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Soziologische Gesellschaftstheorien

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Title: MLR 110: Processes of local & regional change Author: Erhard Berner Last modified by: Helmut Created Date: 11/21/2001 3:01:57 PM Document presentation format – PowerPoint PPT presentation

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Title: Soziologische Gesellschaftstheorien


1
Soziologische Gesellschaftstheorien
  • In welcher Gesellschaft leben wir eigentlich?

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Soziologische Gesellschaftstheorien
  • Industriegesellschaft

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Die europäische Industriegesellschaft
  • Weber argumentiert, dass der moderne Kapitalismus
    durch spezifische Rationalitätsprinzipien
    bestimmt ist
  • Diese fehlten in vormodernen Kapitalismen
    weitgehend und entwickelten sich nur auf der
    Basis von soziokulturellen Bedingungen der
    okzidentalen Moderne
  • moderner okzidentaler Rationalismus ist einer
    der zentralen Begriffe im Werk Max Webers
    (Pohlmann, 1997 19)

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Protestantismusthese
  • 1. Grundlage Webers Untersuchungen
    statisch-empirische Untersuchungen über die
    Beziehungen zwischen protestantischer
    Glaubenszugehörigkeit und Berufsstatus
  • demonstrieren, dass seinerzeit die
    Unternehmerschaft im Deutschen Reich und auch das
    Personal für höhere technische und kaufmännische
    Berufe sich vorwiegend aus Protestanten
    zusammensetzen
  • auch in den Ausbildungsstätten für technische,
    gewerbliche und kaufmännische Berufe fand man
    eine deutliche Unterrepräsentation der Katholiken
    gegenüber den Protestanten vor
  • 2. Weber fixiert das Untersuchungsobjekt, das er
    Geist des Kapitalismus nennt
  • typische Merkmale frühkapitalistischer Arbeits-,
    Zeit- und Lebensauffassung gemeint, die zu einem
    Konstrukt zusammengefasst werden

5
Protestantismusthese
  • 3. Weber entschlüsselt typische Elemente
    protestantischer Ethiken und erkennt in ihnen
    sinnhafte Ähnlichkeiten mit dem "Geist des
    Kapitalismus
  • 4. Weber geht es um den Verweis darauf, dass die
    von der protestantischen Ethik postulierte
    "Lebensführung" im institutionellen Zusammenhang
    von Sektenorganisationen mit ihren Kontroll- und
    Sanktionspotenzial die besten Ausbildungschancen
    hatten

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Religion und bürgerlich-asketische
Wirtschaftsethik
  • Weber begreift die Prädestinationslehre von
    Calvin als den gemeinsamen theologischen Boden
    derjenigen Formen des Protestantismus, die an der
    Ausbildung einer bürgerlich-asketischen
    Wirtschaftsethik beteiligt waren
  • Calvin, der bekanntlich in Genf eine das
    sittlich-religiöse Leben der Bürger streng
    überwachende Theokratie aufbaute, hat in seiner
    Lehre entwickelt, dass ein Teil der Menschen
    durch Gottes ewigen und unveränderlichen Vorsatz
    und den geheimen Ratschluss und die Willkür
    seines Willens zur Seligkeit auserwählt wird,
    der Rest hingegen verdammt sei

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Religion und bürgerlich-asketische
Wirtschaftsethik
  • Der Gläubige solle einerseits mit dem durch den
    wahren Glauben bewirkten beharrlichen Zutrauen
    auf Christus (Weber, P. E., 129) leben, er könne
    aber andererseits als handelndes Werkzeug
    göttlicher Gebote seine Selbstgewissheit stärken
  • hervorragendstes Mittel hierzu sei aber die
    rastlose Berufsarbeit, die den religiösen
    Zweifel (verscheuche) (Weber, P. E., 129)
  • Webers Darstellung der religiösen Fundamentierung
    innerweltlichen asketischen Handelns ist
    sozusagen die Basis der Protestantismus-These.
  • Arbeiten ist das moralische wie natürliche Ziel
    der Macht (...). Mit Handeln wird Gott am meisten
    gedient und er wird geehrt (Weber, P. E., 169)

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Der okzidentale Staat der Neuzeit als Wegbereiter
des Industriekapitalismus
  • langfristig kalkulierendes Wirtschaftshandeln
  • moderne industrielle Produktionstechnik
  • Basis eines gewissen Maßes staatlich garantierter
    Normsicherheit
  • Existenz gewaltmonopolisierender und
    normsetzender politischer Herrschaftsverbände

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Der okzidentale Staat der Neuzeit als Wegbereiter
des Industriekapitalismus
  • Derartige Ordnungen, Territorien überspannend,
    entwickelten sich in Europa im Absolutismus
  • Diese Ordnungen waren das Ergebnis eines langen
    Prozesses gewalttätiger Ausscheidungskämpfe
  • Aber Funktion der absolutistischen Staaten für
    die Entwicklung von Marktwirtschaft und Industrie
    erschöpft sich keineswegs in der von ihnen
    durchgeführten innergesellschaftlichen
    Pazifizierung
  • Wesentlicher war, dass sie neuartige Strukturen
    im Bereich staatlicher Herrschaftsinstitution
    entwickelten
  • absolutistische Staaten schufen nämlich
    Herrschaftsinstitution, die in ihrer
    Organisationsrationalität und der von ihnen
    erzwungenen Verhaltensdisziplinierung ihrer
    Mitglieder Grundpostulaten und strukturellen
    Erfordernissen kapitalistischer Industriebetriebe
    funktional weitgehend entsprachen

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Organisationsrationalität und Verhaltensdisziplini
erung
  • Weber hat in seinen Schriften als
    Grundcharakteristikum des entwickelten
    kapitalistischen Industriebetriebes dessen
    hochgradige formale Rationalität - seine
    interne Berechenbarkeit bezeichnet
  • Aber er hebt auch immer wieder die Verknüpfung
    der innerbetrieblichen Rationalität mit der
    formalrationalen Struktur staatlicher
    Herrschaftsinstitutionen hervor
  • In Westeuropa - und dieses ist wesentlich -
    wurden formalrationale Grundmuster zunächst im
    Bereich staatlicher Institutionen entwickelt

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Bürokratie
  • Bekanntlich war für Max Weber die moderne
    Bürokratie der Prototyp für eine formal-rationale
    Organisation
  • Ihre innere Struktur (regelgebundene Ausführung
    des Amtes, aktenmäßige Verwaltung, strikte
    Kompetenzgrenzen, Qualifikation der Amtsinhaber,
    Amtshierarchie) lassen sie als ein in jeder
    Beziehung auf Berechenbarkeit abgestimmtes System
    erscheinen
  • Bürokratisierung Berechenbarkeit staatlichen
    Handelns und der Berechenbarkeit des Handelns der
    Bevölkerung

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Territoriale Unifizierung, Reglementierung und
Privilegierung - der Merkantilismus
  • Eine der Hauptursachen für den Staatsmerkantilism
    us war das Ziel, dem wichtigsten Machtinstrument
    des Zentralherrn - dem Heer - eine solide
    ökonomische Basis zu verschaffen
  • Eine weitere Zentralidee der merkantilistischen
    Wirtschaftspolitik war die Wirtschaftslenkung
    der Versuch, durch den Einsatz staatlicher
    Machtmittel ein bestimmtes Wirtschaftssystem zu
    etablieren und das etablierte fortwährend zu
    regulieren, zu reglementieren und zu
    kontrollieren
  • Die Wirtschaft soll den Machtansprüchen des
    Staates untergeordnet werden

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Grundprinzipien des Staatsmerkantilismus
  • Unifizierung
  • Reglementierung
  • Privilegierung

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Grundprinzipien des Staatsmerkantilismus
  • Das Prinzip der Unifizierung wurde freilich nicht
    nur in der Marktsphäre, sondern ebenso in der
    Produktion wirksam,
  • Vereinheitlichung des Gewerberechts
  • Vereinheitlichung des Staatsterritoriums durch
    Ausrichtung an staatlich gesetzten Regelungen und
    Maßstäbe
  • Überwindung regionaler Parzellierungen und die
    Schaffung von Grundbedingungen für einen das
    Staatsgebiet überspannenden Markt
  • einheitliches Maß- und Gewichtssystem
  • Münz- und Geldwesen vereinheitlicht
  • einheitliches Verkehrssystem

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Grundprinzipien des Staatsmerkantilismus
  • Reglementierung Versuch, durch staatliche
    Regiments nicht nur möglichst genau dem
    Produktionsvorgang, sondern genauso die Art der
    zu bearbeitenden Rohstoffe und die Qualität des
    Endprodukt zu bestimmen
  • Privilegierung Einsatz staatlicher Macht- und
    Kontrollmittel, um die wirtschaftliche Tätigkeit
    von Privatpersonen zu begründen und bereits
    bestehende rentabler zu gestalten
  • Objekte der Privilegierung waren typischerweise
    protokapitalistische Manufakturen
  • Hierbei gab es verschiedene Formen der
    Privilegierung eine wichtige war die der Form
    der Monopolisierung.

