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Akute Gastroenteritis (infekti

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Title: Kein Folientitel Author: Liechti Last modified by: Schneider Mircea Created Date: 10/10/2002 7:27:10 AM Document presentation format: On-screen Show (4:3) – PowerPoint PPT presentation

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Title: Akute Gastroenteritis (infekti


1
Akute Gastroenteritis (infektiöse Form)
Reisediarrhoe Isolationsrichtlinien bei
Verdacht auf infektiöse Durchfallerkrankungen Mi
rcea Schneider, AA Spital Aarberg, 20.03.2008  
2
Epidemiologische Begriffe
ENDEMIE Andauernd gehäuftes Auftreten einer
Infektionskrankheit, die in einer begrenzten
Region bzw. Population auftritt. EPIDEMIE
Zeitliche und örtliche Häufung einer
Infektionskrankheit innerhalb einer
Population. PANDEMIE Örtlich nicht
beschränkte Ausbreitung einer Infektionskrankheit.

3
Ca. 9l Flüssigkeit gelangen täglich in den
Dünndarm (ca. 1.5 orale Aufnahme 7.5l Sekretion
aus Speicheldrüsen, Magen, Pankreas, Gallenblase
und Dünndarm)
90 dieser Flüssigkeit werden im Dünndarm, 8 im
Kolon rückresorbiert, so dass der tägliche Stuhl
nur noch 100-200ml Wasser enthält
Der Wassertransport durch das Darm- epithel
erfolgt passiv entsprechend dem osmotischen
Gradienten (bestimmt durch Gehalt des Faeces an
Elektro- lyten und anderen osmotisch wirksamen
Stoffen (Zucker, Aminosäuren). Na wird aktiv
rückresorbiert, Cl- wird ins Darmlumen sezerniert
4
Akute Gastroenteritis
  • DEFINITION
  • Zwei der drei folgenden Kriterien müssen erfüllt
    sein
  • Durchfall / Diarrhoe
  • 1. Stuhlentleerungen gt 3x/d
  • 2. Stuhlkonsistenz vermindert oder flüssig
  • 3. Stuhlmenge vermehrt (gt250g/d)
  • Nausea und / oder Erbrechen
  • Bauchschmerzen

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Infektiöse Diarrhoe
Nicht-infektiöse Diarrhoe
  • Bakterien
  • Viren
  • Protozoen
  • Pilze
  • Antibiotikainduziert
  • Lebensmittelintoxikation
  • Medikamente
  • Intoxikationen (Arsen,
  • Quecksilber, Kupfer, etc.)
  • Nahrungsmittelallergie
  • Erkr. gt Maldigestion
  • Erkr. gt Malabsorption
  • Chron. entz. Darmerkr.
  • Adenome, Karzinome
  • Hormonelle Ursachen
  • Reizdarmsyndrom, etc.

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Infektiöse Diarrhoe
Bakterien und -toxine
Viren
Protozoen
  • Salmonellen (häufig) in 5-10
  • Erreger der Reisediarrhoe
  • Escherichia coli (EC)
  • a) Enterotoxinbildende EC (ETEC)
  • in ca. 40 der Fälle Erreger der
  • Reisediarrhoe
  • b) Enteropathogene EC (EPEC)
  • Säuglingsdiarrhoe
  • c) Enteroinvasive EC (EIEC)
  • Dysenterieartige Durchfälle
  • d) Enterohämorrhagische EC (EHEC)
  • e) Enteroaggregative EC (EAEC)
  • Enteritis bei Säuglingen, Kleinkinder
  • Campylobacter jejuni in 5-10 Erreger
  • der Reisediarrhoe
  • Yersinia enterocolitica
  • Clostridium difficile (CDAD) führt in 20
  • zur pseudomembranösen Kolitic (PMC)
  • Staph. Aureus, Bacillus cereus und Clostr.
  • Noroviren (sehr häufig)
  • Bis zu 50 der nicht-bakt.
  • Gastroenteriden bei Erw.
  • Rotaviren Mehr als 70
  • der infektiösen Diarrhoe
  • bei Kindern.
  • SRSV (small round
  • structured viruses),
  • Astroviren
  • Giarda lamblia
  • Entamoeba histolytica
  • Bei anhaltender Diarrhoe
  • nach Rückkehr aus tro-
  • pischen/subtropischen
  • Ländern immer nach G.
  • lamblia und E. histolytica
  • fahnden !!
  • Kryptosporidien
  • (insb. bei immunsuppr.
  • Patienten)

