Title: Kapitel 5
1Kapitel 5
- Operative Planungsprobleme
25.1. Prognoseverfahren
- Ziel ? aus Vergangenheits-Daten Schlüsse über die
zukünftige Nachfrage ziehen
- bei Endprodukten, wenn man Make to Stock (und
nicht Make to Order) betreibt
- wenn es sich um geringwertige Güter (Hilfsstoffe,
Verschleißteile, C-Produkte, etc.) handelt, bei
denen sich der Aufwand für andere
Verbrauchsermittlungsverfahren nicht lohnen würde
- bei untergeordneten Erzeugnissen, die in sehr
vielen übergeordneten Erzeugnissen eingehen,
sodass der Bedarf einen sehr regelmäßigen Verlauf
annimmt
- wenn die Daten für programmorientierte Verfahren
nicht zur Verfügung stehen (z.B.
Ersatzteilverbrauch)
3Verfahren
- bringen den zukünftigen Verlauf in Zusammenhang
mit anderen Zeitreihen (z.B. Konjunktur)
- eher für Branchen, nicht für einzelne Produkte
geeignet
- u. U. von Interesse für langfristige Planung ?
Regression, OLS
- ermitteln mutmaßliche Nachfragewerte allein
aufgrund vergangener Nachfragwerte des jeweiligen
Produktes
- besonders wichtig für Mittelfristplanung ?
Zeitreihenprognose
4Verfahren II
- Kenntnisse über künftige Ereignisse, die man
nicht aus den Vergangenheitswerten der Zeitreihe
entnehmen kann, die jedoch den Nachfragverlauf
nachhaltig beeinflussen.
- z.B. Steigerung des Bierverbrauchs aufgrund einer
bevorstehenden Milleniumsfeier,
Marketingaktionen, Gesetztesänderungen, etc.
- werden meist als einfacher Zuschlag berücksichtigt
- Wir werden uns hier vorrangig mit
Zeitreihenprognosen (II) befassen.
5Zeitreihenprognose
- Gegeben Zeitreihen dt t 1,, T, d.h.
Vergangenheitsdaten - dt ,dT-1 und der gegenwärtige
Nachfragewert dT, d.h. der letzte - gemessene Nachfragewert.
- Prognoseaufgabe vom Gegenwartszeitpunkt T aus
erstellte Prognosen für ? Perioden in die Zukunft
bezeichnen wir mit pT (?) mit ? 1, 2, ., also
die Prognose für die Nachfrage dT? zum Zeitpunkt
T. - Wenn nun für die Perioden T1 bis T? Prognosen
- pT (1), ... , pT (?) abgegeben werden, so ergibt
sich durch - Vergleich mit der sich dann tatsächlich
realisierenden Nachfrage - dT1, ... , dT? jeweils ein
Prognosefehler ei(? )dt pi (? ), wobei - i ? t. Vereinfacht dargestellt für ?
1 - et-1 (1) et
6Zeitreihenprognose II
- Ferner kann man in der gewählten bzw. ermittelten
Formel für pT (? ) auch ? lt 0 wählen und so
ex-post Prognosen für die Zeitpunkte 1, ... T
berechnen, ebenso wie die ex-post Prognosefehler
e2, ... , et. Letzteres z.B. um die Güte diverser
Prognoseverfahren zu bewerten.
7Zeitreihenprognose III
- Maßzahlen für die Güte einer Prognose stellen
Mittelwert und Streuung der Prognosefehler dar.
Für die ex-post Prognosefehler gilt -
bzw.
- In der betrieblichen Praxis werden häufig die MAD
(mean absolute deviation, mittlere absolute
Abweichung), MAPD (mean absolute percentage
deviation) und MSE (mean squared error) verwendet,
sowie auch als Streumaß die Spannweite (
), die deutlich weniger Information
bieten.
8Zeitreihenprognose IV
- Wir besprechen einige einfache univariate
Prognoseverfahren, die auf Zeitreihen mit
- (2) trendförmigem Verhalten
- (3) saisonalem Verhalten angewandt werden.
95.1.1 Zeitreihen mit konstantem Verhalten
- Zeitreihen mit konstantem Verhalten weisen weder
Trend noch Saisonalität auf und sind am
einfachsten zu behandeln. Dabei sind folgende
Vorgangsweisen denkbar
- 5.1.1.1 naive Prognose, Letztwert - Prognose
bzw.
- Man nimmt an, dass sich die Nachfrage in Zukunft
wie in der Gegenwart entwickeln wird, d.h. die
Vergangenheit wird ignoriert. Falls die
Nachfragewerte aber doch um einen Mittelwert
schwanken, ist es sinnvoller, Vergangenheitswerte
mit einzubeziehen (Mittelbildung).
10- 5.1.1.2 Gleitender Durchschnitt
- Der gleitende Durchschnitt prognostiziert die
Zeitreihe einfach als Mittelwert (Durchschnitt)
der Nachfrage über einem Träger der letzten n
Nachfragewerte dT-n1, ... , dT, wobei der
Schätzwert pT (? ) der Zeitreihe im Zeitpunkt T
wie folgt berechnet wird.
- für n T, für n gt T, muss n T gewählt werden
- Gleitend ist der Durchschnitt insofern, als bei
einer Prognose im nächsten Zeitpunkt T1 der
älteste Wert dT-n1 durch den neuen Wert dT1
verdrängt wird.
11Gleitender Durchschnitt II
- Wesentlich für die Güte der Prognose ist die Wahl
des Zeitraums n
- n zu klein ? man reagiert zu stark auf
nichtsystematische (d.h. stochastische)
Schwankungen.
- n zu groß ? man kann temporäre systematische
Schwankungen nicht mehr erfassen.
- Nachteil des Verfahrens ist die Tatsache, dass
zunächst alte Vergangenheitswerte als
gleichwertig mit dem neuesten Nachfragewert
behandelt werden und dann plötzlich überhaupt
ignoriert werden. Dieser Nachteil wird im
folgenden Verfahren behoben, in dem
Vergangenheitswerte langsam in Vergessenheit
geraten bzw. ihre Relevanz verlieren.
125.1.1.3 einfache Exponentielle Glättung
- wobei der Schätzwert ST das mit ? gewichtete
arithmetische Mittel aus altem Schätzwert ST-1
(aus den Beobachtungen bis zum Zeitpunkt T-1) und
neuer Information dT ist. - Der Mittelwert über die ersten n Beobachtungen
wird zur Bestimmung eines Startwerts ST-1 heran
gezogen, wobei n mithilfe von ? bestimmt wird.
- Man kann die Beziehung für T-1 einsetzen
usw.
- Man erhält auf diese Weise
13Exponentielle Glättung II
- Dies gilt sofern die Zeitreihe wirklich ? lange
in die Vergangenheit zurückverfolgt werden kann.
Für großes k ist der Faktor (1-?)k allerdings
verschwindend klein, sodass praktisch kein Fehler
begangen wird wenn nur eine endliche Summe
betrachtet wird. Der Schätzwert ergibt sich durch
"exponentielle" Gewichtung der Vergangenheitswerte
. ? Name "exponentielle Glättung. - Glättung bedeutet, dass die geglättete
Zeitreihe St weniger Schwankungen aufweist, als
die ursprüngliche, dt.