16
Manufaktur
17
Die Manufaktur
  • zentralisierte Produktionsstätte neuartige
    arbeitsorganisatorische Muster, die zugleich
    Grundmerkmale einer spezifisch modernen
    Arbeitszeitdisziplin einschlossen
  • Typus von Arbeitsteilung, den man am besten als
    prozessuale Arbeitsteilung (vergleiche Popitz
    1992, 170) bezeichnen kann
  • viele Manufakturen waren vom absolutistischen
    Staat gegründet oder privilegiert, und sie
    produzierten Waren, deren Hauptabnehmer der Staat
    war Luxusgüter und Produkte zur Ausstattung des
    absolutistischen Heeres (vgl. Sombart 1916 841)

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Arbeitsteilung
  • Manufakturen beruhten auf der Konzentration einer
    Vielzahl von Produzenten unter einem Dach
  • diese Konzentration war die Grundvoraussetzung
    dafür, dass in dieser Produktionsstätte die
    Potenzen prozessualer Arbeitsteilung systematisch
    genutzt und zugleich Grundmuster moderner
    Arbeitszeitdisziplinen durchgesetzt werden konnten

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Zur Technologie der Maschinen in der
industriellen Revolution und ihren sozialen
Auswirkungen
  • Mit der Technologie der Maschine, der"
    Schlüsseltechnologie "der Industriegesellschaft,
    kamen ganz neuer "Modus technischen Handelns" in
    die Welt
  • Übertragung von Arbeit auf mittels künstlicher
    Energie angetriebene mechanische Systeme
  • Dampfmaschine stellt im Gegensatz zu den
    traditionellen Energieträgern (Wasser, Wind etc.)
    eine Loslösung der Produktion aus räumlichen und
    zeitlichen Bindungen dar (vgl. Sombart 1923142)
  • Erzeugung eines kontinuierlich gleichförmigen
    Produktionsflusses (vgl. Pohlmann 1997 83)

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Auswirkungen der Maschinisierung auf die Arbeit
  • Maschinentechnologie etablierte eine qualitativ
    neuartige Trennung von Hand- und Kopfarbeit im
    Produktionsprozess
  • Maschine bedeutete zusätzliche Machtdimension
    Maschinisierung des Arbeitsprozesses gewann
    vergegenständliche Kopfarbeit Macht über die
    Handarbeit
  • zwangsläufig qualitativ neue Muster von Arbeit-
    und Zeitdisziplinen
  • Disziplinierung der Arbeiter
  • Gleichförmigkeit und maximale Effizienz konnten
    erst in der Fabrik zu bestimmenden Merkmalen
    menschlicher Arbeitsabläufe werden, weil die
    Maschine eine Arbeits- und Zeitdisziplin erzwingt
  • "Arbeitsdisziplin" war eines der Hauptprobleme
    der frühen Industrialisierung

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Die Verwirklichung der Potenzen prozessualer
Arbeitsteilung durch das Tayler-System
  • erst das am Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte
    tayloristische System der Arbeitsorganisation
    beendete endgültig die Abhängigkeit der
    Betriebsleitung von den handwerklichen
    Fähigkeiten der Arbeiter
  • Taylors Gedanken, die in seinem Buch "Grundsätze
    wissenschaftlicher Betriebsführung" (Taylor,
    1977) zusammengefasst sind, betreffen kaum die
    technisch-maschinelle Seite des
    Produktionsprozesses, sondern vornehmlich
    diejenige der Arbeitsorganisation
  • Taylors Ziel ist die Erhöhung der Effizienz der
    Produktion durch eine "wissenschaftlich"
    fundierte Umstrukturierung der Arbeitsorganisation

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Die Verwirklichung der Potenzen prozessualer
Arbeitsteilung durch das Tayler-System
  • Taylor entwickelt drei Grundsätze um diesen
    Zustand zu beenden
  • 1. Ein Kopfarbeiterstab soll den Arbeitsprozess
    wissenschaftlich untersuchen, soll einzelne
    Arbeitsmethoden klassifizieren und miteinander im
    Hinblick auf die effizienteste Methode
    miteinander vergleichen Bewegungs- und
    Arbeitszeitstudien
  • 2. Auf der Basis der effizientesten Methode
    findet eine Neustrukturierung des
    Arbeitsprozesses durch den Planungsstab statt,
    d.h. die Arbeitskonzeption und ihrer Ausführung
    (vergröbert Hand- und Kopfarbeit) werden völlig
    voneinander getrennt, die Konzeption wird zum
    Monopol eines Management-Stabes
  • 3. Anhand dieser Konzeption werden die Arbeiter
    genauestens angeleitet, was sie wie in welcher
    Zeit zu tun haben. Damit wird eine präzise
    Kontrolle der Produktion möglich

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Arbeitsteilung?
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Das Konzept der modernen Industriegesellschaft
  • John Kenneth Galbraith (1967) unternahm es, die
    vielfältigen Aspekte unserer modernen Wirtschaft
    und die treibenden Kräfte und die Motivationen
    der Industriegesellschaft der Vereinigten Staaten
    von Amerika in den 1960er Jahren darzustellen und
    zu ergründen
  • zeigte, welche tief greifenden Veränderungen im
    Gange waren, die die Zukunft bestimmen könnten
  • im westlichen Industriesystem, obwohl es immer
    noch als kapitalistische bezeichnet oder
    verschrien wird, so Galbraith, ist nicht mehr das
    Kapital der ausschlaggebende Faktor, sondern eine
    neue Macht hat sich an dessen Stelle gesetzt, die
    der Technostruktur.
  • Grundthese Galbraith Unternehmer alten Stils
    ebenso zum Aussterben verurteilt wie die freie
    Marktwirtschaft
  • Technologie ist hierbei die systematische
    Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse oder
    anderen organisierten Wissens der praktischen
    Aufgaben
  • Die Notwendigkeit, Aufgaben immer weiter zu
    unterteilen, dann Spezialwissen auf die
    Teilgebiete anzuwenden und schließlich die
    fertigen Elemente der Aufgabe wieder zu einem
    Gesamtprodukt zusammenzufügen, ist der
    Ausgangspunkt fast aller Konsequenzen der
    Technologie und bestimmend für das Bild der
    modernen Industrie

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Konsequenzen
  • ständig wachsende Zeitspanne liegt zwischen
    Beginn und Abschluss einer Aufgabe
  • Spezialwissen wird für den kleinstmöglichen
    Bruchteil der Aufgabe aufgewandt
  • Man braucht mehr Zeit und mehr Produktionsmittel
    und beides kostet Geld
  • Komplizierte Technik und komplizierte Aufgaben
    müssen auf kleinste Faktoren bezogen werden

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Konsequenzen
  • Technologie erfordert Spezialisten
  • unabdingbares Gegenstück der Spezialisierung ist
    die Organisation Koordination der Aufgaben
  • aus der Festlegung von Kapital, Notwendigkeit
    umfangreicher Organisation und den Problemen der
    Vermarktung unter den Bedingungen
    fortgeschrittener Technologie entspringt die
    Notwendigkeit der Planung

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Soziologische Gesellschaftstheorien
  • Nachindustrielle Gesellschaft

28
Daniel Bell
29
Daniel Bell Das Konzept der nachindustriellen
Gesellschaft
  • Als post- oder nachindustrielle Gesellschaft
    haben die beiden Soziologen, der Franzose Alaine
    Touraine und der Amerikaner Daniel Bell, die sich
    herauskristallisierenden Konturen der neuen
    Gesellschaftsformationen bezeichnet
  • Daniel Bells Analyse bezieht sich auf den Wandel
    innerhalb der USA
  • Daniel Bells Analyse, die er schon seit den
    fünfziger Jahren Vorträgen und Aufsätzen
    vorgetragen hat, wird zum berühmten
    soziologischen Paradigma und zum Motto für einen
    in erster Linie Wandel der Sozialstruktur