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Klinische Kriterien zur Bestimmung der möglichen Ursache einer infektiösen Diarrhoe Klinische Kriterien zur Bestimmung der möglichen Ursache einer infektiösen Diarrhoe Klinische Kriterien zur Bestimmung der möglichen Ursache einer infektiösen Diarrhoe
Klinik Lokalisation Mögliche Erreger
Wenige voluminöse Stühle, wässrig und heftig bei Cholera, hellfarben und übelriechend bei Giardiasis. Dünndarm Vibrio cholera, ETEC, Früh- stadium Shigellose, Giardia lamblia, V. parahaemolyticus
Viele, kleinvolumige Stühle Dickdarm Shigellen, Salmonellen, Campylobacter, Yersinina enterocolitica, Entamoeba histolytica
Tenesmen, Dysenterie Colitis Shigellen, Salmonellen, EIEC, EHEC, Campylobacter, E. histolytica, V. parahaemolyticus
Hauptsächlich Erbrechen Gastroenteritis Viral (z.B. Norovirus, Rotavirus, Calcivirus) oder Lebensmittel- intoxikation
Hauptsächlich Fieber Schleimhautinvasion Shigellen, Salmonellen, Campylobacter, viral, EIEC
Lang anhaltende Diarrhoe (gt 2 Wochen) Dünn- / Dickdarm Giardia lamblia, E. histolytica, Kryptosporidien
8
Reisediarrhoe
Definition Drei oder mehr ungeformte Stühle pro
Tag bei gleichzeitigem Vorliegen (eines oder
mehrerer) begleitender Symptome wie Fieber,
Bauchschmerzen, Ãœbelkeit oder/und
Erbrechen. Jährlich erkranken ca. 11 Mio
Personen an einer Reisediarrhoe ! Im
Durchschnitt ist ca. jeder dritte Fernreisende
von eine Reisediarrhoe betroffen.
9
Klinik der Reisediarrhoe (1/2)
  • Dysenterische Diarrhoe
  • Kolikartige Schmerzen/Diarrhoe mit Beimischungen
  • von Blut/Schleim/Eiter
  • Typus Amöbenruhr Symptomatik entwickelt sich
  • über längere Zeit, anfallsartiger Verlauf mit
    be-
  • schwerdeärmeren Intervalle
  • Typus bakterieller Ruhr (Shigellen, EHEC, EIEC)
  • akut oder perakut einsetzende Symptomatik
  • Nichtdysenterische Diarrhoe
  • Akut einsetzende Symptomatik, manchmal
    Absonderung
  • von unverdauten Nahrungsresten und Schleim
  • Enterotoxische Form akut einsetzend, evtl. mit
    Erbrechen
  • Erreger ETEC, Salmonellen, Enteroviren, Vibrio
    cholerae
  • Typus Resorptionsstörungen Fäzes schaumig und
    volumi-
  • nös mit gelegentlichen Beimengungen von Fett und
    unver-
  • dauter Nahrung. Erreger Giardia lamblia.

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Klinik der Reisediarrhoe (2/2)
  • Die Symptome sind meistens von kurzer Dauer
    (3-5d) und selbstlimitierend.
  • Ca. 1/5 der Patienten ist für 1-2d bettlägerig
  • Ca. 1 der Patienten sucht ein Spital auf
  • Ca. 5-10 aller Patienten mit Reisediarrhoe haben
    eine Diarrhoe, die länger als 2 Wochen dauert
  • Chronische Diarrhoe (gt 4 Wochen) tritt bei ca.
    1-3 aller Patienten mit Reisediarrhoe auf
  • Eine Infektion mit invasiven Pathogenen wie
    Shigellen, Salmonellen und Campylobacter können
    ein Reiter Syndrom (Arthritis, Urethritis,
    Konjunktivitis oder Iritis) verursachen.

