Aufbau der Gro - PowerPoint PPT Presentation

About This Presentation
Title:

Aufbau der Gro

Description:

Aufbau der Gro hirnrinde Der Kortex l sst sich in motorischen, sensorischen und Assoziationskortex einteilen. Sensorischer und motorischer Kortex nehmen im ... – PowerPoint PPT presentation

Number of Views:118
Avg rating:3.0/5.0
Slides: 72
Provided by: Trix5
Category:
Tags: aufbau | der | dopamin | gro

less

Transcript and Presenter's Notes

Title: Aufbau der Gro


1
  • Aufbau der Großhirnrinde
  • Der Kortex lässt sich in motorischen,
    sensorischen und Assoziationskortex einteilen.
    Sensorischer und motorischer Kortex nehmen im
    Vergleich zum Assoziationskortex nur einen
    kleinen Teil der Kortexoberfläche ein.
  • Wir unterscheiden
  • die primär sensorischen Kortexareale, die
    ausschließlich auf eine Sinnesmodalität
    reagieren
  • die primär motorischen Kortexareale, die
    direkt dieWillkürmotorik steuern
  • die sekundären (oder auch unimodalen)
    sensorischenbzw. motorischen Kortexareale, meist
    in der Umgebung der primären Kortexareale liegen
  • die (polymodalen) Assoziationskortizes, die
    mit höheren kognitiven, motorischen und
    emotionalen Funktionen befasst sind
  • Der phylogenetische und ontogenetische Zuwachs an
    Hirnrinde beim Menschen ist primär auf die enorme
    Ausdehnung der polymodalen Assoziationsfelder
    zurückzuführen.

2
(No Transcript)
3
(No Transcript)
4
(No Transcript)
5
(No Transcript)
6
  • Kortexschichten
  • Der Kortex ist in sechs Schichten aufgebaut.
    Neuronal unterscheidet man zwei Hauptzelltypen
    Pyramiden-und Sternzellen
  • Neurone des Kortex
  • 2 Haupttypen-die erregende (exzitatorische)
    Pyramiden (80)- und die überwiegend hemmende
    (inhibitorische) Sternzellen
  • Die Kortex Schichten
  • -Die spezifischen Eingänge aus den
    Sinnessystemen gelangen über die thalamischen
    Fasern in die Schichten III, IV und V, in denen
    die Zellkörper der Pyramidenzellen liegen.
    Assoziationsfasern, Kommissurenfasern und
    unspezifische thalamische Fasern führen an die
    Dendriten von den Schichten I und II. Die
    Schichten I-V empfangen primäre Afferenzen
  • -Die Schichten V und VI sind dagegen
    Ausgangsschichten (Efferenzen)
  • Überträgersubstanzen
  • Die Pyramidenzellen benutzen als
    Überträgersubstanz (Transmitter) meist eine
    erregende Aminosäure, vor allem Glutamat.
  • Obwohl die meisten Sternzellen hemmende
    Transmitter, gamma-Aminobuttersäure (GABA)
    ausschütten, enthalten einige der erregenden
    Sternzellen Neuropeptide (CCK, VIP). Viele der
    afferenten Fasern benutzen die Monoamine
    Noradrenalin und Dopamin, andere Acetylcholin,
    Serotonin und Histamin. NO (Stickoxid) spielt
    eine Rolle bei der anhaltenden Aktivierung von
    Zellensembles

7
(No Transcript)
8
(No Transcript)
9
(No Transcript)
10
  • Die biologischen Grundlagen I.
  • Die Neuropsychologie
  • Analysiert die Interaktion von
    Gehirn und Verhalten
  • Descartes -Leib-Seele-Problem
  • Läsionsstudien
  • Die bildgebenden Verfahren-Positronen-Emissions-To
    mographie (PET) funktionale Magnetresonanztomogra
    phie (fMRT), Elektroenzephalogramm (EEG),
  • Der Vorteil von PET und fMRI liegt in der
    guten räumlichen Auflösung. Gleichzeitig ist die
    zeitliche Auflösung schlecht. Das EEG liefert
    gute zeitliche Auflösung, aber kaum räumliche
    Informationen
  • Repräsentationen psychischer Funktionen im
    Gehirn
  • Hirnstamm
  • Zerebellum
  • Basalganglien, limbisches System, Hypothalamus
  • Die emotionale Bewertung von Information
    findet in der Amygdala statt. Der Hippocampus
    spielt dagegen eine zentrale Rolle bei der
    Einspeicherung neuer Gedächtnisinhalte

11
  • Die biologischen Grundlagen II.
  • Neokortex
  • Der Frontallappen (Stirnlappen),-Broca-Areal
  • Die zentrale Rolle des Frontallappens
    liegt in der Planung und Steuerung von Verhalten.
  • Der Temporallappen (Schläfenlappen)
    -(Wernicke-Aphasie)
  • Der Temporallappen ist für alle Prozesse
    relevant, die mit der Wahrnehmung auditorischer
    Information und dem Langzeitgedächtnis
    zusammenhängen.
  • Der Parietallappen (Scheitellappen)
  • Im Parietallappen liegen die Areale der
    sensorischen Repräsentation des Körpers und
    steuert gnostische Funktionen
  • Der Okzipitallappen
  • Aufgabe der okzipitalen Kortexareale ist
    die visuelle Informationsverarbeitung.