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Daniel Bell Das Konzept der nachindustriellen
Gesellschaft
  • Ziel ist es, die entscheidenden Aspekte dieses
    Strukturwandels zu erfassen
  • unterscheidet die Gesellschaft in drei
    eigenständige Sphären Politik, Kultur und
    Sozialstruktur, die je über einer eigenen,
    autonomen Entwicklungslogik verfügen
  • Wandel zur post-industriellen Gesellschaft
    betrifft primär Veränderungen der Sozialstruktur,
    also Wirtschaft, Beschäftigungssystem und
    Technologie

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Daniel Bell Das Konzept der nachindustriellen
Gesellschaft
  • Unterscheidet wie auch Clark zwischen einem
    primären, sekundären und einen tertiären
    Wirtschaftssektor
  • im Zuge von technischer Entwicklung und
    Rationalisierung kommt es zunächst zu einer
    Verlagerung vom primären zum sekundären, dann
    schließlich zum Dienstleistungssektor
  • Entwicklung hin zu einer Dienstleistungsgesellscha
    ft, stellt einen wichtigen Aspekt des
    Strukturwandels dar
  • Aber Dienstleistungsgesellschaft für Daniel Bell
    nur ein partieller Befund und stellt nicht den
    Inbegriff des tief greifenden Strukturwandels dar
  • Entwickelt ein analytisches Instrumentarium, das
    im Rahmen der Unterscheidung zwischen den Sphären
    Sozialstruktur, Politik und Kultur mit der
    Identifizierung von Axialprinzipien und
    Axialstrukturen arbeitet, um Dynamiken innerhalb
    wie zwischen den Sphären zu erfassen

32
Daniel Bell Das Konzept der nachindustriellen
Gesellschaft
  • Axialprinzip meint das dynamische Leitprinzip,
    das als primäre Logik der Schlüsselinstitutionen
    gelten kann
  • axiale Struktur bezeichnet den organisierenden
    Rahmen und die zentralen Institutionen, um die
    herum andere Institutionen angeordnet sind
  • Beim Konzept und Schema der post-industriellen
    Gesellschaft geht es darum, die Differenzen
    zwischen industriellen und vorindustriellen
    Gesellschaften aufzuzeigen

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Daniel Bell Das Konzept der nachindustriellen
Gesellschaft
  • Im wirtschaftlichen Sektor Wandel von einer
    produzierenden zu einer Dienstleistungswirtschaft
  • in der Beschäftigung ist die Berufsstruktur der
    Industriearbeiterschaft rückläufig, und werden
    Berufe vorherrschen, die tertiären Bildung und
    höhere Professionalität erfordern, also eher
    technische und administrative Berufe ? axiales
    Prinzip der nachindustriellen Gesellschaft
    Kodifizierung theoretischen Wissens
  • In der postindustriellen Gesellschaft tritt an
    die Stelle der Maschinetechnologie eine
    intellektuelle Technologie

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Daniel Bell untersucht die Gesellschaft anhand
von drei Dimensionen der sozialen Struktur, der
politischen Ordnung und die Kultur.
  • soziale Struktur umfasst Wirtschaft, Technologie
    und Berufsgliederung
  • politische Ordnung regelt die Machtverteilung und
    entscheidet zwischen den widerstreitenden
    Ansprüchen und Forderungen von einzelnen Gruppen
  • kultureller Sektor schließlich kann als Bereich
    der expressiven Symbole und der Sinngebung
    bezeichnet werden

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Bedeutung des Wissens
  • postindustrielle Gesellschaft legt immer größeres
    Gewicht auf die technische Seite des Wissens
  • Wissensexperten sind somit die Oberpriester der
    neuen Gesellschaft
  • Übergang von einer warenproduzierenden zu einer
    Informations- und Wissensgesellschaft

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Berufsstruktur der Vorrang einer Klasse
professionalisierte und technisch qualifizierte
Berufe
  • Ausbau der akademisch und technisch
    qualifizierten Berufe
  • jener Bereiche, die gewöhnlich irgend einer
    Hochschulausbildung erfordern und deren Zahl
    doppelt so schnell angestiegen ist wie der
    Durchschnitt
  • Schlüsselposition innerhalb dieser
    akademisch-technische Klasse wiederum fällt den
    Naturwissenschaftlern und Ingenieuren zu, deren
    Zahl dreimal so schnell gestiegen ist wie die der
    werktätigen Bevölkerung.

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Axiales Prinzip
  • Zentralität theoretischen Wissens als Quelle von
    Innovationen und Ausgangspunkt der
    gesellschaftlich-politischen Programmatik
  • überall wird der Fortschritt abhängig von der
    vorausgehenden theoretischen Arbeit, die die
    bekannten Daten sammelt
  • Das Konzept der nachindustriellen Gesellschaft
    stellt den Versuch dar, einen axiales Wandel in
    der Sozialstruktur, das heißt in Wirtschaft,
    Technologie und Schichtungssystem zu beschreiben
    und zu erklären

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Zukunftsorientierung
  • die Steuerung des technischen Fortschritts und
    die Bewertung der Technologie
  • Dank der neuen Möglichkeiten technologischer
    Prognosen, könne es den nachindustriellen
    Gesellschaften gelingen, eine neue Dimension
    gesellschaftlichen Wandel zu erreichen die
    Planung und Lenkung des technologischen
    Wachstums.

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Entscheidungsbildung
  • die Schaffung einer neuen intellektuellen
    Technologie
  • So erfordert die neue Gesellschaft eine immer
    stärkere Festlegung und Anwendung von Strategien

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postindustrielle Gesellschaft
  • Arbeitskräfte überwiegend im Dienstleistungsgewerb
    e tätig Handel, Finanzen, Transport,
    Gesundheitswesen, Erholung, Forschung, Bildung
    und Verwaltung
  • in der Industriegesellschaft nahm Bedarf an
    Berufen zu, die direkt mit der industriellen
    Produktion im Zusammenhang standen
  • Zunahme akademischer und technisch qualifizierter
    Berufe
  • Schlüsselposition fällt den Naturwissenschaftlern
    und Ingenieuren zu
  • Wissen wird zum strategischen Hilfsmittel und
    axialem Prinzip der Gesellschaft. Universitäten,
    Forschungsorganisationen und wissenschaftliche
    Institutionen, wo dieses theoretische Wissen
    zusammengetragen und ausgebaut wird, entpuppen
    sich immer deutlicher als axiale Strukturen der
    neuen Gesellschaft
  • aufgrund der Möglichkeiten technologischer
    Prognosen gelingt es der nachindustriellen
    Gesellschaft eine neue Dimension
    gesellschaftlichen Wandels zu erreichen Planung
    und Lenkung des technologischen Wachstums
  • Gesellschaft erfordert stärkere Festlegung und
    Anwendung von Strategien

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Soziologische Gesellschaftstheorien
  • Organisationsgesellschaft

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Organisation
  • Ordnung von arbeitsteilig und zielgerichtet
    miteinander arbeitender Personen und Gruppen
  • Aktivität ist auf eine bestimmte Dauer gerichtet
  • bestimmen ihre Grenzen durch Mitgliedschaft, d.h.
    durch Eintritts- und Austrittsbedingungen in das
    bzw. aus dem System

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Vier Themenfelder einer soziologischen
Betrachtung der modernen Organisationsgesellschaft
  • Verbesserung individueller Lebenschancen
    Interessen- und Anspruchsbefriedigung
  • Verschlechterung individueller Lebenschancen
    Entfremdung und Machtlosigkeit
  • gesellschaftliche Integration Einbindung der
    individuellen und intersystemische Koordination
  • gesellschaftliche Desintegration individueller
    Rückzug und interorganisatorische Blockaden

44
Analytische Dimensionen der Organisationsgesellsch
aft
  • Organisation konstituiert sich durch die
    Markierung formalisierter Mitgliedschaftserwartung
    en
  • Diesen passen sich individuelle Akteure, die der
    Organisation angehören an, was zu dauerhafter
    Konformität führt
  • Schimank fragt danach, was es für die moderne
    Gesellschaft bedeutet, dass sich die
    Organisationsebene immer mehr als mittlere Ebene
    zwischen dem Interaktionsgeschehen und der Ebene
    gesellschaftlicher Teilsysteme wie Wirtschaft,
    Politik, Wissenschaft oder Erziehung