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  • Die wichtigsten Vorhersagegrössen für das
    Auftreten einer Reisediarrhoe
  • Reisedestination
  • Herkunftsland
  • Jahreszeit
  • Aufenthaltsort
  • Tätigkeit
  • Eingenommene Nahrungsmittel
  • Medizinische Risikofaktoren

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  • Die Reisedestination ist einer der wichtigsten
    Prädiktoren für das Auftreten einer
    Reisediarrhoe  
  • Geringes Risiko (5) Nord- und Zentraleuropa,
    USA, Kanada, Japan und Australien
  • Mittleres Risiko (15-20) Süd- und Osteuropa,
    Russland, China, Israel, Karibische Inseln und
    Südafrika.
  • Hohes Risiko (20-60 oder mehr) Mittlerer Osten,
    Süd- und Südostasien, Zentralamerika, die meisten
    Länder Afrikas

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  • Medizinische Risikofaktoren für das Auftreten
    einer Reisediarrhoe  
  • Personen mit Blutgruppe 0 sind anfälliger für
    Shigellosen, Norovirus Infektionen und schwere
    Cholera.
  • Hypoazidität der Magensäure ( Therapie mit PPI )
    erhöht das Risiko für Infektionen mit
    säuresensiblen Bakterien wie Salmonellen und
    Campylobacter.
  • Immunsupprimierte Patienten (HIV / AIDS
    Patienten, Kortikosteroid und immunosuppressive
    Therapie und IgA Mangel) sind deutlich anfälliger
    für Infektionen mit Protozoen und für Salmonellen
    Bakteriämien.

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Reisediarrhoe
Rehydratation
Einschätzen des Schweregrades
Mild 1-2 Stühle / 24h Kaum bis leicht
reduzierter AZ
Mittel gt 2 Stühle / 24h, reduzierter AZ
Schwer gt 2 Stühle / 24h, Fieber, blutige
Stühle, stark reduzierter AZ
Keine Behandlung oder nur Loperamid
Nicht beängstigende Symptome
Beängstigende Sympt.
Antimikrobielle Therapie während 3 Tagen
Loperamid
Einzeldosis Fluoroquinolon Loperamid
Bei Verschlechterung Einzeldosis Fluoroquinolon
Persistierende Diarrhoe, Verschlechterung oder
Auftreten einer Dysenterie
Aufsuchen eines Arztes
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Therapie der Reisediarrhoe (1/2)
Flüssigkeits- und Elektrolytsubstitution Bei
akuter Diarrhoe ist dies die wichtigste und evtl.
lebens- rettende Massnahme, insb. bei Säuglingen
und Kleinkindern, die durch Dehydratation sehr
schnell gefährdet sind! WHO Empfehlung NaCl
3.5g NaHCO3 2.5g KCl 1.5g Glucose 20g
Aqua ad 1000ml. Fertigpräparat z.B.
Elotrans-Pulver
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Therapie der Reisediarrhoe (2/2)
Medikament Dosierung Kommentare
Loperamid 4mg initial, anschliessend 2mg nach jedem weiteren flüssigen Stuhlgang, max. 16mg/24h Nicht für Kinder lt 2 Jahre, verbessert die Wirksamkeit von Fluoroquinolonen, post-diarrhoeische Obstipation
Fluoroquinolone Ciprofloxacin Norfloxacin Levofloxacin 750mg als Einzeldosis oder 500 mg 2x/d für 3d 800mg als Einzeldosis oder 400mg 2x/d für 3d 500mg als Einzeldosis oder 500mg 1x/d für 3d
Azithromycin 1g als Einzeldosis oder 500mg 1x/d während 3d (Kinder 10mg/kg KG) Sicher für Kinder, gut wirksam gegen Campylobacter jejuni
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Präventionsmöglichkeiten
  • Hygienemassnahmen
  • Chemoprophlyaxe mit Fluoroquinolonen
  • Schutzimpfung (Dukoral)

