Title: Folie 1
1Campus Essen Schulorientiertes Experimentieren R.
Berger, T. Kersting, E. Lange WS 06
Naturphänomene im Unterricht am Beispiel des
Blitzes
Didaktische Grundversuche
Ourraoui, Ridoin
2Inhalt
Begründung des Themas 3-5 Physik des Blitzes
6-16 Experimente 17-32
Probleme 33 Lehrplan / Lernziele
34-35 Literatur 36
3Begründung des Themas
Elementarisierbar 4 Einheit der Physik 5 Wenig
Mathematik 5
4Elementarisierbarkeit
- Von der Physik des Blitzes ist einiges für die
Sekundarstufe 1 elementarisierbar. - Es muss nicht mit der Atomtheorie sondern mit dem
Phänomen der elektrischen Reibung begonnen werden.
5Einheit der Physik / wenig Mathematik
- Blitze sind faszinierend. Dies kann die affektive
Komponente des Physikunterrichtes fördern. - Bei dem Naturphänomen Blitz sind viele
Themengebiete aus der Physik vertreten. - Das Thema eignet sich für die Sekundarstufe 1,
weil man mit wenig Mathematik auskommt und weil
es dazu eine Reihe reizvoller Experimente gibt.
6Die Physik des Blitzes
Einleitung 7-8 Ladungstrennung in der Wolke
9 Leitblitz 10-11 Hauptblitz 12-14 Donner 15-16
7Einleitung
- Blitze sind elektrische Entladungen die zwischen
Gebieten unterschiedlicher Raumladung in der
Wolke oder zwischen Wolke und der Erdoberfläche
stattfinden. Blitze werden in Gewitterwolken
beobachtet. Diese bilden sich, wenn feuchte Luft
zum Aufsteigen und zur Kondensation gebracht
wird. Bei der Kondensation wird Wärme frei, die
den weiteren Aufstieg der feuchten Luft
unterstützt, so dass sich die Wolke bis zum
Oberrand der Troposphäre erstrecken kann. In den
mittleren Breiten können Gewitterwolken bis in 13
km Höhe reichen.
8- In der Atmosphäre existiert permanent ein
elektrisches Feld mit einer Feldstärke von etwa
300000V/m zwischen der Erdoberfläche und der
Elektrosphäre (ca. 50km). Der Erdboden bildet
dabei den negativen Pol. Unter dem Einfluss
dieses Feldes fließt ein Strom der Stärke 1000 A
vermittelt durch Ionen. Dieser Strom baut das
Feld ab, es ist daher ein Ladevorgang notwendig,
dieses Aufladen des 'Erdkondensators' wird durch
Gewitter besorgt.
9Ladungstrennung in der Wolke
- Durch verschiedene Prozesse innerhalb der
Gewitterwolke findet eine Trennung von
elektrischen Ladungen statt. Diese
Ladungstrennung ist mikroskopischer und
makroskopischer Natur. Im Resultat von
Kollisionen und anderen Wechselwirkungsprozesse
zwischen Eis- und Wasserteilchen sowie durch
induktive Prozesse sind kleine Eisteilchen
positive geladen während große Niederschlagsteilch
en negative Ladungen tragen. Eine großräumige
Separation dieser Teilchen erfolgt dann durch die
starken vertikalen Luftströmungen in der Wolke.
Die leichten Eispartikel finden sich im oberen
Teil der Wolke, wo sich somit ein positives
Ladungszentrum aufbaut. Im unteren Teil der Wolke
entsteht dagegen ein negatives Ladungszentrum.
Das elektrische Feld zwischen der Wolke und der
Erdoberfläche ist dabei dem Schönwetterfeld
entgegengerichtet und lokal wesentlich stärker.
10Leitblitz
-
- Wenn die Feldstärke einen kritischen Wert
überschreitet beginnt sich aus der Wolke negative
Ladungsträger in Form des so genannten
Leitblitzes (engl. Leader) gerichtet auf die
Erdoberfläche zu bewegen. Dieser Leitblitz bewegt
sich in Sprüngen von einigen 10 Metern. Seine
mittlere Geschwindigkeit beträgt etwa 1/20 der
Lichtgeschwindigkeit. Er hinterlässt einen dünnen
ionisierten Kanal, der kaum sichtbar ist und
später vom Hauptblitz benutzt wird. Bei der
Ausbildung des Leitblitzes entstehen auch die
typischen Verästelungen.