12
  • Physiologie des Kortex I.
  • Die Synapsen der Pyramidenzellen sind
    aktivitätsabhängig modifizierbar (plastisch).
    Dies führt zur Bedeutung des Kortex als einem
    großen assoziativen Speicher, d. h. dort ist das
    Wissen niedergelegt, das im Laufe eines Lebens
    erworben und beim Denken genutzt wird.
  • Die kollektive elektrische Aktivität der
    Kortexneurone kann mithilfe von Elektroden auf
    der Kopfhaut registriert werden,die als
    Elektroenzephalogramm, EEG, bezeichnet
    werden.Ihre Frequenzen liegen zwischen 0-80 Hz
    und ihre Amplituden in der Größenordnung von
    1-100 µV
  • Mit der Magnetoenzephalographie, MEG, können
    magnetische Felder erfasst werden. Diese
    entstehen durch die elektrische Hirnaktivität.
  • Das EEG entsteht überwiegend durch
    extrazelluläre Ströme der Pyramidenzellen in der
    Hirnrinde, das MEG resultiert aus intrazellulären
    Strömen
  • -der a-Rhythmus wird durch rhythmisch
    entladende Schrittmacherzellen des Thalamus in
    den Kortex übertragen
  • --Wellen, die nicht wie üblich im Schlaf,
    sondern bei gespannter Aufmerksamkeit in vorderen
    Kortexbereichen auftreten, dürften vom
    Hippokampus generiert werden

13
  • Die Neurotransmitter und das Verhalten
  • Die Neurotransmitter können je nach dem Ort
    ihrer Wirkung und dem Zusammenspiel mit anderen
    Neurotransmittern eine unterschiedliche Wirkung
    haben.
  • Das dopaminerge System, -mesolimbische-,nigr
    ostriatale,-tuberoinfundibulare
  • Das serotonerge System -Schlaf-Wach-Rhythmus
    -Stimmung
  • Das noradrenerge System arousal-, Stimmung

14
  • Das Elektroenzephalogramm I
  • Das Elektroenzephalogramm (EEG) Hans Berger
    (1929) misst mit Oberflächenelektroden an
    standardisierten Ableitpunkten auf der Kopfhaut
    die bioelektrische Aktivität bestimmter
    Gehirnregionen.
  • Das Spontan-EEG zeigt die Potenzialschwankung
    en, die ohne einen Einfluss von außen im
    Wachzustand oder im Schlaf zu messen sind.
  • Vier Typen von Frequenzbändern nach ihrer
    dominierenden Frequenz
  • Alpha-Wellen -synchronisiertes EEG.
  • Beta-Wellen-Alpha-Blockade-EEG- -
    Desynchronisation
  • Theta-Wellen -und Delta-Wellen
  • Das EEG-Muster unterscheidet sich
    je nach Lebensalter

15
Das Elektroencephalogramm II Die
evozierten Potenziale (ereigniskorrelierte
Potenziale, EKP) sind Veränderungen der
elektrischen Aktivität, die durch ein
Reizereignis hervorgerufen ( evoziert) werden.
nach auslösendem Reiz spricht manvon
visuellen-,akustischen-und somatosensorischen
evozierten Potenziale Contingent Negative
Variation" - Bereitschaftspotenzial
P300-Aufmerksamkeitsprozessen Im Allgemeinen
ist eine Negativierung im EEG ein Indikator für
eine kortikale Mobilisierung und eine
Positivierung auf eine Deaktivierung hinweist
16
  • Physiologie des Kortex II.
  • PET. Eine analoge Methode, bei der aus
    Radioisotopen freigesetzte Positronen
    erfasst werden, nennt man
    Positron-Emissions- Tomographie (PET)
  • Funktionelle Magnetresonanztomographie
    (fMRT)
  • Aktive Hirnareale werden durch die
    funktionelle Magnetresonanztomographie
    (Kernspintomographie), ein örtlich besonders gut
    auflösendes bildgebendes Verfahren dargestellt
    in diesen Bereichen ist der Gehalt an
    oxygenisiertem Blut, das weniger paramagnetisch
    ist, besonders hoch

17
  • Zerebrale Asymmetrie I.
  • Die beiden Hemisphären des Neokortex
    weisen zwar unterschiedliche Arten von
    Informationsverarbeitung auf, für Verhalten und
    Denken ist aber die Zusammenarbeit der rechten
    und linken Hemisphäre unerlässlich
  • Hemisphärenasymmetrien. Menschen mit
    einseitigen Hirnläsionen, von Patienten mit
    durchtrenntem Corpus callosum (Split Brain)
  • Evolution der zerebralen Asymmetrie
  • Die zerebrale Asymmetrie entwickelt sich
    möglicherweise in utero die Lateralität von
    Händigkeit, Sprache und visuell-räumlicher
    Funktionen könnte dennoch weitgehend unabhängig
    voneinander auftreten
  • Ursache der zerebralen Asymmetrien.
  • ca. 75 der Erdbevölkerung anzutreffende
    Bevorzugung der rechten Hand hat mit dem
    aufrechten Gang des Menschen zu tun
  • Darwin die zerebrale Asymmetrie ist eine
    evolutionäre Vorbedingung der Sprachentwicklung
  • Die Ausprägung unterschiedlicher Talente
    könnte mit der Lateralisierung für
    bestimmte Verhaltensweisen zusammenhängen

18
(No Transcript)
19
  • Zerebrale Asymmetrie II.
  • Geschlechtsunterschiede der Lateralisierung
  • Gemeinsamer anatomischer Unterschied
  • die variablere intrakortikale axonale
    Kommunikation der linken Hirnhemisphäre, bedingt
    durch variablere Myelinisierung der
    intrahemisphärischen Verbindungen auf der linken
    Seite
  • Die rechte und die linke Hirnhemisphäre
    unterscheiden sich in ihrem makro- und
    mikroanatomischen Aufbau. Bestimmte Denkmuster
    und Bewegungsprogramme werden dabei von einer
    Hemisphäre bevorzugt
  • von der rechten Hemisphäre wird eine auf
    Ähnlichkeit und visuell-räumliche Gestalten
    ausgerichtete Informationsverarbeitung,
  • von der linken syntaktisch-sprachliche und
    sequenziell-kausale Verarbeitung praktiziert.

