Title: Law
1Law Economics
2Organisatorisches
- Zeugnisanforderungen
- 2 Tests
- Ende April 20
- Ende Juni 30
- 4 Präsentationen
- Je 2 Fachartikel mit Powerpoint-Folien je 15
- Je 2 Referate zu Fragenblöcken aus dem Buch je
10 - Time Table
3EINIGE BEGRIFFE DER RECHTSWISSENSCHAFT
4Parallelen zwischen Recht und Ökonomie
- Recht
- Von Menschen erzeugte Zwangsordnung des
Zusammenlebens - Zuweisung von Rechten und Pflichten
- Mindestmaß an Gerechtigkeit (ethische
Anforderungen)
- Ökonomie
- Durch menschliche Wahlhandlungen geschaffene
Gesetzmäßigkeiten - Allokation von Gütern
- Soziales Optimum
- Pareto
- Kaldor/Hicks
5(No Transcript)
6Interpretationsmethoden
- Wortbedeutung
- Restriktiv/extensiv
- Beachtung der Grammatik
- Systematische
- Kein Widerspruch zu höherrangigen Normen
- Objektiv-teleologisch
- Welches Ziel verfolgt die Bestimmung?
- Subjektiv-historisch
- Was wollte Gesetzgeber damals?
7(No Transcript)
8(No Transcript)
9(No Transcript)
10Analogie / teleologische Reduktion
- Analogie
- Eine Norm wird auf einen Sachverhalt angewendet,
der NICHT alle Tatbestandsmerkmale aufweist. - Zulässig bei Lücke im Gesetz planwidrige
Unvollständigkeit - Man hätte aufgrund des Normzwecks eine Regelung
erwartet es gibt jedoch keine. - Teleologische Reduktion
- Eine Norm ist auf einen Sachverhalt anzuwenden,
der noch weitere Elemente aufweist, die im
Tatbestand nicht genannt sind. - Verdeckte Lücke es fehlt eine Ausnahmebestimmung
im Gesetz
11Wiederholung Wichtiger Ökonomischer Konzepte
12Dead Weight Loss
- Eingriffe in den freien Markt durch Preisober-
und -untergrenzen führen zum Verfehlen des
sozialen Optimums
13Asymmetric Information
- Adverse Selection
- Ex ante Informationsmangel
- Signalling durch den, der über Information
VERFÜGT - Problem des cheap talk
- Bsp Ausbildung, Garantien
- Moral hazard
- Ex post Informationsmangel
- Selbstselektion durch anreizoptimale Verträge,
Screening durch den, der NICHT über Information
verfügt - Bsp Versicherungen, Shareholder
14Einführung in die Spieltheorie
15SpieltheorieEinführung
- Gegenstand der Spieltheorie ist die Analyse von
strategischen Entscheidungen Situationen, in
denen - a) jeder Entscheidungsträger mehrere
Handlungsalternativen (Strategien) hat - b) das Ergebnis von den Entscheidungen mehrerer
Entscheidungsträger abhängt - c) jeder Entscheidungsträger sich dieser
Interdependenz bewusst ist - d) jeder Entscheidungsträger davon ausgeht, dass
alle anderen sich ebenfalls der Interdependenz
bewusst sind, d.h. a), b) und c) berücksichtigen.
16Spieltheorie Das Gefangenen-Dilemma
- Zwei Gefangene, die eines Verbrechens verdächtigt
werden, stehen vor der Alternative, das
Verbrechen zu gestehen oder zu leugnen. Beide
müssen ihre Aussage unabhängig voneinander
machen. - Wenn ein Gefangener das gemeinsame Verbrechen
gesteht, der andere aber nicht, kommt der
geständige als Kronzeuge frei, der andere aber
für 10 Jahre ins Gefängnis. - Wenn beide gestehen, kommen beide für 5 Jahre ins
Gefängnis. - Wenn keiner gesteht, werden beide aufgrund von
Indizien zu einem Jahr Haft verurteilt.
17Spieltheorie Normalform
Mr. X Mr. X
Gestehen Nicht gestehen
Mr. Y Gestehen 5 Jahre 5 Jahre 10 Jahre frei
Nicht gestehen frei 10 Jahre 1 Jahr 1 Jahr
18Spieltheorie Lösung
- Im Gefangenendilemma ist Gestehen eine
dominante Strategie. D.h. unabhängig von der
Handlung des anderen führt es zum bestmöglichen
Ergebnis - 5 statt 10 Jahre, falls der andere gesteht bzw.
