Title: 1 TU Berlin, ISR SoSe 2004
1Boden
- Boden, Grund
- Bodenordnung
- Systeme der Bodenaufteilung
- Kontinuität, Diskontinuität der Bodennutzung
- Bodennutzungsplanung Ressourcenplanung
- Literaturliste zur Veranstaltung Folien 47 ff
2 Boden, Grund
- Boden ist...
- ...wo Land ist
- ...Lebensraum für Tiere und Pflanzen
- Handvoll Walderde mehr Lebewesen als Menschen
auf der Erde - Breitenkreis-/äquatorparallele Klima- und
Vegetationszonen (Gebirge azonale Verformungen) - in Mio. km² Anteil in
- Eis, Tundra, Hochgebirge 37,2 25
- außertropische Wälder 31,3 21
- tropische/subtrop. Wälder 19,4 13
- Halbwüsten und Wüsten 22,4 15
- Steppen und Savannen 23,8 16
- Ackerland, Siedlungsfläche 14,9 10
- 149 100
- Vegetationsperiode, Vegetationsstufen
- Licht, Temperatur, Wasser (Regen, GW, LF),
Gestein, Boden - Kälte-, Wärme-, Trockengrenze
- Schneegrenze, Baumgrenze, Waldgrenze, Anbaugrenze
- Gunstgebiete Stockwerkausprägung, cultura mista
3Boden, Grund
- Boden ist...
- ...Lebensraum für Menschen
- Kolonisation von den Küsten entlang d. Flüsse
(Schwemmböden) ins Landesinnere - ...Produktionsgrundlage für Nahrungs-/Futtermittel
- Bodenarten
- Feinboden Ton, Schluff, Sand (lt0,002 mm/0,063/2
mm) - Skelettboden Kies, Steine (gt 2 mm)
- Bodenfruchtbarkeit Vorzugsräume
- Biomasseproduktion (Temperatur und Wasser) und
Wind- und Wassersedimentation (Löss-/Schwemmboden)
- Ackerzahl/Bodenwertzahl 0-100 Dezitonnen/ha
- Hufe 7-10 ha, Königshufe im Osten doppelt so groß
- Bevölkerungskonzentration (gemäßigt und
subtropisch) - Bördegebiete (Löss)
- Schwemmböden (Nil, Zweistromland, Ganges, Delta,
Po, Oder)
4Städte-Rangfolge 2015
- - 15 Seehafenstädte
- - 3 im Deltagebiet eines großen Stromes
- - 3 küstennahe Lage
- Von den 20 größten Städten nur 4 ohne Küstenbezug
- Quelle United Nations Population Division, World
Urbanization Prospects The 2001 Revision S. 255 - http//wwwunorg/esa/population/publications/wup200
1/WUP2001Annextabpdf
5Bevölkerungsdichte 1931
- Quelle Der Große Herder 1931
6Bevölkerungsdichte 1995
- http//www.reliefweb.int/w/map.nsf/wByCLatest/ABD3
51A73FFAB77885256A37004CF8CD?Opendocument
7Boden, Grund
- Boden ist...
- ...Rohstofflager
- Bodenschätze werden bestimmend für
Siedlungsentwicklung (Kohle, Erz, Salz, Kali) - ...Untergrund für Infrastruktur
- Verkehrsgunst als Standortfaktor
8Boden, Grund
- Grund ist...
- ...worauf etwas steht (Baugrund)
- Vgl. Grundflächenzahl 19 Abs. 2 BauNVO
- Grundstücksfläche
- Tragfähigkeit des Grundes
9Bodenordnung
- Boden, Grund
- Bodenordnung
- Systeme der Bodenaufteilung
- Kontinuität, Diskontinuität der Bodennutzung
- Bodennutzungsplanung - Ressourcenplanung
- Bodenordnung im weiteren Sinne
- Verhaltensbiologie
- Historie
- Gegenwart
- Bodenordnung im engeren Sinne
- Ländliche Bodenordnung
- Städtische Bodenordnung (Teil IV BauGB)
10Kampf um Boden
- Boden-/Raumnutzung als Recht des Stärkeren zuerst
eine Frage physischer Macht - Verhaltensbiologie Revier, Territorium,
- Bedeutung (Sicherung Nahrungs- und
Reproduktionsquellen ohne Kampf) - Größe (benötigte Nahrungsmenge und art,
Produktivität d. Reviers) - Entstehung (1. Kampf mit Verfolgung, 2. Droh- und
Imponierrituale - Kalter Krieg, 3.