20
  • Die Lateralisation und die Hemisphärendominanz
  • Die Lateralisation von Funktionen wird einerseits
    von genetischen Faktoren wie Händigkeit und
    Geschlecht und andererseits von Faktoren der
    Umwelt (z. B. Anregungsgrad, spezielle
    Anforderungen) beeinflusst.
  • Dominanz der linken Hemisphäre
  • Sprache,-Analyse schneller sequenzieller
    Informationen
  • Dominanz der rechten Hemisphäre
  • räumliche Prozesse -Verarbeitung
    nicht-sprachlicher Informationen mit einer
    Spezialisierung auf visuellräumlichen Funktionen

21
  • Die neuronale Plastizität
  • Die Fähigkeit des Gehirns, sich zu
    reorganisieren und ausgefallene Funktionen auf
    verschiedene Weise zu kompensieren
  • Die neuronale Plastizität als Grundlage des
    Lernens
  • Neubildung von Neuronen,-die Anzahl der
    Synapsen und der synaptischen Dornen (Spines)
    nimmt zu
  • anregende Umgebung -Deprivation
    -Hebb-Synapsen
  • Die neuronale Plastizität und die
    Regeneration
  • Sprouting" - das Aussprossen von
    Axonkollateralen

22
  • Plastizität des Gehirns und Lernen I
  • Entwicklung und Lernen
  • Frühe Erfahrungen und Interaktion mit der
    Umgebung steuern Wachstum und Verbindung von
    Nervenzellen
  • Lernen und Reifung.
  • Alle Lernprozesse sind Ausdruck der
    Plastizität des Nervensystems, aber nicht jeder
    plastische Prozess bedeutet Lernen.
  • Reifung- genetisch programmierte
    Wachstumsprozesse zu Veränderungen des zentralen
    Nervensystems führen, die als unspezifische
    Voraussetzung für Lernen fungieren.
  • Inaktivierung und Absterben unbenutzter
    Neurone.
  • Durch simultanes Feuern wird nicht nur die
    Stärke der Verbindung der kooperierenden Synapsen
    erhöht, sondern gleichzeitig die der inaktiven
    benachbarten Synapsen geschwächt. Durch die
    simultan aktiven Synapsen wird aktivitätsabhängig
    der Nervenwachstumsfaktor (Nerve Growth Factor,
    NGF) von den benachbarten Synapsen abgezogen.
    Bei nicht Vorhandensein des Nervenwachstumsfaktors
    oder eines ähnlichen, auf den postsynaptischen
    Zellen aktivierten Wachstumsfaktors sterben die
    benachbarten nicht-aktiven Zellen ab (pruning).

23
  • Plastizität des Gehirns und Lernen II
  • Hebb-Synapsen (Donald Hebb)
  • Die Hebb-Regel stellt die neurophysiologische
    Grundlage der Bildung von Assoziationen dar.
    Hebb-Synapsen haben die Eigenheit, bei simultaner
    Erregung ihre Verbindung zu verstärken

24
  • Die Aktivation und das Bewusstsein
  • Aktivierung oder Arousal" meint eine
    allgemeine Funktionsanregung des Organismus mit
    dem Ziel der Handlungsvorbereitung.
  • Indikatoren
  • erhöhte Aktivität des aufsteigenden
    retikulären Aktivierungssystems (ARAS),
  • erhöhte Sympathikusaktivität
  • Je höher die Frequenzen des EEGs, desto
    höher der Grad des Bewusstseins.
  • Die Aktivierung und die Leistung
    -Yerkes-Dodson-Gesetz umgekehrte U-Form Die
    umgekehrte U-Form wird je nach Schwierigkeitsgrad
    der Aufgabe verzerrt
  • Die Orientierungsreaktion und die Aktivierung
  • Orientierungsreaktion verändert das
    Aktivierungsniveau des gesamten Organismus und
    versetzt ihn so in die Lage, Reize, die für ihn
    bedeutsam sein könnten, zu erfassen und auf sie
    reagieren zu können.
  • Die Orientierungsreaktion richtet die
    Aufmerksamkeit auf Reize, die neu und unerwartet
    sind.
  • Die Habituation und Defensivreaktion
  • Habituation oder Gewöhnung.
  • Defensivreaktion hat eine Abwendung vom
    schädigenden Reiz (Flucht) oder ein Abwenden der
    Bedrohung (Angriff) zum Ziel.

25
  • Neurobiologie der Aufmerksamkeit
  • Formen der Aufmerksamkeit
  • Automatisierte (nicht-bewusste)
    Aufmerksamkeit findet im sensorischen Gedächtnis
    und im Langzeitgedächtnis statt. Die Reaktion auf
    einenReiz erfolgt automatisch, wenn der
    ankommende Reiz in ein gespeichertes
    Reiz-Reaktionsmuster passt
  • Kontrollierte (bewusste) Aufmerksamkeit
    spielt sich im limitierten Kapazitätskontrollsyste
    m(LCCS) ab. Diese Form der Aufmerksamkeit
    trittnur nach neuen, nicht eindeutigen oder
    biologisch bedeutsamen Reizen und vor
    Willenshandlungen in Aktion und führt zu einer
    Begrenzungder Reizverarbeitung und
    Reaktionsausführung.
  • Kortikale Mechanismen
  • Der bewussten Aufmerksamkeit liegt die
    synchrone Depolarisation der apikalen Dendriten
    des Neokortex zugrunde. Diese tritt als Folge der
    Aktivierung eines ausgedehnten neuronalen
    Netzwerks, einschließlich präfrontaler und
    assoziativer Kortexareale.
  • Die Aufzeichnung langsamer Hirnpotentiale
    (Negativierung bei Aufmerksamkeitsmobilisierung),
    ereigniskorrelierter Potentiale (zum Erfassen des
    Zeitablaufs) und der lokalen Hirndurchblutung
    erlauben die Aufzeichnung dieser Vorgänge beim
    Menschen.

