Title: Einf
1Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten
2Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten
- 1. Was ist Wissenschaft?
- 1.1. Die Einordnung der Wirtschaftswissenschaf
t - 1.2. Einige Grundfragen der Erkenntnistheorie
- 1.2.1. Wozu brauchen wir Theorien?
- 1.2.2. Kann man falsche und wahre Theorien
unterscheiden? - 1.2.3. Kann es wissenschaftlichen
Fortschritt geben? - 2. Wissenschaftliches Arbeiten
- 2.1. Grundsätze
- 2.2. Verfassen wissenschaftlicher Texte
- 2.2.1. Literatursuche und Auswertung
- 2.2.2. Textgestaltung gemäß den Richtlinien
der Fakultät - 2.3. Die Präsentation wissenschaftlicher
Arbeiten
Vorlesungunterlage Skript www.rainer-maurer.de
Passwort für Skript zur Vorlesung AdamSmith
31. Was ist Wissenschaft?
4 Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten
- Die beiden Bilder sind Ausschnitte eines
Wandfreskos von Raphael Die Schule von
Athen(1511, Vatikan). Es zeigt links, den mit
seiner Hand auf den Himmel der reinen Ideen
deutenden, Philosophen Platon und rechts, den mit
seiner Hand auf die Welt der Erfahrung
deutenden Philosophen Aristoteles. Bis ins späte
Mittelalter hinein war die Entwicklung der
abendländischen Wissenschaft von der auf Platon
zurückgehenden Vorstellung geprägt, dass zum
Verständnis der Welt das Studium der reinen
Ideen (im heutigen Sinn Theorien) allein
notwendig sei. Nach seiner Ansicht war die
erfahrbare Welt nur ein Schatten der wahren
Welt der reinen Theorien. - Diese Vorstellung und ihre anfängliche
Einbettung in die christliche Lehre durch die
katholische Kirche führte zu einem weitgehenden
Stillstand des wissenschaftlichen Fortschritts.
Im Vergleich zum naturwissenschaftlichen
Kenntnisstand in der römischen Spätantike gab es
bis zum Ende des Mittelalters kaum Wissenszuwachs.
5 Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten
- Dies begann sich erst zu ändern, als mit der im
11. Jahrhundert einsetzenden Rückeroberung
Spaniens von den Arabern bis dahin unbekannte
naturwissenschaftliche Werke Aristoteles, die von
den Arabern nach Spanien mitgebracht worden
waren, entdeckt wurden. Der darin von Aristoteles
vertretene Standpunkt, dass nicht die Welt der
Ideen sondern die Welt der Erfahrung die
Quelle wissenschaftlicher Erkenntnis bildet,
hatte dann sehr starken Einfluss auf die
Entwicklung von Philosophie, Kunst und
Wissenschaft in Europa. - Sie bildeten das philosophische Rückgrat der dann
einsetzenden Renaissance-Bewegung. Künstler wie
Brunelleschi, Botticelli, da Vinci, Michelangelo
oder Dürer begannen sich in ihren Werken mit der
Darstellung der erfahrbaren Realität auseinander
zusetzen Naturwissenschaftler wie Brahe,
Kopernikus, Gallilei Vesalius, begannen ihre
theoretischen Überlegungen durch Beobachtungen
der Realität und Experimente zu überprüfen. Die
Erfolge, die mit dieser neuen Methode erzielt
wurden, bilden den Grundstock für den
wissenschaftlichen Fortschritt, der in die
Moderne mündete.
6Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten
- 1. Was ist Wissenschaft?
- 1.1. Die Einordnung der Wirtschaftswissenschaf
t - 1.2. Einige Grundfragen der Erkenntnistheorie
- 1.2.1. Wozu brauchen wir Theorien?
- 1.2.2. Kann man falsche und wahre Theorien
unterscheiden? - 1.2.3. Kann es wissenschaftlichen
Fortschritt geben? - 2. Wissenschaftliches Arbeiten
- 2.1. Grundsätze
- 2.2. Verfassen wissenschaftlicher Texte
- 2.2.1. Literatursuche und Auswertung
- 2.2.2. Textgestaltung gemäß den Richtlinien
der Fakultät - 2.3. Die Präsentation wissenschaftlicher
Arbeiten
71.1. Die Einordnung der Wirtschaftswissenschaft
Wissenschaften
Idealwissen-schaften
Erfahrungs-wissenschaften
Kulturwissen-schaften
Naturwissen-schaften
Logik
Mathe-matik
Geisteswissen-schaften
Sozialwissen-schaften
Wirtschafts-wissenschaften
Politologie
Soziologie
8 1.1. Die Einordnung der Wirtschaftswissenschaft
- Diese Einteilung der Wissenschaften ist nur eine
von vielen möglichen. Als Einteilungskriterium
wurde hier der Unterschied zwischen Ideal- und
Erfahrungswissenschaften gelegt. Andere
Einteilungen sind auch möglich und nützlich eine
einzig wahre Einteilung gibt es nicht. - Unter den Idealwissenschaften fasst man all jene
Wissenschaften zusammen, bei denen die Gültigkeit
der Aussagen ohne Rückgriff auf die erfahrbare
Realität bestimmt werden kann. Das ist z.B. in
der Mathematik der Fall. Mathematische Theorien
werden aus Annahmen (Axiomen) hergeleitet. Ändert
man die Axiome resultieren andere Mathematiken.
So beruht z.B. die in der Schulmathematik
gelehrte Geometrie auf der Annahme, dass sich
zwei Parallelen auch in der Unendlichkeit nicht
schneiden. Diese Annahme wurde von dem
griechischen Mathematiker Euklid (365-300 v.
Chr.) eingeführt. Die daraus resultierende
Geometrie nennt man deshalb Euklidsche
Geometrie. Ändert man die Ausgangsannahme
resultiert eine andere Mathematik. Beide Arten
von Mathematik sind gültig, wenn man jeweils die
Ausgangsannahmen voraussetzt.
9 1.1. Die Einordnung der Wirtschaftswissenschaft
- Empirische Erfahrung spielt dabei keine Rolle.