- frei statt 1 Jahr, falls der andere leugnet.
- Wenn beide diese Strategie verfolgen, ergibt sich
ein Nash-Gleichgewicht Kein Spieler hat mehr
einen Anreiz, von seiner Strategie abzuweichen.
Für beide zusammen wäre aber die optimale
Strategie Leugnen.
19Spieltheorie Lösung
Mr. X Mr. X
Gestehen Nicht gestehen
Mr. Y Gestehen 5 Jahre 5 Jahre 10 Jahre frei
Nicht gestehen frei 10 Jahre 1 Jahr 1 Jahr
unterstrichen Nash-Gleichgewicht (individuell
rational) kursiv kollektiv rational
20Spieltheorie Gleichgewichtskonzepte
- Gleichgewicht Empfohlene Strategienkombination
(mit Strategieempfehlung für jeden Spieler), die
sich dadurch auszeichnet, dass keiner der Spieler
einen Anreiz hat, eine andere als die ihm
empfohlene Strategie zu spielen, wenn er
erwartet, dass alle anderen Spieler sich an ihren
Teil der Strategieempfehlung halten.
21Spieltheorie Nash-Gleichgewicht
Im Spiel ist eine Strategiekombination ein
Nash-Gleichgewicht, wenn jeder Spieler i mit der
Strategiewahl si seine Auszahlung maximiert,
gegeben die optimalen Strategien s-i aller
anderen Spieler (d.h. si ist eine beste Antwort
auf die optimalen Strategien der anderen
Spieler). Es muss daher gelten ui (s1, ...,
si-1, si, si1, ..., sn) ? ui (s1, ...,
si-1, si, si1, ..., sn)
22Spieltheorie Best response
Im Spiel ist eine Strategie si eine beste
Antwort für Spieler i, wenn gilt ui (s1, ...,
si-1, si, si1, ..., sn) ? ui (s1, ...,
si-1, si, si1, ..., sn) für alle si ? Si. Ein
Nash-Gleichgewicht zeichnet sich dann durch
wechselseitig beste Antworten aus! D.h. es gibt
für keinen Spieler einen Anreiz, vom
Nash-Gleichgewicht abzuweichen.
23Spieltheorie Ein Spiel mit 2 Nash-Gleichgewichten
(in reinen Strategien)
Kampf der Geschlechter Kampf der Geschlechter Romeo Romeo
Oper Boxkampf
Julia Oper 2 , 1 0 , 0
Julia Boxkampf 0 , 0 1 , 2
Reine Strategien bedeutet, dass eine der
möglichen Handlungen mit Wahrscheinlichkeit p 1
gewählt wird.
24Spieltheorie Ein Spiel ohne Nash-Gleichgewicht
(in reinen Strategien)
- reine Strategie Ein Spieler trifft einmal eine
Entscheidung und bleibt dabei.
Spieler B Spieler B
Links (s2) Rechts (1-s2)
Spieler A Oben (s1) 0 0 -1 0
Spieler A Unten (1-s1) 0 1 3 -1
Gemischte Strategie zufällige Entscheidung über
Strategien. Jeder möglichen Strategie wird eine
Wahrscheinlichkeit (si) zugeordnet.
25Spieltheorie Nash Gleichgewicht in gemischten
Strategien
- Def. Im 2-Personen Normalformspiel
GS1,S2u1,u2 sind die gemischen Strategien
(p1,p2) ein Nash Gleichgewicht, wenn die
gemischen Strategien der beiden Spieler best
response auf die gemischte Strategie des jeweils
anderen Spielers sind. - Nash Gleichgewicht in gemischten Strategien ist
allgemeiner als Nash Gleichgewicht in reinen
Strategien, weil reine Strategien immer nur ein
Grenzfall von gemischen Strategien sind (mit der
Wahrscheinlichkeit von 1 für eine Strategie). - John NASH wies 1950 nach, dass in jedem Spiel
mindestens ein Gleichgewicht in gemischten
Strategien vorhanden ist.