- Die Rekursionsformel für die ST läßt sich auch
schreiben als
- d.h. die neue Schätzung unterscheidet sich von
der alten um den durch ? gewichteten
(vorherigen) Schätzfehler .
14Exponentielle Glättung III
- Die Wahl von ? ist ähnlich kritisch wie die von n
beim gleitenden Durchschnitt
- ? 0 ? ST ST-1 und die Schätzung reagiert
überhaupt nicht auf die neue Zeitreiheninformation
- ? 1 ? es zählt nur der Gegenwartswert dT
- In der Praxis wählt man häufig ? 0,1 bis ?
0,3. Oft wird auch ? durch Simulation optimiert.
- Wichtig Achten Sie darauf, dass genügend
Vergangenheitswerte vorhanden sind, bzw. dass ein
guter Anfangswert ST-1 berechnet werden kann.
15Exponentielle Glättung IV
?
18,6
19,48
20,78
21,43
165.1.2 Zeitreihen mit trendförmigem Verhalten
Falls ein linearer Trend, aber kein saisonaler
Effekt an Hand der bestehenden Daten abgelesen
werden kann, basieren die berechneten
Prognosewerte auf folgendem Schema
bzw.
17Lineare Regression (OLS)
- Methode der kleinsten Quadrate
- Man approximiert die Werte dt durch eine
möglichst gut passende Gerade Rt a bt und die
Prognose erfolgt über
- Dabei werden ? und b so bestimmt, dass die Summe
der Quadrate der Abweichungen dt - Rt minimal
wird
18Lineare Regression II
- Als Ergebnis dieser einfachen Optimierungsaufgabe
erhält man (wenn die Beobachtungen zu den
Zeitpunkten 1, 2, ... , T vorliegen)
und
wobei
- Bei äquidistanten Beobachtungen der erklärenden
Variablen (bei Zeitpunkten meist gegeben) gilt
Also
19Lineare Regression III
- Randbemerkung Bei nicht-äquidistanten
Beobachtungen ?1, ... ?n der erklärenden
Variablen t bzw. Beobachtungspunkten - (?1, d1), ... , (?n, dn) ist die Formel leicht
abzuändern
und
und
20Lineare Regression IV
- Klarerweise ist diese Formel für ? äquivalent mit
der Darstellung
in der Literatur.
- Es wird kein Unterschied gemacht zwischen der
Bedeutung der ältesten bekannten Beobachtung und
der der letzten Beobachtung. - Angenommen die letzte Beobachtung ist für die
Prognose der Zukunft relevanter als länger
zurückliegende, kann man wieder das Prinzip der
exponentiellen Glättung anwenden, allerdings in
einer leicht veränderten Form -gt trendbereinigte
exponentielle Glättung!
215.1.2.2 Trendbereinigte Exponentielle Glättung
- Diese entspricht der einfachen exponentiellen
Glättung wobei ein Korrekturterm für den Trend
verwendet wird
wobei
und
- bT ist der Betrag, um den die Nachfrage im
Durchschnitt pro Periode steigt. - bT ist aber zunächst nicht bekannt, also muss ein
geeignetes Verfahren zu dessen Schätzung
herangezogen werden. - am besten geeignet ist die lineare Regression.
22Trendbereinigte Exponentielle Glättung II
- bTSchätzwert für den Trend basierend auf den
Daten d0 bis dT
- Schritt 1 ? bestimme den neuen Schätzwert für den
Absatz
- Schritt 2 ? bestimme den neuen Schätzwert für den
Trend
- Schritt 3 ? bestimme den Prognosewert für T
23Trendbereinigte Exponentielle Glättung III
- Startwerte bestimmen lineare Regression auf
Basis der Perioden 1 bis 4
b0,5 (Regression)
- Startwert für den Trend b4 0,5
- Startwert für den Schätzwert h4 18,5
- Somit prognostizieren wir p5 p4(1) h4 b4
24Trendbereinigte Exponentielle Glättung IV
19,6
21,58
22,58
24,59
26,98
28,29
28,73
30,33
0,62
0,89
0,91
1,13
1,38
1,37
1,18
1,27
20,22
22,47
23,49
25,72
29,66
29,91
28,36
und so weiter
255.1.3 Zeitreihen mit saisonalem Verhalten
- Für die mittelfristige Planung von besonderer
Bedeutung (Zeitraum von ein bis zwei Jahren) bei
vielen Produkten sind jahreszeitliche
Schwankungen typisch. - Annahme Trend ist konstant
- Wir stellen hier nur eine Methode vor Gleitender
Durchschnitt unter Berücksichtigung der
Saisonalität
- aTergibt die prognostizierte Nachfrage ohne
Berücksichtigung der Saisonalität - sT? Saisonkoeffizient für Periode T?
- Mit Hilfe von aT berechnet man den sog.
Saisonkoeffizienten
26Zeitreihe mit Saisonalem Verhalten II
- Mitteln von über K1 Saisonkoeffizienten
gleicher Phase (den gegenwärtigen und K
vergangene, , wobei M die
Länger einer Saison ist)
- So erhält man den Zeitreihenschätzwert
- MLänge der Saison
- Prognose
bzw.
27Zeitreihe mit Saisonalem Verhalten III
- Beispiel folgende Nachfragedaten (halbjährlich,
M 2)
Per. 1/01 2/01 1/02 2/02 1/03 2/03 1/04 2/04
t 1 2 3 4 5 6 7 8
dt 7 10 9 11 8 13 10 13
Offensichtlich ist im ersten Halbjahr die
Nachfrage im Normalfall niedriger.
28Zeitreihe mit Saisonalem Verhalten IV
- 1. Schritt Ermittlung der momentanen
Saisonkoeffizienten
wobei
Gemittelt über dT-1 und dT, dh gemittelt über n2
Perioden
at 8,5 9,5 10 9 10,5 11,5 11,5
1,18 0,95 1,1 0,89 1,24 0,87 1,13
Gemittelte Saisonkoeffizienten über mehrere Jahre
(hier über alle)
st 1,18 0,95 1,14 0,92 1,17 0,90 1,16
29Zeitreihe mit Saisonalem Verhalten V
- Oft werden noch die aktuellen (gemittelten)
Saisonfaktoren so korrigiert (normalisiert), dass
ihre Summe über einen vollen saisonalen Zyklus M
(also hier 2) ergibt.
- Die Saisonfaktoren for 2004 könnten also wie
folgt korrigiert werden
und
- Aus Gründen der Bequemlichkeit wollen wir das
hier aber nicht weiter tun.