Natürlich kann man die Frage stellen, welche Art
von Mathematik bei der Beschreibung der
erfahrbaren Welt den größeren Nutzen bringt. Wenn
z.B. Physiker, Ingenieure oder Statistiker das
tun, betreiben sie jedoch bereits
Erfahrungswissenschaft. Die reine Mathematik
kümmert sich nicht um solche Fragen. Die reine
Mathematik untersucht nur Axiomensysteme und die
daraus ableitbaren, unterschiedlichen
mathematischen Theorien. - Als Erfahrungswissenschaften bezeichnet man die
Wissenschaften, bei denen die Gültigkeit der
Aussagen von ihrer Übereinstimmung mit
empirischen Beobachtungen abhängt. Diese
Wissenschaften gehen in der Regel auch
axiomatisch vor, d.h. sie leiten ihre Theorien
aus Axiomen ab. Wenn aber die aus den Theorien
resultierenden Hypothesen nicht mit den
empirischen Beobachtungen übereinstimmen, werden
die Axiome der Theorie verworfen. Man versucht,
dann durch eine Änderung der Axiome eine neue
Theorie zu entwickeln, die besser mit den
Beobachtungen übereinstimmt. - Die Erfahrungswissenschaften lassen sich
einteilen in die Wissenschaften die sich
10 1.1. Die Einordnung der Wirtschaftswissenschaft
- mit den nicht-biologischen Aspekten des Menschen
beschäftigen, den Kulturwissenschaften, und in
die Wissenschaften, die sich mit der Natur
beschäftigen, die Naturwissenschaften. - Die Kulturwissenschaften lassen sich einteilen,
in die Wissenschaften, die sich mit den Produkten
des menschlichen Geistes befassen (Sprache,
Kunst, Musik, Brauchtum, Recht, Geschichte) und
die Wissenschaften, die sich mit dem menschlichen
Sozialverhalten beschäftigen, den
Sozialwissenschaften. - Innerhalb der Sozialwissenschaften kann man nun
noch einmal eine Einteilung nach dem Kontext, in
dem das Sozialverhalten sich abspielt, machen
Ist der Kontext der Bereich politischer Systeme,
spricht man von Politologie, ist das
Zusammenleben der Menschen innerhalb von
Gesellschaften, spricht man von Soziologie, geht
es um die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen
Einzelnen, Gruppen oder Ländern spricht man von
Wirtschaftswissenschaft. Die Einteilung macht
jedoch deutlich, dass die Grenzen zwischen den
Wissenschaften immer fließender werden, je tiefer
man die Einteilung betreibt Soziologische
Phänomene wirken auf den Bereich der Politologie,
wirtschaftliche Phänomene wirken auf die
Soziologie und umgekehrt.
11Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten
- 1. Was ist Wissenschaft?
- 1.1. Die Einordnung der Wirtschaftswissenschaf
t - 1.2. Einige Grundfragen der Erkenntnistheorie
- 1.2.1. Wozu brauchen wir Theorien?
- 1.2.2. Kann man falsche und wahre Theorien
unterscheiden? - 1.2.3. Kann es wissenschaftlichen
Fortschritt geben? - 2. Wissenschaftliches Arbeiten
- 2.1. Grundsätze
- 2.2. Verfassen wissenschaftlicher Texte
- 2.2.1. Literatursuche und Auswertung
- 2.2.2. Textgestaltung gemäß den Richtlinien
der Fakultät - 2.3. Die Präsentation wissenschaftlicher
Arbeiten
121.2. Einige Grundfragen der Erkenntnistheorie
1.2.1. Wozu brauchen wir Theorien?
- Alle Erfahrungswissenschaften bestehen aus zwei
Abteilungen - Dazu folgende Beispiele
Theoretische Abteilung
Theoretische Erklärung des Forschungsgegenstandes
Handlungswissenschaft-liche Abteilung
Verwertung der Theorien für menschliche
Handlungsziele
131.2. Einige Grundfragen der Erkenntnistheorie
1.2.1. Wozu brauchen wir Theorien?
Theoretische Physik
Theoretische Erklärung der physikalischen Welt
Ingenieurswissenschaften
Verwertung physikalischer Theorien zum Bau von
Brücken, Kühlschränken, Computern,
Atomkraftwerken, Raumstationen usw.
Wichtig Ob Kühlschränke oder Computer gebaut
werden sollen, kann nicht logisch aus der Physik
oder der Ingenieurswissenschaft abgeleitet werden!
Handlungsziele müssen von Menschen festgelegt
werden. Dazu braucht man Wertesysteme (Ethiken)!
Welche Ethik ist die Richtige???
141.2. Einige Grundfragen der Erkenntnistheorie
1.2.1. Wozu brauchen wir Theorien?
Theoretische Biologie
Theoretische Erklärung der biologischen Welt
z.B. Agrarwissenschaften
Verwertung der biologischen Theorien zur
Gewinnung von Nahrungsmitteln.
Wichtig Ob Kartoffeln oder Kaviar erzeugt werden
sollen, kann nicht logisch aus der Biologie oder
den Agrarwissen-schaften abgeleitet werden!
Handlungsziele müssen von Menschen festgelegt
werden. Dazu braucht man Wertesysteme (Ethiken)!
Welche Ethik ist die Richtige???
151.2. Einige Grundfragen der Erkenntnistheorie
1.2.1. Wozu brauchen wir Theorien?
- Beispiel Wirtschaftswissenschaft
Wirtschaftstheorie
Theoretische Erklärung der wirtschaftlichen
Realität
Wirtschaftspolitik
Verwertung der Wirtschaftstheorien zur Erzielung
eines hohen Wirtschaftswachstums, Vermeidung von
Konjunkturkrisen, gewünschter Einkommensverteilung
usw.
Wichtig Ob hohes Wirtschaftswachstum oder
gleiche Einkommensverteilung angestrebt werden
soll, kann nicht logisch aus der
Wirtschaftstheorie oder Wirtschaftspolitik
abgeleitet werden!
Handlungsziele müssen von Menschen festgelegt
werden. Dazu braucht man Wertesysteme (Ethiken)!
Welche Ethik ist die Richtige???