26
  • Subkortikale Aktivierungssysteme I.
  • Retikulärformation

Die Retikulärformation stellt die anatomische und
physiologische Basis des Wachbewusstseins
dar Abtrennung des Hirnstamms vom Zwischenhirn
(Cerveau isole (isoliertes Vorderhirn)-
Durchtrennung der Medulla oblongata (Encephale
isole, isoliertes Hirn)
27
  • Subkortikale Aktivierungssysteme II.
  • Aktivierungssysteme
  • Ein anatomisch und neurochemisch heterogenes
    System des medialen Hirnstamms ist für die
    Steuerung tonischer (länger anhaltender) Wachheit
    verantwortlich. Dieses System ist die
    Retikulärformation des Mittelhirns.
  • Die dienzephalen Ausläufer der
    Retikulärformation, vor allem der Nucleus
    reticularis thalami und Teile der Basalganglien
    sind mit selektiven Aufmerksamkeitsprozessen
    befasst.
  • Präfrontaler und parietaler Kortex und Gyrus
    cinguli sind die obersten Entscheidungsinstanzen
    für die Auswahl biologisch bedeutsamer und für
    die Hemmung irrelevanter Information
    (Top-down-Aufmerksamkeit)
  • Neurochemie des Bewusstseins
  • Monoaminerge, glutamaterge und cholinerge
    Systeme des Hirnstamms modulieren dieTätigkeit
    vieler Hirnregionen und des Rückenmarks

28
(No Transcript)
29
(No Transcript)
30
(No Transcript)
31
  • Formen von Lernen und Gedächtnis I.
  • Nicht-assoziatives Lernen
  • Habituation (Gewöhnung) und Sensitivierung
    sind die einfachsten Formen von
    (nicht-assoziativem) Lernen
  • Associatives Lernen
  • Lernen durch Konditionierung
  • Bei der klassischen Konditionierung wird ein
    neutraler Reiz mit einem vital bedeutsamen Reiz
    assoziiert bei der operanten Konditionierung
    wird ein zu lernendes Verhalten verstärkt bzw.
    gehemmt
  • Prägung ist eine spezielle Form von
    assoziativem Lernen. Sie beruht auf einer
    angeborenen Sensibilität für bestimmte
    Reiz-Reaktions-Verkettungen in einem bestimmten
    Abschnitt der Entwicklung eines Lebewesens.
    (Konrad Lorenz)

32
  • Formen von Lernen und Gedächtnis II.
  • Lernen durch Biofeedback
  • Durch assoziative Lernvorgänge können
    autonome und zentralnervöse Vorgänge verändert
    werden. Operantes Lernen von physiologischen
    Reaktionen wurde zu einer wichtigen
    Behandlungsmethode
  • Der fundamentale Mechanismus, der allem Lernen
    zugrunde liegt, ist die Assoziation.
  • Beim klassischen Konditionieren wird die
    Assoziation über zeitlich simultan auftretende
    Reize erworben (Kontiguität).
  • Beim instrumentellen Konditionieren erfolgt
    die Assoziation über Kontiguität und die
    Verursachung einer Konsequenz nach einer
    Verhaltensweise (Kontingenz).

33
  • Deklaratives und Prozedurales Gedächtnis
  • Zwei Gedächtnissysteme werden unterschieden Das
    prozedurale (Verhaltens-) Gedächtnis und das
    deklarative (Wissens-) Gedächtnis oder implizites
    und explizites Gedächtnis
  • Das Verhaltensgedächtnis wird auch
    implizites Lernen und Gedächtnis genannt.
    Implizit, d. h. auch ohne Beteiligung des
    Bewusstseins, werden Verhaltensweisen erworben
    und wiedergeben.
  • Das Wissensgedächtnis bezeichnet man auch
    als explizites Lernen und Gedächtnis. Zum Erwerb
    und zur Wiedergabe von Wissen und
    Ereignissenbraucht man meist expliziten,
    bewussten Zugriff zum Gedächtnismaterial.
  • Sensorisches Gedächtnis-Die sehr kurze,
    nichtbewusste Speicherung aller ankommenden
    Information erfolgt durch das sensorische
    Gedächtnis
  • Kognitives Lernen
  • Das Wissensgedächtnis ist für die
    Speicherung von Episoden und Wissen zuständig
    man unterteilt es grob in Kurz- und
    Langzeitgedächtnis

34
(No Transcript)
35
(No Transcript)
36
  • Einfluss der Umgebung I.
  • Lernen und Erfahrung sind auf Reize aus der
    Umgebung angewiesen und führen zu verschiedenen
    strukturellen Änderungen, vor allem an kortikalen
    Dendriten
  • Ort und Art des Lernens die apikalen
    dendritischen Synapsen und Spines können als ein
    wesentlicher Ort des Lernens betrachtet werden.
  • Kortikale Karten
  • Durch Lernprozesse kommt es zur Ausbreitung
    oder Reduktion kortikaler Repräsentationen und
    Karten
  • Phantomempfindungen und -schmerzen

37
  • Einfluss der Umgebung II.
  • Lernprozess
  • Für einen erfolgreichen Lernprozess sind
    verschiedene Parameter notwendig
  • Genetisch bestimmte Reifung des
    Nervensystems,
  • Ausbildung spezifischer synaptischer
    Verbindungen unter dem Einfluss von
    Umwelteinflüssen,
  • Abbau überflüssiger synaptischer
    Verbindungen (Pruning) unter dem Einfluss von
    Umwelteinflüssen.
  • Da eine stimulierende Umgebung die
    Voraussetzung für die Modifikation der
    synaptischen Verbindungen darstellt, gelingt
    diese in anregender Umgebung besser als in
    verarmter.
  • Neuronale Grundlagen Die makroskopischen und
    mikroskopischen Veränderungen des Gehirns durch
    Lernen folgen der Hebb-Regel gleichzeitige
    Aktivierung einer Zelle
  • verstärkt die mitbeteiligte Synapsen und die
    benachbarten, nicht aktivierten Synapsen werden
    gleichzeitig abgeschwächt.

38
  • Proteinbiosynthese und Langzeitgedächtnis I.
  • Konsolidierung und Langzeitgedächtnis sind
    mit Änderungen der Genexpression und
    Proteinsynthese verbunden
  • Gedächtnisinhalte haben immer in neuronalen
    Netzen oder Assemblies ihre Entsprechung und
    sind nicht auf molekulare Kaskaden reduzierbar
  • Proteinexpression
  • Die Expression neuer Proteine nach
    simultaner Erregung hängt von der Aktivierung von
    cAMP-Reaktions-Element-Bindungsproteinen (CREB)
    ab
  • Second Messengers, welche durch die
    anhaltende Erregung oder Hemmung der
    postsynaptischen Zelle synthetisiert werden,
    regen über die RNA-Synthese die Expression von
    Proteinen an.

