Title: PowerPoint-Pr
1Eine Präsentation des
2Präsentation Tarifautonomie Tarifschutz
Inhaltsüberblick
- Teil 1 - Geschichte des Tarifvertrages Folien 3
-29 - Teil 2 - Vorteile für alle Beschäftigte Folien 30
- 37 - Teil 3 - Zum Nutzen der Gesellschaft Folien 38 -
49 - Teil 4 - Aktuelle politische Situation Folien 50
- 78 - Teil 5 - Zurück in die Vergangenheit Folien 79 -
99 - Teil 6 - Was tun? Folien 95 - 100
3Teil 1 - Geschichte der Tarifverträge
Oder Warum es bei Leibeigenen keine
Tarifautonomie gab.
4Geschichte der Tarifverträge
- Meilensteine
- 1848 - Erster Tarifvertrag in Deutschland
- 600 Setzer und Drucker streiken für Abmachungen
bei Lohn und Arbeitszeit. - 1869 - Eingeschränkte Koalitionsfreiheit
- Preußische Gewerbeordnung von 1945 -Verbot von
Gewerkschaften. - Aber Verbindlichkeiten aus Koalitionsabsprachen
unklagbar.
5Geschichte der Tarifverträge
- Meilensteine
- 1918 Verordnung über Tarifverträge
- Nach Novemberrevolution Grundsatz der
Unabdingbarkeit (kein Unterschreiten durch
Individualvertrag). - 1933- 1945 Nationalsozialismus
- Tarifvertragsfreiheit wird abgeschafft.
- Arbeitsbedingungen werden in Betriebsordnung
durch Betriebsführer festgesetzt. - 1949 - Tarifvertragsgesetz
6Geschichte der Tarifverträge
- Wichtige Eckpunkte
- Anfang 18. Jahrhundert
- Ca. 95 der Bevölkerung sind Leibeigene. Sie
sind niedrig Geborene mit der Verpflichtung auf
dem Grund auf dem sie geboren sind, zu arbeiten. - Französische Revolution 1789 -1799
- Gewaltsame Abschaffung der Feudalherrschaft.
- Einführung der Demokratie
- Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit
- Abschaffung der Leibeigenschaft
- Gewerbefreiheit
- Abschaffung der Zünfte
- Solidarität mit den Schwachen.
7Geschichte der Tarifverträge
- Wichtige Eckpunkte
- Die französische Revolution hatte erhebliche
Auswirkungen auf die Gesellschaftsordnungen in
ganz Europa. - Nach dem Motto wie kann ich mich selbst retten,
reagierte z.B. der König Preußens durch - Einführung der Gewerbefreiheit,
- Abschaffung der Zünfte,
- Kommunale Selbstverwaltung,
- Abschaffung der Leibeigenschaft.
8Geschichte der Tarifverträge
- Obwohl Napoleon verbannt wurde und die Könige
zurückkamen blieben die Arbeitsmarktreformen - und damit mehr Rechte und Freiheit für den
Einzelnen.
9Geschichte der Tarifverträge
- Wichtige Eckpunkte
- Zwischen 1810 und 1840 verdoppelte sich die
Bevölkerung Deutschlands (deutliche Verbesserung
der Hygiene). - Weitere Umwälzungen
- Beginn Industrialisierung
- Aufhebung Leibeigenschaft
- Gewerbefreiheit
10Geschichte der Tarifverträge
- Die Folge
- Schlechte Löhne, da sich die Arbeitnehmer ständig
nach unten konkurrierten. - Schlechteste Arbeitsbedingungen.
- Keinerlei soziale Absicherung.
11Geschichte der Tarifverträge
- Kennen wir das nicht ?
- Versuchen nicht auch heute schon wieder
Unternehmen die schlechte Arbeitsmarktsituation
zu Lasten der Arbeitnehmer auszunutzen? - Untertarifliche Entgelte.
- Streichung bzw. Kürzung Urlaubsgeld/Weihnachtsgeld
. - Höhere Arbeitszeiten ohne Lohnausgleich.
- OT-Mitgliedschaften im Arbeitgeberverband.
- Unbezahlte Überstunden.
- Etc.
12Geschichte der Tarifverträge
- Wichtige Eckpunkte
- Die Stunde der ersten Gewerkschaften war
gekommen - Entstanden aus der Handwerkerbewegung
organisierten sich die ersten Arbeitnehmergruppen
- Keiner arbeitet mehr unter einem vorher
festgelegten Lohn. - Hart bleiben.
- Geld sammeln für Notzeiten (heute Streikkasse).
13Geschichte der Tarifverträge
- Die Folge
- Ruf der Unternehmer
- Verbietet die Gewerkschaften
- 1845 Preußische Gewerbeordnung
- Verbot der Gewerkschaften (in damaligen
Parlamenten saßen nur Adlige und Selbständige).
14Geschichte der Tarifverträge
- Einigungsversuche Deutschlands durch Otto von
Bismarck. - U.a. durch gemeinsamen Krieg gegen Frankreich.
Dazu brauchte der die Einigkeit des Volkes. Das
erreichte er durch - Einführung des allgemeinen Wahlrechts
(Männerwahlrecht). - Aufhebung Koalitionsverbot 1869.