161.2. Einige Grundfragen der Erkenntnistheorie
1.2.1. Wozu brauchen wir Theorien?
- Die Betriebswirtschaftlehre zählt wie die
Wirtschaftspolitik zu den Handlungswissen-schaften
greift aber als echte Querschnittswissenschaft
traditionell nicht nur auf die Wirt-schaftstheorie
zu sondern auch auf Natur-, Geistes- und andere
Sozialwissenschaften zu
Ingenieurswis-senschaften
Wirtschaftstheorie
Jura
Soziologie
Psychologie
Verwertung von Theorien zur Erzielung eines hohen
Unter-nehmensgewinns durch Opti-mierung von
Marketing, Perso-nalmanagement, Logistik usw.
Betriebswirtschaftslehre
Wichtig Ob Unternehmensgewinn, Lohnsumme oder
Ressourcen-effizienz maximiert werden soll, kann
nicht logisch aus den Theorien oder der BWL
abgeleitet werden!
Handlungsziele müssen von Menschen festgelegt
werden. Dazu braucht man Wertesysteme (Ethiken)!
Welche Ethik ist die Richtige???
17- Welche Ethik ist die Richtige?
Ethiken
Prinzipienethiken (Gesinnungsethik)
Die dem Handeln zu Grunde liegende Gesinnung zählt
Naturrechtsethik (Gesinnung folgt aus Natürlich-keit Platon, Aquin, kath. Kirche)
Gewissensethik (Gesinnung folgt aus Gewissen Fichte)
Tugendethik (Gesinnung folgt aus Charakter-haltungen Sokrates)
Pflichtethik (Gesinnung folgt aus kategorischem Imperativ Kant)
Vertragsethiken (Kontraktualismus) Vertragsethiken (Kontraktualismus)
Handeln orientiert sich an faktischen oder hypothetischen Verträgen Handeln orientiert sich an faktischen oder hypothetischen Verträgen
Moralische (aus hypothetischen Verträge werden ethische Regeln abgeleitet) Amoralische (Einhaltung formaler Regeln ohne ethischen Anspruch)
Diskursethik (Ethische Regeln wer-den aus idealer Kom-munikationsgemein-schaft abgeleitet Apel, Habermaß) Autoritätsethik (Eine Instanz entscheidet für alle)
Gerechtigkeits- theorie (Ethische Regeln werden aus hypo- thetisch ungewisser Ausgangsituation Abgeleitet Rawls) Interessenethik (Alle können ihre Interessen einbringen)
Ergebnisethiken (Verantwortungsethik)
Das Ergebnis des Handels zählt
Ethischer Egoismus (Ergebnis am Eigeninteresse orientiert Nietzsche, Stirner, A.Rand)
Handlungsutilitarismus (Ergebnis einer konkreten Handlung Bentham)
Regelutilitarismus (Durchschnittliches Ergebnis einer Regel zählt Brandt)
18- Das Begründungstrilemma der Ethik (H. Albert)
Jeder Versuch Ethiken zu begründen endet
zwangsläufig
bei einer der folgenden Alternativen
Unendlicher Regress
Ethische Norm x
Zirkelschluss
Ethische Norm x
Abbruch d. Begründung
Ethische Norm x
gt
gt
gt
Argument 1
Argument 1
Argument 1
gt
gt
gt
gt
Argument 2
Argument 2
Argument 2
Argument 4
gt
gt
Argument 3
gt
Begründung unvollständig
Argument 3
gt
Argument 4
gt
usw.
Letztbegründung ethischer Normen ist nicht
möglich! gt
Jede Ethik hat Schwachstellen gt Jede Ethik ist
revidierbar. gt Ethischer
Fundamentalismus ist nicht zu rechtfertigen.
191.2. Einige Grundfragen der Erkenntnistheorie
1.2.1. Wozu brauchen wir Theorien?
- Handlungsziele können also nicht wissenschaftlich
bestimmt werden, da es kein allgemeinverbindliches
Begründungsverfahren gibt. - Konsequenz PLURALISMUS
- Moderne Gesellschaften westlicher Prägung legen
in ihren Verfassungen nur so viele Regeln fest,
wie zur Organisation der Gesellschaft notwendig. - Diese Regeln sind so gestaltet, dass sie den
einzelnen Menschen große Entscheidungspielräume
lassen. - Man findet deshalb in diesen Gesellschaften
Menschen mit sehr unterschiedlichen Vorstellungen
davon, was richtig oder falsch ist. - Manche Menschen schließen sich zu
Wertegemeinschaften zusammen, z.B. Vereine,
Parteien, Stiftungen, Religions-gemeinschaften,
die für ihre Weltanschauung werben. - Wenn es um Entscheidungen geht, die die gesamte
Gesellschaft betreffen, können in pluralistischen
Gesellschaften alle ihre Standpunkte und
Argumente einbringen. Am Ende wird dann durch
demokratische Verfahren eine Entscheidung
getroffen, die i.d.R ein Interessenkompromiss ist.
201.2. Einige Grundfragen der Erkenntnistheorie
1.2.1. Wozu brauchen wir Theorien?
- Zu welchen Handlungszwecken das von den
Erfahrungswissen-schaften gewonnene theoretische
Wissen verwendet werden soll, lässt sich also
nicht allgemeinverbindlich sagen. - Es herrscht also eine gewisse Unbestimmtheit
vor, die man aber auch positiv als Offenheit
verstehen kann. - Man kann gewissermaßen über alles noch einmal
reden. Es gibt keinen Platz für Fundamentalismus
jeglicher Art.
-20-
Prof. Dr. Rainer Maurer
211.2. Einige Grundfragen der Erkenntnistheorie
1.2.1. Wozu brauchen wir Theorien?
- Wozu das Wissen der Erfahrungswissenschaften
verwendet werden soll, lässt sich also nicht
allgemeinverbindlich festlegen. - Ein weiteres grundsätzliches Problem besteht nun
darin, dass es auch kein sicheres Wissen über die
Realität gibt. - Die Geschichte der Erfahrungswissenschaften
zeigt, dass alle bisher entdeckten Theorien über
die Beschaffenheit der Realität in der Physik,
Biologie, Chemie irgendwann von besseren abgelöst
worden sind. - Es gibt also auch in den Erfahrungswissenschaften
kein allgemeinverbindliches, ein für alle mal
gesichertes Wissen. - Warum ist das so?
- Warum kann man nicht einfach zwischen wahren und
falschen Theorien unterscheiden?
22Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten
- 1. Was ist Wissenschaft?
- 1.1. Die Einordnung der Wirtschaftswissenschaf
t - 1.2. Einige Grundfragen der Erkenntnistheorie
- 1.2.1. Wozu brauchen wir Theorien?
