Title: Magnetische Kernresonanz (NMR)
1Magnetische Kernresonanz (NMR)
Erstellt von Andreas Fuhrmanek 23.11.2004
2Inhalt
- Einleitung
- Theorie der NMR
- 2.1 Hyperfeinstruktur
- 2.2 Kernmagnetisierung
- 2.3 Bloch-Gleichungen
- Experimentelle Umsetzung
- 3.1 CW-Methode
- 3.2 Gepulste Resonanz
- 3.3 Problembehandlung
- 4. Anwendungsbeispiele
- 4.1 Strukturaufklärung in der Chemie
- 4.2 MRT
- 5. Ausblick
- 6. Literaturnachweise
31. Einleitung
- Entdeckt 1945 von Edward Purcell und von Felix
Bloch - Analogie zur Elektronenresonanz
- Kernspinresonanz, Kerninduktion, magnetische
Kernresonanz sind andere Bezeichnungen - In der Medizin MR-Tomograph
4- Keine Zerstörung der untersuchten Materie
(Elt0,3Jmol-1) - Von -190 bis 300C anwendbar
- Nachteil Kerne mit I0 zeigen keine Resonanz ?
Isotope verwenden - Aufklärung der Bindungsstruktur zwischen Kernen
- Spektren sind oft nicht eindeutig
5 2.1 Hyperfeinstruktur
2.0 Theorie der NMR
- Eigendrehimpuls des Kerns erzeugt magnetisches
- Kernmoment
- Vorgehensweise analog zum Elektronenspin
6Die positive Ladung Ze des Kerns erzeugt ein
magnetisches Moment
Für die z-Komponente des Kernmoments gilt dann
7- gi ist der Kern g-Faktor
- µK ist das Kernmagneton, welches analog zum
Bohrschen Magneton definiert wird - Das Massenverhältnis aus Kern und Elektron
beläuft sich auf - Protonen g-Faktor
8(a) Elektronbahnbewegung erzeugt B-Feld am
Kernort (b) µs erzeugt BHFS am Kernort und
wechselwirkt mit µI (c) Kopplung von J und I zu
FJI
9Die Zusatzenergie durch das Kernmoment ist
Mit folgenden Beziehungen lässt sich diese
Energie berechnen
10Für EHFS erhält man so
Der Cosinusterm kann dann berechnet werden.
mit
11Für das Wasserstoffatom z.B. erhält man im
Grundzustand
122.2 Kernmagnetisierung
Boltzmannverteilung der M Unterzustände im
thermischen Gleichgewicht
Daraus ergibt sich eine Polarisation. Bei nicht
zu tiefen Temperaturen gilt
Für die Magnetisierung folgt dann
132.3 Bloch-Gleichungen
Äußeres B-Feld ? Änderung der Magnetisierung
Magnetisierungsvektor präzidiert um B mit der
Lamorfrequenz
Grundprinzip Anregende Photonen
14- Rotierendes Koordinatensystem
- 2. Transformation ? Term, wie bei
Corioliskraft - 3. Langsame Änderung des HF-Magnetfeld
- ? dM/dt0
Gyromagnetisches Verhältnis
15Drehendes Koordinatensystem
16- Abweichung von der Magnetisierung
T1 Spin-Gitter Relaxationszeit Zeit, die eine
unmagnetisierte Probe braucht, um vollständig
magnetisiert zu werden
17Erklärung von T2
T2 Spin-Spin Relaxationszeit Zeit, die vergeht,
wenn zwei in Phase gerichtete Kernmomente außer
Phase geraten
18Hochfrequentes Magnetfeld BHF wird in x-y-Ebene
angelegt
wobei
19- Im thermischen Gleichgewicht erhält man
- für die Magnetisierung
203. Experimentelle Umsetzung
- 3.1 Continuous Wave-Methode
- kleines HF-Feld (B10-7T)
- Anregung mit Radiofrequenz (H 60-800MHz)
- detektiere Emission der absorbierten Strahlung
- Magnetisierung erzeugt induzierte Spannung in
der Sendespule (Purcell-Methode)
21Mx DispersionskurveMy Absorptionskurve
Eine Empfängerspule kann Mx und My messen.