Grenzmarkierungen) - Grenzverlauf, Markierungen (Gleichgewichtsmoment
von Kampfbereitschaft und Fluchttendenz bildet
Reviersaum) - Ökologische Bedeutung (gleichmäßige Verteilung
der Population, Sicherung der Raumbedingungen für
Arterhaltung) - Heimvorteil
- Starke Aggressionsbereitschaft nahe am Heim
sinkt mit zunehmender Entfernung dtv-Atlas zur
Biologie Bd. 2, S. 405 - Testosteronspiegel deutlich höher bei Heimspielen
als bei Auswärtsspielen http//de.wikipedia.org/wi
ki/Heimvorteil - Was die Mannschaft zu Hause auszeichnet, geht
ihr in fremden Stadien weitgehend ab dieser
absolute Biss, wie Manager Dieter Hoeneß es
ausdrückt. Hertha fremdelt, Tsp. 7.10.2006
11Kampf um Boden
- Familie/Sippe - Stamm - Reich/Königtum -
Territorialstaat - Der Patriarch macht es sich in der Hotellobby
bequem. Um ihn herum scheint sofort ein anderer
Raum zu entstehen Ein Gebiet. Es ist ganz klar,
dass der Patriarch ein Gebieter ist. Caroline
Fetscher, Auf dem Zauberberg, Beobachtungen bei
der Bonner Afghanistan-Konferenz 2001,
Tagesspiegel v. 2.12.2001 - Kampf und Krieg als Versuch, (Revier-)Grenzen zu
verschieben und Gebiete in eigene Gewalt zu
bringen
12Vom Recht des Stärkeren zur Bodenordnung
- Familie/Sippe - Stamm - Reich/Königtum -
Territorialstaat - Gewaltmonopol des Staates (Polizeirevier)
- Statt Gewalt beginnen nun Moral und Recht zu
herrschen Walter Reese-Schäfer, Antike
politische Philosophie zur Einführung, Hamburg
1998, S. 147 ff, zitiert nach Informationen zur
politischen Bildung 3/2004, Heft 284 Demokratie - Ausnahme Der Krieg als Mittel zur territorialen
Machtausdehnung von Staaten folgt nicht dem
Rechtsstaatsprinzip, sondern dem
Revier-/Territoralverhalten der Stämme. - Rückfälle in archaisches Revierverhalten (Recht
des Stärkeren) und Infragestellung des
staatlichen Gewaltmonopols - No-Go-Areas
- Drogen-, Rotlicht-, Schutzgeld-, Türsteherszene
Rockergruppen - Gewaltkriminalität von jugendlichen Migranten
13Bodenordnung Land - Historie
- AT Gott als Eigentümer, Mensch als Nutzer NT
Urkommunismus - Lehnsrecht im Mittelalter (Deutschland)
- Lehen (vgl. Darlehen) des Königs nicht erblich
- mit Erblichkeit Herausbildung Territorialstaaten
- Grundherrschaft
- Schutz und Heeresfolge gegen Eigentum und Fron
- nur mit Bauern veräußerbar
- Bäuerliches Eigentum (Heeresfolgepflicht)
- Allmende
14Bodenordnung Stadt - Historie
- Aneignung von Boden über Geld und Recht
- Mobilisierung des Bodens umfassendes privates
Verfügungsrecht - Materialismus, Kapitalismus, Industrialisierung
- Bodenreformdiskussion (Damaschke)
- Leistungslose Wertsteigerung dem Volksganzen
zuführen - Kollektiv-/Gemeineigentum an Boden und
Produktionsgütern (Sozialismus, Kommunismus) - Sozialdemokratie Genossenschaft, Erbbaurecht
15Zusammenprall von Bodenordnungen
- Nordamerika
- Siedler (Rechtssicherheit) treffen auf Nomaden
(Revierbildung nach alter Art) - Rede des Häuptlings Seattle (Duwamish) s. Notizen
16Bodenordnung - Gegenwart
- BGB 903
- Eigentümer kann mit Sache nach Belieben verfahren
- andere von Einwirkung ausschließen
- BGB 905
- Eigentumsrecht auch auf Raum darüber und darunter
- Art. 14 GG
- Recht auf Eigentum und Erbrecht, Schranken durch
Gesetze zu bestimmen - Eigentumspflicht Allgemeinwohl dienen
17Eigentum Schranken u. Allgemeinwohl
- Bauer will Ferienhäuser bauen ( 35 BauGB)
- Amerikafan ( 34 BauGB)
- Schatzsucher (Berggesetz, bergfrei, grundfrei)
- Windmüller (LuftVG, Bauschutzbereich)
- Antennenbetreiber (NatSchG, Abgabe 50-700 Euro je
Meter) - Gartenbesitzer (BaumschutzVO)
- Sohn Feuer machen (AbfallVO, Gartenabf.)