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Organisation
  • Menschen erleben O. als Systeme von impliziten
    und expliziten Regeln
  • O. sind auf einen bestimmten Zweck ausgerichtet
  • O. kommunizieren Erwartungen an ihre Mitglieder
    und Nicht-Mitglieder
  • O. bestehen aus Zusammenschluss versch. Akteure,
    die versuchen, ihre Interessen durchzusetzen
  • aber auch in O. herrschen bestimmte Hierarchien
    und Abhängigkeiten

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Warum gibt es keine einheitliche
Organisationstheorie?
  • O.-theorie dient dem Zweck, das Entstehen, das
    Bestehen und die Funktionsweise von O. zu
    erklären und zu verstehen
  • O. sind hochkomplexe soziale Gebilde, in denen
    viele Probleme auftauchen
  • verschiedene Beziehungsschwerpunkte Beziehungen
    zwichen Individuen und Organisationen, Gruppe und
    Organisationen, Organisationen und Umwelt, etc.
  • unterschieden wird nach Mikro-, Meso- und
    Makroebene der Organisationen
  • Problematik ? verschiedener theoretischer
    Perspektiven
  • keine Einigkeit hinsichtlich des Zwecks der
    Forschungstätigkeit ? Theoriepluralismus

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Organisationsgesellschaft (Uwe Schimank)
  • auffälligstes Merkmale, das die moderne
    Gesellschaft von allen vormodernen
    Gesellschaftsformen unterscheidet, ist die
    flächendeckende Durchsetzung nahezu alle
    Lebensbereiche mit formalen Organisationen
  • moderne Gesellschaft ist eine Organisationsgesell
    schaft Unternehmen, staatliche Verwaltungen,
    Schulen und Hochschulen, Krankenhäuser, Gerichte,
    Forschungsinstitute, Militär, Kirchen, Museen,
    Zeitungen, Fernsehsender, politische Parteien und
    Verbände sind vollends organisiert

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(1) Verbesserung individueller Lebenschancen
Interessen- und Anspruchsbefriedigung
  • Individuen haben in der modernen Gesellschaft
    gelernt, dass sie ihre Interessen besser
    durchsetzen können, wenn sie sich in formalen
    Organisationen zusammenschließen
  • James Coleman hat diese Art von Organisationen
    als korporative Akteure bezeichnet, die durch
    einen Vorgang der Ressourcenzusammenlegung
    konstituiert werden
  • Ressourcen sind dabei die sozialen
    Einflusspotenziale, insbesondere Macht und Geld

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(2) Verschlechterung individueller Lebenschancen
Entfremdung und Machtlosigkeit
  • Oligarchien bedeutet zwar nicht notwendigerweise
    eine Missachtung der gemeinsamen Interessen durch
    die Führung, doch sofern es ihr nicht gelingt,
    die eigene Sicht dieser Interessen auch der Basis
    plausibel zu machen, stellen sich auf anderen
    Seite Entfremdungsgefühle ein
  • Mitglieder gewinnen dann den Eindruck, mit ihren
    Interessen von den eigenen Interessenorganisatione
    n nicht mehr vertreten, sondern ignoriert zu
    werden

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(3) gesellschaftliche Integration Einbindung der
individuellen und intersystemische Koordination
  • Arbeitsorganisationen tragen zur
    gesellschaftlichen Einbindung ihrer Mitglieder
    bei
  • gesellschaftliche Durchorganisierung ermöglicht
    höheres Niveau der Integration der Individuen

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(4) gesellschaftliche Desintegration
individueller Rückzug und interorganisatorische
Blockaden
  • wenn oligarchische Interesseorganisationen auf
    Seiten von immer mehr Mitgliedern Erfahrungen der
    Ohnmacht gegenüber dem hervorrufen, was die
    jeweiligen Leitungen beschließen, kann dies einen
    massenhaften Rückzug der Individuen aus dem
    Engagement nicht nur innerhalb dieser
    Organisationen hervorrufen
  • allgemeine Politikverdrossenheit kann
    gesellschaftliche Integration untergraben kann

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Soziologische Gesellschaftstheorien
  • Erlebnisgesellschaft

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Konzept der Erlebnisgesellschaft
  • Günter Schulze indiziert durch sein Konzept der
    Erlebnisgesellschaft ebenfalls ein markantes
    Symptom für den gesellschaftlichen Wandel,
    allerdings hier beschränkt auf die Bundesrepublik
    Deutschland
  • befasst sich mit den Veränderungen des
    Alltagslebens, die weit über Güter und
    Dienstleistungen hinausreichen, die das Leben
    schlechthin zum Erlebnisprojekt stilisieren

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Konzept der Erlebnisgesellschaft
  • Fünf Milieus kritisiert Schulze aufgrund seiner
    Befragung einer repräsentativen Stichprobe in der
    Stadt Nürnberg
  • Niveau
  • Harmonie
  • Integration
  • Selbstverwirklichung
  • Unterhaltung

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Konzept der Erlebnisgesellschaft
  • Zwar ermöglicht die Erlebnisgesellschaft erstmals
    Fülle und Vielfalt von Geschmacks Kulturen und
    Milieus nebeneinander, aber sie separieren sich
    zunehmend, beziehen sich in ihren kulturellen
    Praxen nicht mehr aufeinander, es kommt zu einer
    Entkollektivierung von Wirklichkeitsmodellen
  • In dieses Vakuum stößt er ständig wachsende, sich
    intensivieren der Erlebnismarkt international
    ausgerichtet, routiniert, hoch professionell und
    lukrativ bündelt eher enorme Mengen an
    Produktivitätskapazität, Nachfragepotenzial,
    politische Energie, gedankliche Aktivität und
    Lebenszeit

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Soziologische Gesellschaftstheorien
  • Netzwerkgesellschaft

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Manuell Castells Die Netzwerkgesellschaft
  • neue Informations- und Kommunikationstechnologien
    relativieren den Raum und führen damit zu
    Entstrukturierung räumlicher Ordnungen
  • Revolution der Informationstechnologie
  • Aufkommen von Netzwerkunternehmen
  • Transformation von Arbeit und Beschäftigungsstrukt
    ur
  • Entstehung einer Netzwerkkultur
  • ?Castells identifiziert das Strukturmerkmal der
    entstehenden Gesellschaft, die in Form eines
    Netzwerks besteht

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Manuell Castells Die Netzwerkgesellschaft
  • In Anknüpfung an Daniel Bells Konzept der
    post-industriellen Gesellschaft betrachtet
    Castells Produktionsverhältnisse und Entwicklung
    der Produktivkräfte als zentrale, aber analytisch
    unabhängige Achsen gesellschaftlichen Wandels
  • konzipiert den gegenwärtigen Wandel entlang der
    Achse der Produktivkräfte als Wandel zum
    Informationalismus
  • Im Gegensatz zu Bell wird hier die Wechselwirkung
    zwischen beiden Achsen nicht ignoriert

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Manuell Castells Die Netzwerkgesellschaft
  • Motor des historischen Wandels ist die
    Interaktion zwischen Produktionsweisen und
    Entwicklungsweisen
  • Technologie der Produktion und die
    Informationsverarbeitung werden zur wichtigsten
    Quelle der Produktivität
  • Kommunikation und Informationsverarbeitung sind
    von großer Bedeutung.
  • Fortschritte in Technologie, Wissen und
    Management werden wiederum auf Technologie,
    Wissen und Management angewendet
  • Die Wertschöpfung basiert auf Innovationen und
    auf dem Performanceprinzip

60
Fünf Merkmale der Informationsgesellschaft
  • Technologie, die dazu dient, auf Information
    einzuwirken
  • Information ist ein integraler Bestandteil aller
    menschlichen Aktivitäten
  • Netzwerk-Logik eines jeden Systems von
    Beziehungen
  • Paradigma basiert auf Flexibilität und der
    Fähigkeit zur Rekonfiguration Organisationen und
    Institutionen können modifiziert oder tief
    greifend verändert werden, in dem man ihre
    Komponenten neu arrangiert
  • Konvergenz der spezifischen Technologien zu einem
    hoch integrierten System, diesem zusammenwachsen
    von Informations- und Kommunikationstechnologie
    besonders gut deutlich wird