- Einschrittprognose pT(1)pT1aTsT1-2
Pt(1) 11,2 9,5 10,3 9,66 13,5 10,4
- Zum Beispiel p3(1)p4a3s29,51,1811,2
(Schätzwert für Periode 4)
305.1.4 Zeitreihen mit Trend und Saisonalität
- ebenfalls für die mittelfristige Planung von
besonderer Bedeutung - Grundidee dieses Prognoseverfahrens
- 1. Ermittlung der Saisonkoeffizienten
- 2. Saisonbereinigte Zeitreihe Beobachtung /
Saisonkoeffizienten
- 3. lineare Regression (oder exp. Glättung) der
saisonbereinigten Zeitreihe
- 4. Prognose Wert der Regressionsgerade
Saisonkoeffizienten
- Saisonbereinigte Zeitreihe (Saisonkoeffizienten
0,9 bzw. 1,16)
7,77 8,62 70 9,48 8,88 11,2 11,1 11,2
31Zeitreihe mit Trend und Saisonalität II
- Diese Werte seien nun die dt, die mittels
Regression analysiert werden sollen. Der
Mittelwert der Beobachtungen (nT8) sowie der
Zeitpunkte ist
(7,778,62109,488,8811,211,111,2)/8
78,25/8 9,78
4,5
- Zur Berechnung der Regressionskoeffizienten
benötigt man
-(7,773,5) - (8,622,5) - (101,5) -
(9,480,5)
(8,880,5) (11,21,5) (11,12,5)
(11,23,5) 19,705
(3,52 2,52 1,52 0,52)2 42
32Zeitreihe mit Trend und Saisonalität III
- Es ist ein Trend nach oben zu erkennen
- b 19,705/42 0,47, ? 9,78 - 0,474,5
7,67
Zum Beispiel
- Weitere wichtige Verfahren (z.B. Box-Jenkins)
können hier aus Zeitgründen nicht behandelt
werden. -
- Literatur (praktisch jedes Lehrbuch der
Produktion, des Operations Research bzw. der
Prognose) - Schneeweiß, Einführung in die Produktionswirtschaf
t, Springer, 1993 Kapitel 5.2.1 - Günther, Produktionsmanagement, Springer, 1993
Kapitel C.2 - Tempelmeier, Material-Logistik, Springer, 1992
Kapitel 3 - Hillier-Liebermann, Operations Research,
Oldenbourg, 1988 Kapitel 19 - Ghiani, Laporte, Musmano, Introduction to
Logistics System Planning and Control, Wiley,
2004 Kapitel 2 -
335.2 mittelfristige Produktionsprogrammplanung
5.2.1 mittelfristige Produktionsprogrammplanung
mittels LP
- dynamische Produktionsprogrammplanung besitzt 2
Stufen
- Beschäftigungsglättung (aggregierte
Gesamtplanung), d.h. Ausgleich der
Kapazitätsbeanspruchung über das Jahr. Diese
mittelfristigen Über-legungen erfolgen auf
aggregiertem Niveau (Produktgruppen,
Monats-basis) unter Verwendung von
Nachfrageprognosen.
- kapazitierte Hauptproduktionsprogrammplanung
(master production schedule), sprich kurzfristige
detaillierte Festlegung der konkreten
Produktmengen in den einzelnen Perioden
(Hauptprodukte auf Wochen-basis) unter Verwendung
der Vorgabe der Beschäftigungsglättung und
detaillierterer Nachfrageprognosen.
34Mittelfristige PPP mittels LP II
- Ziel Erstellung eines mehrperiodigen
Produktionsprogramms auf der Basis eines
LP-Modells. In diesem Fall erfolgt der Ausgleich
zwischen den einzelnen Perioden durch
Lagerbildung.
- ? dadurch wird eine gewisse Unabhängigkeit
zwischen Produktion und Nachfrage geschaffen
(Emanzipation).
- dabei gilt die Lagerbilanzgleichung
yjt yj,t-1 xjt - djt
35Mittelfristige PPP mittels LP III
- Zur Vermeidung von Kapazitätsengpässen kann nicht
nur vorproduziert werden, sondern auch
Zusatzkapazität in Anspruch genommen werden.
- ? einfachste Kapazitätsrestriktion
36Mittelfristige PPP mittels LP IV
- Schwieriger ist der Fall, wenn Vorlaufperioden zu
betrachten sind, in diesem Fall ist
- aijv ... durch Produkt j verursachte
Kapazitätsbelastung von Segment i in
Vorlaufperiode
- Vj ... Anzahl der Vorlaufperioden von Produkt j
37Mittelfristige PPP mittels LP V
für j 1,...,n und t 1,...,T
für j 1,...,n und t 1,...,T
uit ? Uit
xjt, yjt, uit ? 0
für i 1,...,m, j 1,...,n und t 1,...,T
yj0 gegeben
für j 1,...,n ... Anfangslagerbestände
38Mittelfristige PPP mittels LP VI
- Beispiel (aus Kapitel 8.3, Günther und
Tempelmeier, Produktion Logistik)
- Dabei sind 2 Endprodukte A und B herzustellen,
die aus Baugruppen C, D und E bestehen, wobei
dort wieder Einzelteile F und G eingehen (jeweils
1 Einheit). Dies ist in nebenstehender Abbildung
illustriert
- Im Segment 1 werden also die Endprodukte erzeugt,
in Segment 2 die Baugruppen C und D sowie in
Segment 3 die übrigen Vorprodukte.
39Mittelfristige PPP mittels LP VII
- Der Kapazitätsbedarf pro Stück im entsprechenden
Segment sei aus den Arbeitsplänen bekannt und in
folgender Tabelle angegeben (z.B. in Stunden)
Erzeugnis A B C D E F G
Kapazitätsbedarf pro Stück 1 2 1 3 4 2 1
- Die beiden Endprodukte verursachen also in den 3
Segmenten folgende Kapazitätsbelastung unter
Berücksichtigung der Vorlaufperioden.
Endprodukt A Endprodukt A Endprodukt A Endprodukt B Endprodukt B Endprodukt B
Produktionssegment Produktionssegment Produktionssegment Produktionssegment Produktionssegment Produktionssegment
Vorlaufperiode
0 1 - - 2 - -
1 - 4 - - 3 4
2 - - - - - 3
40Mittelfristige PPP mittels LP VIII
- Die Kapazitätsrestriktionen
für die 3 Segmente
lauten also
- Hinzu kommen die übrigen Bedingungen aus obigem
LP. Um es überschau-bar zu halten, hat es nur 2
Entscheidungsvariablen (Produktions-menge von A
und B). Die anderen Mengen sind aus der
Endproduktmenge ableitbar.
- Im einem (oft computerunterstützten) PPS-Systemen
erfolgt nach der Planung des kurzfristigen
Produktionsprogrammes (z.B. mit LP wie hier)
- Materialbedarfsplanung - wann werden welche
Rohstoffe in welcher Menge benötigt?
- Auftragsterminierung und Ressourcenbelegung -
Belegung der einzelnen Anlagen mit Aufträgen
unter Beachtung aller Kapazitätsschranken
415.2.2 mittelfristige Programmplanung ohne LP
- Unter der Voraussetzung linearer
Produktionszusammenhänge ist das LP ein
geeignetes Verfahren, um bereits recht komplexe
Situationen der mittelfristigen Planung optimal
zu gestalten. Da die Berechnung für mehrere
Perioden und Produkte bzw. Produktgruppen
allerdings schon aufwendig sein kann, sind noch
andere (einfachere) Planungsverfahren üblich.
- Die Idee (etwa gleichzeitig mit LP in fünfziger
Jahren) stammt aus der Regelungstheorie und
beruht im Prinzip auf denselben Überlegungen wie
die exponentielle Glättung.
- Mittelfristplanung bedeutet, einen
prognostizierten Nachfrageverlauf so gut wie
möglich zu erfüllen ? man versucht, die
Produktion so einzuregeln, dass sie
Abweichungen von der Nachfrageprognose zum Anlaß
nimmt, die Produktion zu korrigieren.
42Mittelfristige PPP ohne LP II
- Im einfachsten Falle folgt man z.B. der linearen
Rekursionsbeziehung
... Richt-Lagerbestand
?, ? ... Glättungskonstanten.