26Berechnung eines Gleichgewichts in gemischten
Strategien
Spieler B Spieler B
Links (s2) Rechts (1-s2)
Spieler A Oben (s1) 0 0 -1 0
Spieler A Unten (1-s1) 0 1 3 -1
27Berechnung eines Gleichgewichts in gemischten
Strategien
ausmultiplizieren, dann optimieren nach der
eigenen Strategie
s20,5 und s10,75 sind wechselseitig beste
Antworten (Nash-Gleichgewicht).
28Property Rights Verfügungsrechte Eigentum
29Property Rights vs. Eigentum
- Property Rights
- Verfügungsrechte
- Nutzung (Usus, Abusus)
- Weitergabe
- Aufgabe (Dereliktion)
- Zerstörung
- je nach Rechtsposition unterschiedlich
- Eigentum (am umfassendsten)
- Pacht
- Leihe
- Präkarium
- Rechtsordnung verteilt Verfügungsrechte
- nicht nur Sachgüter und immaterielle Güter (UrhG,
PatentG) - Haftungsnormen
30Warum überhaupt Verfügungsrechte?
- In Abwesenheit von Verfügungsrechten werden
Leistungen nicht sozial optimal erbracht. - Modellannahmen
- konvexe Anstrengungsfunktion
- konkave Nutzenfunktion
Hours of work Output Utility from output Disutility from work Social welfare
0 0 0 0 0
1 1 10 6 4
2 2 18 13 5
3 3 24 22 2
31Warum überhaupt Verfügungsrechte?
- Ein rationales Individuum wird berücksichtigen,
dass ohne Verfügungsrechte ein Teil des Outputs
entzogen wird. - Bsp 50 ? keine Leistung mehr erbracht
Hours of work Output Utility from output Disutility from work Social welfare
0 0 0 0 0
1 0,5 5 6 -1
2 1 10 13 -3
3 1,5 14 22 -8
32Warum überhaupt Verfügungsrechte?
- allgemein
- u(w)gt0, u(w)lt0, d(w)gt0, d(w)gt0
- max u(w) d(w) ? u(w)d(w)
- zu erwartender Verlust 0 lt L lt 1
- w... Anstrengung der anderen
- max u(Lw(1-L)w) d(w) ? (1-L)u(Lw(1-L)w)d(
w) - im Gleichgewicht w w
- ? (1-L)u(w)d(w) ? w lt w
33(No Transcript)
34Warum überhaupt Verfügungsrechte?
- Umgekehrt kann das Fehlen von Verfügungsrechten
auch zu einem zu hohen Arbeitseinsatz führen
Hours of work Output Utility from output Disutility from work Social welfare
0 0 0 0 0
1 1 40 2 38
2 2 45 10 35
3 3 48 20 28
Hours of work Output Utility from output Disutility from work Social welfare
0 0 0 0 0
1 0,5 20 2 18
2 1 40 10 30
3 1,5 42,5 20 22,5
35Warum überhaupt Verfügungsrechte?
- Das soziale Ausmaß an Leistungserbringung ist
erreichbar - durch private Verfügungsrechte
- durch Verfügungsrechte in der Hand eines
Zentralplaners - Lediglich aufgrund asymmetrischer Information
sind private Verfügungsrechte in der Regel zu
bevorzugen.
36Anreize durch Verfügungsrechte
- Tragung des Instandhaltungsaufwand, insbes. bei
langlebigen Wirtschaftsgütern - Förderung des wohlfahrtssteigernden
Güteraustauschs - geringere (unproduktive!) Aufwendungen für
Bewachung und Schutz
37Coase und Verfügungsrechte
- Theorem Die ursprüngliche Verteilung der
Verfügungsrechte durch die Rechtsordnung ist
irrelevant, sofern transaktionskostenfreie
Verhandlungen möglich sind, da diesfalls immer
das gleiche Ergebnis gefunden werden würde. - zulässig im Bereich von commercial goods
- praktikabel eher nur in Nachbarschaftsfällen
- nicht zulässig bei privaten Bewertungen (Annahme-
vs. Zahlungsbereitschaft)
38Coase und Verfügungsrechte
- Viehzüchterbeispiel
- Viehzüchter haftet, dann
- Vergrößerung der Herde, solange Grenznutzen gt
Grenzkosten - G2 G1 gt S2 S1
- Viehzüchter haftet nicht, dann
- Getreidefarmer bietet solange Bestechung an,
bis - S2 lt S1 (G2 G1)
- Beide Situationen führen zum selben Ergebnis!