- Autoeigentümer (BImSchG, Fahrverbot)
- Waldeigentümer mit Großauftrag (Waldgesetz)
18Vor dem Grundstückskauf...
- 2 Register für Eigentumsbeschränkungen anschauen
(wertmindernde Lasten) - Grundbuch (privat-rechtlich) bei Amtsgericht
- Abt. II
- zulasten des eigenen Grundstücks (Miteigentum,
Erbbaur.) - zugunsten des Nachbargrundstücks (Wege-,
Leitungsrecht) - Zugunsten einer Person (Nießbrauch, Dienstbarkeit
(Antenne, Altenteiler), Reallasten (Kies, Rente) - Abt. III
- Hypothek, Grundschuld (ohne Forderung)
- Baulastenverzeichnis (öffentlich-rechtlich)
- Zuwegungsbaulast, Anbaubaulast, Abstandsbaulast,
Stellplatzbaulast, Baulast für Gemeinschaftsanlage
- Öffentliche Lasten (Erschließungskosten
Eingriffausgleich gem. 135a BauGB)
19Bodenaufteilung - Land
- Boden, Grund
- Bodenordnung
- Systeme der Bodenaufteilung
- Kontinuität, Diskontinuität der Bodennutzung
- Bodennutzungsplanung - Ressourcenplanung
- Einödflur (Altsiedelgebiete Allgäu, Norddt,
Westfalen) - Blockflur
- Streifenflur
- Gewannflur (verschiedene Fruchtbarkeit gewande
mhdt. Stelle, an der der Pflug gewendet wird
Zelgensystem, Flurzwang gleiche Zeit, gleiche
Frucht) - Hufe Kolonisationsgebiete Rodephase 10-12.
Jhrdt. in Mittelgebirgen Marsch- und
Moorbesiedlung Norddeutschlands im 17./18. Jh.,
absolutistisch gelenkter Landesausbau - Allmende gemeine Mark, Gemeinheit Gemeindegut
bis zu einem Drittel der Fläche 1/3 (gemeinsame
Weide und Wald der Bauern nicht
unterbäuerlicher Schichten)
20Veränderung der Bodenordnung
- Pest und Krieg (Wüstungen) (1347 Schwarzer Tod
europaweit 25 Mio. Tote, 1/3 der Einwohner und
Siedlungen, 10-Jahrespestwellen , Pestende 1722) - Umfang Eigenwirtschaft Grundherr (Fronhöfe,
Gutshöfe, Vorwerke) - Landesherr (Steuern, Abgaben für stehendes Heer)
- Erbrecht (Südwestdeutsche Realteilung)
- Säkularisation Herausdrängung der Kirche aus
Grundherrschaft und Territorialgewalt - Reformation (Auflösung Klöster, Stifte, Bistümer
in prot. Ländern) - Reichsdeputationshauptschluss 1803 96.700 km²
geistl. Fürstentümer (napoleonische
Flurbereinigung, Ende der Kleinstaaterei) - Allmendezustand
- Flurbereinigung
- Bauernbefreiung (Franz. Revolution, Rev. v oben
Preußen, Separation Guts- Bauernland)
21Nachteile ländlicher Bodenordnung
- Gemengelage
- Flurzwang
- Weide-/Hütungsrechte (auf den Brachen)
- Allmende (Problem Gemeingut Degradierung,
Landverschönerungsbewegung) - Flurbereinigung
- Auflösung der Allmende (Gemeinheitsteilung)
- Steigerung der Erträge (Produktivitätsgewinn)
22Bodenordnung in Ostelbien Junkerland
- Ursprünglich starke Bauern (Kolonisationsgebiet
Bauernkrieg ohne sie) - Erbuntertänige und Leibeigene innerhalb 100
Jahren - Steigende Getreidepreise machen Eigenwirtschaft
der Grundherrn rentabel - Einzug wüster Bauernstellen
- Bauernlegen in Gebieten ohne Bauernschutz
(Mecklenburg-Vorpommern, nicht in
Brandenburg-Preußen) - Schaffung neuer Bauernstellen für Fronarbeit
- Erhöhung der Fronen, mehr Fronen durch steigende
EW-Zahl - Preußische Reformen 1807 (Bauernbefreiung) u.