- Je größer ? und ? desto stärker führen
Abweichungen zu Korrekturen.
- Lineare Entscheidungsregeln sind ähnlich
ausbaufähig wie LP-Modelle.
- Nachteil es ist nicht möglich, strikte
Ressourcenbeschränkungen zu berücksichtigen (oft
kein großes Problem, da nur Grobplanung).
- Vorteil reagieren glatter auf stochastische
Schwankungen als LPs aufgrund der glatteren
Periodenverknüpfung ? geringere Nervosität.
435.3 Losgrößenplanung - Lagerhaltung
- Bei Lagerhaltungsmodellen unterscheidet man
- deterministische Modelle (Nachfrage wird als
bekannt vorausgesetzt) stochastische Modelle
(Wahrscheinlichkeitsverteilungen über die
Nachfragemengen bekannt) z.B. Newsboy,
Servicegrade, ...
- statische Modelle (konstante Nachfrage -
Betrachtung einer typischen Bestellperiode)
z.B. EOQ (Wurzelformel)dynamische Modelle
(Nachfrage variiert mit der Zeit) z.B.
Wagner-Whitin
- Ein-Produktmodelle - z.B. EOQ, Wagner-Whitin,
NewsboyMehr-Produktmodelle, wobei hier zu
unterscheiden ist mit unabhängigem Bedarf
(aber z.B. gemeinsamer Kapazitäts-
beschränkung) mit abhängigem Bedarf (z.B.
Vorprodukte bei mehrstufiger Produktion)
445.3.1 Mehrstufige dynamische Mehrproduktmodelle
5.3.1.1 Erzeugnisorientierte Dekomposition ohne
Kostenanpassung
- Die einfachste Vorgangsweise, die in der Praxis
weit verbreitet und in vielen PPS-Systemen
implementiert ist, ignoriert die Kostenwirkungen
der Losgrößenentscheidung für ein Produkt auf die
Vorgängerprodukte. Die grundsätzliche
Vorgangsweise ist wie folgt.
- Beginne mit dem Endprodukt und plane es mittels
Einprodukt-Heuristik oder WW-Verfahren.
(Allgemeiner wird nach den Dispositionsstufen
vorgegangen und mit den Endprodukten begonnen)
- Plane die unmittelbaren Vorgängerprodukte, wobei
sich der Bedarf für diese Vorgängerprodukte aus
den Losgrößenentscheidungen der übergeordneten
Produkte ergibt, usw. (Allgemeiner wenn eine
Dispositionsstufe abgearbeitet ist, gehe zur
nächsten)
45Erzeugnisorientierte Dekomposition II
- Beispiel N 2 Produkte, T 4 Perioden, a12
1, Bedarf, Rüstkosten und Lagerkosten wie folgt
Produkt t 1 t 2 t 3 t 4 Si hi
i 1 - - - - 120 10
i 2 10 10 10 10 100 11
- Zunächst wird das Endprodukt i 2 geplant. Nach
Silver-Meal ergeben sich folgende Lose
- t 1 100/1 lt 100 11?10/2 105 d.h. q21
10, u.s.w. also keine Losbildung ? q22 10, q23
10, q24 10.
- Es ergibt sich somit folgender Sekundärbedarf für
das Vorprodukt 1
Produkt t 1 t 2 t 3 t 4 Si hi
i 1 10 10 10 10 120 10
46Erzeugnisorientierte Dekomposition III
- Nach Silver-Meal ergeben sich folgende Lose
- t 1 120/1 gt 120 10?10/2 110, aber 110 lt
120 10?10 10?2?10/3 140 d.h. Losbildung
q11 10 10, q12 0.
- t 3 120/1 gt 110, d.h. Losbildung q13 10
10, q14 0.
- Die Gesamtkosten sind dann 840 Produkt 2 4 ?
Rüsten, also 400 Produkt 1 2 ? Rüsten, 2 ?
Lagern, also 240 200 440
- Zum Vergleich Losbildung schon beim Endprodukt
- q21 20, q22 0, q23 20, q24 0
- Dies ergibt Bedarfsmengen für das Vorprodukt 1
Produkt t 1 t 2 t 3 t 4 Si hi
i 1 20 0 20 0 120 10
47Erzeugnisorientierte Dekomposition IV
- Nach Silver-Meal ergeben sich folgende Lose
- t 1 120/1 gt 120 0/2 60, aber 60 lt 120
0 10?2?20/3 173,3d.h. Losbildung q11
20, q12 0.
- t 3 analoge Losbildung q13 20, q14 0.
- Die Gesamtkosten sind dann 660 Produkt 2 2 ?
Rüsten, 2 ? Lagern, also 200 220
420 Produkt 1 2 ? Rüsten, also 240 - Die Lösung aus dem vorigen Abschnitt lässt sich
also um über 20 verbessert!
- Die Losbildung beim Endprodukt sollte nämlich
berücksichtigen, dass die hier getroffenen
Entscheidungen die Kosten bei den untergeordneten
Produkten beeinflussen. Dies führt zur Idee der
Kostenanpassung, d.h. man versucht durch
systematische Erhöhung der Lagerkosten und/oder
Rüstkosten die Folgekosten bei den
untergeordneten Produkten schon bei der
Losbildung mittels Einproduktmodell zu
berücksichtigen.
485.3.1.3 Erzeugnisorientierte Dekomposition mit
Kostenanpassung bei konvergierender
Produktstruktur
- Annahme Vorliegen einer konvergierenden
Produktstruktur (d.h. jedes Produkt (bis auf die
Endprodukte) hat einen eindeutig bestimmten
Nachfolger) Es gibt verschiedene Ansätze die
zumeist wie folgt vorgehen
- Bei Ermittlung der modifizierten Kosten wird von
konstanten Primär-bedarfsmengen ausgegangen,
wobei wir hier nur Primärbedarfsmengen für das
Endprodukt n N zulassen wollen, also
Bedarf/Periode
(Endprodukt) Bedarf pro Periode 0 sonst.
- ?Multiplikatoren ?i ermittelt, die angeben, wie
oft (im Schnitt) ein Los des Nachfolgerproduktes
n(i) während eines Zyklus von Produkt i aufgelegt
wird. Bei geschachtelten Politiken muss also
immer ?i ? 1 gelten,
- Auf Basis von ?i werden dann (ausgehend von den
untergeordneten Produkten) die Lagerkosten
und/oder Rüstkosten modifiziert.
49Varianten
- Variante 1 motiviert durch Überlegungen zum ELSP
mit konvergierender -
- Produktstruktur werden folgende Multiplikatoren
ermittelt - sodann werden die Rüstkosten korrigiert
- wobei die Lagerkosten hj nicht verändert werden.
- Silver-Meal für Endprodukt 2 q21 20, q22 0,
q23 20, q24 0, denn204,35/1 gt 204,35
11?10/2 157,18 lt 204,35 330/3 178,12
50Varianten II
- Variante 2 ähnlich wie Variante 1,
berücksichtigt aber ?i ? 1, also
- Variante 3 berücksichtigt auch noch die
Ganzzahligkeit der ?i, usw.
- Es gibt auch Formulierungen über den systemweiten
Lagerbestand. All diese Verfahren sind zwar etwas
rascher als das folgende Verfahren von Afentakis,
liefern aber in der Regel schlechtere Lösungen.