15Geschichte der Tarifverträge
- Wichtige Eckpunkte
- 1871
- Tarifvertrag im Kaiserreich durch die
Buchdrucker. Zuvor waren ca. 2000 Buchdrucker
wochenlang ausgesperrt. - 1869 1874
- In über 1000 Streiks forderten die Arbeiter
höhere Löhne, Überstundenzuschläge, Minimallöhne,
verkürzte Arbeitszeiten, Abschaffung der
autokratischen Fabrikordnung, die Verbesserung
der Arbeitsbedingungen, die freie
gewerkschaftliche Betätigung im Betrieb.
16Geschichte der Tarifverträge
- Wichtige Eckdaten
- 1871
- Gründung Deutsches Reich
- 1878
- Sozialistengesetz (maßgeblich durch Otto von
Bismarck), Bezeichnung für das Gesetz wider die
gemeingefährlichen Bestrebungen der
Sozialdemokratie im Deutschen Reich. - Verboten wurden alle sozialdemokratischen,
sozialistischen und kommunistischen Vereine, die
den Umsturz der bestehenden Staats- und
Gesellschaftsordnung zum Ziel hatten dazu
gehörten auch die Gewerkschaften. - Damit waren auch alle bis dahin geltenden
Tarifverträge praktisch nichtig.
17Geschichte der Tarifverträge
- Reichskanzler Otto von Bismarck
- Seine Meinung - der Staat braucht keine
Gewerkschaften. Er entwickelte den Plan, die
Bevölkerung ruhig zu stellen - Durch Einführung Krankenversicherung (1883),
Unfallversicherung (1884), Rentenversicherung
(1889). - Fakt jedoch auch Ohne den hartnäckigen Kampf der
Arbeiterbewegung wäre es nie dazu gekommen!
18Geschichte der Tarifverträge
Ein Erfolg von dem wir noch heute profitieren.
19Geschichte der Tarifverträge
- Wichtige Eckdaten
- 1890 Aufhebung der Sozialistengesetze (und
Entlassung Bismarcks). - Gewerkschaften und Tarifverträge wurden wieder
zugelassen. - Die bis dahin im Untergrund agierenden
Arbeitnehmerbewegungen nahmen starken Aufschwung. - Vor Beginn des 1. Weltkrieges gab es ca. 13 500
Tarifverträge.
20Geschichte der Tarifverträge
- Wichtige Eckdaten
- 1916 Vaterländisches Hilfsdienstgesetz
- Vaterländisches Hilfsdienstgesetz In
gewerblichen Betrieben mit mehr als 50
Beschäftigten sind Arbeiter - und
Angestelltenausschüsse zu bilden, denen ein
Anhörungsrecht in vorwiegend sozialen
Angelegenheiten zusteht erste gesetzliche
Verankerung von BR. - Hintergrund Trotz der Zusage der Gewerkschaften
auf Verzicht von Lohnerhöhungen während des
Krieges, kam es aufgrund der schlechten
Arbeitsbedingungen in den Rüstungsfirmen zu immer
mehr Arbeitsniederlegungen. - Die Arbeiter- und Angestelltenausschüsse sollten
als Ventil für die Arbeitnehmer die internen
Probleme lösen helfen. Dazu wurde eine
Schlichtungsstelle (vergleichbar heute
Einigungsstelle) eingeführt - Massenstreiks wurden weitgehend eingedämmt.
21Geschichte der Tarifverträge
- Wichtige Eckdaten
- 23.12.1918
- Verordnung über Tarifverträge durch Rat der
Volksbeauftragten in Berlin - 1920 1923
- Bestätigung durch Reichstag.
- Zwingende Wirkung von Tarifverträgen für
vertragsschließende Parteien und deren Mitglieder - Art. 159 Art.165 Reichsverfassung der Weimarer
Republik - Garantiert die Koalitionsfreiheit als Grundrecht,
Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände zu bilden. - Festlegung der Tarifautonomie.
22Geschichte der Tarifverträge
Die damals garantierten Verfassungsrechte
bildeten die Grundlage für das Grundgesetz und
den heutigen Art. 9 (3) !
Grundsatz damals wie heute Betriebsräte lösen
die internen Probleme in Firmen. Gewerkschaften
kümmern sich um die externen Aufgaben.
23Geschichte der Tarifverträge
- Wichtige Eckpunkte
- Arbeitgeber-Zeitung vom 6.6.1924
- Der Arbeitgeber wird sich in Zukunft die
Festlegung der Arbeitszeit und der
Arbeitsbedingungen selbst vorbehalten und alles
von sich aus regeln Vor allem aber hindern
Tarifverträge auch die individuelle Ausnutzung
der Arbeitskraft des Einzelnen.
24Geschichte der Tarifverträge
- Wichtige Eckpunkte
- 1933- 1945
- Durch den Nationalsozialismus werden
Gewerkschaften und Tarifvertragsfreiheit
abgeschafft. - Arbeitsbedingungen werden in Betriebsordnung
durch Betriebsführer festgesetzt. - Ein erneuter Beweis, wie sehr Gewerkschaften und
deren Erfolge undemokratische Gesellschaftsformen
stören.
25Geschichte der Tarifverträge
- Wichtige Eckpunkte
- 1948
- Aufhebung des Lohnstopps und Ablösung der
Tarifordnungen der NS-Zeit durch Tarifverträge.