1811 (Regulierungsedikt) Rittergüter dehnen
Flächen um 18 aus. Bauern müssen
Grundeigentümer durch Landabtretung statt Geld
ein Drittel bis Hälfte des Bodens für volle
Verfügbarkeit über Bodeneigentum entschädigen,
frei von Diensten und Leistungen
(Allodifikation) viele Kleinbauern verlieren
Existenzgrundlage, werden Landarbeiter auf
Gutshöfen Zahl der Kleinbauern mit
handwerklichem Nebenerwerb (Kätner) verdreifacht
sich.
Großgrundbesitz 1850 11.000 Rittergüter (gt200
ha) und Großbauern (100-200 ha) Bauern 250.000
mittelbäuerl. (10-100 ha), 530.000 kleinbäuerl.
Betriebe (lt 10 ha)
23Ländl. Bodenordnung Deutsche Teilung
- Osten Bodenreform, Kollektivierung, LPG
- Großbetriebe im Schnitt 4.500 ha
- 1989 3.844 LPG, 464 volkseigene Güter (VEG)
- Westen bäuerliche Landwirtschaft
- Familienbetriebe, 1990 im Schnitt 18 ha
- Flurbereinigung unter Beibehaltung Betriebsgrößen
- Ausscheiden der Kleinbauern
24Ländl. Bodenordnung Deutsche Einheit
- Osten
- Landwirtschaftsanpassungsgesetz Umwandlung in
Einzelunternehmen, GbR, GmbH, Genossenschaften - 2001 183 ha (1990 4.500 ha), Pachtanteil 88
der LNF - Westen
- bäuerliche Landwirtschaft
- 2001 28 ha (1990 18 ha), Pachtanteil 64 der
LNF - Ausscheiden der Kleinbauern, Flurbereinigung
25Ländl. Bodenordnung Deutsche Einheit
- Ostkuh produktiver als Westkuh
- sächsische Kuh 21 l/Tag, bayerische Kuh 16
l/Tag - Deutschlands Kühe geben von Jahr zu Jahr mehr
Milch. Im Jahr 2004 stieg die Milchleistung einer
Kuh im Schnitt auf 6585 Kilogramm pro Jahr, das
waren 48 Kilogramm mehr als 2003, wie die
Zentrale Markt- und Preisberichtstelle (ZMP) am
Freitag mitteilte. Verglichen mit 1994 beläuft
sich das Plus auf 1321 Kilogramm. Am meisten
Milch geben Kühe in den östlichen Bundesländern.
Spitzenreiter war 2004 Sachsen mit jährlich 7652
Kilogramm pro Kuh vor Mecklenburg-Vorpommern
(7625) und Brandenburg (7602). Am Ende rangierten
Kühe in Bayern (5814) und Baden- Württemberg
(5809 Kilogramm). dpa, Tsp. vom 9.7.2005 - Zusammenhang von Milchleistung und Betriebsgröße?
(Futtermitteleinsatz, Haltungsbedingungen,
Freilauf)
26Bodenaufteilung Stadt
- Die Stadt, die einem Manne gehört, ist keine
Stadt - Jedem Kaufmann, der sich hier niederlässt, wird
ein Grundstück zum Bau eines eigenen Hauses zu
eigen gegeben (Freiburger Stadtrecht 1120) - Parzelle in Privateigentum bis 1918 (Bauordnung)
- Abkehr von Parzelle 1920-90 (Bauordnung,
BauGB/BauNVO Umlegung, Grenzlegung, Enteignung,
GFZ, GRZ Wohnungsbau, Stadterweiterung unter
öffentlicher Regie gesunde Lebens- und
Arbeitsbedingungen) - Rückkehr zur Parzelle 1990
27Wandel der Bodennutzung
- Boden, Grund
- Bodenordnung
- Systeme der Bodenaufteilung
- Kontinuität, Diskontinuität der Bodennutzung
- Bodennutzungsplanung - Ressourcenplanung
- Wirtschaftsweise (von der Megatonne zum Megabyte)
- Bevölkerungsentwicklung
- Wohlstand (Individualisierung)
- Verkehrsmittel
28Bodennutzung
29Wandel der Bodennutzung
voragrarisch Agrargesellschaft Städte Industria
lisierung Urbanisierung Suburbanisierung Desurb
anisierung
- Naturfläche
- (Gewässer, Wald, Steppe)
Kulturfläche
Siedlung und Verkehrsfl.