- 1.2.2. Kann man falsche und wahre Theorien
unterscheiden? - 1.2.3. Kann es wissenschaftlichen
Fortschritt geben? - 2. Wissenschaftliches Arbeiten
- 2.1. Grundsätze
- 2.2. Verfassen wissenschaftlicher Texte
- 2.2.1. Literatursuche und Auswertung
- 2.2.2. Textgestaltung gemäß den Richtlinien
der Fakultät - 2.3. Die Präsentation wissenschaftlicher
Arbeiten
231.2. Einige Grundfragen der Erkenntnistheorie
1.2.2. Kann man falsche und wahre Theorien
unterscheiden?
- Auf den ersten Blick erscheint es einfach
- Wahre Theorien stimmen mit empirischen
Beobachtungen überein. - Falsche Theorien widersprechen empirischen
Beobachtungen. - Also können wir mit Hilfe von empirischen
Beobachtungen die wahren Theorien von den
falschen unterscheiden. - Das war auch lange Zeit die in der Philosophie
vorherrschende Meinung, bis der englische
Philosoph David Hume (1711-76) darauf aufmerksam
machte, dass die Wahrheit einer Theorie niemals
durch empirische Beobachtungen festgestellt
werden kann. Sein Grundargument lautet - Egal wie oft eine Theorie mit einer Beobachtung
übereinstimmt, es kann nie ausgeschlossen werden,
dass irgendwann, irgendwo einmal eine Beobachtung
gemacht wird, die der Theorie widerspricht.
241.2. Einige Grundfragen der Erkenntnistheorie
1.2.2. Kann man falsche und wahre Theorien
unterscheiden?
- Dazu einige bekannte Beispiele
- Lange Zeit zogen die Biologen aus der
Beobachtung, dass alle beo-bachtbaren Schwäne
weiß sind, die Schlussfolgerung, dass Schwäne
tatsächlich immer weiß sind. Nach der Entdeckung
Australiens 1860 stellten sie dann fest, dass es
dort auch schwarze Schwäne gibt. Die Theorie
Alle Schwäne sind immer weiß war also falsch,
obwohl man bis 1860 beobachtet hatte, dass
Schwäne immer weiß sind. - Lange Zeit sahen die Physiker in der Beobachtung,
dass die Sonne morgens im Osten aufgeht, dann in
einer kreisförmigen Bahn um die Erde läuft und
abends im Westen wieder untergeht, den Beleg
dafür, dass sich die Sonne um die Erde dreht.
Kopernikus legte dann 1543 eine neue Theorie vor,
die zeigte, dass diese Schlussfolgerung falsch
ist. - Lange Zeit glaubte man, dass die Existenz von
Millionen unter-schiedlicher Tiere und Pflanzen
notwendigerweise die Existenz eines Schöpfers
voraussetzt. Seit Darwin 1859 seine
Evolutionstheorie veröffentlicht hat, weiß man,
dass die beobachtbare Artenvielfalt auch durch
einen natürlichen Prozess von Mutation und
Selektion erklärt werden kann.
25 1.1. Die Einordnung der Wirtschaftswissenschaft
- Das Humesche Argument, das auch Humesches
Induktionsproblem genannt wird, basiert
wesentlich auf der Annahme eines unendlichen
Universums. In einem unendlichen Universum, kann
z.B. die Wahrheit einer Theorie, die die
Hypothese beinhaltet Es existiert kein schwarzer
Schwan niemals als wahr bezeichnet werden.
Egal wie oft die Beobachtung gemacht wird, dass
tatsächlich an einer bestimmten Raum-Koordinate
des Universums kein schwarzer Schwan existiert,
kann aufgrund der Unendlichkeit des Universums
niemals ausgeschlossen werden, dass es irgendwo
in der Unendlichkeit eine Raum-Koordinate gibt an
der tatsächlich eine schwarzer Schwan existiert.
In einem endlichen Universum, wäre es zumindest
theoretisch (falls genügend schnelle Raumschiffe
existierten) möglich alle Raum-Zeit-Koordinaten
abzusuchen und auf die Existenz eines schwarzen
Schwanes zu überprüfen. Solange wir aber nicht
mit Sicherheit wissen können, ob das Universum
endlich ist, könne wir also auch die Wahrheit von
Theorien nicht beweisen. Außerdem kann
Unendlichkeit nicht nur im Makrokosmos und bei
Makroobjekten auftreten sondern auch im
Mikrokosmos. Dazu kommt die Möglichkeit der
Existenz eines Universums mit mehr als 4
Dimensionen
261.2. Einige Grundfragen der Erkenntnistheorie
1.2.2. Kann man falsche und wahre Theorien
unterscheiden?
- Wir können also nie wissen, ob eine Theorie im
empirischen Sinne wahr ist! - Auf welche Theorien, können wir dann aber unsere
Handlungen stützen? - Die Frage blieb lange Zeit unbeantwortet, bis der
österreichische Philosoph Karl Popper
(1902-1994), darauf hinwies, dass es sehr viel
leichter ist, die empirische Falschheit einer
Theorie nachzuweisen - Auch in einem unendlichen Universum genügt im
Prinzip bereits eine empirische Beobachtung, die
einer Theorie widerspricht, um die Falschheit
einer Theorie zu beweisen. - Konkret Eine Theorie, aus der hervorgeht, dass
es keinen schwarzen Schwan gibt, wäre natürlich
falsch, wenn man irgendwo tatsächlich einen
schwarzen Schwan fände. - Ein einziger schwarzer Schwan genügt also, um die
Falschheit einer Theorie zu beweisen.
271.2. Einige Grundfragen der Erkenntnistheorie
1.2.2. Kann man falsche und wahre Theorien
unterscheiden?
- Popper empfiehlt deshalb, Handlungsempfehlungen
immer auf diejenige von allen Theorien zu
stützen, die am wenigsten falsch ist - Die am wenigsten falsche Theorie bezeichnet
Popper als die Theorie mit dem höchsten
empirischen Bewährungsgrad. - Dabei legt Popper großen Wert auf den Unterschied
zwischen Bewährung und Bewahrheitung legt.