11 12Hauptblitz
- Bei der Annäherung des Leitblitzes an die Erde
erhöht sich die Konzentration positiver
Ladungsträger im Erdboden nahe der Oberfläche.
Wenn schließlich die lokale Feldstärke einen
kritischen Wert überschreitet, kommt dem stepped
leader vom Erdboden aus eine Fangentladung
entgegen. Diese geht dabei meist von erhöhten
Punkten wie Hausdächern oder Bäumen aus, da dort
die maximalen Feldstärken erreicht werden. Wenn
der Blitzkanal geschlossen ist, bewegt sich die
Ladung entlang des durch den Leitblitz
ionisierten Kanals. Durch den Stromfluss heizt
sich der Kanal auf, dabei wird Luft ionisiert und
somit die Leitfähigkeit erhöht, was wiederum den
Strom verstärkt. Auf diese Weise bleibt der
Stromfluss auf einen dünnen Kanal begrenzt in
dessen Zentrum bis zu 30000 K erreicht werden
können. Der Strom kann über 100 kA betragen.
13- Das erhitzte Plasma im Blitzkanal dehnt sich dann
explosionsartig aus, es entsteht eine
Schockwelle, an der intensive Schallwellen, der
Donner, generiert werden. Durch adiabatische
Abkühlung sinkt die Temperatur wieder, die
ionisierten Gase rekombinieren sich, die
Leitfähigkeit nimmt wieder ab.
14(No Transcript)
15Donner
- Der Donner - das Wort stammt von dem lateinischen
tonare laut erdröhnen, krachen - entsteht
innerhalb weniger tausendstel Sekunden als Folge
der im Blitzkanal spontan erhitzten Luft.Dabei
werden im Zentrum des Blitzkanals in den ersten
fünf millionstel Sekunden Temperaturen bis zu 30
000 Grad Celsius erreicht Die aufgeheizte Luft
dehnt sich blitzschnell aus. Diese Ausdehnung
pflanzt sich nach allen Richtungen als
zylindrische Druckwelle (engl. shockwave) fort.
Die dabei auftretenden Schallwellen
(engl.soundwave) sind als Donner zu hören.
16- Da sich der Donner nur mit der Schallgeschwindigke
it von 330 Meter pro Sekunde ausbreitet, ist er
erst nach dem hell aufleuchtenden Blitz zu hören.
Andererseits dauert er viel länger als die
gesamte Blitzentladung. Folgt der Donner sofort
auf das Licht des Blitzes, ist das Gewitter in
unmittelbarer Nähe.
17Die Unterrichtseinheit Experimente
Reibungselektrizität 18-20
Influenz 21-22
Blitz-Experiment 23-24 Van de Graf 25-27
Influenzmachine 31-32
18Reibungselektrezität
Blitz und Donner. Albrert Claudi 2004
19Reibungselektrizität
- Wenn es uns gelingt die Ladungen zu trennen, dann
entsteht eine elektrische Spannung zwischen ihnen
und sie versuchen sofort wieder
zusammenzukommen,. Wie bringt man nun diese
Ladungen auseinander? Offensichtlich geht das,
denn es gibt ja Batterien, da stecken Ladungen
drin. - Und dann steht da noch 1,5 Volt oder 9V darauf,
dass ist die Spannung dieser Batterie. Wenn man
zum Beispiel den Pullover über den Kopf zieht,
dann knistert es manchmal ganz gewaltig in den
Haaren, besonders im Winter, oder wenn man über
den Teppich schlurft und dann die Türklinke
anfasst, bekommt man manchmal einen kleinen
elektrischen Schlag. - In beiden Fällen ist es uns gelungen, die
Ladungen durch Reibung am Kopf oder am Teppich zu
trennen, wir laden uns auf und es entsteht eine
Spannung, die so hoch ist, dass kleine Funken
entstehen. Und die hört man dann knistern und im
Dunkeln kann man sie sogar sehen.
20Beschreibung des Experiments
- Das Ganze kann man auch mit einem Plastikstreifen
erreichen, den man kräftig an einem Wollpullover
reibt. Danach zieht der Plastikstreifen Papier -
Schnipsel an, weil er jetzt aufgeladen ist.