30Wandel der Bodennutzung
- Wasserfläche/Gewässer
- Abgang
- innere Kolonisation Trockenlegung von
Überflutungsflächen, Küstenbereiche - Zugang
- Kanäle, Kiesgruben, Tagebaurestlöcher
31Wandel der Bodennutzung
- Wald
- Rodungskolonisationen
- Raubbau in Stadtgründungsphase (Lüneburger Heide)
- Wüstungsperiode (Sukzession)
- Raubbau 18. bzw. 19. Jh. Verfeuerung in
Bergwerken, Erzschmelzen, Salinen und Glashütten
Eisenbahnbau - Intensivierung der Landwirtschaft, (Kunstdünger
ab Ende 19. Jh.), Aufforstung auf unrentablem
Land bzw. verödeten Weideflächen (Aufgabe von
Schafhaltung in Heidelandschaften) - Sozialbrache
- Flächenstillegung
32Wandel der Bodennutzung
- Ackerland
- größte Kulturlandfläche Hochmittelalter
- erst Wald, heute Acker am stärksten durch
Siedlung und Verkehr beansprucht - geringster natürlicher Widerstand
- i.d.R. gute Baugrundeigenschaften
- vierte Fruchtfolge Sommergetreide,
Wintergetreide, Brache, Bauland
33Wandel der Bodennutzung
- Siedlung
- Kontinuität wo einmal gesiedelt wurde ...genius
loci (Schutzgeist des Ortes) - Ausnahme Mittelalterliche Wüstungen, Verlassen
ungünstiger Siedlungsplätze im 13./14 Jh.
Bodenerschöpfung, Klimaverschlechterung,
30-jähriger Krieg, Pestausbrüchen, aber teilweise
Wiederbesiedlung - Diskontinuität Wechsel bei Art und Maß der
Nutzung - Verdichtung im Stadtkern
- Randwanderung der Industrie
- Citybildung, Entmischung, Verdrängung der
Wohnnutzung, - Tertiärisierung des Stadtkerns (Markt und
Planung) - Straßenausbau
- Urbanisierung, Sub-, Des-, Reurbanisierung
34Wandel der Bodennutzung - histor. Stadtzentren
- II Man-made
- Krieg
- Bomben
- Macht (Herrscher, Repräsentationsbedürfnis
Planer Ordnungsbedürfnis s. Leitbilder) - Geld (Bürger, Unternehmen kapitalistische Stadt,
Der Boden wandert zum besten Wirt - Leitbilder (verkehrsgerechte Stadt,
Kahlschlagsanierung, Moderne, Charta von Athen) - Verkehrsmittel
- Moden (Städtebau, Architektur, entstuckte
Fassaden, Fensterauswechselung)
- begünstigend
- I Naturereignisse
- Brand
- Überschwemmung
- Erdbeben
- Vulkanausbruch
- hemmend
- III unsichtbare Stadt leistet Widerstand
- unterirdischer Städtebau Stadtgrundriss
überdauert Leitbilder - IV Denkmalschutz, behutsame Stadterneuerung,
Bestandsentwicklung - V Traditionsbewusstsein, Konservatismus
35Wandel der Bodennutzung Aufstieg, Niedergang,
Konservierung von Städten
- Verkehrswege, geänderte Handelswege
- Venedig (Niedergang von Konstantinopel 1453 und
Entdeckung Amerikas) Aufstieg der Hafenstädte an
der europäischen Westküste Lissabon und
Amsterdam - Brügge Versandung des größten europäischen
Hafens lenkt Schiffsverkehr nach Antwerpen - Verkehrsmittel
- Schiff (Hanse), Bahn, Auto, Flugzeug, Internet
- Macht
- Bürgerstädte (Reichsfreie Städte, Hanse)
- Residenzstädte, Hauptstädte Repräsentationsbedürfn
is in Machtzentren - Paris Hausmann
- Berlin Stadtschloss, Berliner Unwille Germania
- Bukarest 80er Jahre, Palast des Sozialismus
- Bischofsstädte/Erzbistum
- Bremen wirbt Hamburg den Bischofssitz im 9. Jh.
