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Einf hrung in die Geschichte der Sprachwissenschaft Renate Raffelsiefen, FUB Sprachwissenschaft Phonetik Phonologie Morphologie Syntax Semantik (Pragmatik) Phonetik ... – PowerPoint PPT presentation

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Title: Einf


1
Einführung in die Geschichte der
SprachwissenschaftRenate Raffelsiefen, FUB
2
Sprachwissenschaft
  • Phonetik
  • Phonologie
  • Morphologie
  • Syntax
  • Semantik
  • (Pragmatik)

3
Phonetik
  • beobachtbare, messbare Eigenschaften von
    Sprachlauten
  • - artikulatorisch
  • - akustisch
  • - auditiv

4
Phonologie
  • -bedeutungsunterscheidende Funktion von
  • Sprachlauten
  • Beispiel t - th
  • Khmer tu Kiste - thu entspannt
  • Deutsch Stau Stau - thau Tau
  • - Kombinatorik preis Preis, plan Plan
  • pt (Russ. ptits\
    Vogel

5
Morphologie
  • bedeutungstragende sprachliche Einheiten
  • Beispiel erblich hereditary -erblich paled
  • erbSTAMMlichSUFFIX
  • erPRÄFIXblichSTAMM

6
Morphologie
  • bedeutungstragende sprachliche Einheiten
  • Beispiel erblich hereditary -erblich paled
  • erbSTAMMlichSUFFIX
  • erPRÄFIXblichSTAMM
  • erPRÄFIXörterSTAMM

7
Syntax
  • Kombinatorik von Wörtern zur Bildung von Phrasen
    und Sätzen

8
Syntax
  • Beispiel Maria kennt den Lehrer.
  • Den Lehrer kennt Maria.
  • Kennt Maria den Lehrer?
  • Englisch Mary knows the teacher.
  • The teacher knows Mary.
  • Knows Mary the teacher?

9
Semantik/Pragmatik
  • Es ist kalt hier
  • Semantische Paraphrase
  • Die Temperatur in diesem Raum ist niedrig

10
Semantik/Pragmatik
  • Es ist kalt hier
  • Pragmatische Paraphrase
  • Mach die Heizung an
  • Mach das Fenster zu
  • Gehen wir in die Küche
  • Du hast schon wieder vergessen zu heizen

11
Semantik/Pragmatik
  • fressen
  • / \
  • / \
  • agent patient
  • Vogel Wurm

12
Semantik/Pragmatik
  • fressen
  • / \
  • / \
  • agent patient
  • Vogel Wurm
  • (1) Der Vogel frisst einen Wurm.

13
Semantik/Pragmatik
  • fressen
  • / \
  • / \
  • agent patient
  • Vogel Wurm
  1. Der Vogel frisst einen Wurm.
  2. (2) Der Wurm wird von einem Vogel gefressen.

14
Wortsemantik
  • Semasiologie
  • Untersuchung von
  • Wortbedeutung und
  • Bedeutungswandel
  • -Ausgangspunkt Lautgestalt eines Wortes
  • Onomasiologie
  • Bezeichnungslehre
  • Ausgangspunkt Dinge,
  • Geschehnisse

15
Sprachwissenschaft
  • synchron
  • Deskriptive Linguistik
  • Untersuchung von Sprache zu einer gegebenen
    Zeit in einem bestimmten Raum
  • Diachron
  • Historische Linguistik
  • Untersuchung von Ursachen und Wirkungen des
    Sprachwandels

16
Sprachwissenschaft
  • Theoretisch
  • - Erkenntnisgewinn
  • Angewandt
  • -Fremsprachenunterricht
  • -Literaturstudium
  • -Sprachheilkunde

17
Was ist der Gegenstand der Geschichte der
Sprachwissenschaft?
  • 1. Nur Vorläufer heutiger Auffassungen
  • und Theorien?
  • 2. Alle Überlieferungen, die sich
    wissenschaftlich mit Sprache und/oder
    Kommunikation befassen?

18
Was ist der Gegenstand der Geschichte der
Sprachwissenschaft?
  • internalistische Herangehensweise
    ausschließliche Berücksichtigung von Texten, die
    Reflexionen über Sprache enthalten.