61
Das Netzwerkunternehmen
  • Im Zuge der kapitalistischen Restrukturierung
    versuchten Unternehmen, sich durch die
    Veränderung ihrer Organisationsstrukturen an die
    wachsende Unsicherheitsglobalisierung der Märkte
    und rapiden institutionellen, ökonomischen
    technischen Wandels anzupassen
  • lean-production-modell mithilfe von Automation,
    Computerkontrolle von Arbeitsabläufen und der
    Auslagerung (subcontracting) von Tätigkeiten auf
    einen massive Einsparung von Arbeitskosten
  • standardisierte Massenproduktion wird von
    flexibler Produktion abgelöst Spezialisierung

62
Das Netzwerkunternehmen
  • traditionelles Modell des großen Unternehmen mit
    seinen hierarchischen Aufbau gehört immer mehr
    der Vergangenheit an
  • An Stelle vertikaler Integration bilden sich
    multi-regionale Netzwerke kleiner und mittlerer
    Firmen
  • Um neue Chancen durch flexible Netzwerke für sich
    nutzen zu können, muss das Unternehmen selbst zum
    Netzwerk werden und jedes seiner Elemente
    dynamisieren ? Netzwerkunternehmen
  • Produktion ist der Bereich, wo der
    Informationalismus seine Gestalt erhält
  • Doch zentrale Momente der Sozialstruktur sind der
    Arbeitsprozess und die Beschäftigungsstruktur

63
Die informationelle Arbeitsteilung
  • von Charakteristiken des informationellen
    Produktionsprozess bestimmt
  • Wertschöpfung basiert auf Innovation
  • Innovationen sind abhängig vom Forschungs- und
    Spezifizierungspotenzial
  • Maschine übernimmt Routineaufgaben und
    menschliches Potenzial ist für Anpassungsleistunge
    n und Feed-back wichtig
  • Netzwerkorganisation als Ort der Produktion
    erfordert sowohl flexible Entscheidungsprozesse
    als auch die organisatorische Integration aller
    Elemente im Produktionsprozess
  • Informationstechnologien werden zu einem
    kritischen Element im Produktionsprozess
    Innovationskapazität, erleichtern
    Fehlerbeseitigung, ermögliche Feed-back zwischen
    Planung und Ausführung und stellen die
    Infrastruktur für Flexibilität und
    Anpassungsfähigkeit dar

64
Ergebnisse
  • Informationenrevolutionsprozess führt zu einer
    neuen Form der Arbeitsteilung, die für das
    informationelle Paradigma charakteristisch ist
  • drei Dimensionen Wertschöpfung,
    Entscheidungsstruktur und Vernetzung
  • Arbeit und Beschäftigung erfahren durch
    Informationstechnologie eine Neudefinition

65
Soziologische Gesellschaftstheorien
  • Mediengesellschaft

66
Mediengesellschaft Zum Verhältnis von Medien und
Politik
  • Wer beeinflusst eigentlich wen und was?
  • politische Kommunikation wird uns heutzutage vor
    allem durch Unterhaltungsformate der Politik im
    Fernsehen vermittelt
  • Medien sind auf die Informationen aus dem
    politischen System angewiesen und benötigen zur
    Verbreitung von Informationen den Zugang zu den
    Institutionen der Politik
  • politisch handelnde Akteuren sind auf die Medien
    angewiesen, um ihre Meinung und Stellungsnahme
    einer breiten Öffentlichkeit mitzuteilen
  • Medien sind auf Politik angewiesen sind, um
    Erkenntnisse über politische Prozesse auf der
    ganzen Welt zu erfahren und sich Meinungen
    anderer Politiker einzuholen

67
Welchen Einfluss übt die Politik auf die Medien
aus?
  • setzt rechtliche Rahmenbedingungen
  • bestimmt weitgehend die Medienordnung der
    Gesellschaft
  • greift zum Teil unmittelbar in die organischen
    Strukturen und in die Abläufe von
    Medienorganisationen ein
  • benutzt Massenmedien, um sich in der
    Öffentlichkeit zu präsentieren und um eigene
    Standpunkte und Interessen der Öffentlichkeit
    zugänglich zu machen
  • kann nicht über anderen Systemen stehen, da sie
    selbst auf deren Leistungen angewiesen ist
  • kommt eine besondere Stellung als Problemadressat
    und Problemlösungssystem zugute
  • ist der Steuerungsakteur der Gesamtgesellschaft

68
Beziehung zwischen Medien und Politik
  • Gewaltenteilungsparadigma Medien als vierte
    Gewalt im Staat postuliert
  • Instrumentalisierungsparadigma Übermacht
    einerseits der Massenmedien und andererseits des
    politischen Systems gegenüber dem anderen System
  • Interdependenzparadigma Symbiose zwischen beiden
    Systemen ? komplexe Interaktion mit wechselnden
    Abhängigkeiten und Anpassungsprozessen

69
Einfluss der Medien auf die Politik
  • sammeln und selektieren politische Informationen
    nach medienspezifischen Aufmerksamkeitsregeln
  • verbreiten politische Informationen an ein großes
    Publikum
  • mediale Information ist oftmals die
    ausschließliche Handlungsbasis für die Bürger und
    die politischen Eliten
  • zugleich Voraussetzung für das Entstehen einer
    politischen Öffentlichkeit
  • notwendige und wichtigste Vermittlungsinstanz der
    politischen Prozesse für die Bürger
  • entscheiden nach medienspezifischen Faktoren über
    den Zugang politischer Akteure zur Öffentlichkeit
    und bestimmen so deren Handlungs- und
    Einflussmöglichkeiten
  • interpretieren und bewerten auf
    medienspezifischer Weise das politische Geschehen
    und strukturieren somit den Systeminput und
    Systemoutput
  • schaffen Pseudo-Ereignisse und
    Realitätsfiktionen, welche wiederum zur Grundlage
    politischen Handelns werden

70
Soziologische Gesellschaftstheorien
  • Dienstleistungsgesellschaft

71
Die Dienstleistungsgesellschaft
  • DL-Gesellschaft ? Gesellschaft, deren
    Beschäftigungsstruktur durch Übergewicht von
    Dienstleistungen gekennzeichnet ist
  • Übergewicht bedeutet aber, dass zumindest 50
    der Erwerbstätigen mit Dienstleistungen ihr
    Einkommen verdienen
  • Dienstleistungsgesellschaft beinhaltet eine
    parallele Veränderung der Arbeitsmärkte und
    Konsumgewohnheiten

72
Dienstleistungsgesellschaft
73
Die Dienstleistungsgesellschaft
  • Häusermann und Siebel argumentieren, dass sich
    mit dem ökonomischen und technischen Wandel ein
    neuer Typus von Gesellschaft herausbildet
  • Im Gegensatz zur Industriegesellschaft bestehen
    deutliche Unterschiede hinsichtlich der
    Lebensbedingungen
  • andere Qualität ergibt sich aus veränderten
    Konsumgewohnheiten
  • Immer mehr Menschen sind im Dienstleistungssektor
    tätig und Konsum richtet sich ebenfalls immer
    stärker auf Dienstleistungen

74
Soziologische Gesellschaftstheorien
  • Moderne Gesellschaft, Postmoderne und Risiko

75
Die funktionale Dienstleistungstheorie von
Häusermann und Siebel
  • Autoren gehen davon aus, dass Dienstleistungen
    beschützende Tätigkeiten sind
  • funktionale Dienstleistungsbestimmung
  • Dienstleistungen haben keinen technologisch-stoffl
    ichen Charakter, sondern sind darauf gerichtet,
    die sozialen, politischen und kulturellen
    Rahmenbedingungen der materiellen Reproduktion zu
    sichern
  • Dienstleistungen sind Produktion eines
    materiellen Gutes

76
drei Idealtypen der Dienstleistungsgesellschaft
  • USA hohe Erwerbsorientierung der Frauen ? hohe
    Lohndifferenzen, Fehlen öffentlicher sozialer
    Dienstleistungsangebote ? privaten Haushalte
    leben von niedrig entlohnten Dienstboten und
    kommerziellen Dienstleistungsangeboten
  • Schweden Gesellschaft des öffentlichen Dienstes
    ? Integration der Frau in den Arbeitsmarkt durch
    umfangreiches Angebot an öffentlichen
    Dienstleistungseinrichtungen ? Zuschüsse bei
    Familiengründungen ? aber sehr hohe individuelle
    Steuer- und Abgabenquote, die Berufe beider
    Ehepartner erzwingt
  • Deutschland Selbstbedienungswirtschaft, aber
    hoher Anteil der nichterwerbstätigen Bevölkerung
    und geringe Quote berufstätiger Frauen ist
    Kehrseite dieses Dienstleistungstyps.

