Title: PCR-Methoden
1PCR-Methoden
- SSP- und SSO-PCR
- Guido Heymann
2PCR-Methoden
- PCR-SSPSequenzspezifische Primer erkennen
einzelne Allele während der Amplifikation
- PCR-SSOSequenzspezifische Oligonukleotide
erkennen einzelne Allele in einem zweiten Schritt
nach der Amplifikation vorgegebener DNA-Abschnitte
3PCR-SSP(sequence specific primers)
- Genomische oder kodierende DNA eingesetzt
- Sense- und Antisenseprimer amplifizieren
definiertes Stück DNA - Ein Primer detektiert ein vorgegebenes Allel
spezifisch, wenn am 3-Ende ein Basenmismatch
vorhanden ist, findet keine Amplifikation statt - Am Ende der Amplifikation ist eine direkte
Auswertung z.B. über ein Gelbild möglich
4Prinzip der PCR-SSP
Genomischer DNA-Doppelstrang bei Erhitzung auf
gt92C denaturiert.
5Prinzip der PCR-SSP
Primerannealing bei 37 - 72C
5
Antisenseprimer
3
3
Senseprimer
5
6Prinzip der PCR-SSP
Primerannealing mit Basenmismatch
5
Antisenseprimer
3
Senseprimer Da Mismatch keine Elongation
3
5
7Prinzip der PCR-SSP
Elongation durch Taq-Polymerase bei 72C
Wiederholung Denaturierung, Annealing und
Elon- gation, bis PCR-Cyclen beendet.
5
3
3
5
8PCR-SSO(sequenz specific oligonucleotides)
- Genomische oder kodierende DNA
- Primerpaar amplifiziert größeres DNA-Stück, das
spezifische Areale umfaßt. - In einer Detektionsreaktion werden mittels
spezifischer DNA-Sonden verschiedene Allele
erkannt und in einer zweiten Reaktion dargestellt
(Farbumschlag, radioaktiv...)
9Prinzip der PCR-SSO
- Dot-Blot-PCR-SSO PCR-amplifizierte Ziel-DNA wird
auf Trägermedium immo-bilisiert spezifische
Oligonukleotide werden stellenweise aufgetragen
wo spezifische Anlagerung geschah, wird durch
Reportermolekül Nachweisreaktion vermittelt.
10Prinzip der PCR-SSO
Reportermolekül mit Antikörper gegen DIG oder
Streptavidin radioaktiv oder enzymver- mittelte
Farbreaktion
Markiertes Oligonukleotid z.B. DIG,Biotin ......
Ziel-DNA
Auf Membran fixiert
11Prinzip der PCR-SSO
- Reverse-Dot-Blot-PCR-SSO Spezifische
Oligonukleotide werden auf Trägermedium
immobilisiert PCR-amplifizierte Ziel-DNA, die
während der Elongation mit einem Labelmolekül
versehen wurde, wird stellenweise aufgetragen wo
spezifische Anlagerung geschah, wird durch
Reportermolekül Nachweisreaktion vermittelt.
12Prinzip der PCR-SSO
Strepavidin- konjugiertes Reportermolekül macht
Bindung sichtbar (radioaktiv, enzymatisch..)
Ziel-DNA wird mit biotinmarkierten
Primern amplifiziert und dena- turiert auf die
Membran gegeben
SSO-Moleküle werden auf Membran immobilisiert (mit
Poly-T oder BSA)
13Prinzip der PCR-SSO
- PCR-Oligocapture sandwich assay Spezifische
Oligonukleotide werden an Trägermedium
immobilisiert und PCR-amplifizierte Ziel-DNA wird
ansatzweise dazugegeben danach wird ein
Oligonukleo-tid, das eine hochkonservierte Region
erkennt, dem Ansatz hinzugefügt. Dieses Reporter
SSO vermittelt die Nachweis-reaktion.
14Prinzip der PCR-SSO
Im letzten Schritt wird das Substrat, z.B.
O-phenylene- diamin, als Farbreaktion umgesetzt
Capture Oligo- nukleotid ist an Wand des
Reaktions- gefäßes fixiert
Detektionsoligo- nukleotid ist mit Enzym
gekoppelt, das Substratum- wandlung ver- mittelt
PCR-amplifizierte DNA bindet an fixiertes SSO
15Prinzip der PCR-SSO
- PCR-Dual phase Oligocapture assay In der
flüssigen Phase wird die Ziel DNA während der PCR
mit Digoxigenin markiert und ansatzweise mit
biotinmarkierten SSOs hybridisiert. In der festen
Phase wird diese Bindung in streptavidinbeschichte
ten Reaktionskammern fixiert und über Anti-DIG-Ak
als Reaktionsmittler die Bindung dargestellt.
16Prinzip der PCR-SSO
3 Das Gemisch wird in streptavidin- konjugierte
Wells einer Mikrotiter- platte eingefüllt.
5 Es findet eine enzymatische Farbreaktion statt.
4 Das Reportermolekül reagiert mit den an die DNA
konjugierten Labelmolekülen.
1 In der vorgeschalteten flüs- sigen Phase wird
die Ziel- DNA amplifiziert und mit speziellen
Molekülen, z.B. DIG, markiert.
2 Die Ziel DNA wird mit biotinylierten SSO-Sonden
hybridisiert.
17PCR-Fakten
- Die tatsächliche Effizienz der PCR liegt
üblicherweise bei 70-80. - Nach etwa 35 Zyklen wird ein Plateau erreicht
- Anstieg der Schmelztemperatur
- Reannealing in Konkurrenz zur Primeranlagerung
- Abnahme der Primerkonzentration
- Hitzestreß auf Taq-Polymerase (T1/2 bei 95C 40
Min.) - 3-5-Exonucleaseaktivität der Taq-Polymerase
18Reaktionsparameter
- PCR-Primer
- ab 18 nt Länge ausreichende Spezifität
- ab 28-30 nt keine Zunahme der Spezifität
- GC-Gehalt zwischen 50-60
- ähnliche Schmelztemperaturen
- Poly-T-Reste neigen zu unspezifischen Bindungen
- palindromische Bereiche führen zu
Haarnadelbildungen - Interprimerkomplementarität erzeugt Dimere
19Reaktionsparameter
- Desoxynukleosidtriphosphate
- pH 7,0
- Taq-Polymerase arbeitet bei niedrigeren
dNTP-Konzentrationen genauer - üblich 20-200µM je dNTP
20Enzymkonzentration
- Für 100 µl Ansatz 1 - 2,5 U Enzym
- Zu viel Enzym erzeugt Unspezifitäten
- Zu wenig Enzym verringert Produkt-ausbeute
21Andere Einflußfaktoren
- Qualität der DNA-Matrize
- PCR-Puffer
- Tris-HCL, NH³/KCL...
- Magnesiumchlorid
- über dNTP-Konzentration, da dNTPs Mg wegen
negativer Ladung binden - Auswirkung wie bei Enzymkonzentration
22PCR-Förderer und -Inhibitoren
- Glycerin erhöht T 1/2 von Taq-Polymerase
- DMSO löst störende Sekundärstrukturen der
Matrize auf, hemmt Taq - Heparin hemmt Taq-Polymerase
- EDTA kann Mg wegfangen
- Häm Fe hemmt Taq
- Detergenzien können PCR hemmen