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Hygienemassnahmen
  1. BOIL IT, COOK IT, PEEL IT OR FORGET IT. Cave
    Muss streng eingehalten werden, was meistens
    jedoch nicht der Fall ist (nur ca. 2 der
    Reisenden halten sich strikte daran).
  2. Rohe oder halbgegarte Meeresfrüchte sollten nicht
    gegessen werden, weil sie viele virale,
    bakterielle und parasitische Pathogene enthalten.
  3. Die meisten bakteriellen Enteropathogene werden
    bei Temperaturen von mindestens 65C in weniger
    als 1 Minute abgetötet. Giarda lamblia Zysten
    werden bei Temperaturen von mindestens 55C nach
    ca. 5 Minuten inaktiviert. Bringt man Wasser zum
    Sieden werden die allermeisten Pathogene
    effizient abgetötet.
  4. Aufsättigen von Wasser mit Kohlensäure ist
    ebenfalls ein wirkungsvoller Schutz.
  5. Cryptosporidium Oozysten sind resistent gegen die
    Chlorierung, welche in Swimming Pools und
    Wasseraufbereitungsanlagen verwendet wird.

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Chemoprophylaxe (1/2)
  • Indikationen ?
  • Hochrisikogruppen
  • a) Personen die es sich nicht leisten können zu
    erkranken, u.a.
  • Manager, Politiker , Athleten, etc.
  • b) Personen mit hoher Anfälligkeit für
    Durchfallerkrankungen, z.B.
  • Personen mit Achlorhydrie, St.n.
    Gastrektomie
  • c) Immunsupprimierte Patienten
  • d) Pat. mit chronischen Erkrankungen, z.B. mit
    schwerer
  • Herzinsuffizienz

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Chemoprophylaxe (2/2)
  • 2. Anwendung ?
  • Start am Reisetag oder am Beginn einer Risiko
    Periode
  • Fortführen der Prophylaxe bis 2 Tage nach Ende
    der Risikoperiode, Beschränkung auf 3 Wochen
  • Wirkstoffe
  • Fluoroquinolone Mittel der Wahl !! Bis 90ige
    Schutz-
  • wirkung ! Cave Resistenz von Campylobacter
    jejuni u.a.
  • in Thailand und Südostasien
  • Co-trimoxazol wird wegen weitverbreiteter
    Resistenzen nicht mehr eingesetzt

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Schutzimpfung (Ducoral)
  • Indikationen ?
  • Reisen in Cholerarisikogebiete (z.B.
    Überschwemmungsgebiete oder Flüchtlingslager)
  • Hochrisikopatienten mit Begleiterkrankungen wie
    kardiovask. Leiden, Nierenerkrankungen, Diabetes,
    Entz. Darmerkr., Immunschwäche
  • Schutzwirkung ?
  • Ca. 60-70 bei LT-ETEC Reisediarrhoe, ca. 85 bei
    Cholera
  • Verhindert nur ca. 14-28 aller Fälle von
    Reisediarrhoe
  • Immunisierung ?
  • 2 Schluckimpfungen im Abstand von mindestens
    einer Woche
  • Die Schutzwirkung tritt ca. eine Woche nach der
    Grundimmunisierung
  • ein und ist während drei bis vier Monaten wirksam