77
Anthony Giddens (1995) Konsequenzen der Moderne
  • Begriff Moderne bezieht sich Formen sozialen
    Lebens und sozialer Organisationen, die in Europa
    seit dem siebzehnten Jahrhundert erschienen und
    mehr oder weniger verbreitet sind
  • Wir befinden uns jetzt in einer Übergangszeit,
    die mit einer Reihe von Begriffen benannt worden
    ist Informationsgesellschaft, Konsumgesellschaft,
    Postmoderne, Postmodernismus, postindustrielle
    Gesellschaft, Postkapitalismus, etc.
  • Kennzeichen Bewegung vom auf der Erzeugung
    materieller Güter beruhenden System zu auf
    Informationen beruhendes System bewegen
  • Übergangszeit wird dargestellt als Zeit der
    Unsicherheit, des Risikos

78
Anthony Giddens (1995) Konsequenzen der Moderne
  • Giddens lehnt Begriffe wie Postmoderne ab und
    argumentiert, daß wir in eine neue Phase der
    Moderne eingetreten sind,
  • Phase, in der wir über die Konsequenzen der
    Moderne reflektieren
  • unterscheidet zwischen reflexiver und radikaler
    Moderne
  • heutige Moderne ist eine von ökologischen
    Bedingungen geprägte Gesellschaftsordnung

79
Anthony Giddens (1995) Konsequenzen der Moderne
  • die durch die Moderne entstandenen Lebensformen
    haben uns von allen traditionellen Typen der
    sozialen Ordnung und Sicherheiten fortgerissen
  • Dynamik der Moderne, die letztendlich das Risiko
    verursacht, geht auf folgende drei Erscheinungen
    zurück
  • (1) die Trennung von Raum und Zeit
  • (2) die Entbettung der sozialen Systeme und
  • (3) die reflexive Umordnung gesellschaftlicher
    Beziehungen in Hinblick auf ständig neue, unser
    Handeln beeinflussende Erkenntnisse

80
(1) Moderne, Zeit und Raum
  • Erfindung der Uhr und die Vereinheitlichung der
    Zeit waren in hohem Maße Voraussetzung für die
    Neubegreifung des Raumes unabhängig vom Wohnort
  • Entfernungen konnten in Zeit ausgedrückt werden
  • In der Moderne wird der Ort immer stärker vom
    Raum gelöst
  • Beziehungen mit örtlich entfernten Menschen
    werden durch technische und infrastrukturelle
    Errungenschaften begünstigt
  • Trennung von Raum und Zeit vom Lokalen ist die
    Voraussetzung für die Entbettung von Wirtschaft

81
(2) Entbettung
  • Entbettung meint die Lösung sozialer Beziehungen
    von ortsgebundenen Interaktionszusammenhängen
  • in der Ökonomie ist hiermit die Mobilisierung des
    Produktionsfaktors Arbeit, in der Soziologie die
    Differenzierung oder funktionale Spezialisierung
    umschrieben worden
  • Giddens unterscheidet zwei Arten von
    Entbettungsmechanismen
  • (i) symbolische Zeichen, die sich hin- und
    herreichen lassen, ohne daß spezifische Merkmale
    der Benutzer berücksichtigt werden müssen (zum
    Beispiel Geld, Zertifikate, usw.)
  • (ii) Expertensysteme Systeme technischer
    Leistungsfähigkeit oder professioneller
    Sachkenntnis, auf die wir uns verlassen müssen,
    da wir außerstande sind, alles selbst
    nachzuprüfen
  • Wir verlassen uns dabei nicht auf die Person,
    sondern ihre Funktion, ihr Expertenwissen

82
Das Vormoderne und das Moderne
  • Vormoderne ist durch folgende Vertrauens- und
    Risikoumwelten gekennzeichnet
  • Verwandschaftsbeziehungen sind
    Organisationsmittel zur Vertrautheit und
    Verbundenheit
  • lokale Gemeinschaft stellt als Ort ein
    vertrautes Milieu her
  • religiöse Kosmologien liefern vorhersehungsorient
    ierte Interpretation des Lebens und der Natur
  • Tradition ist das Mittel zur Verbindung von
    Zukunft und Gegenwart. Ob sie tatsächlich
    existiert oder erfunden wird, spielt dabei keine
    Rolle

83
Bedrohungen und Gefahren resultieren
  • (A) aus der Reflexivität der Moderne, die uns das
    Risiko unserer Technologien bewußt macht.
  • (B) durch menschliche Gewalt über die
    Industrialisierung des Krieges
  • (C) Gefühl der Sinnlosigkeit des Daseins
  • (D) ökologische Katastrophen wie Tankerunglücke,
    abgeholzte Wälder, radioaktive Verseuchung,
    Waldsterben, Treibhauseffekt usw.

84
Risiko und Gefahr in der modernen Welt
  • Risiken sind globalisiert im Sinne der
    Verstärkung und nicht mehr auf den Nationalstaat,
    geschweige denn die Lokalität beschränkt
  • Risiken sind globalisiert im Sinne der
    zunehmenden Zahl kontingenter Ereignisse
    weltweite Zunahme des Automobilverkehrs und
    daraus resultierende Schädigungen der Ozonschicht
  • Risiken gehen aus der gestalteten Umwelt und
    vergesellschafteten Natur hervor
  • Bewusstsein vom Risiko stellt selbst ein Risiko
    dar ? Risikobewusstsein ist weit verbreitet und
    äußert sich bei vielen Menschen in konkreten oder
    diffusen Ängsten
  • moderne Gesellschaft ist sich Katastrophen der
    Grenzen des Expertenwissens bewußt

85
Soziologische Gesellschaftstheorien
  • Risikogesellschaft

86
Ulrich Beck Risikogesellschaft
  • Industriegesellschaft sei zur individualisierten
    Risikogesellschaft fortgeschritten
  • einfache und reflexive Modernisierung
  • Einfache Modernisierung ist auf Wachstum,
    technischen Fortschritt und Wohlstand
    ausgerichtet, ohne über die Folgen für die
    Ökologie zu reflektieren
  • reflexive Modernisierung eben versucht, diese
    Folgen zu erkennen und zu berücksichtigen ?
    Modernisierungsprozess wird 'reflexiv', sich
    selbst zum Thema und Problem, Fragen der
    Entwicklung und des Einsatzes von Technologien
    (im Bereich von Natur, Gesellschaft und
    Persönlichkeit) werden überlagert durch Fragen
    der politischen und wissenschaftlichen
    "Handhabung"

87
  • Globalisierung von Risiken hat soziale
    Gefährdungslagen zur Folge.
  • Globalisierungsrisiken sind gleichzeitig
    Marktchancen, ein großes Geschäft, ein
    Bedürfnis-Fass ohne Boden. Zahlreiche Branchen
    (Bücher- und Filmindustrie, Umweltorganisationen,
    Bioläden, Firmen zur Beseitigung von
    Umweltschäden usw.) machen Geschäfte mit diesem
    Risiko
  • In Gefährdungslagen bestimmt das Bewußtsein das
    Sein. Das Wissen um die Gefährdung gewinnt eine
    neue politische Dimension
  • Die politische Handhabung des Risikos kann eine
    Reorganisation von Macht und Zuständigkeit
    einschließen

88
drei Arten globaler Gefahren
  • Konflikte um schlechte Dinge, die als Kehrseite
    von Guten erzeugt werden, das heißt Reichtums
    bedingt ökologische Zerstörung und
    technisch-industrielle Gefahren (Ozonloch,
    Treibhauseffekt, Folgen der Gentechnik und
    Fortpflanzungsmedizin)
  • Armut bedingt ökologische Zerstörung und
    technisch-industrielle Gefahren
    (Umweltzerstörung, selbst Zerstörung der armen
    Bevölkerungen mit Nebenwirkungen auch für die
    Reichen, die sich am abholzen der tropischen
    Regenwälder und seiner Folgen für das globale
    Klima zeigen lässt)
  • Gefahren von Massenvernichtungswaffen (ABC Waffen)

89
  • Die Globalisierung der Gesellschaft

Global Culture, Westernization and
Americanization
90
  • Americanization of societies?

