Title: Il giovane Thomas Mann
1Il giovane Thomas Mann
- I
- Gefallen (1894)
- Leclettismo storicistico
2 Gefallen Wir vier waren wieder ganz unter
uns. Der kleine Meysenberg machte diesmal den
Wirt. In seinem Atelier soupierte es sich ganz
charmant. Das war ein seltsamer Raum,
hergerichtet in einem einzigen Stile bizarre
Künstlerlaune. Etrurische und japanesische Vasen,
spanische Fächer und Dolche, chinesische Schirme
und italienische Mandolinen, afrikanische
Muschelhörner und kleine antike Statuen, bunte
Rokoko-Nippes und wächserne Madonnen, alte
Kupferstiche und Arbeiten aus Meysenbergs eigenem
Pinsel, - das alles war im ganzen Raum auf
Tischen, Etageren, Konsolen und an den Wänden,
welche überdies gleich dem Fußboden mit dicken
orientalischen Teppichen und verblichenen
gestickten Seidenstoffen bedeckt waren, in
schreienden Zusammenstellungen arrangiert, welche
gleichsam auf sich selbst mit Fingern wiesen.
(Th. M., Der Wille zum Glück und andere
Erzählungen, S. 9)
3Il castello di Neuschwanstein, edificato per
volontà di Ludwig II di Baviera (1845-1886), su
progetto di Eduard Riedel, Christoph Janck e
Georg Dollmann
4La sala del trono a Neuschwanstein
5Il castello di Linderhof (1870-1878), edificato
per volontà di Ludwig II, su progetto di Georg
Dollmann
6Padiglione moresco, nel parco di Linderhof
7Il castello Herrenchiemsee (1878-1885), non
lontano da Monaco di Baviera, edificato per
volontà di Ludwig II.
8Interni del castello di Herrenchiemsee
9St. Lukas Kirche (1893-1896), edificata su
progetto di Albert Schmidt
10La Feldherrnhalle (1841-1844), progetto di
Friedrich von Gärtner
11La Loggia della Signoria a Firenze (1376-1382)
12aus Friedrich Nietzsche, Unzeitgemäße
Betrachtungen (I Stück David Strauß. Der
Bekenner und der Schriftsteller, 1873) Kultur
ist vor allem Einheit des künstlerischen Stiles
in allen Lebensäußerungen eines Volkes. Vieles
Wissen und Gelernthaben ist aber weder ein
notwendiges Mittel der Kultur, noch ein Zeichen
derselben und verträgt sich nötigenfalls auf das
beste mit dem Gegensatze der Kultur, der
Barbarei, das heißt der Stillosigkeit oder dem
chaotischen Durcheinander aller Stile. In
diesem chaotischen Durcheinander aller Stile lebt
aber der Deutsche unserer Tage und es bleibt ein
ernstes Problem, wie es ihm doch möglich sein
kann, dies bei aller seiner Belehrtheit nicht zu
merken und sich noch dazu seiner gegenwärtigen
Bildung recht von Herzen zu freuen. Die
Formen, Farben, Produkte und Kuriositäten aller
Zeiten und aller Zonen häuft der Deutsche um sich
auf und bringt dadurch jene moderne
Jahrmarkts-Buntheit hervor, die seine Gelehrten
nun wiederum als das Moderne an sich zu
betrachten und zu formulieren haben er selbst
bleibt ruhig in diesem Tumult aller Stile sitzen.
Mit dieser Art von Kultur, die doch nur eine
phlegmatische Gefühllosigkeit für die Kultur ist,
kann man aber keine Feinde bezwingen, am
wenigsten solche, die, wie die Franzosen, eine
wirkliche, produktive Kultur, gleichviel von
welchem Werte, haben, und denen wir bisher alles,
meistens noch dazu ohne Geschick, nachgemacht
haben.