26Geschichte der Tarifverträge
- Wichtige Eckpunkte
- 1954
- Ein 18tägiger Streik in der bayerischen
Metallindustrie endete letztlich mit einer
Niederlage Anhebung der Löhne und Gehälter, aber
Verschlechterung des Lohngruppenschlüssels.
Maßregelung der Streikteilnehmer.
27Geschichte der Tarifverträge
- Wichtige Eckpunkte
- 1954
- Erstmals tarifliche Sonderzahlung
(Weihnachtsgeld) im Öffentlichen Dienst. - 1955
- Bundesarbeitsgericht Frauenlohngruppen
unzulässig. - 1956
- DGB Kampagne Samstags gehört mein Vati mir zur
5-Tage- und 40-Stunden-Woche. - 1956/1957
- Streik von 16 Wochen um Lohnfortzahlung im
Krankheitsfall
28Geschichte der Tarifverträge
- Wichtige Eckpunkte
- 1962
- Erstmals tarifliches Urlaubsgeld in der
holzverarbeitenden Industrie - 1963
- Arbeitskampf über zwei Wochen 120 000 Streikende
und 250.000 Ausgesperrte ! - 1965
- 40-Stunden-Woche in der Druckindustrie
- 1965
- Erster Tarifvertrag über vermögenswirksame
Leistungen in der Bauindustrie
29Geschichte der Tarifverträge
- Wichtige Eckpunkte
- 1967
- Konzertierte Aktion von Bundesregierung,
Arbeitgeberverbänden, Gewerkschaften und
Bundesbank. Ziele der konzertierten Aktion sind
Preisstabilität, hoher Beschäftigungsstand,
außenwirtschaftliches Gleichgewicht und
angemessenes Wirtschaftswachstum. - 1978/1979
- Streik in der Stahlindustrie um die
35-Stunden-Woche. Arbeitszeitverkürzung kann
allerdings nicht durchgesetzt werden.
30Geschichte der Tarifverträge
- Wichtige Eckpunkte
- 1984
- Wieder Streiks in Metall- und Druckindustrie um
35-Stunden-Woche. Schrittweise Verkürzung der
Arbeitszeit. - 1995
- 35-Stunden-Woche in der Metall- und
Druckindustrie. - 1996
- Tarifverträge Altersteilzeit.
31Teil 2 - Vorteile für alle Beschäftigten
Einigkeit macht stark!
32Vorteile für alle Beschäftigen
Internationales Recht, insbesondere EU-Richtlinien
Rechtsprechung
GG
GG
A Günstigkeitsprinzip Aus Sicht des
Arbeitnehmers darf sich untere Ebene nicht
gegenüber höherer Ebene verschlechtern.
Gesetze
Gesetze
B Sind auf einer Ebene mehrere Regelungen zum
selben Thema, z.B. TV, gilt die sachnähere oder
detailliertere Bestimmung.
Tarifvertrag
Tarifvertrag
Betriebsvereinbarung
Betriebsvereinbarung
C Entscheidung bei Meinungsverschiedenheiten
i.d.R. durch Arbeitsgericht. (evt.
Einigungsstelle oder Schlichtung bei
betriebsverfassungs-rechtlichen oder tariflichen
Auseinandersetzungen).
Arbeitsvertrag
Arbeitsvertrag
betriebliche Übung
betriebliche Übung
33Vorteile für alle Beschäftigen
Internationales Recht, insbesondere EU-Richtlinien
Rechtsprechung
GG
GG
A Günstigkeitsprinzip Aus Sicht des
Arbeitnehmers darf sich untere Ebene nicht
gegenüber höherer Ebene verschlechtern.
Gesetze
Gesetze
Betriebs-vereinbarung
B Sind auf einer Ebene mehrere Regelungen zum
selben Thema, z.B. TV, gilt die sachnähere oder
detailliertere Bestimmung.
Tarifvertrag
Arbeitsvertrag
Betriebsvereinbarung
C Entscheidung bei Meinungsverschiedenheiten
i.d.R. durch Arbeitsgericht. (evt.
Einigungsstelle oder Schlichtung bei
betriebsverfassungs-rechtlichen oder tariflichen
Auseinandersetzungen).
Arbeitsvertrag
betriebliche Übung
betriebliche Übung
Tarifvertrag
34Vorteile für alle Beschäftigten
- Konsequenz
- Durch die privilegierte rechtliche Stellung
stärken TV die Rechte der einzelnen Beschäftigten
- Rechtliche Unmöglichkeit auf tarifliche
Leistungen zu verzichten!
35Vorteile für alle Beschäftigten
z.B.
Gesetz Tarifvertrag
Arbeitszeit/Woche 48 Stunden 35-39 Stunden
Urlaub/Jahr 4 Wochen 5-6 Wochen
Höhe Entgelt - Ja
Weihnachtsgeld - Ja
Urlaubsgeld - Ja
je nach Tarif
36Vorteile für alle Beschäftigten
- Für wen gilt der TV?