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Take home messages
  1. Enterotoxische Escherichia coli (ETEC) sind die
    mit Abstand die häufigste Ursache für eine
    Reisediarrhoe. Es gibt eine Schluck-impfung
    (Dukoral) mit einer Schutzwirkung von ca. 60.
  2. Die meisten Fälle von Reisediarrhoe sind mild,
    selbstlimitierend und dauern meistens nur ca. 3
    Tage. Auf Laborunter- suchungen kann praktisch
    immer verzichtet werden.
  3. In Fällen mit schwerer, blutiger oder
    prolongierter Diarrhoe ist eine Laboruntersuchung
    sowie eine dreitägige antibiotische Therapie mit
    einem Fluoroquinolon angezeigt.
  4. Die bestmögliche Schutz zur Verhinderung eine
    Reisediarrhoe besteht in der Einnahme einer
    Chemoprophylaxe (Fluoroquinolon).
  5. Bei jedem Patienten, der mit Diarrhoe und Fieber
    aus einer tropischen Region zurückkehrt, muss
    Malaria ausgeschlossen werden.

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ISOLATIONSMASSNAHMEN
  • Respiratorische - Isolation
  • ? Ãœbertragung durch Aerosole oder Tröpfchen
    verhindern
  • 2. Kontakt Isolation
  • ? Ãœbertragung durch direkten / indirekten
    Kontakt verhindern
  • 3. Kombination Respiratorische und
    Kontaktisolation

Isolationsmassnahmen müssen immer vom zuständigen
Ober- oder Chefarzt verordnet werden !
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Übertragungswege für Infektionen
  • Respiratorische Tröpfchen
  • Sekrettropfen von gt 5mm Durchmesser
  • Werden beim Sprechen, Husten und Niesen gebildet
  • Entstehen zudem beim Absaugen von
    respiratorischem Sekret oder während einer
    Bronchoskopie
  • Bedingt durch ihren relativ grossen Durchmesser
    fliegen solche Tröpfchen nur über kurze Distanzen
    (ca. 1-2m)
  • Bei einem Patientenkontakt näher als 2m dient
    das Tragen einer chirurgischen (oder FFP2 Maske)
    als Schutz

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  • 2. Respiratorische Aerosole
  • Bestehen aus Tröpfchenkernen von sehr kleinem
    Durchmesser (lt5mm), die durch das Verdampfen von
    grösseren Sekrettröpfchen entstehen.
  • Sekrettröpfchen werden beim Sprechen, Husten und
    Niesen gebildet.
  • Aerosole können über lange Zeit (Stunden) in der
    Luft schweben und sich über grössere Distanzen
    (z.B. im ganzen Zimmer) verteilen.
  • Beim Einatmen gelangen Aerosole bis in die
    unteren Atemwege.
  • Durch Aerosol übertragene Infektionserreger sind
    in der Regel sehr ansteckend (hochkontagiös).
  • Zum Schutz vor Aerosolen müssen spezielle Masken
    getragen werden (Kategorie FFP2, werden auch als
    Tuberkulosemasken bezeichnet).

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NOROVIREN (1/2)
  • Wurden erstmals in Stuhlproben eines viralen
    Gastroenteritis - Epidemie in Norwalk, Ohio, von
    1968, durch Immunelektronen- mikroskopie 1972
    erstmals morphologisch charakterisiert.
  • Um den Zusammenhang zwischen dem gefundenen Virus
    und einer Gastroenteritis-Erkrankung beweisen zu
    können, wurde gereinigtes Stuhl-Ultrafiltrat
    (gewonnen aus menschlichem Kot erkrankter
    Patienten) an Freiwillige oral verabreicht,
    welche anschließend ebenfalls erkrankten.
  • Unbehüllte Viren mit einzelsträngiger RNA mit
    positiver Polarität mit einem Durchmesser von
    35-39nm mit einem ikosaedrischen Viruskapsid.
  • Noroviren wurden bisher beim Menschen sowie bei
    Rindern, Schweinen, Mäusen und Austern entdeckt.