39
(No Transcript)
40
  • Proteinbiosynthese und Langzeitgedächtnis II.
  • Molekulare Lernprozesse Kurzzeitgedächtnis
  • Einfache Assoziationsbildungen entstehen
    durch eine Verstärkung der synaptischen
    Verbindungen zwischen denjenigen sensorischen
    Neuronen, die konditionalen (CS) und
    unkonditionalen (US) Reiz an die efferenten
    Neurone leiten. Die Gleichzeitigkeit der beiden
    ankommenden Erregungen löst eine Kaskade
    intrazellulärer Vorgänge aus, die zu verstärkter
    Ca2-Konzentration und erhöhter
    Transmitterausschüttung führen.
  • Langzeitgedächtnis Für die Überführung der
    einmal gelernten Information ins
    Langzeitgedächtnis wird Langzeitpotenzierung im
    Hippokampus und Kortex verantwortlich gemacht.
    Die abschließende Fixierung der Information im
    Langzeitgedächtnis erfolgt schließlich durch
    Anregung oder Hemmung der vom genetischen Apparat
    gesteuerten Synthesen von Kanalproteinen der
    Zellmembran. Die Bildung von Langzeit-Gedächtnissp
    uren hängt von der Synthese neuer Proteine ab,
    welche die Erregbarkeit der postsynaptischen
    Zellmembran dauerhaft modifizieren. Durch die
    Neustrukturierung der postsynaptischen Membran
    wird eine dauerhafte Modifikation der
    Erregbarkeit dieser Zelle in einem Zellensemble
    erreicht und die Entladungswahrscheinlichkeit und
    Oszillation eines spezifischen Zellensembles
    verändert.

41
  • Neuropsychologie von Lernen und Gedächtnis I.
  • Lernen von Fakten und Ereignissen
  • Das Gedächtnissystem des medialen
    Temporallappens ist für die Herstellung von
    assoziativen Verbindungen bei deklarativem
    (explizitem) Lernen verantwortlich
  • Deklaratives Lernen ist von der Intaktheit
    des Hippokampus, des entorhinalen Kortex und der
    darüberliegenden perirhinalen und
    parahippocampalen Kortizes abhängig
  • Kontextlernen Das hippokampale System
    verbindet im Kortex isolierte Gedächtnisinhalte
    zu einem größeren Kontext
  • Lernen von FertigkeitenProzedurales
    (implizites) Lernen ist von der
    Funktionstüchtigkeit motorischer Systeme und der
    Basalganglien abhängig

42
  • Neuropsychologie von Lernen und Gedächtnis II.
  • Neurobiologische Grundlagen
  • Deklaratives Lernen Die bewusste
    Speicherung und das Abrufen von Wissen benötigt
    das mediale Temporalsystem und den Hippokampus.
  • Implizietes Lernen Klassische
    Konditionierung und der Erwerb von Fertigkeiten
    ist auf die Intaktheit der beteiligten
    sensomotorischen Systeme und der Basalganglien
    angewiesen.
  • Neuropsychologie von Gedächtnis
  • Anterograde Amnesien treten nach der
    beidseitigen Entfernung oder Zerstörung des
    medialen Temporallappens und der darunter
    liegenden Strukturen wie Hippokampus und Teilen
    des limbischen Systems auf. Die Patienten können
    keinerlei neue explizite Informationen behalten
    und wiedergeben, lernen aber durchaus motorische
    und kognitive Fertigkeiten implizit neu.
  • Retrograde Amnesie Die Patienten können
    Ereignisse, die vor einer Hirnschädigung liegen
    nicht erinnern.

43
  • Sprachentwicklung
  • Sprache hat sich vermutlich im Laufe der
    Evolution des Menschen aus dem Gebrauch von
    (nicht mehr ausreichender) Gestik entwickelt
  • Koppelung von Sprachentwicklung und
    Werkzeuggebrauch in der Entwicklung des Kindes
  • Sprachkortizes
  • Aphasien und Lokalisation
  • präfrontale motorische Sprachregion
    Broca-Region (Brodmann Areae 44 und 45),
  • postzentrale sensorische Wernicke-Region
    (Area 22), perisylvischer Kortex (gyrus
    angularis, supramarginalis)
  • Die Broca- und Wernicke-Regionen sind nicht
    auf motorische bzw. sensorische Sprachfunktionen
    beschränkt auch rechtshemisphärische Prozesse
    sind an der sprachverarbeitung beteiligt

44
(No Transcript)
45
(No Transcript)
46
  • Klinisch häufige Aphasieformen I
  • Beim Aphasiker sind in der Regel alle
    sprachlichen Modalitäten von der Störung
    betroffen (Sprachproduktion, Sprachverständnis,
    Nachsprechen, Schreiben, Lesen etc.). Selektive
    organische Sprachstörungen, die nur eine
    Modalität betreffen, sind selten. Alle Aphasien
    beinhalten also Störungen des Benennens von
    Objekten, der Produktion und des Verständisses
    von Sätzen, sowie des Lesens (Alexie) und
    Schreibens (Agraphie). Bei umschriebenen
    Läsionsorten im Gehirn können eine Reihe
    aphasischer Syndrome durch ihre jeweils
    charakteristischen Symptome voneinander
    abgegrenzt werden
  • Broca-Aphasie Sprachproduktionsprobleme stehen
    im Vordergrund. Artikulationen erfolgen meist
    sehr mühevoll und ohne Prosodie. Wörter sind
    phonematisch entstellt. In komplexen Sätzen
    fehlen häufig die grammatikalischen
    Funktionswörter. Das Verständnis vieler
    Satztypen (z.B. Passivsätze) ist oft nicht
    möglich. Probleme beim Nachsprechen von Sätzen
    treten auf. Organische Grundlage Schädigung der
    Broca-Region und angrenzender Gebiete.