- Ein Tarifvertrag gilt unmittelbar nur zwischen
den einzelnen Mitgliedern der Tarifvertragsparteie
n ( vertragsschließende Gewerkschaft und
Arbeitgeber oder Arbeitgeberverband) -
37Vorteile für alle Beschäftigten
- Aber
- Tarifvertrag wirkt für die einzelnen
Beschäftigten weit über die rechtliche
Tarifbindung hinaus! - Wer nicht in einer Gewerkschaft ist, profitiert
mittelbar von den Tarifverträgen. - Selbst tariflose Wirtschaftszweige (z.B.
Beschäftigte bei Rechtsanwälten, Notaren)
orientieren sich an üblichen Arbeitsbedingungen.
-
38Vorteile für alle Beschäftigten
Tarifverträge haben über Jahrzehnte Standards für
die Arbeitswelt geschaffen, die in fast allen
Bereichen Anwendung finden.
39Vorteile für alle Beschäftigten
- Gilt ein Tarifvertrag - Vorteile für jeden
Einzelnen - Sozialer Schutz, da tarifvertragliche Leistungen
nicht unterschritten werden dürfen. - Wettbewerb kann hinsichtlich materieller
Arbeits-bedingungen nicht zu Lasten der
Arbeitnehmer ausgetragen werden. - Wahrung existenzsichernder Entgelte.
40Teil 3 Zum Nutzen der Gesellschaft
Sozialer Friede ein hohes Gut !
41Zum Nutzen der Gesellschaft
- Tarifverträge sind ein Eckpfeiler der Demokratie
Demokratie (von griechisch demos Volk und
kratein herrschen), Volksherrschaft. -
- Zweimal wurden Tarifverträge bereits verboten
Einmal durch einen König (König Wilhelm I.),
einmal im Dritten Reich durch Hitler.
42Zum Nutzen der Gesellschaft
- Friedrich Merz, stellvertretender
CDU/CSU-Fraktionsvorsitzender, geäußert über die
Gewerkschaften
"Wenn man einen Sumpf austrocknen will, darf man
nicht die Frösche fragen." Nachzulesen in
Spiegel online, 28.2.2003
43Zum Nutzen der Gesellschaft
- Guido Westerwelle, FDP-Vorsitzender, zu
verschiedenen Anlässen
Die Gewerkschaften sind "eine Plage für unser
Land".
44Zum Nutzen der Gesellschaft
- M. Rogowski Präsident des Bundesverbandes der
Deutschen Industrie (BDI)
Man müsste Lagerfeuer machen und erst mal die
ganzen Tarifverträge verbrennen.
45Zum Nutzen der Gesellschaft
Und die wollen dann mit dem besten Gewissen das
Tarifsystem abschaffen, genau. Das ist auch
logisch, wenn man Sozialdarwinismus als
natürliche und eigentlich sogar humane
Lebensweise betrachtet. Wir leben aber in einem
Sozialstaat, das ist Kern unserer Verfassung.
- Thomas Dieterich, früherer Präsident des
Bundesarbeitsgericht, zur Frage Viele Menschen
meinen, dass solche Kollektivinteressen (bezogen
auf TV, Anm. d. Verf.) letztlich mehr schaden als
nutzen.
Interview mit der Süddeutschen Zeitung am 13.9.03
Der Sozialdarwinismus entsteht als ideologische
Gegenbewegung zum liberalen Fortschrittsglauben
und entspringt dem Bedürfnis, die
offensichtlichen negativen Seiten des
Kapitalismus als Naturnotwendigkeiten zu
rechtfertigen. Entnommen aus Encarta
Enzyklopädie.
46Zum Nutzen der Gesellschaft
- Gemeinwohl
- Zentrales Ziel jeder politischen Gemeinschaft,
konkret eines jeden Staates, ist die Sicherheit
aller Bürger. Bezogen auf die Lebensqualität kann
dies nur heißen - Soziale Gerechtigkeit
- Gerechter Ausgleich der sozialen Gegensätze, um
materielle Armut und soziale Ausgrenzung zu
verhindern. - Sozialer Frieden
- Sozialer Frieden entsteht durch die
Lebensfähigkeit aller sozialer Schichten in
Deutschland. Diese Lebensfähigkeit wird neben
staatlicher Sozialleistungen durch die Festlegung
fairer Arbeitsbedingungen erreicht. Sozialer
Friede ist Grundlage einer Demokratie und ganz
nebenbei noch Standortvorteil.
47Zum Nutzen der Gesellschaft
- Tarifverträge schuld an Arbeitslosigkeit ?
- Zu viele Fakten sprechen dagegen
- Rekordüberschüsse im Außenhandel in jedem Jahr.
- Inlandsnachfrage stagniert seit Jahren
Kaufkraft der Arbeitnehmer auf dem Stand von
1980. - Unternehmen schaffen keine Arbeitsplätze, nur
weil diese wenig kosten gesteigerte Nachfrage
nach Produkten/Dienstleistungen führt zu
Arbeitsplatzbedarf. - Entscheidend als Kostenfaktor ist nicht die Höhe
der Entgelte, sondern die Produktivität hier
liegt Deutschland international im Spitzenfeld.
48Zum Nutzen der Gesellschaft
- Stell dir vor wir würden heute noch 48 Stunden
(oder noch länger) arbeiten.
49Zum Nutzen der Gesellschaft
- Wie viele Arbeitslose hätten wir dann ?