21Influenz
22Experimentbeschreibung
- Der Zeiger des Elektroskops schlägt aus, wenn ein
geladener Körper genähert wird. Der Ausschlag
geht aber wieder zurück, wenn der Körper wieder
entfernt wird Die bewegliche Ladung in dem
Elektroskop wird von dem geladenen Körper
runtergedrückt. Dadurch werden Halter und Zeiger
gleichnamig geladen und stoßen einender ab.
23Blitz-Experiment
www.enztal-gymnasium.de
24Experimentbeschreibung
- Der Aufbau des Versuchs ist wie folgt Es wird
ein Transformator durch zwei Spulen erzeugt, die
eine mit 12000 Windungen die andere mit 600
Windungen. Dadurch wird die Spannung um das 200
fache erhöht, aus 220V werden also 44000V. Nun
werden zwei Metallstäbe an den Transformator
angeschlossen. Legt man die Spannung von 220V an
den Transformator an, beginnen sogleich Funken
überzuschlagen, die durch die Ionisierte Luft
nach oben getragen werden.
25Geräte aus der Sammlung
Influenzmaschine
Van de Graf
Bilder aus Wikipedia.de
26Van de Graf
- Ein Stück Teppich oder ein Kunststoffband
schlurft über zwei Drehachsen an einer - großen Kugel vorbei und trennt dabei die
Ladungen, das heißt, die Kugel bekommt - Ladungsträger ab, und der Boden, auf dem die
Maschine steht, bekommt - grüne Ladungen. Jetzt ist die Kugel, die gut
isoliert vom Boden ist, also aufgeladen.
27- Und je mehr Ladungen wir auf die Kugel
transportieren, umso höher wird die - Spannung. Das Band kann man über eine Kurbel
drehen, oder - noch bequemer man lässt das einen
Motor machen.
28Nachweis der Ladungstrennung
- Durch den Einsatz eines Elektroskops kann man die
Ladungstrennung nachweisen
29Der Versuch mit dem geerdeten Kabel
30Der Versuch mit dem geerdeten Kabel
- Bringt man einen Kabel in die Nähe der Kugel, so
gibt es einen kleinen - Miniblitz zwischen den beiden. In diesem Fall
ist die Spannung dazwischen - so groß geworden, dass sich die Ladungen über
die Luft ausgleichen.
31Die Influenzmaschine
32Die Influenzmaschine
- Man lässt zwei Glas- oder Plexiglasscheiben,
früher auch Scheiben aus Hartgummi in
gegenläufiger Richtung rotieren. Auf den Scheiben
sind Metallstreifen aufgeklebt. Leitende
(Metall-) Bürsten verbinden gegenüberliegende
Metallstreifen der Plexiglasscheiben. Entsteht
durch Reibung auf der einen Seite eine
Ladungsansammlung, werden auf der
gegenüberliegenden Seite durch elektrische
Influenz zwangsläufig entgegengesetzte Ladungen
bewirkt. Diese Ladungen werden bei der weiteren
Drehung der Scheibe von Kontakten (Metallbürsten)
aufgenommen und zu einem Kondensator, der für
hohe Spannungen geeignet ist geleitet. Ab einer
gewissen Spannung kommt es an den angeschlossenen
Funkenstrecken zu wiederholten Blitzentladungen
33Probleme beim Experimentieren
- Die Influenzmaschine aus der Sammlung erzeugt
keine Ladungstrennung, wahrscheinlich weil man
die Scheibenoberfläche ab und zu abkratzen
müsste, um die Ladungsabstreifung durch die
Metallbürste, zu vereinfachen. - Die beiden Seiten des Bandes der van de
Graf-Apparatur klebten zusammen. Wahrscheinlich
weil die Seiten sich verschieden aufgeladen haben
und sich so anzogen.
34Lehrpläne der Realschule
Realschule 9/10
Elektrizität in Natur und Technik
Elektrostatische Phänomene
Ladungstrennung
Ladungsausgleich
Entladung
35Lernziele
- Das Betrachten und Beschreiben von
Phänomenen.Die Entwicklung der
Beobachtungsfähigkeit.Das Kennen Lernen des
empirischen Verfahrens der Physik.Die Freude am
Experimentieren
36Literatur / Bildquellen
- www.wikepedia.de
- Kompendium Didaktik Ehrenwirth 1983
- www.op.dlr.de
- www.enztal-gymnasium.de
- Blitz und Donner Prof. Dr.-Ing. Albert Claudi.
Uni Kassel 2004