19
Was ist der Gegenstand der Geschichte der
Sprachwissenschaft?
  • externalistische Herangehensweise zudem
    Berücksichtigung der biographischen,
    gesellschaftlichen, der gesamten geistes- und
    zivilisationsgeschichtlichen Entstehungsbedingunge
    n.
  • - Interessengeleitetheit sprachwissenschaftlich
    er Produktion

20
Motiv möglichst wortgetreue Sicherung heiliger
oder klassischer Texte
  • Konfuzianische Texte in China
  • Homerische Epen in Griechenland
  • Vedische Texte in Indien
  • Koran in arabischen Ländern
  • Sagas in Island
  • Traditionelle Bardenpoesie in Irland

21
Frage nach dem Urheber sprachwissenschaftlicher
Texte
  • Externalistisch
  • Frage ist von großem Interesse. Anfertigung
    detaillierter Biographien von Wissenschaftlern
    samt deren geistes- und kulturgeschichtliche
    Einbettung
  • Internalistisch
  • Frage nahezu irrelevant. Berücksichtigt wird
    lediglich die Beeinflussung eines Autors durch
    andere Autoren.

22
Externe versus interne Sicht
  • Extern
  • rein empirische Sicht der beobachteten
    akustisch oder visuell wahrnehmbaren Daten.
  • (Bloomfield, Amerik. Strukturalismus)
  • Intern
  • Kenntnis der eigenen Sprache, Intuitionen,
    Sprachgefühl.
  • (Chomsky, Generative Grammatik)

23
Interne Sicht (Mentalismus)
  • Eine linguistische Beschreibung einer
    natürlichen Sprache ist der Versuch, aufzudecken,
    was der flüssigen Beherrschung einer
    Muttersprache zugrunde liegt. (Katz/Postal 1964)

24
Externe versus interne Sicht
  • Externe Sicht
  • Material Sprachen aus aller Welt,
    insbesondere exotische Sprachen
  • Interne Sicht
  • Material jeweilige Muttersprache

25
Warum die Beschäftigung mit der Geschichte der
Sprachwissenschaft
  • 2. Teil der allgemeinen Geschichtsschreibung
    menschlicher Tätigkeiten und Erkenntnisinteressen
  • gt allgemeinmenschliche Bedürfnis, zu wissen,
    was früher gewesen ist.

26
Warum die Beschäftigung mit der Geschichte der
Sprachwissenschaft
  • 1. Systematische Kenntnisnahme von
    Forschungsergebnissen anderer, die auf
    Erkenntnisgewinn im gleichen Bereich aus waren.
    gt Bestreben, einmal akkumuliertes Wissen
    verfügbar zu halten (z.B.1966.
    Chomsky.Cartesian Linguistics )

27
Tatsächliche Geschichte der Sprachwissenschaft
  • Nicht unbedingt kumulativ
  • Nicht unbedingt kontinuierlicher Fortschritt

28
Sprachwissenschaft in der Antike
  • Theoretisch
  • - Erkenntnisgewinn
  • Angewandt
  • -Fremsprachenunterricht
  • -Literaturstudium
  • -Sprachheilkunde

29
Ursprünge (angewandt)
  • Entwicklung der Schrift
  • 1. 2000 - 1000 v. Chr. Linear B
  • (Repräsentation von Silben und Wörtern)
  • 2. Nach 1000 v. Chr. lt Phöniziern
  • (Repräsentation von Sprachlauten)
  • grammatikós einer der lesen und schreiben kann,
    grámmata Buchstabe

30
Sprachwissenschaft in der Antike
  • Externe Sicht
  • lt Literaturwissenschaft
  • Bewahrung der echten
  • klassischen Sprache
  • Homers
  • Interne Sicht
  • lt Philosophie
  • Interesse gilt der Beziehung zwischen der
    formalen Strutur des Satzes und der logischen
    Struktur der Proposition

31
Antike externe Sicht
  • Aristarch (2. Jhdt v. Chr.)
  • Dionysios Thrax (1. Jhdt v. Chr.)
  • Grammatik ist die auf Erfahrung beruhende
    Kenntnis dessen, was meistens von den Dichtern
    und Prosaschriftstellern gesagt wird.

32
Antike interne Sicht
  • Aristoteles (384 - 322 v. Chr)
  • Rede ist die Darstellung der Erfahrungen des
    Geistes, und die Schrift ist die Darstellung von
    Rede
  • Primär geistige Vorstellungen des einzelnen
    Sprechers

33
Stoa
  • Zenon (ca. 350 - 260 v. Chr.)
  • Kleanthes von Assos (311 - 232 v. Chr.)
  • Chrysipp (280 - ca. 205 v. Chr.)