39Coase und Verfügungsrechte
- WTA/WTP-Disparität
- Annahme WTAA gt WTPA gt WTAB gt WTPB
- Nutzen einer direkten Zuweisung an A
- NSGA WTPA WTPB (WTPA WTAB T) WTAB
WTPB T gt 0 - Auch ohne Transaktionskosten ist die korrekte
Zuweisung von Bedeutung!
40Political Economy
41Ökonomie der Politik
- Markt der politischen Ideen
- Konsumenten Wähler
- Produzenten Politiker und Parteien
42Parteipositionierung
- In Anlehnung an das Hotelling-Modell findet
Wettbewerb nur um die unentschlossenen Wähler
zwischen den jeweiligen politischen Polen statt. - Es zeigt sich typischerweise die Entwicklung von
einer Nischenpartei (um sichere Wähler zu haben)
zu einer in der Nähe der Mitte positionierten
Großpartei.
43Wählerverhalten
- Rational ignorant
- Das Erlangen von Informationen ist mit höheren
Kosten verbunden, als diese es wert sind. - Wert der Information gewichtet danach, wie
entscheidend die eigene Stimme ist. - Wer selbst nicht ausschlaggebend ist für die
Vergabe eines Parlamentsmandats, dessen Stimme
hat keinen Nutzen. - Paradoxon der Wahlfaulheit
- Je mehr wählen, desto geringer ist der Wert der
individuellen Stimme, sodass nur wenige zur Wahl
gehen. - Je weniger wählen, desto höher wird er, sodass
wieder mehr wählen müssten.
44Ökonomie des Strafrechts
45Einstehen für schädigendes Verhalten
- Staatliche Sanktion für bestimmtes Verhalten oder
bestimmten Erfolg - Für fremdes Verhalten im Rahmen der
Verbands-verantwortlichkeit - Keine Bestrafung schlechter Gesinnung
- Tragen der Folgen von eigenem oder fremden
schädigenden Verhalten - Ausgleich zwischen Privaten
In beiden Fällen Nutzen durch Prävention
(Abschreckung bzw. Anreiz zur Unterlassung
schädigenden Verhaltens), allerdings Kosten durch
Verfahren und Schutzvorkehrungen seitens der
potentiell Haftpflichtigen Ziel ist daher nicht
die Verhinderung aller Schadensereignisse,
sondern ein soziales Optimum.
46Grundmodell
- Nutzen U(.), Ugt0, Ult0 (risikoavers)
- Sonstiges Einkommen y
- Gewinn aus Straftat g
- Ergreifungswahrscheinlichkeit p
- Sanktion s
47Grundmodell
- Der erwartete Nutzen de potentiellen Straftäters
ist sowohl in p, als auch in s fallend, d.h.
Sanktionshöhe und Ergreifungswahrscheinlichkeit
senken den Nutzen aus Straftat.
48Anmerkungen
- Es ist einfacher, die Sanktionshöhe zu ändern als
die Ergreifungswahrscheinlichkeit. - Es ist kostenintensiver, die Ergreifungswahrschein
lichkeit zu erhöhen als die Sanktionshöhe. - Es könnte daher durch eine entsprechende
Sanktionshöhe bereits eine volle Abschreckung
erzielt werden. (Becker, Gary S. 1968) - Allerdings verschwimmen dadurch die Anreize,
bspw. statt eines schwereren Delikts nur ein
weniger schwerwiegendes zu begehen. - Überhöhte Strafen für banale Delikte
widersprechen dem Gerechtigkeitsgefühl.
49Erweiterungen
- Wie reagiert der Erwartungswert auf eine
Veränderung von p und s, sofern der
Erwartungswert der Strafe ps gleich bleibt, d.h.
was schreckt bei gleichem Straferwartungswert
besser ab höheres p oder höheres s?
50Aus der Konkavität folgtTangente liegt über der
Kurve, daher U(yg-s/k) U(yg-s/k)(s/k) gt
U(yg)
U(yg-s/k) U(yg-s/k)(s/k)
U(yg)
U(yg-s/k)
yg-s/k
yg
51Erweiterungen
- Man sieht
- wenn k sinkt (also mehr Gewicht auf s liegt),
sinkt der Erwartungsnutzen, d.h. die Abschreckung
nimmt ZU. - höheres s führt somit bei gleichem
Straferwartungswert zur besseren Abschreckung
risikoaverser Täter.
