Title: Ingenieurb
1Ingenieurbüro Stadel
Waldstraße 33a 76879
Ottersheim Tel. 0 6348 / 4017 Fax. 06348 /
4018 eMail WStadel_at_t-online.de
2Vortrag über Luftdichtheit (Blower-door) an
Gebäuden(DIN-EN13829)
- Referent
- Winfried Stadel
- Dipl.-Ing. (FH), konstruktiver Ingenieurbau
-
- Die Unterlagen wurden mit freundlicher
Genehmigung zur Verfügung gestellt von - Harald Blumenstock
- Staatlich geprüfter Bautechniker
- Gebäude-Energieberater (Uni Kassel)
- Bahnhofstraße 6
- 74670 Forchtenberg
- Tel. 0 79 47 / 91 03 - 12
- Fax. 0 79 47 / 91 03 - 7
- eMail H.Blumenstock_at_architekt-moehler.de
3Wenn der Sturm im Haus tobt
4 5 (EnEV)Dichtheit, Mindestluftwechsel
- (1) Zu errichtende Gebäude sind so auszuführen,
dass die wärmeübertragende Umfassungsfläche
einschließlich der Fugen dauerhaft
luftundurchlässig entsprechend dem Stand der
Technik abgedichtet ist. Dabei muss die
Fugendurchlässigkeit außen liegender Fenster,
Fenstertüren und Dachflächenfenster Anhang 4 Nr.
1 genügen. Wird die Dichtheit nach den Sätzen 1
und 2 überprüft, ist Anhang 4 Nr. 2 einzuhalten. - (2) Zu errichtende Gebäude sind so auszuführen,
dass der zum Zwecke der Gesundheit und Beheizung
erforderliche Mindestluftwechsel sichergestellt
ist. Werden dazu andere Lüftungseinrichtungen als
Fenster verwendet, müssen diese Anhang 4 Nr. 3
entsprechen.
5Die Notwendigkeit der Luftdichtheit
- Sicherstellen der Anforderungen der
Energie-Einspar-Verordnung (EnEV) - Vermeidung von Bauschäden
- Höherer Wohnkomfort
- Besserer Schallschutz
- Höhere Luftqualität
- Verringerter Heizenergiebedarf
- Nachweis Ihrer Bauqualität
- Lokalisierung von Wärme-/Kältebrücken
- Verminderung des Wohlbefindens und der
Raumluftqualität durch Zugluft
- Reduzierung der Baukosten
Luftdichte Gebäudehülle ist Pflicht
6Bauschäden durch Lecks
- Die Wassermengen die durch Konvektion
transportiert werden sind wesentlich höher als
die durch Dampfdiffusion, sogar wenn die
Konstruktion diffusionsoffen ist. Bauschäden
infolge der Durchströmung von Lecks sind
wesentlich häufiger als solche infolge von
Dampfdiffusion.
7Bauschäden
- In der kalten Jahreszeit dringt warme Luft
durch die Undichtigkeiten in der Gebäudehülle
nach außen und kühlt sich auf diesem Weg ab. - Da warme Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen
kann als kalte Luft, wird aufgrund der Abkühlung
Kondensat in der Baukonstruktion ausfallen.
8Bauschäden
- Es entstehen feuchte Bereiche, die zu
Schimmelpilzbildung führen und Bauschäden
verursachen können.
9Strömung über Fugen bei Bauschäden
Erhöhung des Wärmeverlustes abh. v.
der Druckdifferenz innen-außen (Winddruck)
Wasserdampftransport durch Konvektion abh. v. der
Fugenbreite
Wasserdampftransport durch Diffusion abh. v. der
Qualität der Dichtungsschicht
10Blower-Door-Prüfung
- Praktische Vorbereitung für
- Einfamilienwohnhaus
- Mehrfamilienwohnhaus
- Reihenhaus
- Doppelhaus
- Bürogebäude
- Fabrik- u. Lagerhallen
- usw.
11Voraussetzungen
- Die äußere Gebäudehülle muss bereits luftdicht
geschlossen sein - Alle Fenster, auch Dachflächenfenster, müssen
bereits eingebaut, sowie die Leibungen
abgedichtet sein - Alle angrenzenden, nicht beheizten Räume müssen
bereits mit Türen versehen sein - Die Siphons der Sanitärstränge müssen mit Wasser
aufgefüllt sein - Die innere Gebäudehülle muss ebenfalls
abgedichtet sein
12Voraussetzungen
- Einschubtreppe u. Eingangstüre sind bereits
eingebaut, bzw. müssen mit Folie geschlossen
werden - Heizungsanlagen sind innerhalb der zu prüfenden
Gebäudehülle diese müssen während der Prüfung
abgeschaltet werden - Unterlagen zur ausreichend genauen (ca. 1)
Ermittlung des Netto-Volumens bzw. der
Grundfläche müssen vorhanden sein
13Messverfahren
- Verfahren A
- "Abnahmemessung"
- am Gebäude im Nutzungs-zustand auf Einhaltung
der Forderungen EnEV bzw. DIN 4108-7.
Messprotokoll und Zertifikat können als Anlage
zum Energiebedarfs-ausweis ( 13 EnEV) genutzt
werden.