ab - Havelberg
36Wandel der Bodennutzung Aufstieg, Niedergang,
Konservierung von Städten
- Verfall von Macht
- Rom
- Konstantinopel
- Aachen
- Berlin
- Wien
- wirtschaftlicher Bedeutungsverlust, neue
Produkte, lange Wellen - Werftenstädte Bremen, Wilhelmshav
- Montanstädte Ruhrgebiet, Saar
- Schwermaschinen, E-Technik Berlin
- Indigo statt Waid Erfurt
- Textilstadt Wuppertal
- Lüneburg nach 1560 (Ende Heringsschwärme vor
Schonen) - religiöse Bedeutung
- Pilgerstädte (Bad Wilsnack, größter Pilgerort
Nordeuropas, Zerstörung der Wunderbluthostien
durch Reformation)
- öffentliche Standorte
- Marine Kiel
- Bundeshauptstadt Bonn
- US-Stützpunkte
- Kaiserslautern, Heidelberg
- Grenzen, Deutsche Teilung
- Abstieg Leipzig (s. Bahnhof), Berlin
- Auftstieg München, Frankfurt, Hamburg,
Rheinland - Konservierung, Rekonstruktion
- Münster, Rothenburg ob der Tauber (Rekonstruktion
nach Bombardierung) - Quedlinburg (größtes Fachwerkensemble
Deutschlands, Pfalz, Sächsische Kaiser) - Goslar (ohne Kriegsschäden)
- Bamberg (größter erhaltener histor. Stadtkern in
Deutschland) - Erfurt (nach Handel mit Indigo)
37Wandel der Bodennutzung - Gegenwart
- Siedlungs- und Verkehrsfläche
- Zuwachs
- Wohnbauflächen (Haushalte, Wohnflächen,
Individualisierung) - Einzelhandelsflächen (Kaufkraftsteigerung,
Konsum) - Freizeitflächen (Kaufkraftsteigerung)
- Sondernutzungen (Windkraft)
- Erholungsflächen (Wochenendhaus, Ferienhaus,
Camping) - Straßen, Flughäfen, Wasserstraßen
38Wandel der Bodennutzung
- Siedlungs- und Verkehrsfläche
- - Abnahme
- Industrieflächen
- Militärflächen
- Bahnflächen (Rückzug aus der Fläche, Güterbahn)
39Wandel der Bodennutzung
40Ressourcenplanung
- Boden, Grund
- Bodenordnung
- Systeme der Bodenaufteilung
- Kontinuität, Diskontinuität der Bodennutzung
- Bodennutzungsplanung - Ressourcenplanung
- natürliche Ressourcen (Hilfsquellen,
Geldmittel) - Bodenschätze
- Boden
- Wasser
- Luft
- Naturhaushalt (u.a. Wald)
- ökologische Kreisläufe
41Ressourcenplanung
- Am Anfang war der Raubbau (Brandrodung/Wanderfeld
bau - Kahlschlag Mittelmeer-Waldgürtel Römisches
Reich, Russland) - Je knapper Ressource, umso stärker
Bewirtschaftung - Älteste Forstwirtschaft Japan, seit 2.000
Jahren - Dt. Forstwirtschaft Nachhaltigkeit seit 1700
Oberberghauptmann Hans Carl von Carlowitz,
Freiberg (Sachsen), Silberbergbau - Landwirtschaft Feld/Gras-Wirtschaft,
Dreifelderwirtschaft - Außenbereichsschutz 35 BauGB,
Eingriffsregelung - Bodenschätze Wiederverwertung (Kreislaufwirtschaf
tsgesetz)
42Ressourcenplanung
- Schützende Fachplanungen
- Natur- und Landschaftsschutz
- Wasser
- Immissionsschutz
- Forst
- Landwirtschaft
- Abfall (sowohl als auch, s.u.)
43Ressourcenplanung
- Erschließende Fachplanungen
- Rohstoffe (Bergrecht)
- Abfall
- nicht direkt ressourcenplanend
- Verkehr
- Energieleitungen
- Verteidigung
44Ressourcenplanung
- Schützende Gesamtplanung Bauleitplan
- Freiraumschutz im Außen- und im Planbereich
- Landwirtschaftlich, als Wald oder für Wohnzwecke
genutzte Flächen nur im notwendigen Umfang für
andere Nutzungsarten vorsehen...( 1 Abs. 5 Nr.
