Title: Exzellenzinitiative, F
1Exzellenzinitiative, Förderlinien,
Vollkostenfinanzierung
- Neues Vokabular oder neue Forschungsförderung in
Deutschland? - Hans N. Weiler, Stanford University
2Neue Entwicklungen in der deutschen
Wissenschafts- und Hochschulpolitik
- Die Exzellenzinitiative Schöne neue Welt der
Forschungsförderung? - Das deutsche Hochschulwesen unter dem Druck von
Arbeitsmarkt und Demographie Die neueste
Empfehlung des Wissen-schaftsrates - Studiengebühren ante portas Zahlen und Politik
3These
- Es ist einiges in Bewegung gekommen in der
deutschen Wissenschafts- und Hochschulpolitik in
den letzten Jahren, aber die wirklichen
Herausforderungen stehen noch bevor.
4I.Die Exzellenzinitiative des Bundes und der
Länder zur Förderung von Wissenschaft und
Forschung an deutschen Hochschulen(Bund-Länder-V
ereinbarung gemäß Artikel 91b des Grundgesetzes)
5Exzellenzinitiative Genese
- SPD-Slogan in Weimar Elite-Hochschulen à la
Stanford und Harvard (Ende 2003) - Das BMBF macht sich die Initiative zu eigen
(2004-2005) - 2005 Das Scheitern der Föderalismus-reform droht
die Initiative zu begraben Streitpunkt
Strukturförderung - Rettungsversuche in letzter Minute (BLK,
VW-Verschwörung) erfolgreich Mitte 2005
6Exzellenzinitiative Überblick
- Förderlinie 1 Graduiertenschulen (GS)
- 135 Antragsskizzen
- 39 Aufforderungen zur Antragstellung
- Förderlinie 2 Exzellenzcluster (EC)
- 157 Antragsskizzen
- 41 Aufforderungen zur Antragstellung
- Förderlinie 3 Zukunftskonzepte
- 27 Antragsskizzen
- 10 Aufforderungen zur Antragstellung
7Exzellenzinitiative Förderung
- 1,9 Mrd. für 5 Jahre (1. und 2. Runde)
- Bund 75 - Länder (Sitzland) 25
- Förderung schließt 20 indirekte Kosten ein
(Vollkostenfinanzierung) - Graduiertenschulen 40 à ca. 1 Mio p.a.
- Exzellenzcluster 30 à ca. 6,5 Mio p.a.
- Zukunftskonzepte ca. 10 à ca. 15 Mio p.a.
(plus Mittel für mind. 1 GS und 1 EC)
8Exzellenzinitiative Verfahren und Struktur
GEMEINSAME KOMMISSION
Gemeinsame Kommission
BEWILLIGUNGSAUSSCHUSS Gem. Komm (26x1,5), Bund
(16) Länder 39 Wissenschaftler, 32 Politiker
Bewilligungsausschuss
9Exzellenzinitiative Zeitplan
- 30.9./14.10.2005 Antragsskizzen (1. Runde)
- 20.1.2006 Aufforderung zur Antragstellung
- 20.4.2006 Eingang der Anträge
- Juni/Juli 2006 Begutachtungen/Begehungen
- 13.10.2006 Entscheidung (1. Runde)
- 15.9.2006 Antragsskizzen für 2. Runde
- Oktober 2007 Entscheidung 2. Runde
- 2009 Entscheidung über Fortsetzung
10Exzellenzinitiative Graduiertenschulen
(Förderlinie 1)
- 135 Antragsskizzen, 39 Aufforderungen
- gt 1 Aufforderung RWTH Aachen (4), Bielefeld,
Bonn, Bremen, Frankfurt/M, Freiburg, U München,
TU München (je 2) - Je 1 FU Berlin, HU Berlin, TU Berlin, Bochum,
Braunschweig, Dresden, Erlangen-N, Gießen,
Göttingen, MH Hannover, U Hannover, Heidelberg,
Hohenheim, Karlsruhe, Köln, Mainz, Mannheim,
Stuttgart, Tübingen, Ulm, Würzburg
11Exzellenzinitiative Exzellenzcluster
(Förderlinie 2)
- 157 Antragsskizzen, 41 Aufforderungen
