Title: Beatmungsformen
1Beatmungsformen
2Indikation zur Beatmung
- Eine maschinelle Beatmung ist immer dann
indiziert, wenn bei Spontanatmung eine sichere
und ausreichende Sauerstoffaufnahme bzw.
Kohlendioxidabgabe über die Lungen nicht
gewährleistet sind.
- Respiratorische Insuffizienz (partial, global)
3Ursachen respiratorischer Insuffizienz
- Ventilationsdefizit
- Atemwege, Atemzentrum, Atemmuskulatur
- Neuro-muskuläre Übertragung
- Lungenparenchym
- Reduktion der gasaustauschenden Oberfläche
(Emphysem, Atelektase) - Grenzflächenstörung (Surfactantmangel)
- Wandschaden (Ödem)
- kardiales Versagen
- Linksherzdefizit, Rechtsherzdefizit
4Intubationskriterien
- Andauernd erhöhte Atemarbeit
- Oxygenationsprobleme
- Ventilationsprobleme CO2 Entfernung resp.
Azidose - Neuromuskuläre Schwäche
- Kardiovaskulär-protektive Maßnahme
- Luftwege offenhalten z.B. bei Schwellungen im
Hals
- Letztendlich immer eine INDIVIDUELLE ENTSCHEIDUNG
5Beatmungsphasen
- Akute Phase
- Entscheidung zur Intubation
- Anpassung des Beatmungsmusters
- Unterstützende Beatmungstherapie
- Stabilität der pulmonalen Situation
- keine Entwöhnung möglich
- Entscheidung zur Tracheotomie
- Entwöhnung
- zunehmende Spontanatmung
- Ziel Extubation/Spontanatmung
6Kriterien für eine optimale Beatmung
- Information
- Tubuslage und Drainagen kontrollieren
- Lagerung, Mobilisation
- Patienten adaptierte Analgosedierung
(Tubustoleranz, Stressminderung) - Falls nötig Relaxation(strenge Indikation, z.B.
Esmeron)
Das Beatmungsgerät muss dem Patienten und NICHT
der Patient dem Beatmungsgerät angepasst werden
7Beatmungsformen Übersicht
8Kriterien zur Auswahl der richtigen Beatmungsform
9Kontrollierte Beatmungsformen ohne Mitwirkung des
Patienten
- Erkennbar an
- AF (Atemfrequenz)
- I E Verhältnis
Nur sinnvoll, wenn die Fremdbestimmung der Atmung
(Beatmung) zu-sätzliche Komplikationen
verhindert.
10Kontrollierte Beatmungsformen mit Unterstützung
des Patienten
Kontinuum zwischen mandatorischer und
unter-stützender Beatmungsform -gt fördern
Atemmuskulatur
11Volumen- kontra druckkontrollierte Beatmung
- Volumenkontrolliert
- Vt und AMV fix
- Hohe variable Spitzendrücke je nach Compliance
- Endinspiratorische Plateaueinstellung möglich
- Druckkontrolliert
- Vt und AMV je nach Compliance variabel
- Spitzendrücke fix durch obere Druck-begrenzung (p
insp/ P high/ P max)
12Der Flow als wichtiger Parameter
- Definition
- Geschwindigkeit, mit der das Vt in den Patienten
gelangt, kann v.a. bei Volumenkontrollierten
Beatmungen selbst gewählt werden-gt Faustregel
ca. 3 x AMV - hoher Flow Gefahr von Turbulenzen, hoher
Spitzendruck, ungleichmäßige Belüftung der Lunge - niedriger Flow geringer Beatmungsdruck,
gleichmäßigere Belüftung der Lunge, geringeres
AMV möglich
13Typische Flowmuster bei verschiedenen
Beatmungsformen
Druck-kontrolliert
Spont. Beatmung
Spezialein-stellungen
14Assistierte Beatmungsformen
- Nur mit eigenem Atemreiz des Patienten möglich
- Pat. gibt AF (Atemfrequenz) und Atemrhythmus vor
- Dauer der Inspiration ist vom Flow des
Respirators und den Expirationsbemühungen des
Pat. abhängig
15Spontane Beatmungsformen
- Nur mit eigenem Atemreiz des Patienten möglich
- Pat. gibt AF (Atemfrequenz) und Atemrhythmus vor
- PAT. ATMET VÖLLIG SELBSTÄNDIG, EVT. MIT POSITIVEM
GRUNDDRUCK (PEEP)
16Ausgewählte Beatmungsformen
BIPAP/ BIPAP ASB
- Mischform auf zwei verschie-denen Druckniveaus
(PEEP und pinsp) - Spontanatmung des Pat. JEDERZEIT möglich
- ASB Unterstützung in Exspiration möglich
Typische Multi-Beatmungsform von der
Inspiration bis zur Exspiration
17Ausgewählte Beatmungsformen
PCV/ evt. ASB
- Druckkontrollierte Beatmungsform auf zwei
verschiedenen Druckniveaus (PEEP und p max) - Sehr starre Beatmungsform, wenig physiologisch
Typische ARDS-Beatmungsform ACHTUNG
Spontanatmung nur bedingt erwünscht -gt Sedation
!!!