52Probleme
- Beobachtbarkeit von p und s in der Bevölkerung?
- Anreizoptimalität vs. Gerechtigkeit und sozialer
Unwert (siehe oben) - Wiederholungstäter strenger bestraft, da
- Abschreckung nicht ausreichend war
- Gefahr des Fehlurteils geringer
- Verschwörungen, Beihilfe und Anstiftung als
Beitragstäter und wegen Erleichterung (also
Beeinflussung des p !) ebenfalls strafbar - tätige Reue und Rücktritt vom Versuch machen
straffrei - keine Notwendigkeit, die Rechtsordnung zu
verteidigen - ökonomisch Anreiz zur Beendigung eines Delikts
53Strategische Aspekte
- Wenn Strafbehörde auch teilweise von Strafen
finanziert wird
54Haftungsrecht
55(No Transcript)
56(No Transcript)
57Zurechnungsgründe und Umfang des Schadenersatzes
58(No Transcript)
59(No Transcript)
60(No Transcript)
61Ökonomie des Haftungsrechts
- Unilaterale Schäden (Grundmodell)
- Nur das Verhalten des Schädigers entscheidet
- Wähle Sorgfalt x, sodass Summe aus
Sorgfaltskosten c(x), wobei c(x) konvex mit cgt0,
cgt0, und Erwartungswert des Schadens p(x).h,
wobei Wahrscheinlichkeit p(x) konkav mit plt0,
plt0, also - min c(x)p(x).h
62Ökonomie des Haftungsrechts
- Mögliche Haftungssysteme (unilateral)
- No liability
- Schädiger wird minimale Sorgfalt wählen
- Strict liability (Erfolgs-/Gefährdungshaftung)
- Schädiger internalisiert gesamten Schaden ? wählt
sozial optimale Sorgfalt - Negligence (Verschuldenshaftung)
- Schädiger internalisiert nur Schäden, sofern die
Sorgfalt unter der haftungsauslösenden Schranke S
liegt, also x lt S. - Bei richtiger Wahl von S wird ebenfalls das
soziale Optimum erreicht, aber die Anwendung ist
schwieriger und die Gefahr der falschen
Schranke besteht.
63Ökonomie des Haftungsrechts
- Bilaterale Schäden (Erweiterung)
- Das Verhalten beider Beteiligter entscheidet
- Wähle Sorgfalten x und y, sodass Summe aus
Sorgfaltskosten c(x) und c(y) und Erwartungswert
des Schadens p(x,y).h, wobei Wahrscheinlichkeit
p(x,y) in beiden Argumenten konkav ist, also - min c(x)c(y)p(x,y).h
64Ökonomie des Haftungsrechts
- Mögliche Haftungssysteme (bilateral)
- No liability
- Schädiger wählt zu geringe Sorgfalt x, daher
übertreibt Geschädigter Vorsichtsmaßnahmen y. - Strict liability
- Schädiger internalisiert alle Schäden, übertreibt
daher die Sorgfalt, weil Schädiger keine
Vorsichtsmaßnahmen trifft. - Strict liability contributory negligence
(Kulpakompensation, vgl. 878 ABGB) - Schädiger haftet nicht mehr, sobald Geschädigter
auch fahrlässig. - Schädiger wählt optimale Sorgfalt, daher auch
Anreiz für Geschädigten, optimale
Vorsichtsmaßnahmen zu treffen.
65Ökonomie des Haftungsrechts
- Mögliche Haftungssysteme (bilateral)
- Negligence
- Soziales Optimum ist erreichbar, wenn die
Schranke richtig gesetzt ist. Sonst führt eine zu
niedrige Haftungsschranke zu übertriebener
Sorgfalt und zu geringen Sicherheitsvorkehrungen. - Comparative negligence (Mitverschulden)
- Wenn sich kein Beteiligter optimal sorgfältig
verhält, haften beide anteilig nach ihrer
Sorgfalt.
66Ökonomie des Haftungsrechts
- Probleme/Erweiterungen
- Judgement proof
- Level of activity beeinflussbar mit Auswirkung
auf Nutzen und Schadenshäufigkeit - Kein sozial optimales Haftungssystem mehr
möglich, wenn level of care activity bilateral
Schäden beeinflusst!!