Letztere ist aufgrund des Humeschen
Induktionsproblems nicht möglich. - Es gibt also auch in den Erfahrungswissenschaften
kein allgemeinverbindliches, ein für alle mal
gesichertes Wissen. - Alles Wissen über die Realität ist
Vermutungswissen. - Es kann immer sein, dass sich eine Theorie
irgendwann als falsch herausstellt. - Es gibt auch hier keinen Grund für
Fundamentalismus. - Man sollte also immer offen sein, für neue
Theorien, für neue Problemlösungsvorschläge, für
Kritik
28Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten
- 1. Was ist Wissenschaft?
- 1.1. Die Einordnung der Wirtschaftswissenschaf
t - 1.2. Einige Grundfragen der Erkenntnistheorie
- 1.2.1. Wozu brauchen wir Theorien?
- 1.2.2. Kann man falsche und wahre Theorien
unterscheiden? - 1.2.3. Kann es wissenschaftlichen
Fortschritt geben? - 2. Wissenschaftliches Arbeiten
- 2.1. Grundsätze
- 2.2. Verfassen wissenschaftlicher Texte
- 2.2.1. Literatursuche und Auswertung
- 2.2.2. Textgestaltung gemäß den Richtlinien
der Fakultät - 2.3. Die Präsentation wissenschaftlicher
Arbeiten
291.2. Einige Grundfragen der Erkenntnistheorie
1.2.3. Kann es wissenschaftlichen Fortschritt
geben?
- Wenn wir aufgrund des Humeschen
Induktionsproblems niemals sicher sein können, ob
eine Theorie wahr ist, kann es dann überhaupt
wissenschaftlichen Fortschritt geben? - Antwort Man darf das Anspruchsniveau nicht zu
hoch schrauben - Wir können niemals sicher sein, die wahre
Theorie zu kennen. - Wir können aber immer von allen bekannten
Theorien, diejenige aussuchen, die am wenigsten
den empirischen Beobachtungen widerspricht. - Wenn es gelingt, diese Theorie an den Stellen, wo
sie Beobachtungen widerspricht, zu verbessern und
daraus eine neue Theorie zu machen, besteht Grund
zu der Hoffnung, dass wir in der Erkenntnis der
realen Welt voranschreiten auch wenn wir
niemals sicher sein können, dass die dabei
gewonnene neue Theorien wahr ist. - In diesem Sinn ist also wissenschaftlicher
Fortschritt möglich.
30Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten
- 1. Was ist Wissenschaft?
- 1.1. Die Einordnung der Wirtschaftswissenschaf
t - 1.2. Einige Grundfragen der Erkenntnistheorie
- 1.2.1. Wozu brauchen wir Theorien?
- 1.2.2. Kann man falsche und wahre Theorien
unterscheiden? - 1.2.3. Kann es wissenschaftlichen
Fortschritt geben? - 2. Wissenschaftliches Arbeiten
- 2.1. Grundsätze
- 2.2. Verfassen wissenschaftlicher Texte
- 2.2.1. Literatursuche und Auswertung
- 2.2.2. Textgestaltung gemäß den Richtlinien
der Fakultät - 2.3. Die Präsentation wissenschaftlicher
Arbeiten
312. Wissenschaftliches Arbeiten 2.1. Grundsätze
- Aus der Erkenntnistheorie ergeben sich eine Reihe
von Grundsätzen für das wissenschaftliche
Arbeiten - Wenn der wissenschaftliche Fortschritt vor allem
im Nachweis der Falschheit von Theorien besteht,
dann müssen wissenschaftliche Theorien so
formuliert und präsentiert werden, dass es
möglichst einfach ist, sie zu kritisieren und
gegebenenfalls ihre Falschheit zu erkennen. - Daraus leiten sich sowohl inhaltliche als auch
formale Grundsätze für das wissenschaftliche
Arbeiten ab
322. Wissenschaftliches Arbeiten 2.1. Grundsätze
- Inhaltliche Grundsätze
- Nachvollziehbare Argumentation
- Sorgfältige und selbstkritische Begründung von
Ergebnissen - Vollständige und kritische Sichtung der
relevanten Literatur - Gründliche Diskussion unterschiedlicher
Meinungen. - Vollständige Dokumentation theoretischer und
empirischer Resultate - Offenheit für Kritik
- Formale Grundsätze
- Verständlichkeit des Ausdrucks
- Klarheit der Struktur und des Formats
- Leserfreundlichkeit der Darstellung
- Verständliche Definition der verwendeten Begriffe
- Orientierung an der üblichen Fachsprache und
Konventionen, um Fachkundigen eine schnelle
Überprüfung zu gewährleisten - Vollständigkeit und Korrektheit der Quellenangaben
33Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten
- 1. Was ist Wissenschaft?
- 1.1. Die Einordnung der Wirtschaftswissenschaf
t - 1.2. Einige Grundfragen der Erkenntnistheorie
- 1.2.1. Wozu brauchen wir Theorien?
- 1.2.2. Kann man falsche und wahre Theorien
unterscheiden? - 1.2.3. Kann es wissenschaftlichen
Fortschritt geben? - 2. Wissenschaftliches Arbeiten
- 2.1. Grundsätze
- 2.2. Verfassen wissenschaftlicher Texte
- 2.2.1. Literatursuche und Auswertung
- 2.2.2. Textgestaltung gemäß den Richtlinien
der Fakultät - 2.3. Die Präsentation wissenschaftlicher
Arbeiten
342.2. Verfassen wissenschaftlicher Texte2.2.1.
Literatursuche und Auswertung
- Eine wissenschaftliche Hausarbeit oder
Abschlussarbeit behandelt i.d.R. immer ein
Problem zu dem Lösungsvorschläge gemacht werden
sollen. - Bevor man jedoch eigene Lösungsvorschläge macht,
müssen zunächst einmal die schon existierenden
Lösungsvorschläge diskutiert werden. Deshalb
steht am Anfang steht immer die vollständige
Sichtung der schon existierenden Literatur.
Wichtig ist dabei, dass auf dem aktuellen Stand
der Literatur aufgesetzt wird. - Man geht in drei Schritten vor
- Literatursichtung (Was ist derzeit zu einem
bestimmten Thema verfügbar?) - Literaturauswahl (Was ist für meine Fragestellung
relevant) - Literaturbeschaffung (Wie und wo komme ich am
einfachsten an die für mich relevante Literatur
ran?)