10 BauGB) - Landschafts- und Grünordnungspläne bei
Bauleitplanung - 1a Umweltschützende Belange in der Abwägung
- sparsamer Umgang mit Grund und Boden
- Bodenversiegelungen auf notwendiges Maß begrenzen
- Umweltberichtspflicht
- UVP bei größeren Plänen ( 2a BauGB)
45Ressourcenplanung
- UVP-Pflicht und vorprüfung (lt. Anhang UVPG
18.1-18.8) - für Bebauungspläne (nicht FNP) im bisherigen
Außenbereich für folgende Vorhaben
46Ressourcenplanung
- Schützende Gesamtplanung Raumordnungsplan
- Leitvorstellung der Raumordnung
- nachhaltige Raumentwicklung (Gestaltungsmöglichkei
ten langfristig offen halten) - Grundsätze (in RO-Plänen konkretisieren durch
Ziele) - Natur und Landschaft schützen, Biotopverbund
- Wasser und Boden sparsam in Anspruch nehmen
- Grundwasservorkommen schützen.
- Beeinträchtigungen des Naturhaushalts ausgleichen
- vorbeugender Hochwasserschutz, Rückgewinnung Auen
- Schutz vor Lärm, Reinhaltung der Luft
47Literatur zur Veranstaltung
- 2. Boden
- Revierverhalten dtv-Atlas zur Biologie 1974 Bd.
2 S. 405 () - Besitz und Eigentum Bibel (Ex 23 Dt 14 23 24
Lev 19 25), Rede Häuptling Seattle (internet) - Grundgesetz Art. 14 (Eigentum) Bürgerliches
Gesetzbuch 903 ff 1008 ff (Eigentum,
Grundbuchlasten) - Musterbauordnung 2002 83 (Baulasten)
- Bodenaufteilung Martin Born, Geographie der
ländlichen Siedlungen. Die Genese der
Siedlungsformen in Mitteleuropa (Teubner
Studienbücher Geographie) Stuttgart 1977 - Vorlesungsskript Prof. Dr. Ulrich Pfister
http//www.uni-muenster.de/Geschichte/hist-sem/SW-
G/materialien/agrarg/S06gutsh.html - http//www.uni-muenster.de/Geschichte/hist-sem/SW-
G/materialien/agrarg/Dispo.html - http//www.uni-muenster.de/Geschichte/hist-sem/SW-
G/materialien/agrarg/S10indus.html - Franz, Günther (Hg.) Deutsche Agrargeschichte, 6
Bde. (Stuttgart Ulmer, 1962-1984) Beck, Rainer
Unterfinning Ländliche Welt vor Anbruch der
Moderne (München Beck, 1993). - Internet
- 3. Örtliche und regionale Nutzungs- und
Standortgefüge - Harald Bathelt, Johannes Glückler,
Wirtschaftsgeographie, 2. Auflage, Stuttgart 2003 - Handwörterbuch der Raumordnung, ARL v.
Böventer, Raumwirtschaftstheorie S. 788 ff Klaus
Wolf, Stadt S. 872-78 - Edwin von Böventer, Theorie des räumlichen
Gleichgewichts, Tübingen 1962 - Edwin von Böventer, Standortentscheidung und
Raumstruktur, Hannover 1979 - Peter Dicken, Peter E. Lloyd Standort und Raum
theoretische Perspektiven i. d.
Wirtschaftsgeographie, Stuttgart 1999 - Gunther Maier, Franz Tödtling, Regional- und
Stadtökonomik 1, Standorttheorie und
Raumstruktur, 2001 (2002/1228) - Dieter Bökemann, Theorie der Raumplanung, 2.
Auflage, München, 1999
48Literatur zur Veranstaltung
- Noch 3. Örtliche und regionale Nutzungs- und
Standortgefüge - Raumordnungsbericht 2000 Erster Flächenbericht
zum LEP eV, 2001 - Wertermittlungsverordnung 2002
Grundstückswerteatlas - Günter Arlt u.a. Funktionsweise des Bodenmarktes
und strukturelle Einflüsse des Bodenpreises im
Kontext der Siedlungsentwicklung - Karl-Heinz Hüter Der Siedlungsbau im Land
Brandenburg vom Ende des 19. bis Mitte des 20.