515.3.1.4 Verfahren von Afentakis
- Es gibt eine Vielzahl an Heuristiken, die man
nach folgendem Gesichtspunkt einteilen kann
- erzeugnisorientierte Dekomposition man
betrachtet unabhängige Einproduktmodelle, die
dann eventuell (z.B. durch Kostenanpassung)
gekoppelt werden
- periodenorientierte Dekomposition man betrachtet
simultan alle Produkte und erweitert schrittweise
den Planungshorizont
- Ein typischer Vertreter der letzteren Gruppe ist
das Verfahren von Afentakis (1987). Dabei wird
schrittweise für t 1, 2, ... , T eine
näherungsweise optimale Lösung Q(t) für das
Planungsintervall 1, t ermittelt.
52Afentakis II
- Wir gehen davon aus, dass nur für das Endprodukt
N ein Primärbedarf dNt vorliegt.
- Wir erläutern den Schritt von t-1 ? t
wobei
- Ferner sei ?i,t-1 die letzte Produktionsperiode
von Produkt i, also die letzte Periode mit
positiver Losgröße.
53Afentakis III
- Es wird nun die Politik Q(t), also
für alle i ermittelt.
- Dabei bleiben alle Produktionsperioden erhalten,
und der Bedarf an Produkt i der Periode t wird
entweder durch Erhöhung der Produktionsmenge in
?i,t-1 gedeckt oder durch Neuauflage eines Loses
an Produkt i in einer der Perioden ?i,t-1 1,
... , t. Es stehen also t 1 - ?i,t-1 mögliche
Perioden zur Verfügung, in denen der Bedarf der
Periode t produziert werden kann.
- Ferner soll die Politik geschachtelt sein, d.h.
es wird nur dann ein Los für i aufgelegt, wenn
für alle direkten (und damit auch indirekten)
Nachfolger ein Los aufgelegt wird xit 1 ?
xn(i),t 1. Diese Eigenschaft ist bei jeder
optimalen Politik erfüllt, sodass es sinnvoll
ist, sie auch im Rahmen der Heuristik zu
verlangen.
- Unter allen Politiken, die a) und b) erfüllen,
ermittle man die kostengünstigste Variante.
54Afentakis IV
- Beispiel T 3, N 3. Endprodukt 3 und
Vorprodukte 1 und 2 wobei a13 a23 1 und aij
0 sonst.
- Startlösung t1 jedes Produkt in t1 produzieren.
also
mit Kosten 8 10 5 23
55Afentakis V
- Iteration t 1 Es bestehen 5 potentielle
Politiken, wobei nicht geschachtelte bereits
weggelassen wurden
56Afentakis VI
- Iteration t 2 Es bestehen 8 potentielle
Politiken
57Afentakis VII
- Näherungsweise optimale Politik für Zeitraum 1,
..., 3
oder
- Die zugehörigen Losgrößenentscheidungen sind
oder
585.3.2 LP-Modelle für mehrstufige dynamische
Modelle ohne Kapazitätsbeschränkungen
5.3.2.1 LP-Modell mit normalen Lagerbeständen
- i ... Index für die Vorprodukte (i 1,...,N-1)
- N ... Index des Endproduktes
- t ... Index für die Perioden (t 1,...,T)
- hi ... Lagerhaltungskostensatz für Produkt i
- Si ... Rüstkosten für Produkt i
- dit ... Effektive Nachfrage nach Produkt i in
Periode t (Primärbedarf)
- qit ... Losgröße des Produkts i in Periode t
- yit ... Lagerbestand des Produkts i am Ende der
Periode t
- N(i) ... Menge der direkten Nachfolger des
Produktes i
59LP-Modell mit normalen Lagerbeständen II
- aij ... Direktbedarfskoeffizient, d.h. Menge an
Produkt i, die direkt in 1 Einheit Produkt j
eingeht (Zahl bei Pfeil i ? j im Gozintographen)
- Weiters sei eine
Binärvariable, die Losauflage anzeigt
- Annahme die Produktion der Periode t steht zur
Befriedigung der Nachfrage t zur Verfügung und
dass keine Fehlmengen zugelassen sind. Da die
gesamte Nachfrage befriedigt werden muss, ist die
gesamte Produktionsmenge vorgegeben, weshalb die
konstanten variablen Produktionskosten
weggelassen werden können.
- 1 Einheit Endprodukt 3 besteht aus 1 Teil
Vor-produkt 1 und aus 2 Teilen Vorprodukt 2. In
Vor-produkt 1 steckt noch 1 Einheit von
Vorprodukt 2. -
- N(1) 3N(2) 1, 3N(3)
60LP-Formulierung
wobei M eine große Zahl ist.
615.3.2.2 LP-Modell mit systemweiten
Lagerbeständen
- statt den obigen Formulierungen wird der
systemweite Lagerbestand verwendet
... systemweiter Lagerbestand des Produkts i am
Ende der Periode t, d.h. jene Menge an Bauteil i,
die als Bauteil i oder eingebaut in übergeordnete
Produkte im Lager vorrätig ist, dabei ist
- vij ... Verflechtungs(Gesamt-)bedarfskoeffizient
an Produkt i bzgl. Produkt j, d.h. Menge an
Produkt i, die direkt oder indirekt in 1 Einheit
Produkt j eingeht, und
- N(i) ... Menge aller (auch indirekten)
Nachfolger
- Die Rückrechnung von Yit zu yit erfolgt über
62LP mit systemweiten Lagerbeständen II
-
... systemweiter Lagerhaltungs- kostensatz
für Produkt i , wobei
- V(i) ... Menge aller direkten Vorgänger des
Produktes i
- N(i) N(i) hier z.B. a23 2, v23 2 1
3 - Also Y2t y2t 1y1t 3y3t
-
- V(1) 2, V(3) 1, 2
- Wenn z.B. h1 2, h2 1, h3 6,
- dann H2 1, H1 2 - 1 1, H3 6 - 1?2 - 2?1
2
63LP - Formulierung
wobei M eine große Zahl ist.
645.3.3 konvergierende Produktionsstruktur
- Falls jedes Produkt (bis auf das Endprodukt)
genau einen Nachfolger besitzt (konvergierende
Produktstruktur, Montageprozeß), so vereinfachen
sich die obigen Formeln etwas.
- In der ersten Formulierung kann man
durch
ersetzen, wobei n(i) der einzige
Nachfolger von i ist, also N(i) n(i).
- In der Formulierung mit systemweitem Lagerbestand
ergibt sich folgende Vereinfachung
keine Fehlmengen
65konvergierende Produktionsstruktur II
- Im Rahmen der Kostenanpassung findet der
systemweite Ansatz ebenfalls Verwendung
- Variante 4 hier wird von systemweiten
Lagerkosten Hi ausgegangen und die ?i werden
etwas anders ermittelt
- sodann werden die Kosten wie folgt korrigiert
und
665.3.3 Weiterführende Bemerkungen zu
Kapazitätsbeschränkungen
- Im Rahmen der LP-Modelle lassen sich
Kapazitätsbeschränkungen natürlich leicht formal
berücksichtigen. Bei den Heuristiken verursacht
die Tatsache Schwierigkeiten, dass man infolge
von Kapazitätsengpässen in der Zukunft
- eventuell schon jetzt mehr (als scheinbar
kostengünstig ist) produzieren muss, und
- eventuell auch nur Teile von Periodenbedarfen in
einer Vorperiode auf Lager produzieren muss.