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NOROVIREN (2/2)
  • Noroviren stellen unter den viralen Erregern von
    epidemisch auftretenden akuter Gastroenteritis
    die bedeutendste Gruppe dar.
  • Die symptomatische Phase setzt nach einer
    Inkubationszeit von ca. 12-60h und besteht aus
    plötzlich auftretender Uebelkeit, Erbrechen,
    Durchfall, Bauchkrämpfen und selten Fieber.
  • Bei Kindern und Jugendlichen tritt viel häufiger
    Erbrechen als Durchfall auf, bei Erwachsenen
    überwiegt der Durchfall.
  • Die Symptome halten meist nur 24-48h an.
  • Nachweis RT-PCR (nur spezialisierte
    Laboratorien)
  • Therapie Symptomatisch (orale oder parenterale
    Rehydratation)

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Tabelle 1 Überblick über die wichtigsten
Infektionskrankheiten und Massnahmen
Erkrankungen / Erreger Typ/ Merkblatt Einzel-zimmer Schutzkittel Handschuhe Mund-schutz Infektiöses Material Dauer der Isolation Gelber Sack Kantons-arzt
Gastroenteritis nur bei Stuhlinkontinenz mangelnder Hygiener, bei Säuglingen und Kleinkindern Kontakt Merkblatt 6 Für aktiv beteiligte Patienten Merkblatt 6 separate Toilette oder Nachtstuhl
Adeno-, Coxackie-, Echo-virus nur bei Stuhlinkontinenz mangelnder Hygiener, bei Säuglingen und Kleinkindern Kontakt Merkblatt 6 Für aktiv beteiligte Patienten Merkblatt 6 separate Toilette oder Nachtstuhl Nein b Nur bei Gefahr der Kontamination Nur bei Kontakt mit infektiösem Material Chir. Maske d Fäzes, respiratorische Sekrete Dauer der Erkrankung, bis 7 Tage nach Beginn
Amöben nur bei Stuhlinkontinenz mangelnder Hygiener, bei Säuglingen und Kleinkindern Kontakt Merkblatt 6 Für aktiv beteiligte Patienten Merkblatt 6 separate Toilette oder Nachtstuhl Nein b Nur bei Gefahr der Kontamination Nur bei Kontakt mit infektiösem Material Nein Fäces 3 Tage nach Therapiebeginn
Campylobacter jejuni/coli nur bei Stuhlinkontinenz mangelnder Hygiener, bei Säuglingen und Kleinkindern Kontakt Merkblatt 6 Für aktiv beteiligte Patienten Merkblatt 6 separate Toilette oder Nachtstuhl Nein b Nur bei Gefahr der Kontamination Nur bei Kontakt mit infektiösem Material Nein Fäces 3 negative Kulturen im Abstand von 48 h
Clostridium difficile nur bei Stuhlinkontinenz mangelnder Hygiener, bei Säuglingen und Kleinkindern Kontakt Merkblatt 6 Für aktiv beteiligte Patienten Merkblatt 6 separate Toilette oder Nachtstuhl Nein b Nur bei Gefahr der Kontamination Nur bei Kontakt mit infektiösem Material Nein Fäces 3 negative Kulturen im Abstand von 48 h
Cryptospori- dium spezies nur bei Stuhlinkontinenz mangelnder Hygiener, bei Säuglingen und Kleinkindern Kontakt Merkblatt 6 Für aktiv beteiligte Patienten Merkblatt 6 separate Toilette oder Nachtstuhl Nein b Nur bei Gefahr der Kontamination Nur bei Kontakt mit infektiösem Material Nein Fäces 3 negative Kulturen im Abstand von 48 h
Enteritis- Salmonellen nur bei Stuhlinkontinenz mangelnder Hygiener, bei Säuglingen und Kleinkindern Kontakt Merkblatt 6 Für aktiv beteiligte Patienten Merkblatt 6 separate Toilette oder Nachtstuhl Nein b Nur bei Gefahr der Kontamination Nur bei Kontakt mit infektiösem Material Nein Fäces 3 negative Kulturen im Abstand von 48 h
