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Hakan Deniz

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Title: Thema 7: Verg tung durch DRGs und das Problem der Risikoselektion Author: Andreas Finger Last modified by: Andreas Finger Created Date: 4/5/2002 10:47:38 AM – PowerPoint PPT presentation

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Transcript and Presenter's Notes

Title: Hakan Deniz


1
  • Hakan Deniz
  • Andreas Finger

2
Das modifizierte Modell von Dranove (1987)
  • Andreas Finger

3
Das Problem der Risikoselektion
  • DRG-Fallpauschalensysteme
  • Vergütung unabhängig von den tatsächlich
    entstandenen Kosten
  • Festpreisvergütung
  • Heterogenität innerhalb der Gruppen
  • Es gibt Patienten
  • deren Behandlungskosten niedriger sind als die
    Fallpauschale
  • Überschuss
  • deren Behandlungskosten die Fallpauschale
    übersteigen
  • Verlust
  • Finanzielles Risiko

4
Das Problem der Risikoselektion
  • Kostenkonsequenzen der Behandlung
    prognostizierbar
  • Anamnese
  • Lebensalter
  • Weitere Erkrankungen
  • Lebensgewohnheiten (Rauchen, Alkohol)
  • Kliniken können das Risiko gezielt beeinflussen
  • Risikoselektion bzw. Rosinenpickerei
  • Spezialisierung auf profitable Patienten
  • Versuch, sich der Behandlung von kostenintensiven
    Patienten zu entziehen

5
Hierarchischer Aufbau des Krankenhauswesens
  • Kliniken der Grund- bzw. Regelversorgung
  • Kleine bis mittlere Kliniken
  • Können Patienten aus medizinischen Gründen an
    andere Häuser überweisen
  • Gefahr von ökonomisch motivierten und medizinisch
    begründeten Verlegungen
  • Kliniken der Schwerpunkt- bzw. Maximalversorgung
  • Grosse Kliniken (z.B. Universitätskliniken)
  • Sind zur Behandlung verpflichtet

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Das modifizierte Modell von Dranove
(1987)Annahmen
  • Von Ernst (2000) vereinfacht und auf die
    deutschen Verhältnisse angepasst
  • Modellannahmen
  • 2 Typen von Häusern der Regelversorgung
  • Effiziente Kliniken (Typ L)
  • Ineffiziente Kliniken (Typ H)
  • Kliniken der Maximalversorgung (Typ M)
  • Nur eine Art von Behandlung
  • Keine Quersubventionierung
  • Gleiche Behandlungsqualität
  • Von Wirtschaftlichkeitsanreizen wird abstrahiert
  • Keine Berücksichtigung der Organisation

7
Das modifizierte Modell von Dranove
(1987)Annahmen
  • Von der Fallschwere unabhängige Basiskosten Ci
  • Es gilt CL lt CH lt CM
  • Mangelhafte Organisation, Doppeluntersuchungen
  • Höher qualifiziertes Personal, technische
    Ausstattung
  • Von der Fallschwere abhängige Kosten K
  • Können bei der Patientenannahme zutreffend und
    vollständig beobachtet werden
  • Normalverteilt mit Erwartungswert µ 0 und
    Standardabweichung s
  • Positive und negative Realisationen möglich

8
Das modifizierte Modell von Dranove (1987)
Entscheidung über Patientenaufnahme
  • Ci K lt FP für i L,H
  • Aufnahme
  • CL K gt FP
  • Verlegung in Haus der Maximalversorgung
  • Negativer Effekt (kostenerhöhend)
  • CL K lt FP lt CH K
  • Verlegung von ineffizienter in effiziente Klinik
  • Positiver Effekt (kostensenkend)

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Das modifizierte Modell von Dranove
(1987)Festlegung der Fallpauschale
  • Institution versucht durch Festlegung der
    Fallpauschale FP die Gesamtkosten zu minimieren
  • Kann Typ der Klinik nicht beobachten
  • Kann ökonomisch motivierte Verlegungen nicht von
    medizinisch motivierten unterscheiden
  • Einheitliche Fallpauschale für alle Kliniken der
    Regelversorgung
  • Kostenerstattung bei Kliniken der
    Maximalversorgung
  • 50 effiziente Kliniken
  • 50 ineffiziente Kliniken

10
Das modifizierte Modell von Dranove
(1987)Zielfunktion
11
Das modifizierte Modell von Dranove
(1987)Optimierung
12
Das modifizierte Modell von Dranove
(1987)Ableitung der Verteilungsfunktion
13
Das modifizierte Modell von Dranove
(1987)Optimale Fallpauschale FP
  • Für CL lt FP lt CH hinreichende Bedingung stets
    erfüllt

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Das modifizierte Modell von Dranove
(1987)Einfluss des Case-Mix-Risikos
  • s2 Maß für die Güte des Klassifizierungssystems