- Bei einstufigen Problemen nennt man diese Klasse
von Problemen CLSP (capacitated lot sizing
problem) und das bekannteste Verfahren ist das
von Dixon und Silver. - Bei mehrstufigen Problemen (MLCLSP, multi level
CLSP) werden oft allgemeine heuristische Ansätze
wie Simulated Annealing eingesetzt siehe z.B.
Domschke -Scholl - Voß (1993).
675.4. Maschinenbelegung
- Maschinenbelegungsprobleme (scheduling) befassen
sich mit der zeitlichen Zuordnung von Aufträgen
zu Arbeitsträgern bzw. Maschinen und umgekehrt
unter Beachtung vorgegebener Zielsetzungen und
Restriktionen. - Dabei ist zu beachten, dass zu jedem Zeitpunkt
jede Maschine höchstens einen Auftrag bearbeiten
und jeder Auftrag nur von höchstens einer
Maschine gleichzeitig bearbeitet werden kann.
685.4.1 Begriffe
- Bei einem Maschinenbelegungsproblem sind n
Aufträge oder Jobs (j l,...,n) auf m Maschinen
(Mi für i l,...,m) zu bearbeiten. Dazu sind für
jeden Auftrag j in der Regel folgende Daten
gegeben
- aj Auftragsfreigabe- oder Bereitstellungszeitpunk
t bzw. - termin (release date) des Auftrags j
Stehen alle Aufträge zum Zeitpunkt aj 0 zur
Bearbeitung bereit, bezeichnet man das Problem
als statisch, ansonsten als dynamisch.
- fj gewünschter Fertigstellungstermin (due date)
des Auftrags j
- tji Bearbeitungszeit (oder -dauer, processing
time) von Auftrag j auf Maschine i
- Werden alle oben erwähnten Größen als bekannt
vorausgesetzt, so liegen deterministische Modelle
vor andernfalls (stochastische
Ankunftszeitpunkte oder Bearbeitungszeiten)
spricht man von stochastischen Modellen.
69Reihenfolgearten
- Ein Auftrag j läßt sich in gj verschiedene
Arbeitsgänge Aj1,...,Ajgj unterteilen, die in
einer fest vorgegebenen Reihenfolge zu bearbeiten
sind. Diese Reihenfolge bezeichnen wir als
Arbeitsgangfolge. Sie ist in der Regel
technologisch determiniert.
- Läßt sich jedem Arbeitsgang Ajh eines Auftrags j
eindeutig eine Maschine ?jh zuordnen, so
bezeichnet man die zeitliche Reihenfolge, in der
die einzelnen Arbeitsgänge von j die Maschinen zu
durchlaufen haben, als Maschinenfolge ?j
(?j1,...,?jgj)von j. Die Maschinenfolgen sind
damit ebenfalls durch technologische
Erfordernisse festgelegt.
- Die Reihenfolge, in der die einzelnen Aufträge
auf einer Maschine i zu bearbeiten sind, heißt
Auftragsfolge von i. Dabei können mehrere
Aufträge gleichzeitig um dieselben Maschinen
konkurrieren. Die Auftragsfolge ist nicht
vorgegeben, sondern Gegenstand der Planung.
- Eine zeitliche Zuordnung von Arbeitsgängen zu
Maschinen heißt (zulässiger) Ablaufplan, falls
alle Reihenfolgebedingungen sowie weitere
Restriktionen eingehalten werden.
705.4.2 Darstellungsmöglichkeiten
- Beispiel statisches Jobshop-Problem mit 3
Maschinen und 3 Aufträgen
- jeder Auftrag besteht aus gj 3 Arbeitsgängen
- diese Aufträge sind in Reihenfolge Aj1, Aj2, Aj3
zu bearbeiten
Maschine µj1
Arbeitsgang Ajh
j\h 1 2 3
1 1 2 3
2 2 3 1
3 2 1 3
j\i 1 2 3
1 3 3 2
2 3 2 3
3 3 4 1
Auftrag
Auftrag
Maschinennummer µjh
Bearbeitungszeit tji
715.4.2.2 Maschinenfolgegraph, Ablaufgraph
- Die Vorgaben hinsichtlich der Arbeitsgang- und
der Maschinenfolgen lassen sich in folgendem
Maschinenfolgegraphen veranschaulichen. Jede
Knotenbezeichnung entspricht der Maschine ?jh,
die den Arbeitsgang h des Auftrags j auszuführen
hat.
- Maschinenfolgegraph Angabe
- jeder Knoten entspricht einer Maschine i ?jh
72Ablaufgraph II
- Bei der Bestimmung von Auftragsfolgen ist für
jede Maschine i festzulegen, in welcher
Reihenfolge die einzelnen Aufträge j 1, 2, 3
auf ihr zu bearbeiten sind. Dabei sind innerhalb
des Maschinenfolgegraphen jeweils die Knoten mit
derselben Maschinenbezeichnung i durch
zusätzliche Pfeile, die jeweils genau einen Weg
bilden, zu verbinden. Der entstehende Graph heißt
Ablaufgraph.
- Das nebenstehende Bild zeigt den Ablaufgraphen
für obiges Problem, wenn die Aufträge auf der
Maschine 1 in der Reihenfolge 1, 3, 2, auf der
Maschine 2 in der Reihenfolge 3, 2, 1 und auf der
Maschine 3 in der Reihenfolge 2, 1, 3 bearbeitet
werden.
735.4.2.3 Gantt-Diagramm
- Bei Gantt-Diagrammen werden die
Bearbeitungszeiten über der Abszisse (Zeitachse)
sowie die Maschinen bzw. die Aufträge über der
Ordinate aufgetragen. Man unterscheidet eine
maschinenorientierte (gebräuchlichere Variante)
und eine auftragsorientierte Darstellung.
3
2
1
3
maschinenorientiertes Gantt-Diagramm
3
2
1
Leerzeit
2
Auftrag 1
3
2
1
74Gantt-Diagramm II
3
2
1
3
auftragsorientiertes Gantt-Diagramm
2
3
1
2
Maschine 1
2
3
Wartezeit
1
- Hier sind alle Arbeitsgänge unter
Berücksichtigung der Reihenfolgebeziehungen des
Ablaufgraphen frühestmöglich eingeplant. Dabei
entsprechen die schraffierten Felder den
Leerzeiten der Maschinen bzw. den Wartezeiten der
Aufträge. Da die Maschinen unterschiedliche
Auftragsfolgen aufweisen, handelt es sich um
einen normalen Ablaufplan, aber um keinen
Permutationsplan.
755.4.3 Semiaktive und aktive Ablaufpläne
- Semiaktive Ablaufpläne haben die Eigenschaft,
dass der Beginn keines AG zeitlich vorgezogen
werden kann, ohne eine Maschinenfolge zu
verletzen oder eine Auftragsfolge zu ändern.
- Beispiel (maschinenorientiertes Gantt-Diagramm)
nicht semiaktiv
semiaktiv
76Semiaktive und aktive Ablaufpläne
- Zu jedem zulässigen Ablaufplan existiert ein
zugehöriger semiaktiver Ablaufplan, der leicht zu
ermitteln ist man verschiebt einfach alles so
weit wie möglich nach links. Offensichtlich ist
obiger Ablaufplan zwar semiaktiv, aber dennoch
sehr schlecht.