50Zum Nutzen der Gesellschaft
- Löhne und Arbeitslosigkeit
- Lohnkosten betragen bei exportorientierten Firmen
i.d.R. nur zwischen 4 - 8 des Gesamtumsatzes. - Deutschlands Handelsbilanz seit Jahrzehnten
- Außenhandel hui Inlandsnachfrage pfui
- Gute Löhne und Gehälter fördern die
Inlandsnachfrage und stützen die inländische
Wirtschaft.
51Zum Nutzen der Gesellschaft
- Löhne und Arbeitslosigkeit
- Mal etwas polemisch
- Die Manager der im DAX notierten Unternehmen
haben sich ihre Vorstandsbezüge innerhalb von
drei Jahren um durchschnittlich 64 erhöht. - Abgebaut wurde jedoch keine dieser Positionen
52Zum Nutzen der Gesellschaft
- Verzicht auf Tarifverträge ?
- Arbeitnehmer würden zu Bittstellern mutieren.
- Wettbewerb würde noch stärker auf dem Rücken der
Beschäftigten ausgetragen. - Geschichte und Gegenwart lehren Sozialer Frieden
und soziale Gerechtigkeit bedürfen austarierter
Machtverhältnisse. - Die Gesellschaft in der wir heute leben, die
soziale Marktwirtschaft, längerfristig auch die
Demokratie, wären in Gefahr.
53Zum Nutzen der Gesellschaft
- Verzicht auf Tarifverträge ?
- Allgemein gültige, durch den Flächentarifvertrag
geschaffene, soziale Standards werden zerstört. - Zeitlich befristete soziale Friedensabkommen
gehören der Vergangenheit an. - Betriebliche Tarifauseinandersetzungen werden
häufiger. - Die soziale Spirale wird sich nach unten drehen
Gesellschaftlicher Wohlstand sinkt.
54Zum Nutzen der Gesellschaft
- Tarifverträge sind nicht flexibel ?
- Thomas Dieterich, früherer Präsident des
Bundesarbeitsgericht
Diese Begründung wirkt schief und
wirklichkeitsfern. Die breite und intensive
Veränderung der Tarifpraxiswird offensichtlich
überhaupt nicht wahrgenommen. Der Vorwurf, die
Tarifparteien seien nicht in der Lage, die
veränderten Bedingungen des globalen Wettbewerbs
zu erkennen, ist geradezu grotesk. Jede
tarifliche Auseinandersetzung wird ja
entscheidend von diesen Veränderungen geprägt.
Auszug aus dem Aufsatz Betriebliche Bündnisse in
der rechtspolitischen Diskussion.
55Zum Nutzen der Gesellschaft
- Fazit
- Tarifverträge und Demokratie sind in unserem Land
untrennbar miteinander verbunden. - Ohne Tarifverträge ist auf Sicht unsere
Gesellschaftsordnung, wie wir sie heute kennen
gefährdet. - Ohne Tarifverträge werden die abhängig
Beschäftigten die Verlierer sein.
56Teil 4 - Aktuelle politische Situation
Opferung von Grundrechten?
57Aktuelle politische Situation
- Gesetzentwurf CDU/CSU, 18.6.2003
58Aktuelle politische Situation
- Gesetzentwurf CDU/CSU, 18.6.2003
59Aktuelle politische Situation
- Gesetzentwurf CDU/CSU, 18.6.2003
60Aktuelle politische Situation
- Gleichlautende Gesetzesanträge und Gesetzentwürfe
der Länder Bayern, Sachsen und Niedersachsen.
61Aktuelle politische Situation
- Zusammenfassung
- Der BR oder ein Beauftragter der Arbeitnehmer
dürfen vom Tarifvertrag abweichende
Vereinbarungen schließen. - Die Vereinbarung wird wirksam, wenn 2/3 der
Beschäftigten zustimmen und keine
Tarifvertragspartei widerspricht. - Während der Probezeit kann das Gehalt um 10
abgesenkt werden das wird als günstiger
angenommen.
62Aktuelle politische Situation
- Auswirkung in der Praxis
- Tarifvorrang des 77 (3) BetrVG wird aufgegeben.
- Durch die Widerspruchsmöglichkeit der
Gewerkschaft werden Gewerkschaften und
Betriebsräte gegeneinander ausgespielt.
63Aktuelle politische Situation
- Auswirkung in der Praxis
- Erforderliche 2/3-Zustimmung der Arbeitnehmer
wird sich als Papiertiger entpuppen Verbunden
mit der (verzweifelten) Hoffnung auf
Arbeitsplatzerhalt wird die Belegschaft fast
jedem Vorschlag des Arbeitgebers zustimmen
(Todschlagargument Wenn ihr nicht zustimmt,
sind wir gezwungen X Arbeitsplätze abzubauen). - BR müssten ohne jegliche Durchsetzungsfähigkeit
verhandeln. Gleichberechtigte Verhandlungen
zwischen AN und AG gehören der Vergangenheit an.
64Aktuelle politische Situation
- Auswirkung in der Praxis
- Bereits erzielte Vereinbarungen in Tarifverträgen
könnten jederzeit verschlechtert werden.