34
Stoische Philosophie
  • Physik Welt, die unserer Erfahrung
  • zugänglich ist
  • Logik Art und Weise, wie wir
  • Erkenntnisse gewinnen und
    mitteilen
  • Ethik Bewertung der Erkenntnisse von
  • Physik und Logik für die Prinzipien
    einer
  • vernunftgemäßen Lebensführung

35
Logik
  • Rhetorik
  • Gegenstand gutes und wirkungsvolles Sprechen
  • Dialektik
  • Gegenstand allgemeine Verwendungsweisen von
    Sprache

36
Kontroversen in der Antike INatur vs.
Konvention (nómos)
  • Natur (physis)
  • Beziehung zwischen
  • Lautgestalt und
  • Bedeutung eines Wortes
  • ist naturgegeben.
  • Basis Lautmalerei
  • Lautsymbolismus
  • Konvention (nómos)
  • Beziehung zwischen
  • Lautgestalt und
  • Bedeutung eines Wortes
  • ist beliebig (konventionell).

37
Lautmalerei
  • D. kikeriki
  • E. cockadoodledoo
  • Dän. kykeliky
  • Fr. cocorico
  • Lit. kakaríeku
  • Finn. kukku kiekuu

38
Konvention
  • erwachsen, weiblich
  • -D. Frau
  • -E. woman
  • -S. kvinna
  • Mhd. wip .gt Nhd. Frau

39
Natur vs. Konvention
Natur Stoiker Ursprung lautmalerisch, konventionell nur als Ergebnis historischer Modifikationen Konvention Aristoteles
40
Kontroversen in der Antike IIAnalogie versus
Anomalie
  • Aristoteles
  • Analogie
  • Dominantes Prinzip
  • Proportionale Analogie
  • Stoiker (Chrysipp)
  • Anomalie

41
Proportionale Analogie
  • lachen lachte machen X

42
Proportionale Analogie
  • lachen lachte machen X
  • X
    machte

43
Proportionale Analogie
  • lachen lachte backen X
  • X

44
Proportionale Analogie
  • lachen lachte backen X
  • X
    backte

45
Proportionale Analogie
  • lachen lachte backen X
  • X
    backte
  • Historisch belegt
  • lachen lachte backen buk

46
Anomalie
  • true - truth
  • happy - happiness
  • possible - possibility
  • free - freedom
  • hot - heat
  • ------------
  • true truth free X

47
Anomalie Wichtigkeit von Kollokation
  • Bedeutung des englischen Adjektivs flat
  • flat box
  • flat tire
  • flat beer
  • flat fee
  • flat refusal
  • Einsicht box flat box ? fee flat fee

48
Anomalie Mangelnde Übereinstimmung zwischen Form
und Bedeutung
  • Erwartet
  • Privative Bedeutung - Komplexe Form ohne
    Ziel ziellos
  • nicht fein unfein

49
Anomalie Mangelnde Übereinstimmung zwischen Form
und Bedeutung
  • Aber oft privative Bedeutung, einfache Form
  • nicht sehend blind
  • nicht hörend taub

50
Anomalie Mangelnde Übereinstimmung zwischen Form
und Bedeutung
  • Erwartet
  • positive Bedeutung - einfache Form
  • mit Freude froh
  • Aber oft positive Bedeutung, komplexe Form
  • ewig lebend
    unsterblich

51
Anomalie Mangelnde Übereinstimmung zwischen Form
und Bedeutung
  • Erwartet
  • weibliches Geschlecht - die Frau
  • Aber
  • weibliches Geschlecht - das Weib

52
Anomalie Mangelnde Übereinstimmung zwischen Form
und Bedeutung
  • Pluralbildung
  • das Bett - die X
  • das Brett - die X
  • das Fett - die X

53
Anomalie Mangelnde Übereinstimmung zwischen Form
und Bedeutung
  • Pluralbildung
  • das Bett - die Betten
  • das Brett - die Bretter
  • das Fett - die Fette

54
Analogie Entdeckung von Regelmäßigkeiten
  • Pluralbildung
  • die Xe - die Xen

55
Analogie Entdeckung von Regelmäßigkeiten
  • Pluralbildung
  • die Wiese - die Wiesen
  • die Fahne - die Fahnen

56
Analogie Entdeckung von Regelmäßigkeiten
  • i a u
  • finden fand gefunden
  • sinken sank gesunken
  • e a o
  • werfen warf geworfen
  • helfen half geholfen