18Ausgewählte Beatmungsformen
CPAP/ CPAP ASB
- Assistierte Beatmungsform auf zwei verschiedenen
Druckniveaus (PEEP und P ASB) - Reine Spontanatmung des Pat.
- ASB Unterstützung bei Bedarf
Typische Weaning-Beatmungsform, der P ASB wird
bis auf 0 mbar reduziert -gt Exspiration
19Ausgewählte Beatmungsformen
IPPV/ VCV/ CMV/ CPPV Assist
- Mandatorische volumen-kontrollierte
Beatmungsform) - Mit Flow-Einstellung echtes Plateau (Flow lose
Zeit) mögl. - Plateau soll immer weniger als 30 mbar sein
- Spitzendrücke p peak werden toleriert
Typische ARDS-Beatmungsform ACHTUNG Keine
Spontanatmung erwünscht -gt Sedation !!!
20Ausgewählte Beatmungsformen
SIMV/ SIMV ASB
- Mischform mit IPPV Grundform
- Einstellung analog IPPV
- Eigenatmung erwünscht -gt Weaning
- Hyperventilationkann vermieden werden, da
mandatorische AF konstant bleibt
Typische ARDS-Beatmungsform, falls Pat. dazu
triggert Wichtig Koordination T insp von SIMV-
und ASB Atemzügen
21Ausgewählte Beatmungsformen
IPPV/ SIMV autoflow
- Mischform mit IPPV Grundform
- FLOW wird von der Maschine selbst gesteuert
- dezellerierender FLOW und bestniedrigste Drücke
je nach Compliance des Pat.
1.
2.
- Typische ARDS-Beatmungsform
- Gerät tastet sich 3mbar weise nach 1. Atemzug an
die optimalen Druckverhältnisse, Druck unter 30
mbar halten - P aw eng einstellen, sonst Gefahr von Barotrauma
22Ausgewählte Beatmungsformen
ASV
- Volumen adaptierte Mischform, welche jeden
Atemzug des Pat. anhand seinen spontanen
Atem-anstrengungen unterstützt. - Grundlage ideales Körpergewicht und des
idealen Minutenvolumens
Typische Multi-Beatmungsform von der
Inspiration bis zur Exspiration
23Ausgewählte Beatmungsformen
ASV Algorhythmus
24OPEN-Lung Konzept
- Ziel
- paO2 gt 60 kPa bei FiO2 1,0
- intrapulmonaler Shunt lt 10
- geringer Beatmungsdruck
- minimale hämodynamische Nebenwirkungen
Optimaler Gasaustausch
25Prinzip des OPEN-Lung Konzeptes
- Eröffnen der Lunge (Recruitment)
- während der Exspiration darf der Öffnungsdruck
nicht unterschritten werden (best-PEEP) - optimaler Gasaustausch mit optimalem Dp
26Und los gehts in die Praxis
- Aber hoffentlich nicht so ...
- ...sondern mit viel Spass am Ausprobieren und
Tüfteln.