65Aktuelle politische Situation
66Aktuelle politische Situation
- Zusammenfassung
- Gesetzentwurf der FDP noch weitgehender zu
Ungunsten der Arbeitnehmer. - Einzelner Arbeitnehmer darf zur Erlangung eines
Arbeitsverhältnisses oder zur Vermeidung einer
Kündigung auf tarifvertragliche Leistungen
verzichten. - Wenn der Betriebsrat oder 75 der Arbeitnehmer
im Betrieb dem Tarifverzicht zustimmen, wird von
der Günstigkeit der Regelung ausgegangen. - Mitwirkung der Gewerkschaften in keiner Weise
mehr vorgesehen. - Ungenierter Versuch, das vom Bundesverfassungsgeri
cht entschiedene Günstigkeitsprinzip nach eigenem
(FDP-) Gutdünken auszuhöhlen.
67Aktuelle politische Situation
- Gesetzentwurf des Landes Sachsen-Anhalt
68Aktuelle politische Situation
- Auswirkung
- Je nach Einzelentscheidung des Bundeslandes
werden auch hier Tarifabsenkungen möglich werden. - Die möglichen Verschlechterungen sind ähnlich den
Gesetzentwürfen von CDU/CSU und FDP zu erwarten. - Zusammenfassung
- Einzelne Bundesländer mit hoher Arbeitslosigkeit
können 77 (3) BetrVG in eigener
Zuständigkeit außer Kraft setzen.
69Aktuelle politische Situation
- Bundeskanzler Schröder anlässlich der
Regierungs-erklärung v.14.3.2003 - Tarifparteien sollen sogenannte Betriebliche
Bündnisse durch Öffnungsklauseln im Tarifvertrag
erleichtern. - Betriebsparteien sollen zur Beschäftigungssicherun
g vom Tarifvertrag nach unten abweichen können. - Falls Gewerkschaften dem nicht zustimmen, wird
der Gesetzgeber handeln.
70Aktuelle politische Situation
- Stellungnahme des Bundesrats zum Gesetzentwurf
der Bundesregierung Entwurf eines Gesetzes zu
Reformen am Arbeitsmarkt
71Aktuelle politische Situation
- Die Stoßrichtung ging und geht gegen die
Flächentarifverträge, die Arbeitsbedingungen und
Einkommen für ca. 25 Millionen Beschäftigte
sichern. -
- Ziel ist es die Arbeit billiger zu machen und die
Arbeitszeiten ohne Lohnausgleich zu verlängern,
ohne dass die Gewerkschaften künftig noch gefragt
werden müssen. Vor allem über diesen Weg lasse
sich die Arbeitslosigkeit wirksam bekämpfen
(Wahlprogramme FDP/CDU/CSU 2002 u.
Gesetzentwürfe, BDA-online.de, BDI-online.de).
72Aktuelle politische Situation
- Sämtliche Gesetzesvorhaben sind verfassungswidrig
da Verstoß gegen Art. 9 (3) GG. - Nach Auffassung von Prof. Thomas Dieterich
(Präsident des Bundesarbeitsgerichts a.D.) wäre
eine derartige gesetzliche Einschränkung der
Tarifautonomie - und die damit verbundene
Verschiebung von der tariflichen auf die
betriebliche Ebene - verfassungswidrig - Eine solche Kompetenzverlagerung würde nicht nur
die Tarifverträge zu bloßen Richtlinien
herabstufen. Sie hätte auch weitreichende Folgen
für die Koalitionen und deren Existenzberechtigung
. Schon allein diese gravierende Paritätsstörung
wäre mit der Rechtssprechung des
Bundesverfassungsgerichtes zu Art. 9 Abs. 3 GG
unvereinbar.
73Aktuelle politische Situation
- Grundgesetz, Artikel 9 Vereinigungsfreiheit
- Alle Deutschen haben das Recht, Vereine und
Gesellschaften zu bilden. - Vereinigungen, deren Zwecke oder deren Tätigkeit
den Strafgesetzen zuwiderlaufen oder die sich
gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder gegen
den Gedanken der Völkerverständigung richten,
sind verboten. -
74Aktuelle politische Situation
- Grundgesetz, Artikel 9 Vereinigungsfreiheit
- (3) Das Recht, zur Wahrung und Förderung der
Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen Vereinigungen
zu bilden, ist für jedermann und für alle Berufe
gewährleistet. Abreden, die dieses Recht
einschränken oder zu behindern suchen, sind
nichtig, hierauf gerichtete Maßnahmen sind
rechtswidrig. Maßnahmen nach den Artikeln 12a, 35
Abs. 2 und 3, Artikel 87a Abs. 4 und Artikel 91
dürfen sich nicht gegen Arbeitskämpfe richten,
die zur Wahrung und Förderung der Arbeits- und
Wirtschaftsbedingungen von Vereinigungen im Sinne
des Satzes 1 geführt werden.
75Tarifautonomie, in Artikel 9, Absatz 3 des
Grundgesetzes garantiertes Recht der Tarif- oder
Sozialpartner, den Arbeitgeberverbänden oder
Einzelunternehmen auf der einen, und den
Gewerkschaften auf der anderen Seite, ohne
staatliche Einmischung Tarifverträge
auszuhandeln. Die Tarifautonomie beinhaltet auch
das Recht auf Streik und Aussperrung. Voraussetzun
g für Tarifautonomie sind kompromissbereite
Tarifparteien, wie sie für das Wirtschaftssystem
der Bundesrepublik Deutschland unter dem
Stichwort der Sozialpartnerschaft über Jahrzehnte
hinweg konstituierend waren. Encarta
Enzyklopädie Professional 2003.