57
Analogie Entdeckung von Regelmäßigkeiten
  • iNC a u
  • finden fand gefunden
  • sinken sank gesunken
  • eLC a o
  • bergen barg geborgen
  • helfen half geholfen

58
Analogie Entdeckung von Regelmäßigkeiten
  • Mittel immer genauere Erforschung sprachlicher
    Formen
  • Ergebnis Ausbildung der beschreibenden Grammatik

59
Wichtigste Interessen der antiken
Sprachwissenschaftler
  • Etymologie (Wissenschaft von der Herkunft und
    Geschichte der Wörter und ihrer
  • Bedeutungen)
  • -Phonetik (Aussprache)
  • -Grammatik

60
Etymologie
  • teilweise beherrscht von der
  • Natur-versus-Konvention Kontroverse
  • gt Etymogeleien

61
Phonetik
  • Basis das griechische Alphabet
  • Beginn einer artikulatorischen Klassifikation
  • Plato Vokale vs. Konsonanten
  • Plosive vs. Frikative
  • Einführung der Silbe

62
Stoische Phonetik
  • Unterscheidung von 3 Aspekten eines Buchstaben
  • der phonetische Wert b
  • die geschriebene Form ltbgt
  • Der Name be

63
Stoische Phonetik
  • Unterscheidung von 3 phonotaktischen
    Möglichkeiten
  • Das Vorkommen einer Sequenz als Wort in der
    Sprache (d. blau)
  • Das zufällige Nicht-Vorkommen einer Sequenz als
    Wort in der Sprache (d. plau)
  • Das systematische Nicht-Vorkommen einer Sequenz
    als Wort in der Sprache (d. bnau)

64
Griechisch-römische Phonetik
  • Schwächen impressionistische akustische
  • Beschreibung
  • Sehr viel wichtiger für die Phonetik des 19.
    Jhdts. altindische Phonetik
  • Panini (ca. 450 v. Chr.)
  • arabische Phonetik

65
Griechisch-römische Phonetik
  • Schwächen impressionistische akustische
  • Beschreibung
  • Beispiele Thrax
  • p, t, k sanft
  • ph, th, kh rau
  • b, d, g mittel

66
Griechisch-römische Phonetik
  • Schwächen impressionistische akustische
  • Beschreibung
  • Beispiele Thrax
  • l, r, m, n liquid
  • ---------------------------
  • l, r Liquidä (Engl. liquids)

67
Grammatik
  • Wichtige und bleibende Beiträge zur
  • deskriptiven Linguistik
  • Wort- und Paradigmenmodell

68
Vergleich der Modelle
  • Wort- und Paradigmenmodell
  • Dritte Ps. Zweite Ps
  • Singular Singular
  • Präsens Präsens
  • Xt -gt Xst
  • Morphemmodell
  • gehVerbstamm
  • st 2.Ps.Sg
  • t 3.Ps. Sg.
  • e 1.Ps. Sg.
  • gehst 2.Ps.Sg

69
Vergleich der Modelle
  • Wort- und Paradigmenmodell
  • Dritte Ps. Zweite Ps
  • Singular Singular
  • Präsens Präsens
  • geht gehst
  • Morphemmodell
  • gehVerbstamm
  • st 2.Ps.Sg
  • t 3.Ps. Sg.
  • gehst 2.Ps.Sg

70
Vergleich der Modelle
  • Wort- und Paradigmenmodell
  • Dritte Ps. Zweite Ps
  • Singular Singular
  • Präsens Präsens
  • nimmt nimmst
  • Morphemmodell
  • nehm, nimm
  • st 2.Ps.Sg
  • t 3.Ps. Sg.
  • e 1.Ps. Sg.
  • !!nehmst 2.Ps.Sg

71
Wort- und Paradigmenmodell
  • Präsens
  • Infinitiv
  • Aktiv
  • X -gt
  • Erste Ps.
  • Singular
  • Imperfekt
  • Konjunktiv
  • Xm

72
Wort- und ParadigmenmodellPriscianische Regeln
  • vocáre -gt
  • monére -gt
  • péllere -gt
  • ésse -gt
  • vocárem
  • monérem
  • péllerem
  • éssem

73
Wichtige Beiträge zur Grammatik
  • Die beiden fundamentalen Einheiten der
    grammatischen Beschreibung
  • (1) obere Grenze der Satz Ausdruck eines
    vollständigen Gedankens
  • (2) Untere Grenze das Wort
  • (nicht das Morphem)