Jahrhunderts, MSWV, Brandenburg (Hrsg.), - http//www.hvbexpertise.de/de/uebersicht/pdf/ueber
sicht/Berlin_W_11_02.pdf - http//www.vermessung.brandenburg.de/sixcms_upload
/media/1069/tf_brw_2003.pdf - http//www.bbr.bund.de/infosite/rob_karten_abb/kar
te99.htm - http//www.bbr.bund.de/infosite/rob_karten_abb/kar
te34.htm - http//www.uni-karlsruhe.de/humangeographie/ergae
nzung/weber.pdf - Dienstleistungsreport Hessen 1994,
Standortanforderungen und Absatzverflechtungen
von unternehmensorientierten Dienstleistungsuntern
ehmen - Joachim Möller, Spezialisierung und räumliche
Konzentration der Wirtschaft in einem Europa der
Regionen. Raumforschung und Raumordnung 5/2000 - Gerd Enxing 1999 (unternehmensorientierte
Dienstleistungen) - Franz-Josef Bade, Hans-Jürgen Ewers,
Standortpräferenzen und großräumige Veränderungen
der Raum- und Siedlungsstruktur, 1989
49Literatur zur Veranstaltung
- Noch 3. Örtliche und regionale Nutzungs- und
Standortgefüge - Einzelhandel
- http//www.bbr.bund.de/veroeffentlichungen/downloa
d/foc.pdf - http//www.btm.de/deutsch/shopping/d_sh_outlets.ht
ml - http//www.uni-duisburg.de/FB6/geographie/Studium/
Lehrveranstaltungen/WS2001/HaDiGeo_03Einzelhandel_
1.pdf - http//www.deutscher-verband.org/seiten/dv-ev-doku
mente/dissertation-christian-huck.asp?PRINTVERSION
- Internet Stichwort Urban Entertainment Center
- http//www.bbr.bund.de
- http//www.bbr.bund.de/infosite/daten.htm
- http//www.bbr.bund.de/infosite/rob_karten_abb/kar
te74.htm - http//www.bbr.bund.de/infosite/rob_karten_abb/kar
te75.htm - http//www.pfalz.ihk24.de/produktmarken/standortpo
litik/raumordnung/stadtundhandel/uec_usa.pdf - http//www-public.tu-bs.de8080/schroete/planungs
richtwerte.htmWirtschaft (Flächenproduktivität) - 4. Regionale Konzepte zur Nutzungs- und
Standortverteilung (raumordnerische Leitbilder) - http//www.regiosurf.net/geographie/blotevog/raumo
rd/konzepte.htm - 5. Örtliche Konzepte zur Nutzungs- und
Standortverteilung (städtebauliche Leitbilder) - Thorsten Scheer u.a. Hrsg. Stadt der
Architektur, Architektur der Stadt, Berlin
1900-2000, , Nicolai 2000. - Franz Fürst u.a. Leitbilder der räumlichen
Stadtentwicklung im 20. Jahrhundert Wege zur
Nachhaltigkeit? Dortmund 1999,
http//irpud.raumplanung.uni-dortmund.de/irpud/pro
/struktur/ber41.pdf
50Literatur zur Veranstaltung
- 5. Örtliche Konzepte zur Nutzungs- und
Standortverteilung (städtebauliche Leitbilder) - Thilo Hilpert Hrsg. Le Corbusiers Charta von
Athen, Texte und Dokumente, Braunschweig 1988 - Jane Jacobs, Tod und Leben großer amerikanischer
Städte - Thomas Kuder, Städtebauliche Leitbilder -
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51Literatur zur Veranstaltung
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Akademie für Raumforschung und Landesplanung,
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Stadt und Dorf, 2001 - Bodenpolitik, Bodenmanagement und
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Aufgaben, Instrumente, MSWV 1994,
Forschungsgruppe Stadt und Dorf
52Literatur zur Veranstaltung
- 9. öffentliche Fehlallokation in Stadt und Land
- Zwischennutzung und Nischen im Städtebau als
Beitrag für eine nachhaltige Stadtentwicklung,
Werkstatt Praxis, Heft 57 - 10. Dynamik des Freiflächenverbrauchs
- Entfernungspauschale und Raumordnung, Gestaltung
von Mobilitätskosten und ihre Wirkung auf die
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2003 - 11. Fallstudie Landesentwicklungsplan (LEPeV)
- LEP eV Berlin-Brandenburg http//www.mlur.brandenb
urg.de/g/lep_ev.htm - Erster Flächenbericht zum LEP eV, 2001
- Gemeinsamer Landesentwicklungsplan
Flughafenstandortentwicklung (LEP FS)
Berlin-Brandenburg http//www.mlur.brandenburg.de/
g/lep_fs.htm - 12. Fallstudie Regionalplan
- Regionaler Teilplan "Windnutzung,
Rohstoffsicherung und -gewinnung"
Uckermark-Barnim http//www.rpg.uckermark.barnim.d
e/regplan/ - 13. Fallstudie F-Plan