76Aktuelle politische Situation
- Seifenblasen
- Stoiber in der Sendung Berlin Mitte, 15.10.03
- Wir müssen wieder wettbewerbsfähig werden
Deutschland hinkt hinterher.
77Aktuelle politische Situation
- und die Wirklichkeit
- Financial Times Deutschland, 14.10.03
- Erstmals seit 11 Jahren exportierte Deutschland
wieder mehr als die Unternehmen eines jeden
anderen Landes. - Die Ausfuhren im August 2003 haben die der USA um
über 7 übertroffen.
78Aktuelle politische Situation
- und die Wirklichkeit
- Harald Jörg, Volkswirt der Dresdner Bank,
ebenfalls in der Financial Times Deutschland - Heute ist die Wettbewerbsfähigkeit kein Problem
mehr.
79Aktuelle politische Situation
- und die Wirklichkeit
- Olaf Wortmann, Konjunkturexperte des Verbandes
Deutscher Maschinen- und Anlagenbau - Deutschland hat ein erstklassiges, weit
gefächertes Angebot. - Die US-Konkurrenz produziert weniger hochwertig,
und Japan liefert Massenproduktion, deshalb führt
Deutschland in der hochwertigen,
maßgeschneiderten Produktion.
80Aktuelle politische Situation
- und die Wirklichkeit
- Abendzeitung München, 15.10.03
- Die neuesten Exportzahlen strafen die Klagen der
Unternehmer über den Standort Deutschland Lügen.
81Aktuelle politische Situation
- Fazit
- Fakten sprechen eine andere Sprache als Worte der
Reformer. - Ausland top Inland hop
- Die einzig richtige Schlussfolgerung
- Finger weg von den Tarifverträgen!
- Inlandsnachfrage steigern!
82Aktuelle politische Situation
- Zusammenfassung
- Von politischer Seite wird massiv die
Verschlechterung des Tarifrechts betrieben. - Angriff vieler Arbeitgeberbände z.B.
Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) auf
Flächentarife.
83 Zitat James Goldsmith, Britischer Milliardär und
EU-Abgeordneter Die Politik der Unternehmen
erinnert an die Gewinner eines Pokerspiels auf
der Titanic Am Schluss saufen alle ab.
84Aktuelle politische Situation
- Abweichen (nach unten) vom Tarifvertrag bedeutet
-
- Kürzung oder Wegfall von Sonderzahlungen
- Verlängerung der Arbeitszeit, auch regelmäßige
Samstagsarbeit, ohne den entsprechenden
Vergütungsausgleich - Wegfall von Zuschlägen z.B. für Mehrarbeit,
Nachtarbeit - Absenkung der monatlichen Vergütung
- Wegfall von Sonderleistungen wie z.B. tariflicher
Altersteilzeit
85Aktuelle politische Situation
- Auswirkungen der Gesetzesinitiativen insgesamt
- Schwächung der Rechte der Arbeitnehmer
- Tarifverträge werden unverbindliche
Absichtserklärungen. - BR Beschäftigte werden erpressbar.
- Materielle Arbeitsbedingungen werden
verschlechtert. - Mitbestimmung wird ausgehöhlt.
86Aktuelle politische Situation
- Kurt Tucholsky, Schriftsteller und Journalist,
stellte bereits 1930 fest
87"Ihr sollt die verfluchten Tarife abbauen ...
"Die freie Wirtschaft"
Ihr sollt die
verfluchten Tarife abbauen.
Ihr sollt auf Euren Direktor vertrauen.
Ihr sollt die
Schlichtungsausschüsse verlassen.
Ihr sollt alles Weitere dem Chef
überlassen. Kein
Betriebsrat quatsche uns mehr herein.
Wir wollen freie Wirtschaftler
sein! Wir diktieren
die Preise und die Verträge -
kein Schutzgesetz sei uns im Wege.
Ihr braucht keine
Heime für Eure Lungen,
keine Renten und keine Versicherungen.
Ihr solltet Euch allesamt
was schämen, von
dem armen Staat noch Geld zu nehmen!
Ihr sollt nicht mehr
zusammenstehen -
Wollt Ihr wohl auseinandergehen!
Ihr sagt Die Wirtschaft müsse
bestehen. Eine
schöne Wirtschaft! Für wen? Für wen?
Das laufende Band, das sich
weiterschiebt,
liefert Waren für Kunden, die es nicht gibt.
Ihr habt durch
Entlassung und Lohnabzug sacht
Eure eigene Kundschaft kaputtgemacht.
Denn Deutschland
besteht -
Millionäre sind selten -
aus Arbeitern und aus Angestellten!
Und Eure Bilanz zeigt mit
einem Male einen
Saldo mortale.
Während Millionen stempeln gehen.
Die wissen, für wen!
Kurt Tucholsky, Gesammelte
Werke, Rowohlt 1995.
88Teil 5 - Zurück in die Vergangenheit
Ohne uns!
89Zurück in die Vergangenheit
Büroordnung
Büroordnung, Nachdruck anlässlich der Ausstellung
es begann n Berlin Bilder und Dokumente aus der
Deutschen Sozialgeschichte, Berlin 21.5.