- kein AG kann zeitlich vorgezogen werden, ohne den
Beginn mindestens eines anderen AGs zu verzögern
- es darf nur die Auftragsfolge verändert werden
- Klarerweise ist jeder aktive Ablaufplan auch
semiaktiv.
77Aktive Ablaufpläne
- Obiges Beispiel Auftragsfolge an Maschine 2
ändern
nicht aktiv
785.4.4 Klassifikation
- Im Bereich deterministischer Modelle werden
Probleme mittels Tripeln aß? charakterisiert.
- Maschinenart und anordnung a1
- wenn die Aufträge aus nur einem Arbeitsgang
bestehen
- a1 0, wenn genau 1 Maschine zur Verfügung steht
- a1 IP, wenn alle Maschinen identisch und
gleichzeitig einsetzbar sind, bzw. gleiche
Fertigungsgeschwindigkeiten auf allen Maschinen
- wenn die Aufträge aus mehreren Arbeitsgängen
bestehen
- a1 F (Flow Shop) jeder Auftrag ist auf jeder
Maschine genau einmal zu bearbeiten, und zwar in
derselben Reihenfolge
- a1 PF (Permutations-Flow Shop)
Überholverbot auf allen Maschinen ist die
Reihenfolge identisch
- a1 J (Job Shop) jeder Auftrag muss die
Maschinen in einer eigenen, fest vorgegeben
Reihenfolge durchlaufen
- a1 O (Open Shop) die Reihenfolge ist frei und
spielt keine Rolle
79Klassifikation II
- Maschinenzahl a2 wird nichts angegeben, so wird
eine beliebige Anzahl betrachtet.
Flow Shop mit beliebig viel Maschinen
Job Shop mit 2 Maschinen
- J ein Job Shop mit beliebig vielen und J3
eins mit 3 Aufträgen
- Wird nichts angegeben, dürfen die Aufträge nicht
unterbrochen werden
- pmtn Unterbrechung ist möglich
- no wait es sind keine Unterbrechungen (bzw. keine
Zwischenlager- oder Wartezeiten) zwischen den
Arbeitsgängen erlaubt.
80Klassifikation III
- Reihenfolgebeziehungen ß3
- Wird nichts angegeben, dürfen die Aufträge
beliebig gereiht werden
- prec Reihenfolgebeziehung entspricht einem
gerichteten, zyklenfreien Graphen
- tree Reihenfolgebeziehung wird in Form eines
gerichteten Baumes betrachtet
- Auftragsfreigabetermine und Nachlaufzeiten ß4
- Wird nichts angegeben, liegt ein statisches
Problem vor
- aj unterschiedliche Auftragsfreigabetermine aj
- nj Nachlaufzeiten nach der Bearbeitung benötigt
der Auftrag j noch min. nj ZE bevor er fertig
ist oder weiterverarbeitet werden kann
81Klassifikation IV
- Die restlichen Untergruppen betreffen
- ß6 reihenfolgeabhängige Rüstzeiten bzw. Rüstkosten
- ß7 Ressourcenbeschränkungen
- ß8 Fertigstellungstermine
82Klassifikation V
- zmax symbolisiert eine zu minimierende maximale
Zeitdauer (Minimax-Zielsetzung)
- ?zj steht für eine zu minimierende (ggf.
gewichtete) Summe von Zeitgrößen.
- z verwenden wir zur Bestimmung einer zu
minimierenden (ggf. gewichteten) Anzahl von
Aufträgen mit bestimmten Eigenschaften (z.B.
Verspätung).
- Durchlaufzeitbezogene Ziele
- Fertigstellungszeitpunkt Fj (realiserte
Fertigstellung von Auftrag j)
- Wartezeit Wji bezeichnet die Wartezeit von j auf
Mi und
ist die gesamte Wartezeit des Auftrags j
- Durchlaufzeit Dj Fj aj Bearbeitungszeitspanne
eines Auftrags
83Durchlaufzeitbezogene Ziele
- Minimierung der Summe der Durchlaufzeiten bzw.
der mittleren Durchlaufzeit
- ? min. bzw. D/n
? min. (äquivalent, da n konstant
- Minimierung der maximalen Durchlaufzeit
- Minimierung der Summe der Wartezeiten
84Kapazitätsorientierte Ziele
- von
Maschine i ist die Summe aller Zeiten, zu - denen
i keinen Auftrag bearbeitet.
- ? Offensichtlich ist die Minimierung der
Zykluszeit äquivelent mit der Minimierung der
Summe der Leerzeiten.
- Kapazitätsauslastung (ebenfalls äquivalent)
85Terminorientierte Ziele
- Tj Fj fj (effektiver minus geforderter
Endzeitpunkt) - Tj gt 0 ? Strafkosten
- Tj lt 0 ? Kapitalbindung
- Vj max 0,Tj . . . Terminüberschreitung
- Kapitalbindung wird hier ignoriert
- gebräuchliche terminorientierte Ziele
- Minimierung der maximalen Terminabweichung
- Minimierung der maximalen Verspätung
- Minimierung der Summe aller Verspätungen
- Minimierung der Anzahl der verspäteten Aufträge
86Zielbeziehungen
- wenn die Zielfunktionen durch lineare
Umwandlungen mittels konstanter Parameter
ineinander überführbar sind heißen sie äquivalent.
- ? es ist äquivalent die Summe oder den Mittelwert
von Zielgrößen zu optimieren
- ? bei statischen Problemen (d.h. alle Aufträge
werden zum Zeitpunkt 0 freigegeben) sind die
Ziele F und D, bzw. Z und Dmax äquivalent.
- ? die Zielsetzungen Minimierung von Z, Lmax, L
und L? sowie die Maximierung der
durchschnittlichen Maschinenauslastung sind
äquivalent.
- ? die Zielsetzungen D, F, W und T sind äquivalent
(gilt auch für die gewichteten Größen)
87Dilemma der Ablaufplanung
- Zwischen den Zielen D und Z existiert keine der
genannten Zielbeziehungen. Diese beiden Ziele
sind in der Regel (bei Mehrmaschinenproblemen)
zueinander konkurrierend, d.h. mit der
Verbesserung des eines Zieles nimmt man zumeist
eine Verschlechterung des anderen in Kauf.
Beispiel in Übung
- Da Z zur Zielsetzung L der Leerzeitminimierung
(Kapazitätsausnutzung) äquivalent ist, sind auch
D und L zueinander konkurrierend. Dieser
Sachverhalt wird als Dilemma der Ablaufplanung
bezeichnet.
885.4.5 Grundlegende Entscheidungs- und
Prioritätsregeln
- Maschinenprobleme sind meist NP-schwer und in der
Praxis müssen rasch Lösungen gefunden werden ?
Heuristiken (sog. Prioritätsverfahren)
- Schritt 1 Sortiere die Aufträge nach einer
vorzugebenden Prioritätsregel.
- Schritt 2 Plane die Aufträge in
Sortierreihenfolge auf den Maschinen ein.