74
Imperativbildung im Finnischen
Infinitiv Imperativ Singular
anta/a geben anna
sulke/a schließen sulje
juos/ta rennen juokse
tavat/a finden tapaa
75
Imperativbildung im FinnischenAbondolo (1998)
Infinitiv Imperativ Singular
anta/a geben anna
tavat/a finden tapaa
76
Imperativbildung im Finnischen
Infinitiv Ps. Sg. Präsens Imperativ Singular
anta/a geben annan anna
sulke/a schließen suljen sulje
juos/ta rennen juoksen juokse
tavat/a finden tapaan tapaa
77
Imperativbildung im FinnischenKarlsson (2000)
  • Ps. Sg.
  • Präsens
  • Xn -gt
  • Imperativ
  • Singular
  • X

78
Imperativbildung im FinnischenKarlsson (2000)
  • Ps. Sg.
  • Präsens
  • annan -gt
  • Imperativ
  • Singular
  • anna Gib!

79
Imperativbildung im FinnischenKarlsson (2000)
  • Ps. Sg.
  • Präsens
  • teen -gt
  • Imperativ
  • Singular
  • tee Mach!

80
Wichtige Beiträge zur Grammatik
  • Zwei Grundeinheiten Satz, Wort
  • Primat des Satzes (Aristoteles)
  • gt Wörter haben sekundären Status sie sind nur
    aus ihrer jeweiligen Funktion als Bestandteile
    von Sätzen zu konstruieren.

81
Schöpfung linguistischer Terminologie
  • Seit Plato
  • Fundamentale Zweiteilung des Satzes in
  • ónoma rhêma
  • Urspr. Name Prädikat
  • nominale Komponente verbale Komponente

82
Schöpfung linguistischer Terminologie ptôsis
(Fall)
  • Aristoteles
  • ptôsis Abwandlung
  • (Flexion) außer
  • Genus bei Substantiven
  • Stoiker
  • klísis Flexion
  • ptôsis Kasus
  • 1. aufrechte Fall
  • 2. Herkunftsfall
  • 3. Gebefall
  • 4. Verursachungsfall

83
Schöpfung linguistischer Terminologie
  • Stoiker Kasusflexion
  • Nominativ versus oblique Kasus
  • Nominative markiert das Subjekt
  • Die Wahl der obliquen Kasus hängt von Verben oder
    Präpositionen ab.
  • Folge Substantive/Adjektive versus Verben

84
Schöpfung linguistischer Terminologie
  • Stoiker Verbflexion
  • Tempus Gegenwart Vergangenheit
  • Aspekt
  • --------------------------------------------------
    ---------
  • unvollendet Präsens
    Imperfekt
  • vollendet Perfekt
    Plusquamperfekt

85
Dionysios Thrax (100 v. Chr.)(1. abendländische
Grammatik)
  • (Arens 1955 19-25)

86
Dionysios Thrax (100 v. Chr.)(1. abendländische
Grammatik)
  • -Phonologie (Richtige Aussprache)
  • -Morphologie (Analogie)
  • -keine Syntax

87
Dionysios Thrax (100 v. Chr.)(1. abendländische
Grammatik)
  • -Phonologie (Richtige Aussprache)
  • -Morphologie (Analogie)
  • -keine Syntax
  • erst Apollonios Dyskolos (2. Jhdt)

88
Dionysios Thrax Wortklassifizierung
  • 8 Klassen Nomen, Verb, Partizip, Artikel,
    Pronomen, Präposition, Adverb, Konjunktion

89
Dionysios Thrax Wortklassifizierung
  • Nomen
  • /
    \
  • Eigenname Substantiv Adjektiv

  • Sokrates Pferd
    schnell

90
Dionysios Thrax Wortklassifizierung
  • Nomen
  • /
    \
  • Eigenname Substantiv Adjektiv

  • Sokrates Pferd
    schnell
  • Kasus Kasus Kasus

91
Dionysios Thrax Wortklassifizierung
  • Verb Partizip

  • backen
    gebacken

92
Dionysios Thrax Wortklassifizierung
  • Verb Partizip
  • backen gebacken
  • Tempus Kasus

93
Dionysios Thrax Wortklassifizierung
  • Verb Partizip Nomen

  • backen gebacken
    schnell
  • Kasus
    Kasus

94
Dionysios Thrax Wortklassifizierung
  • Verb Partizip Nomen

  • backen gebacken
    schnell
  • Kasus
    Kasus
  • Tempus Tempus

95
Wortklassifizierung
  • Thrax (1. Jhdt v. Chr)
  • Nomen
  • Verb
  • Partizip
  • Artikel
  • Pronomen
  • Präposition
  • Adverb
  • Konjunktion
  • Priscian (5. Jhdt.)
  • Nomen
  • Verb
  • Partizip
  • gt Interjektion
  • Pronomen
  • Präposition
  • Adverb
  • Konjunktion