22Absorptions-, Dispersionsspektrum
S Größe prop. zur Stärke von BHF F prop. zum
Magnetfeld B0
23SchwachesWechselfeld
Durch Bestimmung der Linienbreite erhält man
Information über T1 und T2
T2 transversale, Spin-Spin-Relaxationszeit
24B) Starkes Wechselfeld
T1 longitudinale, Spin-
Gitter-Ralaxationszeit
25Signalverstärkung
- Purcell-Brücke Brückenschaltung
- Lock-In Verstärker Bandfilter mit schmaler
Frequenzbreite
Aufbau einer Brückenschaltung
263.2 Gepulste Kernresonanz
- Kurzer Magnetfeldpuls (10-3T)
27- Abschalten des HF-Feldes ? Relaxationsprozess
- Kerne sehen unterschiedliche B0-Felder
- Alle Präzessionsfrequenzen werden beobachtet
- Empfängerspule nimmt Spannungen auf
- Puls von 10µs ? Frequenzbereich von 100000 Hz
28Impuls-FT-NMR-Spektroskopie
- Spannungen verhalten sich wie Fourier-Spektrum
- Trafo ergibt alle Resonanzfrequenzen
- Gepulste Kernresonanz Impuls-FT-NMR
29Vergleich von CW und FT
30Spin-Echo
- Inhomogenität der externen Felder
- Dipol-Dipol WW
- ? Auseinanderlaufen der Spins
- Erwin Hahn, 1950
- nach Relaxation T1, p-Puls ? Echo
- Ausmittelung von WW, die
- Linienverbreiterung verursachen
31(No Transcript)
323.3 Problembehandlung
- In Lösung, Ausmittelung anisotroper Effekte,
Linienbreite lt 0,1Hz - Im Festkörper
- a) Zeemann-WW von I mit B0,BHF
- b) Dipol-Dipol Kopplung der Kernspins I
- c) magn. Abschirmung von I durch Elektr.
- (chemische Verschiebung)
- Festkörper Linienbreite bis zu einigen kHz
33Lösung 1 MAS (Magic Angle Spinning)
entwickelt von Lowe, Andrews, 1959
34- Hamiltonoperator der Dipol-Dipol-WW
- Nachteile
- Dipol-WW darf nicht zu groß sein
- Quadrupol-WW kann nur teilweise eliminiert werden
- Einschränkung durch Rotationsfrequenz
35Chemische Verschiebung
? gleiches I, gleiches Spektrum? Nein!
- Hamiltonoperator kann separiert werden
- zeitlicher Mittelwert zeitabhängiger Teil
- Schnelle Rotation ? Ausmitteln von H(t)
36- Schnelle Rot. (4 kHz) ? Info zur Isotropen chem.
Verschiebung - Langsame Rot. ? Seitenbänder ? anisotrope Versch.
- Schnelle Rotation durch Gasantrieb
- Material und Frequenz bestimmen natürliche
Schranke
37Lösung 2 Cross Polarisation (CP)
Vorteile
- Erhöhung der Empfindlichkeit um Faktor 4
- Verkürzung der Wiederholungsrate T1
- Empfindlichkeit von 1H auf X-Kerne, da
Hartmann-Hahn-Beziehung für das Radiofeld
38Spin-Locking
394. Anwendungsbeispiele
4.1 Spektroskopie in der Chemie
Absorptionsfrequenz bei 2,35T(B-Feld bei
gleicher Einstrahlfrequenz (100MHz) )
40Problem der Auswertung
Identische Spektren, Feiner Unterschied in der
Höhe des Signals
41Spektrum von 2-Buthanol
- oben 1H Breitband (BB)-gekoppelt - Multipletts
- unten 1H BB-entkoppelt ? SingulettsIntensitätse
rhöhung
424.2 MRTMagnetic Resonance Tomographie
- Umsetzung der NMR für medizinische Zwecke
- Lauterbur, Mansfield (1973)
- Nobelpreis für Medizin in 2003
- Körper besteht zum Großteil aus 1H-Atomen
43- Kontrastmittel
- Gadoliniumverbin-
- dungen
- Keine Schädigung
- des Gewebes
- Bestrahlung mit
- Radiowellen
MR-Tomograph von Siemens
- Hülle
- Heliumgekühlter supraleitender Elektromagnet
- Sende- und Empfangsantennen
445. Ausblick
- Erforschung von Festkörpern im Hinblick auf neue
Materialien - Ausschalten der Störungen (chem. Versch.,
Dipol-Kopplung) - Verbesserung des MAS-Experiments
456. Literaturnachweise
- Chemie in unserer Zeit, 21. Jahrg. 1988, Nr.
3 - http//www.chemlin.de/chemie/nmr_spektroskopie.ht
m - The Feynman Lectures on Physics, Band II
- C.A. Fyfe, Solid State NMR for Chemists