"Prüfung der Gebäudehülle"
zum Aufspüren von Leckagen. Dieses Verfahren
kann zur Kontrolle und Qualitätssicherung während
der Bauphase genutzt werden.
14Meßgeräte
Thermo-Anemometer
Weitere Geräte
Nebelgenerator, -strömungsprüfer
Thermographiekamera
usw.
15Messtechnische Durchführung der Prüfung
- Dazu wird mit dem in eine geöffnete Außentür oder
Fenster eingebauten Blower-Door der
Luftvolumenstrom in m³/h ermittelt, welcher bei
dem Prüfdruck von 50 Pascal (Pa) (Überdruck) und
-50 Pa (Unterdruck) durch die gesamten Fugen und
Ritzen -ungeplant- irgendwo durch die
Gebäudehülle strömt. Neben der Gesamtfläche aller
dieser Leckagen ist auch deren Typ (punktförmig,
linienförmig und flächig) sowie die Verteilung
ein wichtiges Kriterium.
16Prinzip Unterdruck
17Messung
- Bei Division dieses Volumenstroms in m³/h durch
das Netto-Volumen in m³ des zu prüfenden
Gebäudes ergibt sich die Luftwechselzahl n50
1/h , bei Division durch die Netto-Grundfläche
in m² die Luftwechselzahl w50 m³/m² h - Dazu werden -mit der ausreichenden Genauigkeit
von 1 - das Netto-Volumen und die Grundfläche
des untersuchten Objekts benötigt.
18Messung
- Zur Erhöhung der Genauigkeit wird zunächst das
Luftvolumen aus einer ganzen Messreihe bei
unterschiedlich hohen Druckdifferenzen
aufgenommen und von der Auswerte-software (z.B.
BLT01 Fa. LTM) aus einer Ausgleichsrechnung für
50 Pascal berechnet. Daraus ergeben sich (in der
Regel um etwa 10 unterschiedliche) separate
Luftwechselzahlen für die Überdruck- und die
Unterdruckmessung.
19Messung
- Die Luftwechselzahlen n50 bzw. w50 zum Vergleich
mit den Normwerten werden schließlich als
Mittelwert aus (mindestens) einer Überdruck- und
einer Unterdruckmessung angegeben und erreichen
eine Genauigkeit von typisch 5 und besser. - Bei der Prüfung sind alle evtl. noch vorhandenen
Leckagen, die nicht zur Gebäudehülle oder zum
Nutzungszustand gehören, sorgfältig abzudichten,
z.B. mit Klebeband oder Verstopfen.
20Leckageschwachpunkte
- Einschubtreppe
- Rollladenkasten, - Gurtwickler, Kurbelauslaß
- Fensteranschlüsse (Brüstungen,Leibungen)
- Fensterstöße an Ecken, Balkontüren
- Übergang Dampfbremse/Wände, Durchdringungen
- Steckdosen, Abzweigdosen, Strahlereinbau in GKBP
- Zählerplatz, Unterverteilerschränke
- Randdämmleisten Estrich
- Dachflächenfensteranschlüsse
21Leckageschwachpunkte
- Sparren-, Pfetten-, Schwellenanschlüsse
- Spülkästen, Schraubdurchdringungen
- Dachdurchführungen
- Rohrleitungsführungen
- Kellertüre
- Haustüre
- Balkongeländeranschlüsse an Außenwand
22Folgende Werte müssen erreicht werden
Pa ist das Zeichen für die Druckeinheit
"Pascal". (50 Pa entsprechen 5 mm Wassersäule)
- Wird der geforderte Grenzwert n50 überschritten,
gilt das Gebäude - als undicht (zuviel Konvektions-Wärmeverlust).
23Beispiel Mehrfamilienwohnhaus
24Variante
Mehrfamilienwohnhaus (Ve 4158 m³ , A/Ve 0,46
m-1 , AN 1331 m²)
Quelle ENERGIEPASS INITIATIVE DEUTSCHLAND dena
(Deutsche Energie Agentur)
Außenwand mit Dämmung ohne
Dämmung mit Luftdichtheitsprüfung 10,0 cm
0,035 W/mK 36,5 cm 0,11 W/mK ohne
Luftdichtheitsprüfung 14,0 cm 0,035 W/mK
49,0 cm 0,11 W/mK
Decke gegen Außenluft mit Luftdichtheitsprüfun
g 12,0 cm 0,035 W/mK ohne
Luftdichtheitsprüfung 12,0 cm 0,025 W/mK
Gebäudedaten für Ausgangsfall Ø
Fensterflächenanteil je Fassade 25 Ø
Natürliche Lüftung Ø Wärmebrücken nach DIN
4108 Beiblatt 2 Ø Ve 4158 m³ , A/Ve 0,46
m-1 , AN 1331 m² Ø Zentralheizung
(Niedertemperaturkessel 70/50 C) mit
kombinierter Trinkwassererwärmung
Kellerboden gegen Erdreich mit
Luftdichtheitsprüfung 7,0 cm 0,035
W/mK ohne Luftdichtheitsprüfung 10,0 cm
0,035 W/mK
25EnEV-Vergleichmit und ohne Luftdichtheitsprüfung
26Schlußwort
- Luftdichtheit
- endet
- nicht
- mit
- der
- 5 jährigen
- Gewährleistung !!!
27Dicht ist Pflicht !!!