47
  • Klinisch häufige Aphasieformen II.
  • Wernicke Aphasie Sprachproduktion ist zwar
    flüssig, jedoch oft unverständlich. Viele
    Wörter sind phonematisch entstellt, sodass
    noch verständliche phonematische Paraphasien
    (z.B. Spille statt Spinne) oder ganz
    unverständliche Neologismen auftreten. Oft
    werden Wörter durch bedeutungsverwandte
    ersetzt (semantische Paraphasien). Das
    Sprachverständnisdefizit ist sehr ausgeprägt. Das
    Verständnis einzelner Wörter gelingt häufig
    nicht. Das Nachsprechen von Wörtern und Sätzen
    ist beeinträchtigt. Organische Grundlage
    Schädigung der Wernicke-Region und angrenzender
    Gebiete.
  • Globale Aphasie Schwerste Sprachproduktionsstörun
    g, bei der oft nur noch stereotype Silben oder
    Wortfolgen geäußert werden können.Ebenso
    stark ausgeprägtes Defizit im Sprachverständnis
    und im Nachsprechen. Organische Grundlage
    Schädigung der gesamten perisylvischen Region.

48
  • Klinisch häufige Aphasieformen III.
  • Amnestische Aphasie Leichte Sprachstörung, bei
    der semantische Paraphasien auffallen und
    Benennstörungen im Vordergrund stehen. Probleme
    treten vor allem mit bedeutungstragenden
    Inhaltswörtern auf. Das Sprachverständnisdefzit
    ist schwach ausgeprägt. Organische Grundlage
    Schädigung des Gyrus angularis oder anderer
    Areale, die dem linken perisylvischen Kortex eng
    benachbart sind. Gelegentlich führt bei
    Rechtshändern Schädigung der rechten Hemisphäre
    zu amnestischer Aphasie (gekreuzte Aphasie).
  • Aphasien treten auch bei subkortikalen Läsionen
    in der weißen Substanz, in den Basalganglien oder
    im Thalamus auf. Diese subkortikalen Aphasien mit
    einem anfänglichen Mutismus bilden sich in der
    Regel rasch zurück
  • Neuronale Grundlagen von Sprache. Beim Menschen
    sind syntaktische Regeln und Funktionswörter
    primär links in der perisylvischen Region
    lokalisierbar (sprachdominante Hemisphäre).
    Sprachverständnis, vor allem von Inhaltswörtern
    findet sich aber auch rechts.

49
  • Die Assoziationsareale des Neokortex Höhere
    geistige Funktionen I
  • Assoziationsareale sind Rindenfelder, die keine
    eindeutigen sensorischen, sensiblen oder
    motorischen Funktionen aufweisen,
  • sondern das Zusammenwirken zwischen den
  • einzelnen Sinnessystemen und den motorischen
  • Arealen integrieren (assoziieren).
  • Exekutive Funktionen
  • Der präfrontale Assoziationskortex ist für die
    zielorientierte, exekutive Planung des Verhaltens
    und das Arbeitsgedächtnis wichtig
  • Evolution des präfrontalen Kortex-
    spezifisch menschlichen Eigenschaften
  • Das Ausüben von Selbstkontrolle ist eine beim
    Menschen am weitesten fortgeschrittene Funktion,
    die an präfrontale Hirnregionen gebunden ist
  • Läsion der Integrationsleistung
  • pseudopsychopathisches Zustandsbild
    fehlende Empathie - Schizophrenie

50
  • Die Assoziationsareale des Neokortex Höhere
    geistige Funktionen II
  • Perzeptive Funktionen
  • Der parietale Assoziationskortex ist mit der
    Steuerung komplexer, sensorischer
    Reizverarbeitung, der visuellen Aufmerksamkeit,
    mit Handlungsplanung und mit räumlichen
    Funktionen befasst
  • Läsionen des Parietallappens
  • Kontralateraler Neglekt
  • Agnosien (Seelenblindheit) Taktile oder
    visuelle Agnosie
  • Prosopagnosie bedeutet das Nichterkennen von
    Gesichtern.
  • Der parietale Assoziationskortex ist mit der
    Steuerung sensorischer Reizverarbeitung (optisch,
    taktil, akustisch, vestibulär) befasst. Die
    parietalen Felder ermöglichen Aufmerksamkeit und
    Lokalisierung (Wo?) sensorischer Reizquellen.
  • Der Temporalkortex ist dabei in seinem unteren
    Abschnitt mit Erkennen und Bedeutungsanalyse vor
    allem visueller Reize (bei Ausfall Agnosie), in
    seinem medialen Teil mit explizitem Gedächtnis
    und superior mit akustischen Funktionen und
    Sprache verbunden.
  • Der anteriore Pol und Amygdala dienen
    höheren emotional-sozialen Funktionen.

51
(No Transcript)
52
  • Emotionen als physiologische Anpassungsreaktionen
  • Psychische Kräfte und psychische Funktionen
  • Das Auftreten, die Intensität und die
    Richtung psychischer Funktionen (Denken,
    Wahrnehmung, Lernen) wird durch Motivation
    (Trieb) und Emotionen bestimmt. Verhaltensweisen
    werden durch positive oder negative Verstärker
    gefördert oder unterdrückt.
  • Motivationen sind Antriebszustände (psychische
    Kräfte), die von zentralen Erregungsschwellen im
    Gehirn abhängen und die Wahrscheinlichkeit
    bestimmter Verhaltensweisen erhöhen oder senken.
    Sie werden auch als Triebe bezeichnet und sind im
    Gehirn entweder homöostatisch oder
    nichthomöostatisch organisiert.
  • Emotionen sind kurzzeitige vom Gehirn
    organisierte Reaktionen (psychische Kräfte), die
    alle Verhaltensweisen mitbestimmen sie bestehen
    aus subjektiv benennbaren Gefühlen und
    vegetativen, neuroendokrinen und
    somatomotorischen Reaktionen.
  • Die sechs verschiedenen Basisemotionen (primär)
    Angst, Furcht, Trauer, Abscheu, Freude und
    Überraschung können psychophysiologisch
    unterschieden werden. Sie sind durch die parallel
    ablaufenden subjektiven Gefühle, motorischen
    Reaktionen und vegetativen Reaktionen
    charakterisiert.
  • Die Emotionen regulieren Anpassungen des
    Verhaltens bei wechselnden Umweltkonstellationen,
    Annäherungs- und Vermeidungsverhalten und lenken
    Entscheidungen (auch im sozialen Kontext).