- gt 1 Aufforderung U München (4), TU München (3),
RWTH Aachen, HU Berlin, TU Berlin, Darmstadt,
Göttingen, Hamburg, Med HS Hannover, Kiel (je 2) - Je 1 FU Berlin, Bonn, Bremen, Dresden,
Erlangen-N, Frankfurt/M, Freiburg, Gießen,
Heidelberg, Karlsruhe, Köln, Konstanz, Leipzig,
Marburg, Oldenburg, Stuttgart, Tübingen, Würzburg
12Exzellenzinitiative Zukunftskonzepte
(Förderlinie 3)
- 27 Antragsskizzen, 10 Aufforderungen
- Aufgeforderte Hochschulen
- RWTH Aachen Karlsruhe
- FU Berlin U München
- Bremen TU München
- Freiburg Tübingen
- Heidelberg Würzburg
- ( unter den ersten 11 des CHE
Forschungsranking) - Regionale Verteilung HB 1, NW 1, BE 1, BW 4, BY
3
13Exzellenzinitiative Bewertung I
- Begrüßenswert, überfällig, unzureichend
- Wichtige Einstiege
- in ein differenzierteres Hochschulsystem
- in die Vollkostenfinanzierung von Forschung
- in die Strukturierung der Doktorandenausbildung
- in eine größere Transparenz wissenschaftlicher
Leistung (cf. CHE Forschungsranking) - Prüfstein eines sowohl unpolitischen als auch
neuartigen Vergabeprozesses (Förderlinie 3)
14Exzellenzinitiative Bewertung II
- Notwendige weitere Schritte
- Verstetigung über 2011 hinaus
- Ausweitung des Fördervolumens
- Realistische Ansätze für indirekte Kosten
- Neustrukturierung des Verhältnisses von
universitärer und außeruniversitärer Forschung - Klärung der Zuständigkeiten des Bundes (im Rahmen
der neuen Föderalismusreform)
15II.Der arbeitsmarkt- und demographiegerechte
Ausbau des deutschen Hochschulwesens(Empfehlung
des Wissenschaftsrates Nr.7083/06 vom 27. Januar
2006)
16Ausbau der Studienkapazität I
- Ausgangslage
- Dramatischer Strukturwandel Bedarf der
Arbeitsmärkte an Hochschulabsolventen steigt. - Geburtenstarke, gut qualifizierte Jahrgänge
scheiden aus und müssen ersetzt werden. - Zahl der Studienberechtigten steigt noch an, geht
ab 2013 jedoch kontinuierlich zurück. - Ein alterndes Land mit steigendem Bedarf an
hochqualifizierten Arbeitskräften muss Talente
optimal nutzen. - Der vollen Ausschöpfung des Talentreservoirs
stehen jedoch fehlende Studienplätze im Wege.
17Ausbau der Studienkapazität II
- Zielsetzung
- 50 eines Jahrgangs zur Hochschulzugangs-berechtig
ung bringen (jetzt 40,5) - Übergangsquote zur Hochschule von 75 auf 80
bzw. 85 der Studienberechtigten erhöhen - 40 eines Jahrgangs zur Aufnahme eines Studiums
bringen (jetzt lt37) - 35 eines Jg gt Studienabschluss (jetzt 20,5)
- Erfolg des gestuften Studiensystems muss durch
bessere Betreuung und Studienbedingungen
gesichert werden (BA, MA und PhD)
18Ausbau der Studienkapazität III
- Empfehlung
- Schaffung der für die genannte Zielsetzung
erforderlichen Studienplätze ( dauerhafte
Kapazitätserweiterung um ca. 30 - 35) - Effizienzverbesserungen im Lehren und Lernen
- Erweiterte, aber selektivere und
arbeitsmarkt-gerechtere Zulassung ausländischer
Studierender - Hochschulen für lebenslanges Lernen öffnen
(universitäre Weiterbildung)
19III.Studiengebühren Ein Ausweg aus der
Finanzkrise?