- bekanntesten Prioritätsregeln
- Shortest Processing Time - Regel
- Sortierung nach wachsenden Bearbeitungszeiten
(mittlere Durchlaufzeit)
- Longest Processing Time - Regel
- Sortierung nach fallenden Bearbeitungszeiten
(Zykluszeit)
- Shortest Remaining Processing Time - Regel
- Sortierung nach wachsenden Restbearbeitungszeiten
? bei Aufträgen mit mehreren Arbeitsgängen
89Entscheidungs- und Prioritätsregeln II
- Longest Remaining Processing Time - Regel
- Sortierung nach fallenden Restbearbeitungszeiten
- Earliest Due Date - Regel
- Sortierung nach wachsenden gewünschten
Fertigstellungsterminen ? auch als Jackson-Regel
bekannt ? minimiert Verspätungen
- Earliest Release Date Regel (first come, first
serve)
- Sortierung nach wachsenden Bereitstellungsterminen
- Diese Verfahren dienen bei schwierigen Probleme
zur Ermittlung suboptimaler (Start-)Lösungen. Bei
eher einfachen Problemen können sie als exakte
Verfahren eingesetzt werden.
905.4.6 Probleme mit zwei Aufträgen
- Wir betrachten Flow Shop und Job Shop-Probleme
mit 2 Aufträgen (Ziel Minimierung der
Zykluszeit)
- Beispiel aus Domschke, Scholl und Voß (1993)
statisches Flow Shop mit vier Maschinen,
Maschinenfolgen ?1 ?2 (1, 2, 3, 4) und
folgenden Bearbeitungszeiten
j 1 2 3 4
t1j 3 1 1 3
t2j 1 3 3 1
- Das Problem läßt in einem zweidimensionalen
Koordinatensystem veranschaulichen, bei dem eine
Achse jeweils einem der beiden Aufträge
entspricht. Der Koordinatensprung Q (0,0)
repräsentiert den Zeitnullpunkt
(Freigabezeitpunkt).
91Probleme mit zwei Aufträgen II
- Sj ?i tji bezeichnet den frühestmöglichen
Fertigstellungszeitpunkt des Auftrags j, wenn er
- beginnend im Zeitpunkt 0 - ohne Unterbrechung
gefertigt wird. Die Punkte Q und S (S1,S2)
spannen ein Rechteck (Operationsfeld) auf.
- Das Intervall 0,S1 läßt sich in m disjunkte
Intervalle unterteilen, die aufgrund der
Maschinenfolge ?1 des ersten Auftrags in der
Reihenfolge i ?1,...,?1m angeordnet sind. Die
Länge der Intervalle ist jeweils die
Bearbeitungszeit t1j Analog ist 0, S2
unterteilbar.
- Für jede Maschine i wird durch die beiden
Intervalle ein Rechteck definiert, das als
Konfliktfeld bezeichnet wird. In der folgenden
Abbildung sind die Konfliktfelder für das obige
Beispiel grau eingezeichnet.
- Für die gesuchte minimale Zykluszeit Z lassen
sich Z max S1, S2 als untere Schranke und
als triviale obere Schranke angegeben. In unserem
Beispiel gilt Z 8 und
92Verfahren nach Akers
S (S1,S2)
S2
- Das Verfahren von Akers bestimmt im
Operationsfeld einen kürzesten Weg zwischen
Ursprung Q und Punkt S unter den
Nebenbedingungen, dass
i 4
i3
- keines der (gelben) Konfliktfelder durchlaufen
wird)
i2
- der Weg nur aus senkrechten, waagrechten und
diagonalen Abschnitten besteht.
i 1
Q (0,0)
M1
M2
M3
M4
S1
93Verfahren nach Akers II
- Unter diagonalen Abschnitten verstehen wir
Strecken mit Steigung 1 sie bedeuten eine
gleichzeitige Bearbeitung beider Aufträge auf
verschiedenen Maschinen. Waagerechte Abschnitte
bedeuten die alleinige Bearbeitung des Auftrags 1
und senkrechte die des Auftrags 2.
- Die Länge eines Weges von Q nach S ergibt sich
dadurch, dass jede Bewegung eine Einheit nach
rechts und/oder nach oben eine verstrichene
Zeiteinheit bedeutet.
- ? mehrere Wege möglich (in unserem Beispiel 3).
Während die beiden Wege der Länge Z 11
Permutationsplänen entsprechen, gilt dies für den
optimalen Plan mit Z 10 nicht, da ein Überholen
der Aufträge stattfindet, was man auch in den
Gantt-Diagramm sieht
94Verfahren nach Akers III
Maschine
J1
J2
J1
J2
M2
M3
J1
J2
1
4
5
6
J2
J2
9
10
10
1
4
5
6
9
- Es ist nötig, die einzubeziehenden Wege zwischen
Q und S systematisch abzuarbeiten ? Dazu wird ein
gerichteter Graph G (V, e, c) konstruiert.
Seine Knotenmenge V umfasst die Quelle Q, die
Senke S sowie für jede Maschine Nordwest- und die
Südostecke des jeweiligen Konfliktfeldes. Seine
Pfeilmenge E, deren Bewertungen c sowie die
kürzeste Entfernung von Q nach S werden simultan
durch den unten angegebenen Algorithmus
ermittelt.
95Verfahren nach Akers IV
- Ausgehend von jedem von Q aus bereits erreichten
Knoten p (p1, p2) mit (aktuell) kürzester
Entfernung von dp von Q, schreitet man so lange
diagonal in Richtung S vorwärts, bis
- entweder der Rand des Operationsfeldes getroffen
wird dann führt man einen Pfeil (p, S) ein
- oder das Konfliktfeld einer Maschine i getroffen
wird.
Beispiel
- Dann sind zur Umgehung des Konfliktfeldes i ein
Pfeil von p zur Nordwestecke q von i und ein
Pfeil von p zur Südostecke r von i einzuführen.
Als Bewertung dient die verstrichene Zeit, also
das Maximum der x- bzw. y-Distanzen.
96Verfahren nach Akers V
- Beispiel Job Shop-Problem J5?n 2?Z. Die
Bearbeitungszeiten und Maschinenfolgen sind in
den folgenden beiden Tableaus angegeben. Die
Numerierung der Maschinen erfüllt bereits die
Voraussetzungen des Algorithmus.
tji M1 M2 M3 M4 M5
J1 3 5 3 2 4
J2 4 3 3 3 2
i 1 2 3 4 5
J1 M4 M1 M3 M2 M5
J2 M1 M2 M3 M4 M5
- Durch Addition der Bearbeitungszeiten erhält man
S (17, 15).
- Nun werden die Konfliktfelder der Maschinen gemäß
den Auftragsfolgen eingetragen, wobei sie bei Job
Shop Probleme nicht mehr diagonal angeordnet
sind.
97Verfahren nach Akers VI
S
M5
M4
M3
M2
Regel
M1
Q
98Verfahren nach Akers VII
- Die Anwendung des kürzeste Wege Verfahrens
liefert
Lösung
99Verfahren nach Akers VIII
Leerzeiten der Maschinen
M4
M5
M5
B
D
F
Q
S
J1
J2
Wartezeiten der Aufträge
Weg
J2
J1
J2
J1
100Verfahren nach Akers IX
Gantt
S
Das Akers-Verfahren lässt sich auch anwenden,
falls Auftrags-freigabetermine aj ? 0 vorgegeben
sind (Konfliktfelder nach NO verschieben) bzw.
auch falls andere Zielfunktionen berücksichtigt
werden, z.B. Dmax und Wmax (durch geeignetes
Umdefinieren der Pfeilbewertungen).
Q