352.2. Verfassen wissenschaftlicher Texte2.2.1.
Literatursuche und Auswertung
- Literatursichtung
- Empfehlenswert ist zunächst die Suche mit der
Metasuchmaschine der Virtuellen Fachbibliothek
der Wirtschaftswissenschaften - http//www.econbiz.de
- Mit dieser Suchmaschine suchen Sie im Bestand
aller großen deutschsprachigen wirtschaftswissensc
haftlichen Bibliotheken (ECONIS Deutsche
Zentralbibliothek der Wirtschaftswissen-schaften
Kiel, USB-Katalog BWL-Sondersammlung der
Universi-tätsbibliothek Köln, Online-Katalog der
Wirtschaftsuniversität Wien, EconBiz ca. 18.500
wirtschaftswissenschaftlich relevante
Internetquellen, sowie 5 weitere Datenbanken). - Nutzen Sie intensiv die verschiedenen
Möglichkeiten der Stichwortsuche - Erstellen Sie eine Liste der für Ihr Thema
relevanten Stichworte. - Ergänzen Sie diese Liste, wenn Sie eine
Publikation finden, die Ihr Thema genau trifft,
mit Stichworten, unter denen diese Publikation
gelistet ist.
362.2. Verfassen wissenschaftlicher Texte2.2.1.
Literatursuche und Auswertung
- Literaturauswahl
- Welche Literatur kommt in Frage?
- Grundsätzlich kommen für wissenschaftliche
Arbeiten folgende Arten von Publikationen in
Frage - Lehr- und Fachbücher,
- Artikel in wissenschaftlichen Fachzeitschriften,
- Arbeits- und Diskussionspapiere
wissenschaftlicher Institutionen, - amtliche Statistik, auch Brancheninformationsdiens
te. - Für Arbeiten mit juristischem Bezug Gesetze,
Urteile, Materialien - Bei der weiteren Auswahl nutzen Sie die
Stichwortangaben, Inhaltsverzeichnisse oder
Abstracts, der Online Kataloge. - Wenn Sie sich nicht sicher sind, googeln sie mit
dem Titel und Autorennamen Dabei finden Sie
häufig die Verlagsseite mit einer genaueren
Beschreibung des Buchinhaltes oder Sie finden die
Veröffentlichung häufig sogar in PDF-Form auf der
Internetseite des Autors usw.
372.2. Verfassen wissenschaftlicher Texte2.2.1.
Literatursuche und Auswertung
- Literaturbeschaffung
- Wenn die Literatur nicht online verfügbar ist,
suchen Sie die Publikation zunächst im Katalog
unserer Hochschulbibliothek. - HS-Bestand (evtl. Beschaffungsvorschlag)
- E-Books
- Elektronische Zeitschriftenbibliothek
- Datenbanken (u.a. Econlit)
- Wenn die Publikation dort nicht verfügbar ist,
müssen Sie eine Fernleihe machen. Dazu können Sie
folgende Fernleihebestellmaske unserer Bibliothek
nutzen - http//zfl.bsz-bw.de/cgi-bin/zfl_us
erfrm.pl - Wenn Sie in Zeitverzug sind, können Sie auch
kostenpflichtige private Kopierdienste wie
www.Subito-doc.de etc. nutzen. - Beginnen Sie rechtzeitig mit der Literatursuche
(mind. 6 Wochen vor dem Schreibbeginn!), da der
Bezug über die Fernleihe 2-3 Wochen dauern kann!
38Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten
- 1. Was ist Wissenschaft?
- 1.1. Die Einordnung der Wirtschaftswissenschaf
t - 1.2. Einige Grundfragen der Erkenntnistheorie
- 1.2.1. Wozu brauchen wir Theorien?
- 1.2.2. Kann man falsche und wahre Theorien
unterscheiden? - 1.2.3. Kann es wissenschaftlichen
Fortschritt geben? - 2. Wissenschaftliches Arbeiten
- 2.1. Grundsätze
- 2.2. Verfassen wissenschaftlicher Texte
- 2.2.1. Literatursuche und Auswertung
- 2.2.2. Textgestaltung gemäß den Richtlinien
der Fakultät - 2.3. Die Präsentation wissenschaftlicher
Arbeiten
392.2. Verfassen wissenschaftlicher Texte 2.2.2.
Textgestaltung gemäß den Richtlinien der Fakultät
- Die Richtlinien der Fakultät gelten
obligatorisch, es sei denn Ihr Prüfer weicht
ausdrücklich davon ab. - Die folgenden Erläuterungen zur Textgestaltung
sind nur ein grober Ausschnitt der Richtlinien,
bitte lesen Sie vor dem Verfassen einer
Hausarbeit oder Abschlussarbeit die vollständigen
Richtlinien sorgfältig durch und halten Sie sich
an die Vorgaben. - Um diese Aspekte der Textgestaltung geht es im
Folgenden - Gliederung
- Textumfang und -gestaltung
- Schaubilder, Tabellen, Übersichten
- Zitierordnung
- Quellenverzeichnis
- Anhang
402.2. Verfassen wissenschaftlicher Texte 2.2.2.
Textgestaltung gemäß den Richtlinien der Fakultät
- Gliederung
- Idealerweise der lässt sich Inhalt und
Gedankengang einer Arbeit bereits anhand der
Gliederung erfassen. - In der Einleitung wird die Fragestellung
erläutert am Ende der Einleitung wird
Vorgehensweise und Aufbau der Arbeit beschrieben. - Der Hauptteil bietet dann die sachliche
Bearbeitung der eigentlichen Fragestellung - Er beginnt mit der Beschreibung und Diskussion
des bisherigen Forschungsstandes auf Grundlage
der Literatur und enthält dann den eigenen
Forschungsbeitrag. - Bei reinen Literaturarbeiten, entfällt der eigene
Forschungsbeitrag. Stattdessen findet eine
ausführlichere Diskussion des Forschungs-standes
statt, die normalerweise in einer eigenen
Bewertung mündet. - Der Hauptteil enthält mehrere Unterpunkte, die
den logischen Zusammenhang der Arbeit
widerspiegeln. - Im Schlussteil werden die Ergebnisse der Arbeit
zusammengefasst, offen gebliebene Fragestellungen
beschrieben.