53
(No Transcript)
54
(No Transcript)
55
  • Die zentralen Repräsentationen der Emotionen
  • Emotionen (Gefühle, motorische, vegetative und
    neuroendokrine Reaktionen) sind in bestimmten
    Großhirnarealen (Cingulum anterior et posterior,
    Insula, präfrontalen Kortexarealen), Amygdala,
    Hypothalamus und Hirnstamm repräsentiert. Für
    jede Emotion ist diese Repräsentation spezifisch.
    Die zentralen Repräsentationen erhalten
    kontinuierliche afferente Rückmeldungen aus den
    Körpergeweben.
  • Furchtverhalten
  • Bestimmte Kerngebiete der Amygdala steuern
    über afferente Verbindungen von Thalamus und
    Kortexarealen und efferente Verbindungen zu
    Hypothalamus und oberem Hirnstamm die Emotion
    Furcht.
  • Störungen der neuronalen Regulation von
    Emotionen führen zu psychopathologischen
    Veränderungen und/oder somatischen Erkrankungen.

56
(No Transcript)
57
(No Transcript)
58
  • Die Emotionen Freude und Sucht
  • Positive Verstärkung im Gehirn
  • Belohnungssysteme im Hirnstamm und im
    limbischen System erzeugen Gefühle der Freude und
    sind für positive Verstärkung wichtig Nach J.
    Olds positives Verstärkungssystem genannt
  • Mesolimbisches Dopaminsystem
  • Dopamin des mesolimbischen Dopaminsystems
    wirkt als universelles positives
    Antriebsignal vor allem im Nucleus accumbens
  • Dopaminagonisten wie Amphetamin und Kokain
    (beides süchtig machende Substanzen) fördern die
    positive Verstärkung. Opiate stimulieren indirekt
    die dopaminergen Neurone im ventralen
    Tegmentumdes Mittelhirns,aber auch Neurone in
    Nucleus accumbens, lateralem Hypothalamus,
    Pallidum und periaquäduktalem Grau.Auch das
    noradrenerge System hat bei Reizung meist positiv
    verstärkende Effekte.
  • Dopaminantagonisten, wie z. B. Neuroleptika,
    hemmen die positive Verstärkung und führen zu
    Anhedonie (Lustlosigkeit)

59
(No Transcript)
60
(No Transcript)
61
  • Negative Verstärkersysteme I.
  • Hirnregionen, deren Reizung zu Aversion und
    Vermeidung führen, werden als negative
    Verstärkersysteme (Bestrafungssysteme)
    bezeichnet. Ihre neuronalen Strukturen sind
    weniger gut lokalisiert, da sie mit den zentralen
    Systemen zur endogenen Kontrolle von Schmerzen
    (Opioid und nicht Opioid, und den Regionen, die
    Sättigung und Ekel auslösen, überlappen. Sie
    befinden sich wahrscheinlich periventrikulär im
    Mesenzephalon. Eine relativ einheitliche
    anatomische und neurochemische zentralnervöse
    Struktur, wie wir sie für positive Verstärkung
    finden, scheint nicht zu existieren.

62
  • Negative Verstärkersysteme II..
  • Pharmaka und negative Verstärkersysteme. Die
    negativen Verstärkersysteme hemmen die
    mesolimbischen positiven Verstärkersysteme.
    Transmitter in dem (dem positiven System
    benachbart gelegenen) negativen periventrikulären
    System sind Serotonin (5-HT), Cho-lezystokinin,
    Substanz P und andere an Sättigung und Schmerz
    beteiligte Neuromodulatoren. Sie haben viele
    Funktionen und sind nicht spezifisch für Aversion
    und Bestrafung. Dennoch beeinflussen viele
    Substanzen über das serotonerge System unser
    Verhalten
  • Antidepressiva verbessern die Stimmung
    durch Hemmung der Wiederaufnahme von 5-HT in die
    5-HT-Neurone.
  • Ecstasy (3,4-Methylendioxymethamphetamin)
    stimuliert den 5-HT2-Rezeptor und verbessert
    Stimmung und Antrieb.
  • Kokain hemmt sowohl die Wiederaufnahme von
    Dopamin wie auch Serotonin und stimuliert somit
    beide Systeme.
  • Halluzinogene wie LSD (Lysergsäurediaethylam
    id) und Psilocybin stimulieren den
    5-HT2-Rezeptor. Sie erzeugen außer
    Hallizunationen auch negative Gefühle (Panik,
    Paranoia).
  • Herabgesetzte Verfügbarkeit von Serotonin
    am Rezeptor ist häufig mit gesteigerter
    Aggression und Autoaggression korreliert.

63
  • Sucht
  • Suchtverhalten ist eine extreme Form positiv
    motivierten Verhaltens es unterscheidet sich
    quantitativ von der positiven Motivation durch
    verstärkte Aversionssymptome bei Entzug und, je
    nach Sucht, durch Entwicklung von Toleranz
  • Suchtentstehung.
  • Erfolgt die Aktivierung des
    Verstärkungssystems nicht mehr durch
    physiologische Reize, sondern werden Neurone des
    positiven Antrieb erzeugenden Systems direkt
    (chemisch) gereizt, kann, wenn die zeitlichen
    Abstände zwischen diesen Aktivierungen kurz sind,
    Sucht entstehen.
  • Rolle der Umwelt.
  • Sucht kann in ihren biologischen Grundlagen
    ohne Berücksichtigung der Umgebung, in der sie
    entsteht und aufrecht erhalten wird, nicht
    verstanden werden. Die biologischen Mechanismen,
    die einer Sucht zugrunde liegen, werden nur in
    ganz bestimmten Umgebungsbedingungen und nur bei
    umschriebenen Konsequenzen in dieser Umgebung
    (z.B. unter Stress) aktiviert.

