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Kriminalit t von Ausl nderInnen: Was wissen wir wirklich? Vortragsabend // FeindbildAsylwerberIn Amnesty International Gruppe 13 in Zusammenarbeit mit der ... – PowerPoint PPT presentation

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1
Kriminalität von AusländerInnenWas wissen wir
wirklich?Vortragsabend // FeindbildAsylwerberIn
Amnesty International Gruppe 13 in
Zusammenarbeit mit der Rechtswissenschaftlichen
Fakultätder Universität Innsbruck22.04.2009
Univ. Prof. Dr. Andreas Scheil
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  • Empirische Daten und kriminologische Forschungen
    sind spärlich in Österreich trotz wiederholtem
    Interesse am Thema
  • 1. Frühe 60er Jahre Gastarbeiter
    Kulturkonflikt durch mobile Arbeiter
  • 2. Frühe 70er Jahre Wirtschaftskrise durch
    Ölpreisschock, Kriminalitätsrisiko arbeitsloser
    Gastarbeiter - soziale Mangellage

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  • 3. Öffnung der Ostgrenzen 1989
    Sozialschmarotzertum durch neue Arme
    (Kriminaltouristen) und wirtschaftliche
    Konkurrenz durch neue Reiche aus dem Osten
    Europas (OK) soziale Überlegenheit der Fremden
    und Gefährdung der legalen Wirtschaft (Mobilität,
    freier Kapitalfluss, funktionierende ethnische
    Netzwerke, hohe Gewaltbereitschaft kraft
    militärischer Disziplin)
  • Seit 1989 ist Ausländerkriminalität ein
    zentrales Thema der Sicherheitsberichte der
    Bundesregierung über die Innere Sicherheit in
    Österreich

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  • 4. Sicherheitsbericht 2007 - nur registrierte
    Kriminalität (Hellfeld)
  • Die Staatsbürgerschaft ist der alleinige
    Anknüpfungspunkt für die Eigenschaft Ausländer.
    Soziodemografische Daten wie gesellschaftlicher
    Status, Bildungsniveau, Maß an Integration werden
    nicht erhoben, auch darunter leidet die
    empirische Forschung zu diesem Thema.
  • Der kriminelle Ausländer im Sicherheitsbericht
    kann daher ein rumänischer Berufseinbrecher sein,
    der für eine Woche Österreich heimgesucht hat
    oder aber auch ein sozial bestens integrierter
    deutscher Gastprofessor, der auf seinem Weg zur
    Universität in der Museumstraße mit seinem
    Fahrrad einen Fußgänger verletzt hat.

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  • Dieser Mangel an Information erschwert und
    darum geht es ja vor allem beim Thema
    Ausländerkriminalität den Vergleich der
    Kriminalitätsbelastung der Ausländer mit der
    Kriminalitätsbelastung der Österreicher.
  • Kriminalitätsbelastung Anteil an den von der
    Kriminalpolizei geklärten Straftaten bzw an den
    von den Gerichten Verurteilten im Verhältnis zur
    registrierten Wohnbevölkerung.

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  • A. Verzerrungsfaktoren beim Vergleich mit
    Österreichern
  • a. Straftaten, die vor allem (nur) von
    Ausländern begangen werden (können)
    Urkundendelikte Erschleichung eines Einreise-
    oder Aufenthaltstitels( 119 Fremdenpolizeigesetz)
  • b. Viele ausländische Personen halten sich nur
    vorübergehend (Touristen) oder illegal und daher
    unregistriert in Österreich auf (Schätzung
    500.000 Menschen) sie fehlen als Bezugsgröße
    und erhöhen damit die Kriminalitätsbelastung der
    Ausländer 1/3 der Mehrbelastung der Ausländer
    wird darauf zurückgeführt
  • c. Höhere Anzeigebereitschaft und höhere
    polizeiliche Kontrolldichte gegenüber Ausländern
    (Diebstahl, Suchtmitteldelikte, Urkundendelikte
    etc)

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  • d. Unterschiedliche soziodemographische Struktur
  • Ausländer sind im Vergleich zu Inländern in
    höherem Maße
  • jung und männlich sie leben in Ballungsräumen
    und sind sozial deutlich schlechter gestellt -
    Nicht-EU-Ausländer armutsgefährdet 30 vs. 11
    Inländer, akute Armut 18 vs. 4 Inländer
    Strafentlassene 50 Ausländer keinen
    Pflichtschulabschluss vs. 18 Inländer 50 der
    Ausländer fallen in das unterste
    Einkommenszehntel.
  • All das sind kriminalitätsfördernde Faktoren.
    Beim Vergleich mit Inländern, die dieselben
    Eigenschaften aufweisen, halbiert sich der
    Unterschied in der Kriminalitätsbelastung.

