Helligkeit der Sterne muss mind. 1x in ein paar 
 Stunden gemessen werden
- Beobachtungen im Orion-Arm der Milchstraße 
- weit genug von der Ekliptik enternt, um nicht von 
 der Sonne gestört zu werden
- keine Asteroiden oder Kuiper-belt objects 
- auch Kometen aus der Oortschen Wolke können 
 ausgeschlossen werden
56FOV
- Anzahl der Sterne mit mvlt 14 mag im 105 deg2 FOV 
 wird auf 223.000 geschätzt
- 61 davon Hauptreihensterne 
- nach dem 1. Jahr der Mission, ca. 100.000 
 brauchbare Target-Sterne
- 21 CCD-Module zu je 5 deg2
57Kepler Ziele
- Häufigkeiten der Planeten in der habitablen Zone 
- Bestimmung der Größe und großen Halbachse dieser 
 Planeten
- Häufigkeit der Planeten um multiple-stellar 
 systems
- Bestimmung der Eigenschaften von Sternen, die 
 habitable Planeten besitzen
58Erwartete Resultate
- Annahmen- 100.000 Hauptreihensterne werden 
 beobachtet- die meisten von ihnen haben
 terrestrische Planeten in oder nahe der
 habitablen Zone- jeder Stern hat einen giant in
 einem outer orbit- Effizienz liegt bei 84-
 Dauer 4 Jahre
- Giant inner planets auf Grund von reflektiertem 
 Licht- 870 Planeten mit Perioden lt 1 Woche
59Erwartete Resultate
- Giant planets (transits)- 135 inner-orbits 
 Planeten- 30 outer-orbits Planeten
- Terrestrische Planeten (transits)- 50 Planeten, 
 wenn R  1.0 Re- 185 Planeten, wenn R  1.3 Re
 - 640 Planeten, wenn R  2.2 Re
- Falls Doppelstern-Systeme keine Planeten haben 
 sollten, reduziert sich die Anzahl der Systeme um
 46
60Referenzen
- Website von Jean Schneiderwww.exoplanet.eu 
- Infoseite über Exoplanetenwww.planeten.ch