91
Americanization ?
92
(No Transcript)
93
(No Transcript)
94
(No Transcript)
95
(No Transcript)
96
Americanization
  • bezeichnet Kulturtransfer in einem sehr weit
    gespannten Verständnis
  • Transfers von Amerikanismen, d.h. Institutionen,
    Normen, Werte, Gebräuche, Verhaltensweisen und
    Verfahrensformen, aber auch Symbole, Bilder, die
    vermeintlich oder tatsächlich aus den USA
    übernommen, auf jeden Fall aber als amerikanisch
    empfunden werde
  • entscheidend der Kulturtransfer verläuft in
    einer und nur einer Richtung, von den USA nach
    Europa und in andere Teile der Welt.

97
Americanization
  • Alltagskultur
  • Popkultur im weitesten Sinne
  • Hollywood und das Star System in Film und
    Fernsehen
  • Verstärkte Verwendung von Anglizismen in allen
    Bereichen der Gesellschaft
  • Kleidungsstile und andere Moden
  • Sport, z.B. US-amerikanische Ballspiele Baseball,
    Football und Basketball
  • Fastfood
  • Förderung der Herausbildung von Eliteschulen und
    -universitäten (Ivy League-Systeme)
  • Das Navigationssystem GPS

98
McDonaldisierung
  • McDonaldisierung ist ein durch den
    US-amerikanischen Soziologen George Ritzer in
    seinem Buch The McDonaldization of Society (Die
    McDonaldisierung der Gesellschaft) geprägter
    Begriff
  • Begriff beschreibt einen Prozess, in dem eine
    Gesellschaft zunehmend die Charakteristika eines
    Fastfood-Restaurants übernimmt.
  • Aus Sicht Ritzers ist die McDonaldisierung eine
    Neuentwicklung innerhalb des Rationalisierungsbegr
    iffes
  • kennzeichnet insofern eine Veränderung von
    traditionellen hin zu rationalen Gedankenmodellen
    in Richtung eines zunehmend wissenschaftlich
    strukturierten und fundierten Managements

99
McDonaldisierung
  • Ritzer charakterisiert die McDonaldisierung
    anhand von vier Hauptaspekten
  • Effizienz - die optimale Methode, eine Aufgabe zu
    lösen
  • Kalkulierbarkeit - das Ziel sollte eher
    quantifizierbar (z. B. Umsatzzahlen) als
    lediglich subjektiv (z. B. Geschmack) bestimmbar
    sein
  • Voraussagbarkeit - vereinheitlichte und
    gleichförmige Dienstleistungen
  • Kontrolle - vereinheitlichte und gleichförmige
    Mitarbeiter

100
McDonaldisierung
  • - Unter Einbindung dieser vier Kategorien kann
    eine Strategie, welche innerhalb eines engen
    Blickfeldes als rational und erfolgversprechend
    erscheint, zu insgesamt schädlichen und
    irrationalen Ergebnissen führen.
  • - Prozess wird von Ritzer als eine Entwicklung
    zusammengefasst, bei der die Prinzipien der
    Führung eines Fastfood-Restaurants immer mehr
    unterschiedliche Bereiche der amerikanischen
    Gesellschaft und der restlichen Welt dominieren
    (Ritzer, 19931).

101
Glocalization
  • gebildet aus den Begriffen Globalisierung und
    Lokalisierung
  • beiden Begriffe nicht als Gegensätze, sondern
    wenn sinnvoll verbunden, als einander ergänzende
    Prozesse zu verstehen
  • bedeutet auch einen doppelten Vergesellschaftungsp
    rozess durch lokale Arbeit und globales Geld

102
Glocalization
  • bezeichnet die Verbindung und das Nebeneinander
    des vieldimensionalen Prozesses der
    Globalisierung und seinen lokalen bzw. regionalen
    Auswirkungen und Zusammenhängen
  • alles was sich auf der Welt abspielt ist von
    lokal-regionaler und gleichzeitig von
    global-überregionaler Bedeutung
  • die lokale Auswirkungs- und Erscheinungsebene der
    weltumspannenden Globalisierung
  • globale und gleichzeitig lokale Vernetzungen

103
Glocalization
  • enthält kulturelle, ökonomische, politische und
    soziologische Dimension
  • kulturell Individuen können Identitäten und
    kulturelle Besonderheiten bewahren ?
    Globalisierung der Biografien, da die
    Globalisierung für jedes Individuum lokal
    verständlich und erlebbar wird
  • Weltoffenheit, bei der alle Kulturen anerkannt
    und respektiert werden und dennoch regionale
    Verwurzelungen erhalten bleiben

104
Glocalization
  • ökonomisch
  • Produktion, Management und Verwaltung eines
    transnationalen Konzerns (TNK) werden immer lokal
    verortet, dagegen sind unternehmerische
    Aktivitäten wie der Verkauf von Produkten global
    organisiert
  • aufgrund lokaler/regionaler Besonderheiten passen
    TNKs ihre Produkte, deren Vermarktung und
    insbesondere die Organisation ihrer Herstellung
    den jeweiligen lokalen Bedingungen zur
    Wertschöpfung an
  • Doppelcharakter von Herstellung lokaler
    systemischer Wettbewerbsfähigkeit einerseits und
    Einbindung in den Weltmarkt andererseits

105
Glocalization
  • politisch
  • Nationalstaaten geben ihre Kompetenzen immer mehr
    ab
  • nicht nur nach oben an Bündnisse wie z.B. der EU,
    sondern auch nach unten an die Gliedstaaten eines
    Nationalstaats bzw. den verschiedenen Regionen
    (Subsidiarität)
  • Anzahl von nichtstaatlichen Organisationen steigt
    immer weiter an, die auch wachsenden Einfluss im
    globalen als auch im lokalen Bereich genießen.

106
Soziologische Gesellschaftstheorien
  • Modegesellschaft

107
Modegesellschaft
108
(No Transcript)
109
Mode - eine Definition
  • Mode (v. französ. mode aus lat. modus Art)
    bezeichnet die in einem bestimmten Zeitraum und
    einer bestimmten Gruppe von Menschen als
    zeitgemäß geltende Art, bestimmte Dinge zu tun
    oder anzuschaffen, sofern diese nicht von großer
    Dauer ist.

110
Jede neue Mode etabliert neue Verhaltens-, Denk-
und Gestaltmuster.
  • z.B. Amy Winehouse Verhaltensmuster
    Drogensüchtig, durchgeknallt aber hoch
    talentiert. Denkmuster Weckt Beschützerinstinkte.
    z.B. bei Karl Lagerfeld. Angeblich will das
    Modehaus Cavalli sie als Galionsfigur anheuern.
    Gestaltmuster Tätowiert, fetter Lidstrich,
    Bienenkorbfrisur (beehive), englisches
    Prollstyling. Ist jetzt alles Trend. Neueste
    Ergänzung Tücher um den Haarturm.

111
Georg Simmel Soziologie der Mode
  • Die Mode ist eine besondere unter jenen
    Lebensformen, durch die man ein Kompromiß
    zwischen der Tendenz nach sozialer Egalisierung
    und der nach individuellen Unterschiedsreizen
    herzustellen suchte.
  • gesellschaftlichen Formen, die Kleidung, die
    ästhetischen Beurteilungen, der ganze Stil, in
    dem der Mensch sich ausdrückt, sind in
    fortwährender Umbildung durch die Mode begriffen,
    indeß so, daß die Mode, d. h. die neue Mode in
    alledem nur den oberen Ständen zukommt.
  • Diese schließen sich dadurch von den unteren ab,
    sie markieren damit die Gleichheit ihrer
    Angehörigen untereinander und im gleichen Moment
    die Differenz gegen die Tieferstehenden.
  • Sobald daher diese letzteren sich die Mode
    anzueignen beginnen - weil sie eben immer nach
    oben sehen und streben und das noch am ehesten
    auf den der Mode unterworfenen Gebieten können
    -so wenden sich die oberen Stände von dieser Mode
    ab und einer neuen zu, durch die sie sich wieder
    von den breiten Massen differenzieren

112
Georg Simmel Soziologie der Mode
  • Von den gegenstrebenden Tendenzen unseres Wesens,
    für die jede Seite der Mode eine besondere
    Vereinheitlichung darstellt, findet hier die eine
    an der sozialen Form der Mode, die andere an
    ihrem Inhalt ihre Befriedigung.
  • Wo eines von beiden Momenten fehlt entweder
    Bedürfnis und Möglichkeit, sich abzusondern, oder
    Bedürfnis und Wunsch, sich zusammenzuschließen,
    da endet das Reich der Mode.
  • Darum haben die unteren Stände sehr wenige und
    seltene spezifische Moden, die als solche gewollt
    würden, darum sind die Moden der Naturvölker sehr
    viel stabiler, als die unsrigen aus dem
    umgekehrten Grunde kommt es in einem Kreise, in
    dem jedes Individuum für sich etwas Bestimmtes
    bedeuten will und die Nachahmung perhorresziert
    wird, zu keiner Mode.