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  • B. Tatverdächtige Ausländer (2007)
  • 68.941 28 der von der Polizei ermittelten
    Tatverdächtigen bei einem Anteil an der
    registrierten Wohnbevölkerung von 10
  • C. Verurteilte Ausländer (2007)
  • 12.836 30 der von den Gerichten Verurteilten
  • D. Verurteilungsquote (Anteil an von der Polizei
    ermittelten Tatverdächtigen)
  • Inländer 17 , Ausländer 19 - deutet auf
    Gleichbehandlung von Aus- und Inländern durch die
    Polizei hin

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  • F. Anteil der Ausländer an den von der
    Kriminalpolizei ermittelten Tatverdächtigen
    (insgesamt 28 )
  • 88 (fahrlässige Körperverletzung,
    Verkehrsunfälle) 14
  • Suchtmitteldelikte 22
  • 83 (vorsätzliche Körperverletzung) 23
  • --------------------
  • 201 (Vergewaltigung) 38
  • 127 (einfacher Diebstahl) 35
  • 142 (Raub) 35
  • 129 (Einbruchsdiebstahl) 50
  • 130 (Räuberischer Diebstahl ertappter
    Ladendieb, 61
  • der sich wehrt und mit Beute flieht bzw zu
    fliehen versucht)

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  • F. Verurteilungsquote Inländer (17 )
    Ausländer (19)
  • Inl. Ausl.
  • 130 (räub. Diebstahl) 42 47
  • 142 (Raub) 29 38 Zuwachs aus 143
  • 143 (schwerer Raub) 53 29 Übertreibung d.
    Polizei bei Ausländern
  • 201 (Vergewaltigung) 22 14 vorschneller
    Verdacht der Polizei g. Ausländer
  • Suchtmitteldelikte 21 32 69 davon
    Vergehen, also Kleinhandel, kaum
    Diversion bei Ausländern

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  • G. Tatverdächtige (TV) nach Aufenthaltsstatus
  • a. integrierte Ausländer (Arbeiter,
    Selbständige, Schüler/Studenten,
    Familiengemeinschaft mit Österreichern) nicht
    integrierte Ausländer (Touristen, Asylwerber,
    ohne Beschäftigung, nicht rechtmäßiger
    Aufenthalt) nicht berücksichtigt unbekannter
    Status (3,7 aller Tatverdächtigen)
  • b. integrierte ausl. TV 9,7 aller TV bei 10
    ausl. Wohnbevölkerung zusammen machen sie 40
    aller ausländischen TV aus
  • c. nichtintegrierte ausl. TV 14,6 aller TV,
    also deutlich (ca. plus 50 ) über der ausl.
    Wohnbevölkerung zusammen machen sie 60 aller
    ausländischen TV aus

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  • d. Asylwerber als Tatverdächtige
  • 10.602 Tatverdächtige von rund 29.000
    Asylwerbern in Österreich
  • 37 aller Asylwerber sind im Jahr 2007 von der
    Kriminalpolizei als Tatverdächtige ermittelt
    worden (vs. 2,4 der Inländer)

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(No Transcript)
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  • H. Ausländer in Haft - 45 der Haftpopulation
    sind Ausländer
  • a. 40 aller Strafgefangenen (2002 26 ) sind
    Ausländer bei einem Anteil von 30 aller
    Verurteilten
  • Unbedingte Freiheitsstrafen bei
  • 129 (Einbruchsdiebstahl) Inl. 28 vs. Ausl.
    38
  • 130 (Gewerbsmäßiger Diebstahl) Inl. 26 vs.
    Ausl. 30
  • Suchtmitteldelikte Inl. 19 vs. Ausl. 43
  • Die Verhängung unbedingter Freiheitsstrafen aus
    generalpräventiven Gründen (Abschreckung)
    gegenüber Ausländern vor allem bei diesen
    Delikten führt zur relativ hohen Haftpopulation
    der Ausländer.

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  • b. 57 der Untersuchungshäftlinge (2002 52 )
    sind Ausländer
  • Die Untersuchungshaft gegen Ausländer wird wegen
    derselben Delikte wie unter H. a. verhängt, wobei
    alleine der dringende Tatverdacht wegen 130
    StGB (gewerbsmäßiger Diebstahls) für 25 der
    Untersuchungshaften verantwortlich ist
    Gewerbsmäßigkeit ist ein subjektives Merkmal
    und ohne Beweisschwierigkeiten leicht
    anzunehmen. Mangelnde Aufenthaltsverfestigung
    erleichtert die Annahme des Haftgrunds
    Fluchtgefahr.
  • Verwendete Literatur Pilgram in
    Fassmann/Stacher (Hrsg), Österreichischer
    Migrations- und Integrationsbericht (2003),
    Migration und Innere Sicherheit, 305ff Pilgram
    in Fassmann (Hrsg) 2. Österreichischer
    Migrations- und Integrationsbericht 2001-2006
    (2007), Migration und Innere Sicherheit, 357ff
    Reindl-Krauskopf/Grafl, Kriminalität nicht
    integrierter Ausländer, 17. ÖJT III/1 (Wien 2009)
    - die Tabelle auf Seite 13 stammt aus diesem
    Buch, BM.I, .Sicherheitshericht 2007 (2009)
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