64
(No Transcript)
65
(No Transcript)
66
  • Sucht und mesolimbisches Dopaminsystem I.
  • Die neuronale Grundlage der Sucht liegt in
    der Förderung der synaptischen Übertragung im
    mesolimbischen Dopaminsystem
  • Während das Verlangen (die Suche) nach der
    Droge kontinuierlich ansteigt (die Sucht im
    engeren Sinne!), nimmt gleichzeitig die erzeugte
    Euphorie (Suchtbefriedigung) ab. Beiden
    Verhaltensweisen liegen unterschiedliche
    Mechanismen zugrunde.Die Aktivität im Nucleus
    accumbens nimmt in der Phase der Suche stark zu,
    nicht jedoch in der Phase der Suchtbefriedigung
    (Euphorie).

67
  • Sucht und mesolimbisches Dopaminsystem II.
  • Rückfall in die Sucht. Für die gleich hohe
    Rückfallhäufigkeit bei allen Süchten sind weniger
    Toleranz und Abstinenzreduktion verantwortlich,
    sondern die gelernten Anreizwerte aller
    Situationen und Gedanken, die in der
    Vergangenheit mit der Substanzeinnahme assoziiert
    waren. Im Laufe wiederholter Einnahme
    süchtig-machender Substanzen wird die
    Sensibilität des dopaminergen Systems größer, was
    zum Anstieg des Verlangens bei Auftritt von
    Hinweisreizen für die Aufnahme der Substanz
    führt. Die Freude oder Lust, die durch das
    Suchtmittel erzeugt werden, ist davon wenig
    berührt. Ebenso sind Abstinenzerscheinungen für
    die meisten Rückfälle nicht verantwortlich, die
    in der Regel lange nach Abklingen des Entzugs
    auftreten. Um Süchte wieder zum Verschwinden zu
    bringen (Extinktion), müssen dieselben
    Situationen, die mit der Einnahme des
    Suchtmittels assoziiert waren, wiederholt ohne
    Einnahme der Substanz dargeboten werden.
    Vermutlich nimmt auf diese Weise die Verstärkung
    der synaptischen Übertragung (z.B. im
    mesolimbischen Dopaminsystem), die sich bei der
    Entstehung der Sucht gebildet hat, wieder ab.

68
(No Transcript)
69
  • Neuroadaptation des mesolimbischen Systems I.
  • Kurzzeit- und Langzeitwirkung von
    süchtig-machenden Substanzen beruhen auf
    unterschiedlichen molekularen Mechanismen
  • Akute Einnahme einer süchtig-machenden Substanz.
    Die Bindung der zugeführten Substanz an die
    Dopamin-oder Opiatrezeptoren der Neurone des
    mesolimbischen Dopaminsystems aktiviert
    G-Proteine, welche die Aktivität der
    Adenylatzyklase hemmen Dies führt zur Abnahme der
    Aktivität von cAMP und cAMP-abhängigen
    Proteinkinasen. Durch die Reduktion der
    cAMP-Aktivität wird auch die Phosphorylierung von
    Ionenkanälen und vermutlich anderer zellulärer
    Effektoren reduziert.
  • Chronische Einnahme einer süchtigmachenden
    Substanz. Die intrazelluläre Signalübertragung
    ändert sich radikal bei chronischer Einnahme die
    Aktivität des Adenylatzyklase-cAMP-Systems nimmt
    zu und die Aktivität der cAMP- oder
    Ca2-abhängigen Proteinkinasen führt zu
    Phosphorylierung von Transkriptionsfaktoren im
    Zellkern. Die Transkriptionsvorgänge haben unter
    anderem eine Hochregulation der
    Postrezeptorsignalkette für den dopaminergen
    D2Rezeptor und eine Herunterregulation für den
    D2Rezeptor zur Folge (G-Protein, Adenylatzyklase
    usw.,).

70
  • Neuroadaptation des mesolimbischen Systems II.
  • Neuroadaptation. Im chronischen Zustand
    schrumpfen die dopaminergen Neurone des
    mesolimbischen Systems, während die Neurone im
    Ncl. accumbens mit dem kompensatorischen
    cAMP-Anstieg und der beschleunigten Transkription
    überaktiv werden, wenn nicht die an die
    Rezeptoren bindende Substanz erneut zugeführt
    wird. Die Affinität der D2-Rezeptoren für Dopamin
    nimmt mit zunehmender Drogeneinnahme ab. Diese
    Veränderung verschwindet Wochen nach Entzug
    wieder, während die durch Transkription erzeugten
    intrazellulären Änderungen über längere Zeit
    anhalten. Die biochemischen, morphologischen und
    physiologischen Veränderung der Neurone (hier des
    mesolimbischen Systems), die bei chronischer
    Einwirkung von Suchtsubstanzen stattfinden,
    werden als Neuroadaptation bezeichnet.

71
  • Sucht
  • Dopaminagonisten wie Amphetamin und Kokain
    (beides süchtig machende Substanzen) fördern die
    positive Verstärkung. Erfolgt die Aktivierung des
    Verstärkungssystems nicht mehr durch
    physiologische Reize, sondern direkt (chemisch),
    kann Sucht entstehen. Eine solche direkte
    chemische Aktivierung kann durch viele
    Suchterzeugenden Substanzen geschehen (wie z. B.
    Heroin, Morphin, Kokain, Marijuana, Amphetamine,
    Barbiturate, Nikotin und Alkohol).
  • Das mesolimbische positive
    Verstärkungssystem bildet die gemeinsame
    anatomische Endstrecke für die Entwicklung und
    Aufrechterhaltung von Sucht. Blockade oder
    Zerstörung dieses Systems nimmt allen
    Situationen, in denen hohe positive Erregung
    (Lust) z. B. durch Drogeneinnahme erzeugt wird,
    ihren Anreizwert und führt zum Erliegen der
    Sucht. Die Neurone des mesolimbischen Systems
    verändern sich biochemisch, anatomisch und
    physiologisch bei chronischer Einwirkung von
    Drogen. Dieser Zustand wird als Neuroadaptation
    bezeichnet.
Write a Comment
User Comments (0)
About PowerShow.com