E.coli nur bei Stuhlinkontinenz mangelnder Hygiener, bei Säuglingen und Kleinkindern Kontakt Merkblatt 6 Für aktiv beteiligte Patienten Merkblatt 6 separate Toilette oder Nachtstuhl Nein b Nur bei Gefahr der Kontamination Nur bei Kontakt mit infektiösem Material Nein Fäces Dauer der Erkrankung
Norovirus Kontakt und aerosol Merkblatt 12 Ja Nur bei Gefahr der Kontami- nation Nur bei Kontakt mit infektiösem Material c FFP 2 Maske Erbrochenes respiratorische Sekrete. Fäzes Bis 48 h nach letztem Symptom ja
Salmonella typhi/paratyphi Kontakt Merkblatt 6 ja Nur bei Gefahr der Kontamination Nur bei Kontakt mit infektiösem Material Nein Fäzes Bis 48 h nach letztem Symptom ja
Shigella species Kontakt Merkblatt 6 Ja Nur bei Gefahr der Kontamination Nur bei Kontakt mit infektiösem Material Nein Fäzes Bis 48 h nach letztem Symptom ja
Vibrio Parahaemoly- ticus Nein b Nur bei Gefahr der Kontamination Nur bei Kontakt mit infektiösem Material Nein Fäzes Bis 48 h nach letztem Symptom
Yersinia enterocolitica Nein b Nur bei Gefahr der Kontamination Nur bei Kontakt mit infektiösem Material Nein Fäzes Bis 48 h nach letztem Symptom
29
Merkblatt 6.1 Kontaktisolation bei infektiösem Durchfall
Türschild Nr. 5 Zimmer Toilette Kontakt - Isolation Einzelzimmer (Türe darf offen sein), evtl. Kohorting separate Toilette oder Nachtstuhl
Klebeetikette Elektronische Pflegedokumentation Kontakt Isolation Durchfall auf Krankengeschichte und Patientenmappe auf Anmeldung für Untersuchungseinheiten, Röntgen etc., Ops Kontakt Isolation Durchfall im Patientenstammblatt bei Info Pflege notieren und gelb markieren
Handschuhe Bei möglichem Kontakt mit Stuhl
Händedesinfektion Vor und nach jedem Patientenkontakt
Überschürzen Bei möglichem Kontakt mit Stuhl Gebrauchte, saubere Überschürzen im Zimmer mit Innenseite nach innen aufhängen
Instrumente, Geräte Instrumente wie üblich im Meiko dekontaminieren und in Zentral- sterilisation geben Geräte vor der Weiterverwendung noch im Pat. Zimmer mit Industriesprit 70 desinfizieren, anschliessend im Ausguss mit Desinfektions- mittellösung 0,5 reinigen Bettpfannen und Urinflaschen direkt entsorgen
30
Türschild 6 Kontakt- und Aerosolisolation bei
Noroviren Siehe Isolationsordner Merkblatt 12 und
13    Kontakt- und Aerosolisolation
Noroviren   Händedesinfektion mit Skinman
intensiv    Handschuhe   Überschürzen   FFP2
Maske    Besucher wollen sich bitte beim
Pflegepersonal melden Les visiteurs sont priés de
contacter le soignant
31
Türschild 5 Kontaktisolation Siehe
Isolationsordner Merkblatt 4, 5, 6,
7    Kontaktisolation   Händedesinfektion    Hand
schuhe   Überschürzen      Besucher wollen sich
bitte beim Pflegepersonal melden Les visiteurs
sont priés de contacter le soignant
32
Türschild 1 Respiratorische Isolation
Tröpfchen Siehe Isolationsordner Merkblatt
1    Respiratorische Isolation
Tröpfchen   chirurgische Gesichtsmaske bei
Patientenkontakt    Händedesinfektion   Überschürz
en      Besucher wollen sich bitte beim
Pflegepersonal melden Les visiteurs sont priés de
contacter le soignant
33
  Türschild 2 Respiratorische Isolation
Aerosol siehe Isolationsordner Merkblatt
2    Respiratorische Isolation Aerosol   FFP2
Gesichtsmaske vor Betreten des Zimmers
anziehen    Anklopfen vor Betreten des
Zimmers   Händedesinfektion      Besucher wollen
sich bitte beim Pflegepersonal melden Les
visiteurs sont priés de contacter le soignant
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