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Das modifizierte Modell von Dranove
(1987)Vergleich mit Kostenerstattung
  • Modellannahme Institution minimiert die
    erwarteten Gesamtkosten
  • Berücksichtigung der tatsächlichen Kosten der
    Klinik der Maximalversorgung
  • Tatsächlich Einheitliche Fallpauschale für alle
    Kliniken
  • Muss die Institution entstehende Verluste nicht
    tragen
  • Beispiel Festlegung durch die GKV
  • Ausgabenminimierende Fallpauschale FP CL

16
Das modifizierte Modell von Dranove
(1987)Vergleich mit Kostenerstattung
CL 5, CH 8, CM 10
E(GK)
12
s 1
10
s 2
8
6
(CLCH)/2 Kostenerstattung
4
2
FPCL
FP
0
5
10
Quelle in Anlehnung an Ernst (2000) S. 127
17
Das modifizierte Modell von Dranove (1987) Kritik
  • Keine Berücksichtigung von Wirtschaftlichkeitsanre
    izen
  • Risikoselektion einziger Aktionsparameter
  • Einziger positiver Effekt der FP-Vergütung
  • Verlegung von ineffizienten in effiziente
    Kliniken
  • Eher unrealistisch
  • Verlegung in Kliniken der Maximalversorgung zu
    erwarten
  • Keine Berücksichtigung der Organisation
  • Entscheidungskompetenz liegt bei den Ärzten
  • Empirie Risikoselektion ist ein reales Problem
  • Tatsächliche Kostenwirkungen unklar

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Empirische Ergebnisse zur Risikoselektion
  • Anreize zur Risikoselektion bei Budgetdeckelung
    sehr ähnlich
  • Simon (1996) Studie von 1993 (Budgetdeckelung)
  • Starker Anstieg von Verlegungen in Kliniken der
    Maximalversorgung
  • Simon (2001) Interviews mit Chefärzten
  • Schlussfolgerung Es kommt zu ökonomisch
    motivierten Verlegungen
  • Fazit Risikoselektion ist ein reales Problem
  • Tatsächliche Kostenwirkungen der Fallpauschalen
    unklar

19
Das Modell von Ellis (1998)
  • Hakan Deniz

20
Das Modell von Ellis (1998)Ausgangspunkt
  • Träger
  • Leistungserbringer j mit j 1, 2
  • Patienten der Fallschwere s, die auf einer
    gedachten Linie zwischen den beiden
    Leistungserbringern, unabhängig von ihrer
    Fallschwere, gleichverteilt sind
  • Ein Patient, der nicht von einem der beiden
    behandelt wird, bleibt unbehandelt
  • Vollständige Information
  • Absprache zwischen den beiden Leistungserbringern
    nicht erlaubt
  • Dreistufiges Spiel

21
Das Modell von Ellis (1998)Das dreistufige Spiel
(1)
  • Erste Stufe Träger
  • Wählt das Vergütungssystems aus
  • Kann die Fallschwere der Patienten nicht
    beobachten
  • Kann die einzelnen Behandlungskosten nicht
    beobachten
  • Zweite Stufe Leistungserbringer
  • Beobachten das ausgewählte Vergütungssystem
  • Geben vor diesem Hintergrund ihr
    Leistungsspektrum für jede Fallschwere bekannt
  • Geben die Grenz-Fallschwere bekannt, ab der sie
    den Patienten ablehnen Dumping
  • Können den Anfahrtsweg ihrer Patienten nicht
    beobachten

22
Das Modell von Ellis (1998)Das dreistufige Spiel
(2)
  • Dritte Stufe Patienten
  • Beobachten das Leistungsspektrum der beiden
    Leistungserbringer
  • Beobachten das Abweisungskriterium
  • Kennen ihre eigene Fallschwere
  • Sind vollversichert
  • Wählen den Leistungserbringer, bei dem sie ihren
    Nutzen aus der Behandlung (Benefits) abzüglich
    ihrer Fahrtkosten maximieren

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Das Modell von Ellis (1998)Patienten-Nutzen
Mit s Fallschwere s Bj Benefits des Patienten
der Fallschwere s aus der Behandlung durch den
Leistungserbringer j mit j 1, 2 Xj(s) Grad an
Leistungen, die von Leistungserbringer j an einem
Patienten der Fallschwere s erbracht
werden t Entfernung gemessen in
Anfahrtszeit 1/? Fahrtkosten je Einheit der
Anfahrtszeit B( ) Streng konkav Bx gt 0 und Bs gt 0
24
Das Modell von Ellis (1998)Indifferenz eines
Patienten...
  • ... zwischen den beiden Leistungserbringern,
    falls
  • B1 - N1/? B2 - (1 - N1)/?
  • gilt.
  • ... mit Wohnsitz N1 lt 1/2 zwischen einer
    Behandlung und nicht behandelt werden, falls
  • B1 - N1/? 0
  • gilt.
  • Mit
  • N1 Patient des Typs s mit Entfernung t N1 zu
    Leistungsanbieter 1
  • (1 - N1) Entfernung des selben Patienten zu
    Leistungsanbieter 2