113
Russische ModeDesignerin entwirft patriotische
Unterhosen
114
Russische ModeDesignerin entwirft patriotische
Unterhosen
  • russische Designerin Antonia Shapowalowa hat
    ihre ganz eigenen Mittel gefunden, um ihre
    nationale Gesinnung auszudrücken
  • Drei Jahre lang engagierte sich die 20 Jahre
    alte Studentin Antonia Schapowalowa bei
    Kundgebungen und Aktionen des Kreml
  • Dann fand sie einen anderen Weg, um ihre
    nationalistische Überzeugung unters Volk zu
    bringen
  • Liebe ist russisch steht auf ihrer Kleidung
    oder Russen gehen voran
  • Auf Damenunterwäsche prangen die Worte Ich bin
    bei Dir, Wowa!. Wowa, das ist der Kosename für
    den Vornamen Wladimir des scheidenden Präsidenten
    Putin.

115
Europas Mode- und Textilfirmen setzen auf
russischen MarktBranchenverbände eröffnen
Verbindungsbüro in Moskau / Chancen
beiLuxusartikeln und technischen Textilien
  • Die westeuropäischen Mode- und Textilhersteller
    sehen in Russland einen der wichtigsten
    Auslandsmärkte
  • für ihre Produkte. "Der Lebensstandard steigt
    hier sehr schnell und damit auch die Nachfrage
    nach
  • Luxusgütern und Markenbekleidung", sagte Peter
    Pfneisl, der Präsident des Fachverbands der
  • Textilindustrie Österreichs, Ende Juni 2008 in
    Moskau. Besonders gute Absatzchancen sieht
    Pfneisl bei
  • technischen Textilien für die Industrie oder für
    das Gesundheitswesen. Hier gebe es kaum
    Konkurrenz aus
  • Asien und die russischen Produktionskapazitäten
    seien begrenzt.
  • Dem positiven Ausblick stimmt sein deutscher
    Amtskollege Peter Schwartze zu. Russland sei
    schon heute
  • neben der Europäischen Union (EU) der wichtigste
    Auslandsmarkt für die deutsche Textil- und
  • Modeindustrie. Das Ausfuhrvolumen betrug 2007
    rund 1 Mrd. Euro, so der Präsident des
    Gesamtverbands
  • der deutschen Textil- und Modeindustrie (2005
    580 Mio. Euro, 2006 700 Mio. Euro).
  • Aktuell verkaufe sich vor allem deutsche
    Markenmode gut, weil die Russen Anschluss an
    europäische
  • Lebensstandards suchten, erklärt Schwartze. Doch
    die Zukunft sieht auch er vor allem bei
    technischen
  • Textilien für den Straßenbau, das
    Gesundheitswesen oder die stark wachsende
    Automobilindustrie in
  • Russland. Der Verbandspräsident verweist auf das
    enorme Forschungspotenzial in Deutschland mit
    allein
  • 17 Instituten, die ausschließlich im
    Textilbereich an neuen Produkten tüfteln. So
    könne die Textilindustrie
  • beispielsweise künstliche Haut liefern.

116
Soziologie der Mode
  • König, René (1969). Mode. Stichwort in
    Bernsdorf, Wilhelm (1969, Hrsg.). Wörterbuch der
    Soziologie. Stuttgart Enke, S. 717-718.
  • "Die M., seit altersher ein Lieblingsthema der
    Philosophen, hat schon früh das Interesse der
    Soziologen erregt. Die Beschäftigung mit ihr wird
    gleichsam zum Testfall der soziologischen
    Theorie, die man gern auf das augenfällige und
    allgemein vertraute Thema der M. anwendet, um
    daran ihre Leistungsfähigkeit zu illustrieren.
    Insbesondere psychologisch orientierte Soziologen
    versuchten herauszufinden, welche sozialen
    Mechanismen dafür verantwortlich sind, daß sich
    einzelne modische Verhaltensweisen in relativ
    kurzer Zeit über immer größere Menschenmengen
    verbreiten, bis eine gewisse Uniformität
    entsteht, die dann in einem unerwarteten Moment
    einer neuen M.welle weicht.

117
Soziologie der Mode
  • Mode wird in einem doppelten Sinne verstanden im
    eigentlichsten Sinne bedeutet sie den Wandel der
    Bekleidung und der Alltagsgeselligkeit, der
    Wohnweise und überhaupt der Gestaltung des
    ästhetischen Lebens
  • in weiterem Sinne wird der Ausdruck M. jedoch
    auch auf den wiederkehrenden Wandel anderer
    Verhaltensformen angewendet. Im letzteren Sinne
    hat man sagen können, daß M. "den ganzen Menschen
    erfaßt" (René König)
  • Beschäftigung mit der M. ist also ausgerichtet
    auf den "sozialen Wandel", nur daß sie sich
    gewissermaßen auf die Analyse der
    Oberflächenschicht sozialen Geschehens beschränkt
    und (zumeist) die tieferen Veränderungen des
    sozialen Systems nicht berührt, die struktureller
    Natur sind

118
Soziologie der Mode
  • Mode ist abhängig von der Marktentwicklung
  • Mode ist ein sinnliches Thema, aber Mode ist auch
    sehr relevanter Teil der Ökonomie
  • Produktion und Verteilung von Kleidung ist ein
    global organisierter Prozess mit kurzen,
    schnellen Zyklen
  • auch die Stile, Farben, Muster und Schnitte
    unterliegen der Globalisierung, wobei regionale
    und kulturelle Einflüsse durchaus aufgegriffen
    werden, aber in globalisierten Strukturen
    produziert und verkauft werden
  • Mode prägt nicht nur Kleidungsstile, sondern
    viele Kulturelemente bis hin zu Denk- und
    Glaubensmustern
  • Mode ist ein dynamisierender Faktor der
    kulturellen Entwicklung und trägt die Anzeichen
    einer Beschleunigung von Entwicklungen und Trends
    unserer Zeit

119
Soziologische Gesellschaftstheorien
  • Fundamentalismus als gesellschaftliches Phänomen

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128
Fundamentalismus und Religion
  • Prozess der Moderne
  • Öffnung
  • des Denkens
  • des Handelns
  • der Lebensformen
  • des Gemeinwesens
  • Kennzeichen der Moderne
  • Pluralismus
  • Demokratie
  • Wissenschaft
  • Technik
  • Ziel des Fundamentalismusdurch irrationale
    Verdammung aller Alternativen Rückgewinn
  • absoluter Gewissheit
  • festen Halts
  • verlässlicher Geborgenheit
  • unbezweifelbarer Orientierung

129
Fundamentalismus und Religion
  • Die Fundamente der Religion
  • Gefährdung durch den Fundamentalismus
  • Sinnsystem
  • Lebenspraxis
  • Gemeinschaft
  • Offenbarung
  • Tradition und Dogma
  • Verabsolutierung der eigenen Religion
  • Intoleranz
  • Fluchtburg
  • Falsche Sicherheit

130
Geschichte eines Begriffs
  • im Zusammenhang mit einer Schriftenreihe in
    Erscheinung von 1910-1915 The Fundamentals ?
    Testimoty to the truth
  • protestantische amerikanische Christen
    (Herausgeber) gründeten eine weltweit tätige
    Organisation, die Worlds Ch
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