412.2. Verfassen wissenschaftlicher Texte 2.2.2.
Textgestaltung gemäß den Richtlinien der Fakultät
- Zur Gliederung wird das dekadische System
verwendet, z.B.
1. Einleitung 2. Theoretische Erklärungen des
Wirtschaftswachstums 2.1. Die neoklassische
Wachstumstheorie 2.1.1. Geschlossene
Volkswirtschaft 2.1.2. Offene
Volkswirtschaft 2.2. Die Neue
Wachstumstheorie 2.2.1. Bei
international mobilem technischem Wissen
2.2.1. Bei immobilem technischem Wissen 3. Stand
der empirischen Forschung 3.1.
Länderquerschnittsanalysen 3.2.
Zeitreihenanalysen 3.4. Ausgewählte
Fallstudien 3.4.1. Süd-Korea
3.4.2. Venezuela 4. Schlussfolgerungen
422.2. Verfassen wissenschaftlicher Texte 2.2.2.
Textgestaltung gemäß den Richtlinien der Fakultät
- Textumfang und -gestaltung
- Der Umfang von Hausarbeiten beträgt 12 -16
Seiten. - Der Umfang von Abschlussarbeiten beträgt 70
Seiten - Die detaillierten Angaben zur Seiten- und
Schriftformatierung entnehmen Sie bitte den
Richtlinien der Fakultät. - Dort finden Sie auch Mustervorlagen für
- Deckblatt
- Eidesstattliche Erklärung der Autorschaft
- Abkürzungs-, Abbildungs- und Inhaltsverzeichnis
(nur bei Abschlussarbeiten) - Quellenverzeichnis
- Abgabe der Arbeiten erfolgt in PDF-Form und als
Ausdruck. - Hausarbeiten ungebundener Ausdruck
- Abschlussarbeiten gebundener Ausdruck
- Bearbeitungsdauer Abhängig von jeweiliger
Prüfungsordnung
432.2. Verfassen wissenschaftlicher Texte 2.2.2.
Textgestaltung gemäß den Richtlinien der Fakultät
- Schaubilder, Tabellen, Übersichten
- Schaubilder, Tabellen und Übersichten sind
wichtige Hilfsmittel in wissenschaftlichen
Texten. - Sie kommen zum Einsatz, wann immer sie dem Leser
helfen komplexe Zusammenhänge schnell zu
erfassen. - Schaubilder und Tabellen dienen der Darstellung
empirischer Daten. - Übersichten dienen der grafischen Darstellung von
logischen Zusammenhangen. - Wichtig ist die vollständige Beschriftung
- Überschrift, Maßeinheiten, Zeitangabe, Quelle
- Sie erscheinen immer nach der ersten Nennung im
Text. - Ob sie zum Text zählen und damit der
Seitenbegrenzung unterliegen, ist mit dem
jeweiligen Prüfer zu klären. - Schaubilder und Tabellen, mit Zusatzinformationen,
die für das Verständnis des Haupttextes nicht
wichtig sind, erscheinen im Anhang.
442.2. Verfassen wissenschaftlicher Texte 2.2.2.
Textgestaltung gemäß den Richtlinien der Fakultät
- Zitierordnung
- Wörtliche und sinngemäße Zitate müssen mit der
Quellenangabe explizit gekennzeichnet werden um
die geistigen Eigentumsrechte und die
Nachprüfbarkeit der Argumentation zu
gewährleisten. Die Quellenangabe besteht aus dem
Autorennamen, dem Erscheinungsjahr und der
Seitenangabe, z.B. Romer (2004, S. 203),
entweder im Text nach dem Zitat oder als Fußnote
nach dem Zitat. - Bewusste oder unbewusste Entstellungen des
Originalsinns sind grobe Fehler und werden auch
so bewertet. - Die Übernahme fremder Inhalte ohne vollständige
Zitierung ist Dieb-stahl geistigen Eigentums und
wird als Plagiat gewertet, d.h. die Arbeit wird
als nicht bestanden gewertet. Titel und
Leistungsnachweise, die in akademischen Prüfungen
mit Hilfe von Plagiat erlangt worden sind, werden
nachträglich aberkannt, wenn das Plagiat entdeckt
wird. - Die PDF-Version der Abschlussarbeit wird vom
Prüfer zu einer software-gestützten
Plagiatprüfung verwendet.
452.2. Verfassen wissenschaftlicher Texte 2.2.2.
Textgestaltung gemäß den Richtlinien der Fakultät
- Quellenverzeichnis
- Im Quellenverzeichnis sind alle im Text durch
Fußnoten nachgewiesenen Quellen mit den üblichen
bibliographischen Angaben aufzuführen. Arbeiten,
die im Text nicht zitiert werden, dürfen nicht
ins Literaturverzeichnis aufgenommen werden.
Beispiel - Für weitere Beispiele und Fälle s. die Richtlinie
der Fakultät.
462.2. Verfassen wissenschaftlicher Texte 2.2.2.
Textgestaltung gemäß den Richtlinien der Fakultät
- Anhang
- Im Anhang findet sich den Text inhaltlich
stützendes, aber für die Argumentation nicht
zwingend erforderliches, ergänzendes Material. - Das Instrument Anhang sollte in der Hausarbeit
allerdings nur in begründeten Ausnahmefällen und
keineswegs als bequemer Weg zum Unterlaufen der
Seitenbegrenzung genutzt werden! - Die Bewertung der Hausarbeit stützt sich
ausschließlich auf den Textteil.
47Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten
- 1. Was ist Wissenschaft?
- 1.1. Die Einordnung der Wirtschaftswissenschaf
t - 1.2. Einige Grundfragen der Erkenntnistheorie
- 1.2.1. Wozu brauchen wir Theorien?