96
Interjektion
  • -syntaktisch unabhängig vom Verb
  • -zeigt ein Gefühl oder Geisteszustand an
  • oh, ah, pscht,

97
Römische Grammatiker
  • Varro (116-27 v. Chr.)
  • De lingua Latina (25 Bände, 5-10 erhalten)
  • - Etymologie
  • - Morphologie
  • - Syntax

98
Mögliche Ursachen für Form-Bedeutung
Entsprechungen in 2 Sprachen
  • 2. Entlehnung
  • Wort A -gt Wort B
  • Sprache X Sprache Y
  • 1. Genetische Verwandtschaft
  • Wort
  • / \
  • / \
  • Wort A Wort B
  • Sprache X Sprache Y

99
Mögliche Ursachen für Form-Bedeutung
Entsprechungen in 2 Sprachen
  • 2. Entlehnung
  • ticket - ticket
  • take-off - take-off
  • talk-show - talk-show
  • Englisch Deutsch
  • 1. Genetische Verwandtschaft
  • tooth - tsahn
  • two - tswei
  • tongue - tsunge
  • Englisch Deutsch

100
Mögliche Ursachen für Form-Bedeutung
Entsprechungen in 2 Sprachen
  • 1. Genetische Verwandtschaft
  • tanthuz
  • / \
  • / \
  • tooth - tsahn
  • Englisch Deutsch

101
Mögliche Ursachen für Form-Bedeutung
Entsprechungen in 2 Sprachen
  • 2. Entlehnung
  • ticket gt ticket
  • take-off gt take-off
  • talk-show gttalk-show
  • Englisch Deutsch
  • 1. Genetische Verwandtschaft
  • tanthuz
  • / \
  • / \
  • tooth - tsahn
  • Englisch Deutsch

102
Varro Flexion vs. Derivation
  • Flexion
  • declinatio naturalis
  • Aufgrund einer
  • Wortform können alle
  • übrigen erschlossen
  • werden
  • backengt backst, backe

103
Varro Flexion vs. Derivation
  • Flexion
  • declinatio naturalis
  • Aufgrund einer
  • Wortform können alle
  • übrigen erschlossen
  • werden
  • backengt backst, backe
  • Derivation
  • declinatio voluntaria
  • Milch - milchig
  • Wasser - wässrig
  • Saft - saftig (säftig)
  • Wein - ?

104
Varro Wortklassifikation
105
Varro Wortklassifikation
KASUS TEMPUS
Nomen -
Verb -
Partizip
Adverb - -
106
Wortklassifizierung
  • Thrax (1. Jhdt v. Chr)
  • Nomen
  • -kasusflektiert
  • -bezeichnet Person oder Sache
  • Priscian (5. Jhdt.)
  • Nomen
  • -bezeichnet Substanz oder Qualität
  • -weist jeder Person oder Sache eine allgemeine
    oder bestimmte Qualität zu

107
Priscian (5. Jhdt)
  • 18bändige Grammatik (1000 Seiten)
  • - enge Anlehnung an die griechische Grammatik von
    Dionysios Thrax

108
Priscian (5. Jhdt)
  • 18bändige Grammatik (1000 Seiten)
  • - enge Anlehnung an die griechische Grammatik von
    Dionysios Thrax
  • - sehr detaillierte morphologische Beschreibung
  • - zwei Syntax-Bände

109
Priscian (5. Jhdt)
  • 800 Jahre Basis von Grammatiktheorie
  • Bis jetzt Basis von Latein-Lehrbüchern
  • -------------------------------------------
  • Präsens Erste Ps. Sg.
  • Infinitiv Imperfekt
  • Aktiv Konjunktiv
  • X -gt Xm

110
Plan
  • Chronologische Entwicklung (Schwerpunkt
    Deutschland)
  • -

111
Plan
  • Themen
  • -Geschichte der Semasiologie
  • -Syntax 1955 -1975
  • -Pragmatik
  • -Phonologie (20. Jhdt.)
  • -Geschichte der Schrift
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