12.7.1987
90Zurück in die Vergangenheit
Stell dir vor die Abschaffung der Tarifautonomie
hätte Erfolg. Was dann?
91Philipp Lotmar, Freidenker und führender
Arbeitsrechtler zur Jahrhundertwende
Die Koalition ist frei, nämlich vogelfrei, und
ein Koalitionsrecht ist erst noch zu schaffen.
92Zurück in die Vergangenheit
Wer sich der herrschenden Meinung verweigert, der
stört!
93Zurück in die Vergangenheit
Als nächstes die Betriebsräte?
94Zurück in die Vergangenheit
- Mal provokant
- Vor 150 Jahren konnte sich niemand vorstellen,
die heutigen Arbeitsbedingungen zu erreichen.
95Zurück in die Vergangenheit
- Mal provokant
- Können wir uns heute vorstellen, wieder unter
damaligen Arbeitsbedingungen zu arbeiten?
96Zurück in die Vergangenheit
97Zurück in die Vergangenheit
- CDU-Chefin Merkel (Generaldebatte zum
Bundeshaushalt 2004) - Forderung nach Verlängerung der Arbeitszeit ohne
Lohnausgleich.
98Zurück in die Vergangenheit
- Ähnlich Bundeswirtschaftsminister Wolfgang
Clement (SPD).
99Zurück in die Vergangenheit
- Infinion-Chef Ulrich Schuhmacher 2003
- Forderung nach der 7-Tage-Woche.
100Zurück in die Vergangenheit
Weitere zahlreiche Forderungen dieser Qualität
könnten hier genannt werden!
101Zurück in die Vergangenheit
- Erinnern wir uns an die Geschichte
- Keine Tarife Schlechte Arbeitsbedingungen
- Keine (starke) Arbeitnehmervertretung
Einseitige Machtverlagerung zugunsten Unternehmer
102Zurück in die Vergangenheit
- Konsequenz
- Verlust sicher geglaubter Rechte.
- Einhergehend mit
- dem Verlust des Sozialstaates,
- Einseitigem Diktat von Arbeitsbedingungen durch
Unternehmer.
103Teil 6 - Was tun?
Gemeinsame Aktionen Zusammenstehen !
104Was tun?
- Aufklärung der Arbeitnehmer
- Durch Wissen, Bindung zwischen Arbeitnehmern,
Betriebsräten und Gewerkschaften, stärken. - Arbeitnehmer müssen sich ihrer eigenen Rechte und
ihres Einflusses bewusst werden. - Nur informierte Arbeitnehmer werden sich an
Aktionen beteiligen.
105Was tun?
- Aufklärung wie? Örtliche/betriebliche Ebene
- Tarifgeltung im Betrieb bzw, der Dienststelle
klären. - Betriebs-/Personalversammlungen zum Thema.
- In BR/PR-Sitzungen Tarifschutz thematisieren.
- Gespräche mit Kolleginnen und Kollegen.
106Was tun?
- Aufklärung wie? Örtliche/betriebliche Ebene
- Gespräche mit Arbeitgeber.
- Ortsvereins- und Fachgruppen(bereichs-)-versammlun
gen. - BR/PR-Konferenzen.
107Was tun?
- Aufklärung wie? Örtliche/betriebliche Ebene
- Kollektive Inanspruchnahme des BR in einer
Sprechstunde oder seinem Büro - Beschäftigte beschweren sich beim Arbeitgeber
unter Hinzuziehung des BR. - Beschäftigte verlangen Unterrichtung durch den
Arbeitgeber. - Aufforderung Sicherheitsvorschriften oder
Vorschriften des Arbeits- und Gesundheitsschutzes
genau einzuhalten bzw. diese zu überprüfen.
108Was tun?
- Aufklärung wie? Örtliche/betriebliche Ebene
- Konsequente Einhaltung von Anweisungen und
Vorschriften (Kassenanweisungen, HACCP,
Lenkzeiten etc.). - Pausenverlängerungen .
- Wilde Mittagspausen auf öffentlichen Plätzen
ggf. zusammen mit anderen Betrieben
Organisation durch ver.di. - Betriebsversammlungen lang (mit Aufforderung an
den Arbeitgeber sich öffentlich für die
Beibehaltung der Tarifautonomie auszusprechen).
109Was tun?
- Aufklärung wie? Örtliche/betriebliche Ebene
- Betriebsversammlungen zeitgleich in einem
Unternehmen. - Betriebsversammlungen auf der Straße.
- Warnstreiks.
- Postkartenaktionen.
- Abgeordnetenbesuche.
110Was tun?
- Aufklärung wie? Politische Ebene
- Kontaktaufnahme mit politischen Vertretern aller
Ebenen - Durch Einladungen zu Ortsvereins-,
Bezirksvorstands- und Fachgruppen- und
Fachbereichstagungen. - Durch Anschreiben.
- Einladungen zu (Podiums-)Diskussionen.
- Unterschriftensammlungen.
111Was tun?
- Aufklärung wie? Medien
- Pressegespräche, -konferenzen, z.B. anlässlich
örtlicher Konferenzen, Sitzungen. - Informationsmaterial für Medien.
- Info-Stände.
112Was tun?