20Studiengebühren I
- Die Rechtslage Verbot von Studien-gebühren ist
verfassungswidrig (BVerfG 26.1.2005). - Einführung beschlossen NS, NW, SA, BW, BY, HH.
- Einführung abgelehnt MV, BB, BE, SN, RP.
- Einführung noch offen HB, SH, SA, TH, HE.
21Studiengebühren II
- Höhe 500 /Semester
- Finanzierung durch Studienkredite (KfW, Deutsche
Bank, Sparkassen) - Zinsen 5 5,5 (KfW) 5,9 7,9 (Dt. Bank)
- Maximum/Monat lt650 (KfW), lt800 (Dt. Bk.)
- Rückzahlung 25 Jahre (KfW), 12 Jahre (Dt. Bk.)
- Bildungsrendite für Deutschland 9 (USA 15, GB
17) (OECD)
22Studiengebühren III
- Interessante Variante Nordrhein-Westfalen
- Entscheidung über Einführung, Höhe und
Befreiungen bei den Hochschulen - Ausschluss kompensatorischer Kürzungen der
Landesmittel - Keine kapazitative Auswirkung der Einnahmen
- Geld-zurück-Garantie (bei Ausfall von
Pflicht-veranstaltungen oder fehlenden
Laborplätzen) - Kappungsgrenze und Einkommensindizierung
- Einbehalt für Ausfallfonds (23 der Einnahmen)
23Studiengebühren IV
- Prognose
- Flächendeckende Einführung in ca. 5 Jahren
- Allmähliche Entstehung einer Dynamik von Angebot
und Nachfrage bei Studierenden und Hochschulen - Fortdauernde Auseinandersetzung über Verrechnung
mit Landesmitteln - Erosion des studentischen Widerstandes
- Punktuelle Erhöhung von Gebühren bei besonders
attraktiven Hochschulen/Studiengängen - Merklicher Beitrag zur Verbesserung der Qualität
von Lehren und Lernen
24Ceterum censeo
- Auf die deutsche Wissenschafts- und
Hochschullandschaft kommen zwei massive
Herausforderungen gleichzeitig zu, die beide
erheblicher und gegenwärtig kaum vorstellbarer
Investitionen bedürfen - Die Verstetigung und Ausweitung der
Forschungsförderung zur Sicherung der
internationalen Wettbewerbsfähigkeit, und - die massive Ausweitung der Studienkapazität.
- Studiengebühren sind allenfalls in der Lage, die
erheblichen Qualitätsmängel zu lindern neue
Kapazitäten können (und sollen) sie nicht
schaffen.
25Web Resources I
- Gutachten der Arbeitsgruppe Forschungsförderung
der VW-Stiftung http//www.che.de/downloads/2005_
04_27_Eckpunkte_eines_zukunftsfaehigen_Wissenschaf
tssystems_305.pdf - Empfehlung des Wissenschaftsrats zum Ausbau des
Hochschulwesens http//www.wissenschaftsrat.de/te
xte/7083-06.pdf
26Web Resources II
- Website des Wissenschaftsrates zur
Exzellenzinitiative http//www.wissenschaftsrat.d
e/exini_start.html - Website der DFG zur Exzellenzinitiative
http//www.dfg.de/forschungsfoerderung/koordiniert
e_programme/exzellenzinitiative/index.html - CHE Forschungsranking http//www.che.de/downloads
/CHE_ForschungsRanking_ForschungsUnivers_2005.pdf
27Web Resources III
- Hans Weilers website http//www.stanford.edu/we
iler