- 1.2.2. Kann man falsche und wahre Theorien
unterscheiden? - 1.2.3. Kann es wissenschaftlichen
Fortschritt geben? - 2. Wissenschaftliches Arbeiten
- 2.1. Grundsätze
- 2.2. Verfassen wissenschaftlicher Texte
- 2.2.1. Literatursuche und Auswertung
- 2.2.2. Textgestaltung gemäß den Richtlinien
der Fakultät - 2.3. Die Präsentation wissenschaftlicher
Arbeiten
482.2. Verfassen wissenschaftlicher Texte 2.3. Die
Präsentation wissenschaftlicher Arbeiten
- Bei Hausarbeiten erfolgt in der Regel eine
Präsentation und Diskussion der Ergebnisse im
Seminar. - Die Präsentation dient der Einübung der in
Unternehmen üblichen Praxis. - Der Aufbau des Vortrags folgt dem Aufbau der
Seminararbeit. Dabei erfolgt eine Konzentration
der Inhalte auf das Wesentliche (die ausführliche
Seminararbeit wird i.d.R. an die
Seminarteilnehmer vorab per E-Mail verschickt. - Wo immer möglich erfolgt eine grafische
- Darstellung der logischen Zusammenhänge
(Kausalketten, Strukturdiagramme) - Aufbereitung der Daten (Tabelle, Diagramme)
- Die Hauptinhalte werden stichwortartig
wiedergegeben. - Vgl. die Präsentationsübung im Rahmen des
SIK-Programms
492.2. Verfassen wissenschaftlicher Texte 2.3. Die
Präsentation wissenschaftlicher Arbeiten
- Folgende Bewertungskriterien werden i.d.R. für
den mündlichen Vortrag angelegt (prüferabhängig!)
Ansprüche nicht erfüllt Ansprüche erfüllt Ansprüche übertroffen
Einstieg Einstieg misslingt, weil Zuhörer weder angemessen begrüßt, noch für das Thema interessiert werden. Angemessene Begrüßung, Interesse der Teilnehmer für das Thema wird durch Relevanz/Aktualität geweckt. Schwungvolle Begrüßung und sehr überzeugende Begründung der Relevanz/Aktualität des Themas
Aufbau der Präsenta-tion Aufbau ist in sich nicht schlüssig/unlogisch. Der Zuhörer kann den Ausführungen deshalb nur schwer oder kaum folgen. Aufbau ist logisch, keine fehlenden Elemente in der Argumentation. Der Zuhörer kann den Ausführungen bei Konzentration leicht folgen. Der Aufbau ist hervorragend strukturiert und besticht durch logisch zwingende Gedankenführung. Der Zuhörer kann den Ausführungen ohne Anstrengung folgen.
Inhalt Fakten und die zur Erklärung herangezogenen Theorien sind unzutreffend/ungenau/unvollständig und/oder unbelegt. Die Fakten und die zur Erklärung herangezogenen Theorien sind in der Regel überzeugend entwickelt und belegt. Die Fakten und die zur Erklärung herangezogenen Theorien sind immer überzeugend entwickelt und durch eindrucksvolle Beispiele belegt worden.
Schluss Abgang ohne angemessenes Fazit und/oder hilfreiche Anregungen für die Diskussion. Angemessenes Fazit / Dank für die Aufmerksamkeit / Hinweise zu möglichen Diskussionspunkten Inhaltlich pointierte Zusammenfassung, brillanter Abgang, vielfältige/differenzierte Anregungen zur Diskussion.
502.2. Verfassen wissenschaftlicher Texte 2.3. Die
Präsentation wissenschaftlicher Arbeiten
Ansprüche nicht erfüllt Ansprüche erfüllt Ansprüche übertroffen
Zeit-rahmen Präsentation ist zu lang oder zu kurz (mehr als /- 10 Minuten). Akzeptable Differenz zur zugewiesenen Zeit. Präsentation liegt zeitlich im vorgegebenen Zeitrahmen. (/- 2 Minuten).
Nutzung von Medien Kein Medieneinsatz bzw. schlecht vorbereitet oder es werden unpassende Medien benutzt. Lesbarkeit/Übersichtlichkeit/Eindrucksstärke ist unzureichend. Medien werden in thematisch geeigneter Weise eingesetzt/variiert. Lesbarkeit/Übersichtlichkeit/Eindrucksstärke ist grundsätzlich gegeben. Medien werden in thematisch hervorragender Weise eingesetzt/variiert. Lesbarkeit/Übersichtlichkeit/Eindrucksstärke ist stets eindrucksvoll.
Rhetorik undAusdrucksweise Sprache ist in der Wortwahl zum großen Teil unangemessen, unvollständige Sätze. Aussprache schwer verständlich, kaum Sprachmodulationen oder rhetorische Pausen. Die Präsentation wird großteils vorgelesen. Sprache ist in der Wortwahl angemessen, vollständige Sätze, Aussprache gut verständlich und klar. Modulation, Tempo und Pausen sind angemessen. Notizen als Gedankenstütze stören den Auftritt nicht. Sprache ist in Satzbau, Grammatik und Rhetorik ohne Einschränkungen überzeugend. Modulation, Tempo und Pausen werden professionell eingesetzt. Die Präsentation wird ohne Rückgriff auf Notizen frei gehalten.
512.2. Verfassen wissenschaftlicher Texte 2.3. Die
Präsentation wissenschaftlicher Arbeiten
Ansprüche nicht erfüllt Ansprüche erfüllt Ansprüche übertroffen
Blickkontaktund GestikNervosität Blickkontakt zu den Zuhörern ist kaum gegeben. Starke Orientierung zur Projektionsfläche bzw. zu den Notizen. Körperhaltung zeigt Anspannung oder extrem Aufregung. Blickkontakt zu den Zuhörern ist in der Regel gegeben. Ausführungen werden durch angemessene Gestik in ihrer Wirkung unterstützt. Körperhaltung demonstriert Engagement. Blickkontakt zu den Zuhörern ist immer vorhanden. Gestik und Bewegungen visualisieren die Inhalte hervorragend. Körperhaltung ist entspannt, selbstsichere Ausstrahlung.
Aktivie-rung der Zuhörer Das direkte Anzusprechen der Zuhörer und ihr Einzubinden wird vermieden, keine Ermunterung zur Diskussion. Fragen der Zuhörer werden nicht/nicht befriedigend beantwortet. Die/der Vortragende schafft eine angenehme Atmosphäre und nutzt die Möglichkeit zur Interaktion mit den Zuhörern. Sie/Er ermuntert zur Diskussion. Fragen der Zuhörer werden angemessen beantwortet. Die/der Vortragende bezieht die Zuhörer aktiv in die Präsentation ein. Starke Interaktion und Ermunterung zur Diskussion. Fragen der Zuhörer werden kompetent und mit Respekt beantwortet.