25
Das Modell von Ellis (1998)... führt zu...
  • ... monopolistischem Verhalten der
    Leistungsanbieter bei Patienten niedriger
    Fallschwere
  • ... duopolistischem Verhalten der
    Leistungsanbieter bei Patienten hoher Fallschwere

26
Das Modell von Ellis (1998)Vergütungssystem
  • Mit
  • ?j Gewinne je Patient
  • R Vergütungspauschale
  • r marginale Vergütungspauschale, 0 ? r ? 1
  • C(Xj(s)) Kosten pro Patient für
    Leistungserbringer j

27
Das Modell von Ellis (1998)Leistungserbringer-Nut
zen...
... aus der Behandlung eines Patienten der
Fallschwere s und
  • Mit
  • vj Nutzen eines Leistungserbringers j aus der
    Behandlung eines Patienten der Fallschwere s,
  • ? Gewichtungsfaktor für die Patienten Benefits
    und
  • (1 - ?) Gewichtungsfaktor für die Gewinne

... aus der Behandlung aller Patienten der
Fallschwere s
28
Das Modell von Ellis (1998)Dumping
Es werden alle Patienten einer Fallschwere über
der Fallschwere s1 abgewiesen, wobei s1
folgende Gleichung erfüllt
  • Mindestgewinn, den der Leistungserbringer zum
    Betrieb des Krankenhauses benötigt

29
Das Modell von Ellis (1998)Das erstbeste
Wohlfahrtsoptimum (1)
  • Ziel Wahl von s, Xi(s) und Ni(s), so dass
    soziale Wohlfahrt maximiert wird
  • Die Leistungserbringer seien identisch
  • Hieraus folgt

30
Das Modell von Ellis (1998)Das erstbeste
Wohlfahrtsoptimum (2)
  • Die Lösung für dieses Problem ist s 1 (kein
    Dumping) und

31
Das Modell von Ellis (1998)Das erstbeste
Wohlfahrtsoptimum (3)
  • Kann nicht erreicht werden, da...
  • ... der Träger nicht die Intensität der
    Behandlung für jede Fallschwere festlegen kann.
  • ... der Träger nicht die maximale Entfernung
    festlegen kann, die der Patient einer
    Fallschwere maximal zurücklegen darf.
  • ... zu erwarten ist, dass der Nutzen eines
    abgewiesenen Patienten nicht null, sondern
    für ihn persönlich negativ ist.
  • ... alle Patienten vollversichert sind.

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Das Modell von Ellis (1998)Das zweitbeste
Wohlfahrtsoptimum (1)
  • Patientenzahl ist von der Nachfrage bestimmt und
    ist nicht vom sozialen Planer vorgegeben
  • Patienten werden auch sehr weite Entfernungen
    zurücklegen, soweit die Fahrtkosten geringer sind
    als die erwarteten Benefits
  • Für das zweitbeste Wohlfahrtsoptimum gilt

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Das Modell von Ellis (1998)Das zweitbeste
Wohlfahrtsoptimum (2)
  • Die Lösung für dieses Problem ist sSB 1 (kein
    Dumping) und

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Das Modell von Ellis (1998)Die Cournot-Lösung (1)
  • Leistungserbringer 1 wählt seine
    Handlungsstrategie unter der Annahme, dass sein
    Konkurrent seine eigenen Aktionen nicht ändert
  • Leistungserbringer 2 verhält sich identisch
  • Die Lagrange-Funktion

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Das Modell von Ellis (1998)Die
Kuhn-Tucker-Bedingungen
36
Das Modell von Ellis (1998)Die
Kuhn-Tucker-Bedingungen (2)
37
Das Modell von Ellis (1998)Die Folgen (1) Das
Leistungsangebot
  • Die Kuhn-Tucker-Bedingung (3) wird wie folgt
    beschrieben
  • Dann sind drei Lösungen denkbar
  • Für niedrige Fallschweren agieren die beiden
    Kontrahenten monopolistisch
  • Für hohe Fallschweren agieren sie duopolistisch
  • Bei N1 N2 0,5 bieten die beiden
    Leistungsanbieter die Menge und Qualität an, bei
    der die Patienten mit Wohnsitz in t 0,5
    indifferent zwischen einer Behandlung und keiner
    Behandlung sind

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Das Modell von Ellis (1998)Die Folgen (2) Die
prospektive Vergütung
  • Es resultieren, vor dem Hintergrund der optimalen
    Wahl des Leistungsangebots, drei Typen von
    Lösungen

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Das Modell von Ellis (1998)Kritik
  • Zeigt verschiedene Handlungsstrategien auf
  • Verdeutlicht das Problem der Risikoselektion,
    ohne auf die Unterscheidung von effizienten und
    ineffizienten Krankenhäusern eingehen zu müssen
  • Sehr anspruchsvoll, trotz der Annahme der
    vollständigen Information
  • Maximalversorger wird ignoriert
  • Duopolistische Wettbewerbsstruktur verzerrt stark

40
Danke für die Aufmerksamkeit!
  • Hakan Deniz
  • Andreas Finger
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